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Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.

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Der Text/
Aus dem 29 Capitel deß Buchs Jobs/ vom 12.
verß biß zu ende deß Capitels.

Jch errettet den Armen/ der da schrey/ und
den Waysen/ der keinen Helffer hatte. Der Se-
gen des/ der verderbensolte/ kam über mich/ und
ich erfrewet das Hertz der Witwen. Gerechtig-
keit war mein kleid/ das ich anzog/ wie einen Rock/
und mein Recht war mein Fürstlicher Hut. Jch
war des Blinden Auge/ und des Lahmen Füsse.
Jch war ein Vater der Armen/ und welche sache
ich nicht wuste/ die erforschete ich. Jch zubrach
die Backen-zähne deß Vngerechten/ und reiß den
Raub aus seinen Zähnen. Jch gedacht/ ich wil in
meinem Nest ersterben/ und meiner Tage viel ma-
chen/ wie Sand. Meine Saat gieng auff am
Wasser/ und der Thaw bleib über meiner Erndte.
Meine Herrligkeit ernewet sich immer an mir/
und mein Bogen besserte sich in meiner Hand.

Man höret mir zu/ und schwiegen/ und warteten
auff meinen Rath. Nach meinen Worten redet
niemand mehr/ und meine rede troff auff sie. Sie
warteten auffmich/ wie auffden Regen/ und sper-
reten jhren Mund auf/ als nach dem Abendregen.
Wenn ich mit jhnen lachete/ wurden sie nicht zu

kühn
Der Text/
Aus dem 29 Capitel deß Buchs Jobs/ vom 12.
verß biß zu ende deß Capitels.

Jch errettet den Armen/ der da ſchrey/ und
den Wayſen/ der keinen Helffer hatte. Der Se-
gen des/ der verderbenſolte/ kam uͤber mich/ und
ich erfrewet das Hertz der Witwen. Gerechtig-
keit war mein kleid/ das ich anzog/ wie einen Rock/
und mein Recht war mein Fuͤrſtlicher Hut. Jch
war des Blinden Auge/ und des Lahmen Fuͤſſe.
Jch war ein Vater der Armen/ und welche ſache
ich nicht wuſte/ die erforſchete ich. Jch zubrach
die Backen-zaͤhne deß Vngerechten/ und reiß den
Raub aus ſeinen Zaͤhnen. Jch gedacht/ ich wil in
meinem Neſt erſterben/ und meiner Tage viel ma-
chen/ wie Sand. Meine Saat gieng auff am
Waſſer/ und der Thaw bleib uͤber meiner Erndte.
Meine Herrligkeit ernewet ſich immer an mir/
und mein Bogen beſſerte ſich in meiner Hand.

Man hoͤret mir zu/ und ſchwiegen/ und warteten
auff meinen Rath. Nach meinen Worten redet
niemand mehr/ und meine rede troff auff ſie. Sie
warteten auffmich/ wie auffden Regen/ und ſper-
reten jhren Mund auf/ als nach dem Abendregen.
Wenn ich mit jhnen lachete/ wurden ſie nicht zu

kuͤhn
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[[7]/0007] Der Text/ Aus dem 29 Capitel deß Buchs Jobs/ vom 12. verß biß zu ende deß Capitels. Jch errettet den Armen/ der da ſchrey/ und den Wayſen/ der keinen Helffer hatte. Der Se- gen des/ der verderbenſolte/ kam uͤber mich/ und ich erfrewet das Hertz der Witwen. Gerechtig- keit war mein kleid/ das ich anzog/ wie einen Rock/ und mein Recht war mein Fuͤrſtlicher Hut. Jch war des Blinden Auge/ und des Lahmen Fuͤſſe. Jch war ein Vater der Armen/ und welche ſache ich nicht wuſte/ die erforſchete ich. Jch zubrach die Backen-zaͤhne deß Vngerechten/ und reiß den Raub aus ſeinen Zaͤhnen. Jch gedacht/ ich wil in meinem Neſt erſterben/ und meiner Tage viel ma- chen/ wie Sand. Meine Saat gieng auff am Waſſer/ und der Thaw bleib uͤber meiner Erndte. Meine Herrligkeit ernewet ſich immer an mir/ und mein Bogen beſſerte ſich in meiner Hand. Man hoͤret mir zu/ und ſchwiegen/ und warteten auff meinen Rath. Nach meinen Worten redet niemand mehr/ und meine rede troff auff ſie. Sie warteten auffmich/ wie auffden Regen/ und ſper- reten jhren Mund auf/ als nach dem Abendregen. Wenn ich mit jhnen lachete/ wurden ſie nicht zu kuͤhn

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Zitationshilfe: Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/7>, abgerufen am 03.12.2024.