Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

gen: Jch stewrete jhrer ungerechten gewalt/ da sie and[ere] zu belei-
digen/ an Leib und leben zuverletzen oder doch umb jhr Haab und
gut zu bringen/ unterstunden. Jch straffte sie deswegen mit
ernst/ und in solcher schärffe/ das sie forthin dergleichen Boßheit
nicht mehr verüben konnten/ oder durfften. Denn das gebühret
einer Löblichen Obrigkeit/ das sie jhre Vnterthanen vor unrech-
ter Gewalt schütze/ und die böse thaten mit ernst straffe. Gott
hat befohlen: Du sollt den Bösen von dir weg thun/ auff das
die andern hören/ sich fürchten/ und nicht mehr solche böse
stück fürnehmen unter dir. Dein Auge soll sein nicht scho-
nen/ etc.
im 5. B. Mos. am 19. Das ist das Ampt der Obrig-5. B. Mos.
19. v. 10.

keit/ das sie das Schwerd nicht umbsonst trage/ sondern eine
Rächerin sey zur Straffe über dem/ der böses thut. Zun Rö-Röm: 13.
verß 4.

mern am 13. Sie ist gesetzt zur Rache über die Vbelthäter.
1. Pet: 2. Sie muß das Vnrechte straffen/ auff das die so ge-1. Pet. 2.
verß 14.

strafft werden/ hinfüro sich bessern/ und die/ so solche straffe se-
hen/ oder erfahren/ abgeschreckt werden/ übels zu thun. Wie denn
Gott selbst diese Vrsache der Straffen anführet im 5. Buch5. B. Mos:
13. verß 11

Mos. am 13. Du solt den Bösen von dir thun/ etc. Auff das
gantz Jsrael höre/ und fürchte sich/ und nicht mehr solch übel
fürnehme unter euch.
Die Straffen sind zugleich denen nu-
tze/ die sie erdulden/ und auch denen zusehern. Denn jene werden
gebessert durch die Schmertzen/ diese durch das Exempel/ sagtPlato in
Gorgia.

auch der weise Heyde Plato. Wenn aber Regenten aus unzei-
tiger Gelindigkeit das Böse ungestrafft hingehen lassen/ So müs-
sen sie gewärtig seyn/ das Gott sie selbst deswegen straffe. Al-
so wurden alle Obersten des Volcks Jsrael auff Gottes befehl
dem Herren an die Sonne gehänget/ auff das der grimmige
Zorn des Herren von Jsrael gewendet würde; weil sie nemlich
der Israeliten Hurerey nich&tt; gestrafft/ ja derer etliche sich selbst4. B. Mos:
25. v. 4. 14.

mit solcher Sünde beflecket hatten/ im 4. Buch Mos am 25.

Da der König Achab ließ Benhadad den König in Syrien zu-
wieder Göttlicher Ordnung leben/ ward dagegen jhm die

Straffe
F ij

gen: Jch ſtewrete jhrer ungerechten gewalt/ da ſie and[ere] zu belei-
digen/ an Leib und leben zuverletzen oder doch umb jhr Haab und
gut zu bringen/ unterſtunden. Jch ſtraffte ſie deswegen mit
ernſt/ und in ſolcher ſchaͤrffe/ das ſie forthin dergleichen Boßheit
nicht mehr veruͤben konnten/ oder durfften. Denn das gebuͤhret
einer Loͤblichen Obrigkeit/ das ſie jhre Vnterthanen vor unrech-
ter Gewalt ſchuͤtze/ und die boͤſe thaten mit ernſt ſtraffe. Gott
hat befohlen: Du ſollt den Boͤſen von dir weg thun/ auff das
die andern hoͤren/ ſich fuͤrchten/ und nicht mehr ſolche boͤſe
ſtuͤck fuͤrnehmen unter dir. Dein Auge ſoll ſein nicht ſcho-
nen/ ꝛc.
im 5. B. Moſ. am 19. Das iſt das Ampt der Obrig-5. B. Moſ.
19. v. 10.

keit/ das ſie das Schwerd nicht umbſonſt trage/ ſondern eine
Raͤcherin ſey zur Straffe uͤber dem/ der boͤſes thut. Zun Roͤ-Roͤm: 13.
verß 4.

mern am 13. Sie iſt geſetzt zur Rache uͤber die Vbelthaͤter.
1. Pet: 2. Sie muß das Vnrechte ſtraffen/ auff das die ſo ge-1. Pet. 2.
verß 14.

ſtrafft werden/ hinfuͤro ſich beſſern/ und die/ ſo ſolche ſtraffe ſe-
hen/ oder erfahren/ abgeſchreckt werden/ uͤbels zu thun. Wie denn
Gott ſelbſt dieſe Vrſache der Straffen anfuͤhret im 5. Buch5. B. Moſ:
13. verß 11

Moſ. am 13. Du ſolt den Boͤſen von dir thun/ ꝛc. Auff das
gantz Jſrael hoͤre/ und fuͤrchte ſich/ und nicht mehr ſolch uͤbel
fuͤrnehme unter euch.
Die Straffen ſind zugleich denen nu-
tze/ die ſie erdulden/ und auch denen zuſehern. Denn jene werden
gebeſſert durch die Schmertzen/ dieſe durch das Exempel/ ſagtPlato in
Gorgiâ.

auch der weiſe Heyde Plato. Wenn aber Regenten aus unzei-
tiger Gelindigkeit das Boͤſe ungeſtrafft hingehen laſſen/ So muͤſ-
ſen ſie gewaͤrtig ſeyn/ das Gott ſie ſelbſt deswegen ſtraffe. Al-
ſo wurden alle Oberſten des Volcks Jſrael auff Gottes befehl
dem Herren an die Sonne gehaͤnget/ auff das der grimmige
Zorn des Herren von Jſrael gewendet wuͤrde; weil ſie nemlich
der Iſraeliten Hurerey nich&tt; geſtrafft/ ja derer etliche ſich ſelbſt4. B. Moſ:
25. v. 4. 14.

mit ſolcher Suͤnde beflecket hatten/ im 4. Buch Moſ am 25.

Da der Koͤnig Achab ließ Benhadad den Koͤnig in Syrien zu-
wieder Goͤttlicher Ordnung leben/ ward dagegen jhm die

Straffe
F ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0043" n="[43]"/>
gen: Jch &#x017F;tewrete jhrer ungerechten gewalt/ da &#x017F;ie and<supplied>ere</supplied> zu belei-<lb/>
digen/ an Leib und leben zuverletzen oder doch umb jhr Haab und<lb/>
gut zu bringen/ unter&#x017F;tunden. Jch &#x017F;traffte &#x017F;ie deswegen mit<lb/>
ern&#x017F;t/ und in &#x017F;olcher &#x017F;cha&#x0364;rffe/ das &#x017F;ie forthin dergleichen Boßheit<lb/>
nicht mehr veru&#x0364;ben konnten/ oder durfften. Denn das gebu&#x0364;hret<lb/>
einer Lo&#x0364;blichen Obrigkeit/ das &#x017F;ie jhre Vnterthanen vor unrech-<lb/>
ter Gewalt &#x017F;chu&#x0364;tze/ und die bo&#x0364;&#x017F;e thaten mit ern&#x017F;t &#x017F;traffe. <hi rendition="#k">Go</hi>tt<lb/>
hat befohlen: <hi rendition="#fr">Du &#x017F;ollt den Bo&#x0364;&#x017F;en von dir weg thun/ auff das<lb/>
die andern ho&#x0364;ren/ &#x017F;ich fu&#x0364;rchten/ und nicht mehr &#x017F;olche bo&#x0364;&#x017F;e<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;ck fu&#x0364;rnehmen unter dir. Dein Auge &#x017F;oll &#x017F;ein nicht &#x017F;cho-<lb/>
nen/ &#xA75B;c.</hi> im 5. B. Mo&#x017F;. am 19. Das i&#x017F;t das Ampt der Obrig-<note place="right">5. B. Mo&#x017F;.<lb/>
19. v. 10.</note><lb/>
keit/ das &#x017F;ie das <hi rendition="#fr">Schwerd nicht umb&#x017F;on&#x017F;t trage/</hi> &#x017F;ondern eine<lb/><hi rendition="#fr">Ra&#x0364;cherin &#x017F;ey zur Straffe u&#x0364;ber dem/ der bo&#x0364;&#x017F;es thut.</hi> Zun Ro&#x0364;-<note place="right">Ro&#x0364;m: 13.<lb/>
verß 4.</note><lb/>
mern am 13. Sie i&#x017F;t ge&#x017F;etzt <hi rendition="#fr">zur Rache u&#x0364;ber die Vbeltha&#x0364;ter.</hi><lb/>
1. Pet: 2. Sie muß das Vnrechte &#x017F;traffen/ auff das die &#x017F;o ge-<note place="right">1. Pet. 2.<lb/>
verß 14.</note><lb/>
&#x017F;trafft werden/ hinfu&#x0364;ro &#x017F;ich be&#x017F;&#x017F;ern/ und die/ &#x017F;o &#x017F;olche &#x017F;traffe &#x017F;e-<lb/>
hen/ oder erfahren/ abge&#x017F;chreckt werden/ u&#x0364;bels zu thun. Wie denn<lb/><hi rendition="#k">Gott</hi> &#x017F;elb&#x017F;t die&#x017F;e Vr&#x017F;ache der Straffen anfu&#x0364;hret im 5. Buch<note place="right">5. B. Mo&#x017F;:<lb/>
13. verß 11</note><lb/>
Mo&#x017F;. am 13. <hi rendition="#fr">Du &#x017F;olt den Bo&#x0364;&#x017F;en von dir thun/ &#xA75B;c. Auff das<lb/>
gantz J&#x017F;rael ho&#x0364;re/ und fu&#x0364;rchte &#x017F;ich/ und nicht mehr &#x017F;olch u&#x0364;bel<lb/>
fu&#x0364;rnehme unter euch.</hi> Die Straffen &#x017F;ind zugleich denen nu-<lb/>
tze/ die &#x017F;ie erdulden/ und auch denen zu&#x017F;ehern. Denn jene werden<lb/>
gebe&#x017F;&#x017F;ert durch die Schmertzen/ die&#x017F;e durch das Exempel/ &#x017F;agt<note place="right"><hi rendition="#aq">Plato in<lb/>
Gorgiâ.</hi></note><lb/>
auch der wei&#x017F;e Heyde <hi rendition="#fr">Plato.</hi> Wenn aber Regenten aus unzei-<lb/>
tiger Gelindigkeit das Bo&#x0364;&#x017F;e unge&#x017F;trafft hingehen la&#x017F;&#x017F;en/ So mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;ie gewa&#x0364;rtig &#x017F;eyn/ das <hi rendition="#k">Gott</hi> &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t deswegen &#x017F;traffe. Al-<lb/>
&#x017F;o wurden alle Ober&#x017F;ten des Volcks J&#x017F;rael auff <hi rendition="#k">Got</hi>tes befehl<lb/>
dem Herren an die Sonne geha&#x0364;nget/ auff das der grimmige<lb/>
Zorn des <hi rendition="#k">Her</hi>ren von J&#x017F;rael gewendet wu&#x0364;rde; weil &#x017F;ie nemlich<lb/>
der I&#x017F;raeliten Hurerey nich&amp;tt; ge&#x017F;trafft/ ja derer etliche &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<note place="right">4. B. Mo&#x017F;:<lb/>
25. v. 4. 14.</note><lb/>
mit &#x017F;olcher Su&#x0364;nde beflecket hatten/ im 4. Buch Mo&#x017F; am 25.</p><lb/>
              <p>Da der Ko&#x0364;nig Achab ließ Benhadad den Ko&#x0364;nig in Syrien zu-<lb/>
wieder Go&#x0364;ttlicher Ordnung leben/ ward dagegen jhm die<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">F ij</fw><fw type="catch" place="bottom">Straffe</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[43]/0043] gen: Jch ſtewrete jhrer ungerechten gewalt/ da ſie andere zu belei- digen/ an Leib und leben zuverletzen oder doch umb jhr Haab und gut zu bringen/ unterſtunden. Jch ſtraffte ſie deswegen mit ernſt/ und in ſolcher ſchaͤrffe/ das ſie forthin dergleichen Boßheit nicht mehr veruͤben konnten/ oder durfften. Denn das gebuͤhret einer Loͤblichen Obrigkeit/ das ſie jhre Vnterthanen vor unrech- ter Gewalt ſchuͤtze/ und die boͤſe thaten mit ernſt ſtraffe. Gott hat befohlen: Du ſollt den Boͤſen von dir weg thun/ auff das die andern hoͤren/ ſich fuͤrchten/ und nicht mehr ſolche boͤſe ſtuͤck fuͤrnehmen unter dir. Dein Auge ſoll ſein nicht ſcho- nen/ ꝛc. im 5. B. Moſ. am 19. Das iſt das Ampt der Obrig- keit/ das ſie das Schwerd nicht umbſonſt trage/ ſondern eine Raͤcherin ſey zur Straffe uͤber dem/ der boͤſes thut. Zun Roͤ- mern am 13. Sie iſt geſetzt zur Rache uͤber die Vbelthaͤter. 1. Pet: 2. Sie muß das Vnrechte ſtraffen/ auff das die ſo ge- ſtrafft werden/ hinfuͤro ſich beſſern/ und die/ ſo ſolche ſtraffe ſe- hen/ oder erfahren/ abgeſchreckt werden/ uͤbels zu thun. Wie denn Gott ſelbſt dieſe Vrſache der Straffen anfuͤhret im 5. Buch Moſ. am 13. Du ſolt den Boͤſen von dir thun/ ꝛc. Auff das gantz Jſrael hoͤre/ und fuͤrchte ſich/ und nicht mehr ſolch uͤbel fuͤrnehme unter euch. Die Straffen ſind zugleich denen nu- tze/ die ſie erdulden/ und auch denen zuſehern. Denn jene werden gebeſſert durch die Schmertzen/ dieſe durch das Exempel/ ſagt auch der weiſe Heyde Plato. Wenn aber Regenten aus unzei- tiger Gelindigkeit das Boͤſe ungeſtrafft hingehen laſſen/ So muͤſ- ſen ſie gewaͤrtig ſeyn/ das Gott ſie ſelbſt deswegen ſtraffe. Al- ſo wurden alle Oberſten des Volcks Jſrael auff Gottes befehl dem Herren an die Sonne gehaͤnget/ auff das der grimmige Zorn des Herren von Jſrael gewendet wuͤrde; weil ſie nemlich der Iſraeliten Hurerey nich&tt; geſtrafft/ ja derer etliche ſich ſelbſt mit ſolcher Suͤnde beflecket hatten/ im 4. Buch Moſ am 25. 5. B. Moſ. 19. v. 10. Roͤm: 13. verß 4. 1. Pet. 2. verß 14. 5. B. Moſ: 13. verß 11 Plato in Gorgiâ. 4. B. Moſ: 25. v. 4. 14. Da der Koͤnig Achab ließ Benhadad den Koͤnig in Syrien zu- wieder Goͤttlicher Ordnung leben/ ward dagegen jhm die Straffe F ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/537788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/537788/43
Zitationshilfe: Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/43>, abgerufen am 21.11.2024.