Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].te zustehet nachzukommen. Vor einen sündigen Menschen zu D 3
te zuſtehet nachzukommen. Vor einen ſuͤndigen Menſchen zu D 3
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te zuſtehet nachzukommen. Vor einen ſuͤndigen Menſchen
erkennet er ſich mit S. Petro auß bußfertigem Hertzen/
trachtete aber dennoch dahin/ daß er fuͤr ſeinem Gott recht
wandeln und fromm ſeyn moͤchte/ wie er denn von Jugend
auff GOtt fuͤrchtete/ und die Suͤnde meidete. Und damit
das annützlichen feinen Gaben ihm anvertrauete Pfund wol
angeleget wäre/ hat er nicht nur auff Academien/ folgends
zu Hauſe/ ſondern fuͤr der Zeit ſeines gantzen Miniſterii
allen moͤglichen Fleiß angewendet/ den der Weiſe Hauß-Leh-
rer Sirach c. XXXIX, 1. ſeqq. von einem rechtſchaffe-
nen treuen Diener GOttes erfodert/ auch des Hoͤchſten
Segen und Benedeyen mit erfreutem Geiſte verſpuͤret. Ob
ihm auch von manchen undanckbaren und widerſpenſtigen
Kirch-Kindern ſein Ambt ſchwer und ſauer genug gemachet
ward/ war ſein Troſt/ daß GOtt ihm daſſelbige befohlen/
welchem er mit aller Treue vorſtehe/ es gehe ihm gleich dar-
über wie es wolle. Das Creutz und Truͤbſalen/ durch wel-
ches ihn GOtt auch/ wie das Gold durchs Feuer/ wolte be-
wehret wiſſen/ trug er mit Chriſtlicher Gedult/ und erkante/
daß es ihm eine Zuͤchtigung waͤre zur Beſſerung und nicht
zum Verterben. Wie treu der ſelige Herr uͤber dem we-
nigen/ das iſt/ in ſeinen Ambts- und Kirchen-geſchaͤfften ge-
weſt/ werden ſeine bey beyden Kirchen dieſer Stadt gehabte
liebe Kirch- und Beicht-Kinder ſelbſt Zeugniß geben muͤſſen.
O daß er ihnen noch lange mit ſeinem ruͤhmlich gefuͤhrten
Ambte haͤtte ſollen vorſtehen! O daß ſeiner die hinterlaſſenen
Hoch-und ſchmertz-betruͤbten allerſeits ſich noch viel Zeit
und Jahre zu erfreuen gehabt haͤtten! Aber der HErr des
er iſt/ und dem er gedienet/ hat ihn von der undanckbaren boͤ-
ſen Welt hinweg genommem/ und wird unter uns nicht mehr
geſehen. Er ließ ihn als ſeinen Knecht und Diener im Frie-
de fahren/ gab ihm gnaͤdigen Urlaub/ und holete ihn ſeliglich
zu
Sirach.
XXXIX, 1.
D 3
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