Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

Bild:
<< vorherige Seite

land Wol-Erbare/ Viel-Ehr und Tugend-reiche
Frau Rosina Ursinussin/ eine rechte Ehren- und
Tugend-Kron/ von welcher/ wie von der frommen
Ruth/ die gantze Stadt unsers Volckes weiß/ daß sie
tugendsam und fromm gewesen/ und wie die Gott-
fürchtige Wittib Hanna nie vom Tempel und Hause
ihres GOttes kommen. Von diesen Eltern ist er
durch Göttlichen Gnaden-Segen erzeuget worden/
welche Jhn den Tag nach seiner leiblichen Geburt
zum Bad der Wider-Geburt der heiligen Tauffe be-
fördert haben/ da sein Namen in das Buch des Le-
bes unter die heiligen Pilger und seligen Himmels-
Bürger eingezeichnet worden; Vor welche Wolthat
Er seinem GOtt die Zeit seines Lebens gedancket/ auch
darbey der Schuldigkeit/ so der Fürstliche Tugend-
Lehrer Syrach von den Kindern fordert/ nie vergessen:
Sir. 3, 4.Wer seinen Vater ehret/ deß Sünde wird GOtt
nicht straffen: Und wer seine Mutter ehret/ der
samlet einen guten Schatz! Wer seinen Vater
ehret/ der wird auch Freude an seinen Kindern
haben/ und wenn er betet/ so wird er erhöret.

Hierauff folget der Fortgang/ der Reise und Pil-
gerfahrt/ da unser seeliger Herr Keseler/ wie ein Pil-
ger oder Wandersmann/ manchen Weg nach GOt-
tes gnädigem Wincken betreten.

Unter welchen der Erste ist der Schul-Weg.
Denn seine geehrte Eltern/ wie sie diesen Sohn als ein
Göttlich Gnaden-Geschenck angenommen/ also ha-
be sie selbten dem HErren ihrem GOtt gewiedmet/
und darmit er nicht durch Thorheit/ so den Knaben
in dem Hertzen stecket/ auf sündliche Abwege oder bö-

se Exem-

land Wol-Erbare/ Viel-Ehr und Tugend-reiche
Frau Roſina Urſinuſſin/ eine rechte Ehren- und
Tugend-Kron/ von welcher/ wie von der frommen
Ruth/ die gantze Stadt unſers Volckes weiß/ daß ſie
tugendſam und fromm geweſen/ und wie die Gott-
fuͤrchtige Wittib Hanna nie vom Tempel und Hauſe
ihres GOttes kommen. Von dieſen Eltern iſt er
durch Goͤttlichen Gnaden-Segen erzeuget worden/
welche Jhn den Tag nach ſeiner leiblichen Geburt
zum Bad der Wider-Geburt der heiligen Tauffe be-
foͤrdert haben/ da ſein Namen in das Buch des Le-
bes unter die heiligen Pilger und ſeligen Himmels-
Buͤrger eingezeichnet worden; Vor welche Wolthat
Er ſeinem GOtt die Zeit ſeines Lebens gedancket/ auch
darbey der Schuldigkeit/ ſo der Fuͤrſtliche Tugend-
Lehrer Syrach von den Kindern fordert/ nie vergeſſen:
Sir. 3, 4.Wer ſeinen Vater ehret/ deß Sünde wird GOtt
nicht ſtraffen: Und wer ſeine Mutter ehret/ der
ſamlet einen guten Schatz! Wer ſeinen Vater
ehret/ der wird auch Freude an ſeinen Kindern
haben/ und wenn er betet/ ſo wird er erhöret.

Hierauff folget der Fortgang/ der Reiſe und Pil-
gerfahrt/ da unſer ſeeliger Herr Keſeler/ wie ein Pil-
ger oder Wandersmann/ manchen Weg nach GOt-
tes gnaͤdigem Wincken betreten.

Unter welchen der Erſte iſt der Schul-Weg.
Denn ſeine geehrte Eltern/ wie ſie dieſen Sohn als ein
Goͤttlich Gnaden-Geſchenck angenommen/ alſo ha-
be ſie ſelbten dem HErren ihrem GOtt gewiedmet/
und darmit er nicht durch Thorheit/ ſo den Knaben
in dem Hertzen ſtecket/ auf ſuͤndliche Abwege oder boͤ-

ſe Exem-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0036" n="[36]"/>
land Wol-Erbare/ Viel-Ehr und Tugend-reiche<lb/>
Frau Ro&#x017F;ina Ur&#x017F;inu&#x017F;&#x017F;in/ eine rechte Ehren- und<lb/>
Tugend-Kron/ von welcher/ wie von der frommen<lb/>
Ruth/ die gantze Stadt un&#x017F;ers Volckes weiß/ daß &#x017F;ie<lb/>
tugend&#x017F;am und fromm gewe&#x017F;en/ und wie die Gott-<lb/>
fu&#x0364;rchtige Wittib Hanna nie vom Tempel und Hau&#x017F;e<lb/>
ihres GOttes kommen. Von die&#x017F;en Eltern i&#x017F;t er<lb/>
durch Go&#x0364;ttlichen Gnaden-Segen erzeuget worden/<lb/>
welche Jhn den Tag nach &#x017F;einer leiblichen Geburt<lb/>
zum Bad der Wider-Geburt der heiligen Tauffe be-<lb/>
fo&#x0364;rdert haben/ da &#x017F;ein Namen in das Buch des Le-<lb/>
bes unter die heiligen Pilger und &#x017F;eligen Himmels-<lb/>
Bu&#x0364;rger eingezeichnet worden<hi rendition="#i">;</hi> Vor welche Wolthat<lb/>
Er &#x017F;einem GOtt die Zeit &#x017F;eines Lebens gedancket/ auch<lb/>
darbey der Schuldigkeit/ &#x017F;o der Fu&#x0364;r&#x017F;tliche Tugend-<lb/>
Lehrer Syrach von den Kindern fordert/ nie verge&#x017F;&#x017F;en:<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Sir.</hi> 3, 4.</note>Wer &#x017F;einen Vater ehret/ deß Sünde wird GOtt<lb/>
nicht &#x017F;traffen: Und wer &#x017F;eine Mutter ehret/ der<lb/>
&#x017F;amlet einen guten Schatz! Wer &#x017F;einen Vater<lb/>
ehret/ der wird auch Freude an &#x017F;einen Kindern<lb/>
haben/ und wenn er betet/ &#x017F;o wird er erhöret.</p><lb/>
          <p>Hierauff folget der Fortgang/ der Rei&#x017F;e und Pil-<lb/>
gerfahrt/ da un&#x017F;er &#x017F;eeliger Herr Ke&#x017F;eler/ wie ein Pil-<lb/>
ger oder Wandersmann/ manchen Weg nach GOt-<lb/>
tes gna&#x0364;digem Wincken betreten.</p><lb/>
          <p>Unter welchen der Er&#x017F;te i&#x017F;t der Schul-Weg.<lb/>
Denn &#x017F;eine geehrte Eltern/ wie &#x017F;ie die&#x017F;en Sohn als ein<lb/>
Go&#x0364;ttlich Gnaden-Ge&#x017F;chenck angenommen/ al&#x017F;o ha-<lb/>
be &#x017F;ie &#x017F;elbten dem HErren ihrem GOtt gewiedmet/<lb/>
und darmit er nicht durch Thorheit/ &#x017F;o den Knaben<lb/>
in dem Hertzen &#x017F;tecket/ auf &#x017F;u&#x0364;ndliche Abwege oder bo&#x0364;-<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">&#x017F;e Exem-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[36]/0036] land Wol-Erbare/ Viel-Ehr und Tugend-reiche Frau Roſina Urſinuſſin/ eine rechte Ehren- und Tugend-Kron/ von welcher/ wie von der frommen Ruth/ die gantze Stadt unſers Volckes weiß/ daß ſie tugendſam und fromm geweſen/ und wie die Gott- fuͤrchtige Wittib Hanna nie vom Tempel und Hauſe ihres GOttes kommen. Von dieſen Eltern iſt er durch Goͤttlichen Gnaden-Segen erzeuget worden/ welche Jhn den Tag nach ſeiner leiblichen Geburt zum Bad der Wider-Geburt der heiligen Tauffe be- foͤrdert haben/ da ſein Namen in das Buch des Le- bes unter die heiligen Pilger und ſeligen Himmels- Buͤrger eingezeichnet worden; Vor welche Wolthat Er ſeinem GOtt die Zeit ſeines Lebens gedancket/ auch darbey der Schuldigkeit/ ſo der Fuͤrſtliche Tugend- Lehrer Syrach von den Kindern fordert/ nie vergeſſen: Wer ſeinen Vater ehret/ deß Sünde wird GOtt nicht ſtraffen: Und wer ſeine Mutter ehret/ der ſamlet einen guten Schatz! Wer ſeinen Vater ehret/ der wird auch Freude an ſeinen Kindern haben/ und wenn er betet/ ſo wird er erhöret. Sir. 3, 4. Hierauff folget der Fortgang/ der Reiſe und Pil- gerfahrt/ da unſer ſeeliger Herr Keſeler/ wie ein Pil- ger oder Wandersmann/ manchen Weg nach GOt- tes gnaͤdigem Wincken betreten. Unter welchen der Erſte iſt der Schul-Weg. Denn ſeine geehrte Eltern/ wie ſie dieſen Sohn als ein Goͤttlich Gnaden-Geſchenck angenommen/ alſo ha- be ſie ſelbten dem HErren ihrem GOtt gewiedmet/ und darmit er nicht durch Thorheit/ ſo den Knaben in dem Hertzen ſtecket/ auf ſuͤndliche Abwege oder boͤ- ſe Exem-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/539562
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/539562/36
Zitationshilfe: Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [36]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/36>, abgerufen am 21.11.2024.