Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.Christliche Leichpredigt. auffgesetzet irgend an einem grossen Feste/ und in gegen-wart einer grossen menge Volckes offentlich gesungen/ und musiciret worden/ als er (der David) nach Saul und sei- nes Sohnes Isboseth Tode vom gantzen Volcke zum Kö- nige erwehlet und eingesetzet worden/ mit welchem David einen schweren Krieg führen müssen/ weil derselbe Isboseth den Abner einen versuchten Kriegesmann zum Haupte und Führer des Kriegesdolcks gehabet/ und da gleich David ge- sieget/ und zu Hebron/ von allen Stämmen Jsra- 1. Sam. 5. v. 3. 4. 17.el angenommen/ und zum Könige über sie ge- falbet worden/ II. Sam. V. haben sich doch die Philister mit hauffen wider David versamlet/ damit sie den neuen König möchten auffreumen/ und Jsrae! wieder unter ihr Joch zwingen/ und in die Contribution setzen. Nach deme aber diese in zweyen Schlachten geschla- gen und verjaget/ und David numehr luft bekommen/ ha- 2. Sam. 6. v. 1. 2. & 6.be er eine grosse menge Volckes versamlet/ (welches er ex II. Sam. VI. erweisen wil) und diesen Psalm GOtte zur Danckharkeit gespielet und gesungen/ welcher ihn unter so viel Gefahr erhalten/ und nun auff den Königlichen Thron endlich gesetzet. bißher D. Mollerus. Mit welchem/ was diese letztere worte belanget/ auch zustimmet Franciscus a) mihi pag. 412.Vatablus in seinen Annotatis über die Psalmen a) das nemlich für solche Wolthaten GOTT einhellig als mit ei- nem Munde gelobet würde. Aber wir lassen uns diese eigene Außlegung der Reformirten gar nicht irren/ son- dern sagen beständig/ das dieser Psalm auch sonderlich von CHRISTO rede/ und erweisen solches I. auß den Sprüchen Heiliger Schrifft/ des Neuen Testamentes/ da der 22. und 23. Vers dieses Psalmens außdrücklich von CHRISTO selbsten auff sich gezogen wird: Der Stein/ den
Chriſtliche Leichpredigt. auffgeſetzet irgend an einem groſſen Feſte/ und in gegen-wart einer groſſen menge Volckes offentlich geſungen/ und muſiciret worden/ als er (der David) nach Saul und ſei- nes Sohnes Isboſeth Tode vom gantzen Volcke zum Koͤ- nige erwehlet und eingeſetzet worden/ mit welchem David einen ſchweren Krieg fuͤhren muͤſſen/ weil derſelbe Isboſeth den Abner einen verſuchten Kriegesmann zum Haupte und Fuͤhrer des Kriegesdolcks gehabet/ und da gleich David ge- ſieget/ und zu Hebron/ von allen Staͤmmen Jſra- 1. Sam. 5. v. 3. 4. 17.el angenommen/ und zum Koͤnige uͤber ſie ge- falbet worden/ II. Sam. V. haben ſich doch die Philiſter mit hauffen wider David verſamlet/ damit ſie den neuen Koͤnig moͤchten auffreumen/ und Jſrae! wieder unter ihr Joch zwingen/ und in die Contribution ſetzen. Nach deme aber dieſe in zweyen Schlachten geſchla- gen und verjaget/ und David numehr luft bekommen/ ha- 2. Sam. 6. v. 1. 2. & 6.be er eine groſſe menge Volckes verſamlet/ (welches er ex II. Sam. VI. erweiſen wil) und dieſen Pſalm GOtte zur Danckharkeit geſpielet und geſungen/ welcher ihn unter ſo viel Gefahr erhalten/ und nun auff den Koͤniglichen Thron endlich geſetzet. bißher D. Mollerus. Mit welchem/ was dieſe letztere worte belanget/ auch zuſtimmet Franciſcus a) mihi pag. 412.Vatablus in ſeinen Annotatis uͤber die Pſalmen a) das nemlich fuͤr ſolche Wolthaten GOTT einhellig als mit ei- nem Munde gelobet wuͤrde. Aber wir laſſen uns dieſe eigene Außlegung der Reformirten gar nicht irren/ ſon- dern ſagen beſtaͤndig/ das dieſer Pſalm auch ſonderlich von CHRISTO rede/ und erweiſen ſolches I. auß den Spruͤchen Heiliger Schrifft/ des Neuen Teſtamentes/ da der 22. und 23. Vers dieſes Pſalmens außdruͤcklich von CHRISTO ſelbſten auff ſich gezogen wird: Der Stein/ den
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nes Sohnes Isboſeth Tode vom gantzen Volcke zum Koͤ-
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einen ſchweren Krieg fuͤhren muͤſſen/ weil derſelbe Isboſeth
den Abner einen verſuchten Kriegesmann zum Haupte und
Fuͤhrer des Kriegesdolcks gehabet/ und da gleich David ge-
ſieget/ und zu Hebron/ von allen Staͤmmen Jſra-
el angenommen/ und zum Koͤnige uͤber ſie ge-
falbet worden/ II. Sam. V. haben ſich doch die
Philiſter mit hauffen wider David verſamlet/
damit ſie den neuen Koͤnig moͤchten auffreumen/ und Jſrae!
wieder unter ihr Joch zwingen/ und in die Contribution
ſetzen. Nach deme aber dieſe in zweyen Schlachten geſchla-
gen und verjaget/ und David numehr luft bekommen/ ha-
be er eine groſſe menge Volckes verſamlet/ (welches er ex
II. Sam. VI. erweiſen wil) und dieſen Pſalm GOtte zur
Danckharkeit geſpielet und geſungen/ welcher ihn unter ſo
viel Gefahr erhalten/ und nun auff den Koͤniglichen Thron
endlich geſetzet. bißher D. Mollerus. Mit welchem/ was
dieſe letztere worte belanget/ auch zuſtimmet Franciſcus
Vatablus in ſeinen Annotatis uͤber die Pſalmen a) das
nemlich fuͤr ſolche Wolthaten GOTT einhellig als mit ei-
nem Munde gelobet wuͤrde. Aber wir laſſen uns dieſe
eigene Außlegung der Reformirten gar nicht irren/ ſon-
dern ſagen beſtaͤndig/ das dieſer Pſalm auch ſonderlich
von CHRISTO rede/ und erweiſen ſolches I. auß den
Spruͤchen Heiliger Schrifft/ des Neuen Teſtamentes/
da der 22. und 23. Vers dieſes Pſalmens außdruͤcklich von
CHRISTO ſelbſten auff ſich gezogen wird: Der Stein/
den
1. Sam. 5.
v. 3. 4. 17.
2. Sam. 6.
v. 1. 2. & 6.
a) mihi
pag. 412.
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Zitationshilfe: | Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/6>, abgerufen am 16.07.2024. |