Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.Chrenzeugnüß. Piorum li-beris meli ora con- tingunt, impiorum vero non.Hauß eine Zuflucht der Dürfftigen/ ihre Hand eine mild- reiche Geberin der Allmosen/ den Krancken und Nothlei- denden in den Hospitalen/ und Hauß-armen Leuten; Dar- umb denn auch der mildreiche Gott diese Ehleute in ihrer Nahrung und Haußhaltung so reichlich gesegnet/ daß sie Vox Ora- culi.diesen ihren Sohn von ihrem eygenen Vermögen/ und ohn einiges Menschen zuthun ehrlich auff den einheimischen und auch ausser Landes auff der Hohen Schul zu Witten- berg haben halten können. Von gedachten seinen lieben Eltern/ ist Er/ so bald er Hernachmals ist er von ihnen zu allem dem erzogen Weil aber mit dem wachsen seiner Kindheit auch al- ander
Chrenzeugnuͤß. Piorum li-beris meli ora con- tingunt, impiorum verò non.Hauß eine Zuflucht der Duͤrfftigen/ ihre Hand eine mild- reiche Geberin der Allmoſen/ den Krancken und Nothlei- denden in den Hoſpitalen/ und Hauß-armen Leuten; Dar- umb denn auch der mildreiche Gott dieſe Ehleute in ihrer Nahrung und Haußhaltung ſo reichlich geſegnet/ daß ſie Vox Ora- culi.dieſen ihren Sohn von ihrem eygenen Vermoͤgen/ und ohn einiges Menſchen zuthun ehrlich auff den einheimiſchen und auch auſſer Landes auff der Hohen Schul zu Witten- berg haben halten koͤnnen. Von gedachten ſeinen lieben Eltern/ iſt Er/ ſo bald er Hernachmals iſt er von ihnen zu allem dem erzogen Weil aber mit dem wachſen ſeiner Kindheit auch al- ander
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0028" n="[28]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chrenzeugnuͤß.</hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Piorum li-<lb/> beris meli<lb/> ora con-<lb/> tingunt,<lb/> impiorum<lb/> verò non.</hi></note>Hauß eine Zuflucht der Duͤrfftigen/ ihre Hand eine mild-<lb/> reiche Geberin der Allmoſen/ den Krancken und Nothlei-<lb/> denden in den Hoſpitalen/ und Hauß-armen Leuten; Dar-<lb/> umb denn auch der mildreiche Gott dieſe Ehleute in ihrer<lb/> Nahrung und Haußhaltung ſo reichlich geſegnet/ daß ſie<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Vox Ora-<lb/> culi.</hi></note>dieſen ihren Sohn von ihrem eygenen Vermoͤgen/ und ohn<lb/> einiges Menſchen zuthun ehrlich auff den einheimiſchen<lb/> und auch auſſer Landes auff der Hohen Schul zu Witten-<lb/> berg haben halten koͤnnen.</p><lb/> <p>Von gedachten ſeinen lieben Eltern/ iſt Er/ ſo bald er<lb/> von Gott ihnen beſcheret/ zu dem Sacrament der heiligen<lb/> Tauffe befoͤrdert/ durch ein andaͤchtiges Gebet in derſelben/<lb/> dem Allmaͤchtigen Gott wiederumb vorgetragen/ auß des<lb/> Satans Reich geriſſen/ in das Buch der Lebendigen ein-<lb/> verleibet/ und nach des Vaters Nahmen <hi rendition="#aq">Martinus</hi> genen-<lb/> net worden.</p><lb/> <p>Hernachmals iſt er von ihnen zu allem dem erzogen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Fueritia.</hi></note>und gehalten worden/ was Chriſtlich/ was erbar und heyl-<lb/> ſam iſt/ ſonderlich aber zum Glauben/ Liebe und wahrer<lb/> Furcht und Erkaͤntnuͤs Gottes. Und weil ſie bey ihm ein<lb/> feines <hi rendition="#aq">Ingenium</hi> befunden/ daß/ wie eine ſchoͤne Baum-<lb/> bluͤte auff kuͤnfftige gute Fruͤchte eine ſchoͤne anzeigung ge-<lb/> weſt/ haͤtten ſie auch gern dem lieben Gott zu Ehren/ ſeiner<lb/> Kirchen zum beſten/ und ihnen ſelbſt zu ſonderer Frend<lb/> und Troſt/ einen gelehrten Menſchen auß ihm aufferzie-<lb/> hen wollen.</p><lb/> <p>Weil aber mit dem wachſen ſeiner Kindheit auch al-<lb/> lerley Kranckheit/ als immer anhaltenden reiſſen im Lei-<lb/> be/ Anſprung/ boͤſe hitzige Blattern/ und anders mehr mit<lb/> ihm gewachſen/ und alſo das Kind mit lauter Kranckheit<lb/> erzogen worden/ hat es der Vaterzween Winter nachein-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ander</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[28]/0028]
Chrenzeugnuͤß.
Hauß eine Zuflucht der Duͤrfftigen/ ihre Hand eine mild-
reiche Geberin der Allmoſen/ den Krancken und Nothlei-
denden in den Hoſpitalen/ und Hauß-armen Leuten; Dar-
umb denn auch der mildreiche Gott dieſe Ehleute in ihrer
Nahrung und Haußhaltung ſo reichlich geſegnet/ daß ſie
dieſen ihren Sohn von ihrem eygenen Vermoͤgen/ und ohn
einiges Menſchen zuthun ehrlich auff den einheimiſchen
und auch auſſer Landes auff der Hohen Schul zu Witten-
berg haben halten koͤnnen.
Piorum li-
beris meli
ora con-
tingunt,
impiorum
verò non.
Vox Ora-
culi.
Von gedachten ſeinen lieben Eltern/ iſt Er/ ſo bald er
von Gott ihnen beſcheret/ zu dem Sacrament der heiligen
Tauffe befoͤrdert/ durch ein andaͤchtiges Gebet in derſelben/
dem Allmaͤchtigen Gott wiederumb vorgetragen/ auß des
Satans Reich geriſſen/ in das Buch der Lebendigen ein-
verleibet/ und nach des Vaters Nahmen Martinus genen-
net worden.
Hernachmals iſt er von ihnen zu allem dem erzogen
und gehalten worden/ was Chriſtlich/ was erbar und heyl-
ſam iſt/ ſonderlich aber zum Glauben/ Liebe und wahrer
Furcht und Erkaͤntnuͤs Gottes. Und weil ſie bey ihm ein
feines Ingenium befunden/ daß/ wie eine ſchoͤne Baum-
bluͤte auff kuͤnfftige gute Fruͤchte eine ſchoͤne anzeigung ge-
weſt/ haͤtten ſie auch gern dem lieben Gott zu Ehren/ ſeiner
Kirchen zum beſten/ und ihnen ſelbſt zu ſonderer Frend
und Troſt/ einen gelehrten Menſchen auß ihm aufferzie-
hen wollen.
Fueritia.
Weil aber mit dem wachſen ſeiner Kindheit auch al-
lerley Kranckheit/ als immer anhaltenden reiſſen im Lei-
be/ Anſprung/ boͤſe hitzige Blattern/ und anders mehr mit
ihm gewachſen/ und alſo das Kind mit lauter Kranckheit
erzogen worden/ hat es der Vaterzween Winter nachein-
ander
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |