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Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652.

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Parentations- und
Eccles. 12.
.
12.
Er mit Predigen/ so den Leib müde macht/ ihme nicht so
gar wehe thun/ sondern vielmehr seine Herren Collegas, so
darzu willig/ etwas öfterer an seine Stad vermögen/ und
darunter ein wenig respiriren solte/ zur antwort gegeben:
Nein/ da behütte mich Gott dafür. Mein lieber Herr
Christus hat mir dieß Pfund vertrawet/ selbiges sol ich
nicht ins Schweißtuch legen/ sondern ohne aufhören zur
zeit und unzeit damit wuchern: Hat Er mir das Ambt
gegeben: So wird Er mir auch Krafft und Stärcke geben/
das Ambt zuverrichten. Und wo es Jhme gefället/ mich
zeitlichen außzuspannen und abzufodern/ wil ich mich doch
gerne zu tode predigen. Imperatorem oportet stantem
mori.
Ein Feldhauptman stürbet am rühmlichsten/ wenn
er mit seinem Feinde Kämpfet. Ein Führer des Heers
Gottes/ solte der es besser haben?

Dieses kan gleichergestalt mit bestand der warheit von
unserm Seel. Herren Praeposito gesaget werden. Denn
je gewiß und über gewiß/ das wenn er mit Predigen/ Trö-
sten oder einrathen iemandes auß seiner Seelen- und an-
derer-Noth helffen können/ Er dabey seine Gesundheit/
Seinen eigenen Wolstand gerne eingebüsset/ nur damit
Jhnen geholssen würde: Wie er denn auch nicht leichtlich
jemanden seine Cantzel anvertrawet/ wenn Jhn nur nicht
die höchste Noth/ und grosse Unpäßligkeit dazu genötiget
hat. Und wie trewlich und fleißig Er Brunnen gegra-
ben/ bezeugen die Herrlichen Schrifften/ so unterschieden
von Jhm außgefertiget/ und der Posterität zum besten hin-
terlassen worden/ in welchen er noch fort und fort/ auch
nach seinem Tode/ Brunnen gräbet/ und also an Jhm war
bleiben die worte/ so Er Jhm selbst zum Leich Text außer-
Psalm. 118.
.
17.
lesen/ auß dem 118. Psalm: Jch werde nicht sterben/ sondern
leben/ und des HErren Werck verkündigen.

III. Hier

Parentations- und
Eccleſ. 12.
ꝟ.
12.
Er mit Predigen/ ſo den Leib muͤde macht/ ihme nicht ſo
gar wehe thun/ ſondern vielmehr ſeine Herren Collegas, ſo
darzu willig/ etwas oͤfterer an ſeine Stad vermoͤgen/ und
darunter ein wenig reſpiriren ſolte/ zur antwort gegeben:
Nein/ da behuͤtte mich Gott dafuͤr. Mein lieber Herr
Chriſtus hat mir dieß Pfund vertrawet/ ſelbiges ſol ich
nicht ins Schweißtuch legen/ ſondern ohne aufhoͤren zur
zeit und unzeit damit wuchern: Hat Er mir das Ambt
gegeben: So wird Er mir auch Krafft und Staͤrcke geben/
das Ambt zuverrichten. Und wo es Jhme gefaͤllet/ mich
zeitlichen außzuſpannen und abzufodern/ wil ich mich doch
gerne zu tode predigen. Imperatorem oportet ſtantem
mori.
Ein Feldhauptman ſtuͤrbet am ruͤhmlichſten/ wenn
er mit ſeinem Feinde Kaͤmpfet. Ein Fuͤhrer des Heers
Gottes/ ſolte der es beſſer haben?

Dieſes kan gleichergeſtalt mit beſtand der warheit von
unſerm Seel. Herren Præpoſito geſaget werden. Denn
je gewiß und uͤber gewiß/ das wenn er mit Predigen/ Troͤ-
ſten oder einrathen iemandes auß ſeiner Seelen- und an-
derer-Noth helffen koͤnnen/ Er dabey ſeine Geſundheit/
Seinen eigenen Wolſtand gerne eingebuͤſſet/ nur damit
Jhnen geholſſen wuͤrde: Wie er denn auch nicht leichtlich
jemanden ſeine Cantzel anvertrawet/ wenn Jhn nur nicht
die hoͤchſte Noth/ und groſſe Unpaͤßligkeit dazu genoͤtiget
hat. Und wie trewlich und fleißig Er Brunnen gegra-
ben/ bezeugen die Herrlichen Schrifften/ ſo unterſchieden
von Jhm außgefertiget/ und der Poſterität zum beſten hin-
terlaſſen worden/ in welchen er noch fort und fort/ auch
nach ſeinem Tode/ Brunnen graͤbet/ und alſo an Jhm war
bleiben die worte/ ſo Er Jhm ſelbſt zum Leich Text außer-
Pſalm. 118.
ꝟ.
17.
leſen/ auß dem 118. Pſalm: Jch werde nicht ſterben/ ſondern
leben/ und des HErren Werck verkuͤndigen.

III. Hier
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Zitationshilfe: Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537790/24>, abgerufen am 21.11.2024.