Francius, Johannes: Christliche Vnd in Gottes Wort gegründete Leichpredigt. Oels, 1598.Vorrede. stus befiehlet/ Negociamini donec venero: Christus auchauß dem Munde der vnmündigen vnd säuglingen jhm pflegt ein lob zu zurichten/ vnter welchen ich mich auch rechne/ ja für den geringsten vnter den Negociatoribus welche Christus in seiner Kirchen brauchet zehle: Als hab ich mich ewer bitte hier- zu bewegen lassen/ dieselbige Schrifftlich zu fassen/ vnd was ich in der eile bey der begräbnuß nit habe sagen können/ mei- nem verheissen nach dasselbige addiret. Sonderlich weilich von E. E. W. vernommen/ dz der gantzen löblichen Freundtschafft solchs auch zu willen vnd gefallen geschehe/ der hoffnung vnd zuversicht/ der trewe liebe Gott/ werde solche Predigt von mir einfältigen vnd lallen den Diener seines worts in seinem Nah- men durch seines H. Geistes hülffe gethan/ bey etlichen nicht gar ohne nutz vnd frucht abgehen lassen. Eigene vnd dedicire also E. E. W. diese Leichpredigt gantz vnd gar zu/ Welche ich auß verleihung Göttlicher gnad/ auß H. Schrifft vnd hoch- erleuchter Männer schrifften (nach dem gemeinen sprichwort. Nil dictum quod non sit dictun prius) mit meinem fleiß dis- poniret vnd zu sammen gezogen/ damit beyde jhr dieselbige ne- ben ewer vielgeliebten Haußfrawen/ vnd der gantzen Freund- schafft lesend/ euch der frölichen vnd Himlischen zusammen- kunft mit ewer lieben Tochter Anna erjnnern: Vnd auch e- wer noch lebendige Kinder/ sonderlich aber die Töchter/ durch solche in jhrer verstorbenen Schwester Fußstapfen zutretten/ allen fleiß anzuwenden/ vrsach haben möchten. Bitte E. E. W. sampt all den ewrigen/ an dieser meiner meinung keinen mißfallen tra- gen wollen/ sondern mit freundlichen willen auff vnd annehmen. Thue hiemit E. E. W. sampe ewer vielgeliebten Haußfrawen/ Kindern vnd der gantzen löblichen Freundschafft dem trewen lieben Gott in seinen gnädigen Schutz vnd Schirm von Hertzen befehlen/ Datum Olaw den 5. Ianuarii Anno 1598. E. E. W. Dienstwilliger. Ioannes Francisci Bolnischer Prediger zur Olaw. Der A iij
Vorꝛede. ſtus befiehlet/ Negociamini donec venero: Chriſtus auchauß dem Munde der vnmündigen vñ ſaͤuglingen jhm pflegt ein lob zu zurichtẽ/ vnter welchen ich mich auch rechne/ ja fuͤr den geringſten vnter den Negociatoribus welche Chriſtus in ſeiner Kirchẽ brauchet zehle: Als hab ich mich ewer bitte hier- zu bewegen laſſen/ dieſelbige Schrifftlich zu faſſen/ vnd was ich in der eile bey der begraͤbnuß nit habe ſagen koͤnnen/ mei- nem verheiſſen nach daſſelbige addiret. Sonderlich weilich võ E. E. W. vernom̃en/ dz der gantzẽ loͤblichen Freundtſchafft ſolchs auch zu willen vnd gefallen geſchehe/ der hoffnung vnd zuverſicht/ der trewe liebe Gott/ werde ſolche Predigt võ mir einfaͤltigen vñ lallen den Diener ſeines worts in ſeinem Nah- men durch ſeines H. Geiſtes huͤlffe gethan/ bey etlichen nicht gar ohne nutz vnd frucht abgehen laſſen. Eigene vnd dedicire alſo E. E. W. dieſe Leichpredigt gantz vnd gar zu/ Welche ich auß verleihung Goͤttlicher gnad/ auß H. Schrifft vnd hoch- erleuchter Maͤñer ſchrifften (nach dem gemeinen ſprichwoꝛt. Nil dictum quod non ſit dictũ prius) mit meinem fleiß dis- poniret vnd zu ſam̃en gezogen/ damit beyde jhr dieſelbige ne- ben ewer vielgeliebten Haußfrawen/ vñ der gantzen Freund- ſchafft leſend/ euch der froͤlichen vnd Himliſchen zuſammen- kunft mit ewer lieben Tochter Anna erjnnern: Vnd auch e- wer noch lebendige Kinder/ ſonderlich aber die Toͤchter/ durch ſolche in jhrer verſtorbenen Schweſter Fußſtapfen zutretten/ allen fleiß anzuwenden/ vrſach haben moͤchten. Bitte E. E. W. ſampt all den ewrigen/ an dieſer meiner meinung keinen mißfallen tra- gen wollen/ ſondern mit freundlichen willen auff vnd annehmen. Thue hiemit E. E. W. ſampe ewer vielgeliebten Haußfrawen/ Kindern vnd der gantzen loͤblichen Freundſchafft dem trewen lieben Gott in ſeinen gnaͤdigen Schutz vnd Schirm von Hertzen befehlen/ Datum Olaw den 5. Ianuarii Anno 1598. E. E. W. Dienſtwilliger. Ioannes Franciſci Bolniſcher Prediger zur Olaw. Der A iij
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Vorꝛede.
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den geringſten vnter den Negociatoribus welche Chriſtus in
ſeiner Kirchẽ brauchet zehle: Als hab ich mich ewer bitte hier-
zu bewegen laſſen/ dieſelbige Schrifftlich zu faſſen/ vnd was
ich in der eile bey der begraͤbnuß nit habe ſagen koͤnnen/ mei-
nem verheiſſen nach daſſelbige addiret. Sonderlich weilich võ
E. E. W. vernom̃en/ dz der gantzẽ loͤblichen Freundtſchafft
ſolchs auch zu willen vnd gefallen geſchehe/ der hoffnung vnd
zuverſicht/ der trewe liebe Gott/ werde ſolche Predigt võ mir
einfaͤltigen vñ lallen den Diener ſeines worts in ſeinem Nah-
men durch ſeines H. Geiſtes huͤlffe gethan/ bey etlichen nicht
gar ohne nutz vnd frucht abgehen laſſen. Eigene vnd dedicire
alſo E. E. W. dieſe Leichpredigt gantz vnd gar zu/ Welche ich
auß verleihung Goͤttlicher gnad/ auß H. Schrifft vnd hoch-
erleuchter Maͤñer ſchrifften (nach dem gemeinen ſprichwoꝛt.
Nil dictum quod non ſit dictũ prius) mit meinem fleiß dis-
poniret vnd zu ſam̃en gezogen/ damit beyde jhr dieſelbige ne-
ben ewer vielgeliebten Haußfrawen/ vñ der gantzen Freund-
ſchafft leſend/ euch der froͤlichen vnd Himliſchen zuſammen-
kunft mit ewer lieben Tochter Anna erjnnern: Vnd auch e-
wer noch lebendige Kinder/ ſonderlich aber die Toͤchter/ durch
ſolche in jhrer verſtorbenen Schweſter Fußſtapfen zutretten/
allen fleiß anzuwenden/ vrſach haben moͤchten.
Bitte E. E. W. ſampt all den ewrigen/ an dieſer meiner meinung keinen mißfallen tra-
gen wollen/ ſondern mit freundlichen willen auff vnd annehmen. Thue hiemit E. E. W. ſampe
ewer vielgeliebten Haußfrawen/ Kindern vnd der gantzen loͤblichen Freundſchafft dem trewen
lieben Gott in ſeinen gnaͤdigen Schutz vnd Schirm von Hertzen befehlen/ Datum Olaw den 5.
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