Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638.Wer wolte Murren drob/ was Gott nur hat geliehn! Also N
Wer wolte Murren drob/ was Gott nur hat geliehn! Alſo N
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Wer wolte Murren drob/ was Gott nur hat geliehn!
Wann Ers dann fodert ab/ vnd nimbt es wieder hin/
Fraw/ war Herr Gerhart Euch vnſterblich angetrawet?
Das jhr jetzt ſeine Leich/ ſo uͤbermaͤßig tawert:
Nun Er dann Sterblich war/ was klagt Jhr druͤber viel?
Weil ſterben aller ſchar geſtecket iſt zum ziel.
Meint jhr/ Er ſey zu fruͤe genommen in Todes Orden?
Vmb welches Jahr/ (ſagt hie) ſeydt jhr mit Gott eins wordẽ?
Goͤnnt jhr jhm darumb nicht/ was Er je eh je baß
Vor Gottes angeſicht geneußt ohn vnterlaß?
Herr Gerhard gerne hat die Herrligkeit vnd frewden/
Vnd iſt ſatt uͤber ſatt/ dieſer Welt muͤh vnd leiden:
Gleich wie zur Abendzeit ein muͤder billgram pflegt/
Der voller Muͤdigkeit zur ruh ſich niederlegt.
Bewaint Jhr dann den Schutz/ das Haubt/ den Stab/
(dieSeulen!
Gedenckt/ es ſey nicht Nutz/ obriges Weh vnd Heulen:
Zur Widwe/ Waine nicht/ Chriſtus der Herre ſpricht/
Da Er ſie Wainen ſecht/ jhrn Todten Sohn auffricht.
Jſt nicht der liebe Gott/ der Sorg fuͤr Widwen treget/
Jhn beyſteht in der Noth: Jhr Sach zurichten pfleget?
Wie hoch befihlt Er doch/ das trewe Obrigkeit
Sie ſchuͤtz vor vngemach/ vnrecht/ gewalt vnd leid/
Er jhnen gmainiglich ſo fromme Leut beſchert/
Wie Job thut ruͤhmen ſich/ das Er viel guttß gewehrt/
Das Er der Widwen Hertz in Truͤbſal hab erfrewt/
Sie getroͤſtet anderwerts? gefuͤhret vnd gelait.
Alſo
N
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