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Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662].

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schen 1 Cor. 9. m umm solcher schwerer Arbeit und gros-m) 1. Cor.
9. v.
9.

ser Gefahr willen/ hat niemand lust zum PredigAmpt/
Gott muß bey bestellung dessen das beste thun/ Arbeiter
(daß ist Lehrer und Prediger) in seine Erndte senden
Matth. 9. n ekballei stehet im Grichischen Text/ ern) Matth.
9. v.
38.
ekballei
u. Har-
mon. Ev.
angeli-
cam tom.
1. c. 71. p.

773.

stösset sie mit Gewalt in seine Kirche hinein wider ih-
ren Willen durch Kranckheit/ durch Armuth/ der
Eltern/ Vormünden und Bluts-verwandten Zwang.
Darüber führet aus Ungedult wider GOTT eine
schwere Klage der Prophet Jeremias 20. o HErr/
saget er/ du hast mich überredet/ und ich habe mich
überreden lassen/ du bist mir zu starck gewesen/ und
hast gewonnen. Aber ich bin drüber zum Spott wor-o) Jer. 20.
v.
7.

den täglich/ und jederman verlacht mich. Jn der
Hebraischen Sprache steht der Radix [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] p so ei-p) Per-
svaden-
do dece.
pit, blan-
dis verbis
illexit ad
creden-
dum. In
hoc sen-
su aceipi-
tur Exod.
22. v. 16.
1. Reg. 22.
v.
21.

gentlich heisset einen überthören/ beschwatzen mit glat-
ten/ geschmierten/ schönen und lieblichen Worten
zum Hertzen reden/ und einen blauen Dunst vor die
Augen machen/ als eine blinde Henne oder verlockte
Taube die nicht mercken wil/ wie man im deutschen
Sprichwort redet/ und also von Ephraim gesaget
wird Hoseae 7. q so erkläret es auch Herr Lutherus
in der Randglosse: Du hast mich überredet/ du hast
mir geschmierte Worte gegeben/ und das Predig-
Ampt gar lieblich vorgemahlet/ daß ich bin hinange-
gangen/ und habe das Predig-Ampt angenommen/
und nicht gewust daß die Leute so böse weren und dasq) Hos. 7.
v. 11.
Lutherus.

Predig-Ampt so viel und grosse Gefahr/ (Müh und
Beschwerde) hätte.

III. Jm

ſchen 1 Cor. 9. m um̃ ſolcher ſchwerer Arbeit und groſ-m) 1. Cor.
9. v.
9.

ſer Gefahr willen/ hat niemand luſt zum PredigAmpt/
Gott muß bey beſtellung deſſẽ das beſte thun/ Arbeiter
(daß iſt Lehrer und Prediger) in ſeine Erndte ſenden
Matth. 9. n ἐκβἀλλει ſtehet im Grichiſchen Text/ ern) Matth.
9. v.
38.
ἐκβὰλλει
u. Har-
mon. Ev.
angeli-
cam tom.
1. c. 71. p.

773.

ſtoͤſſet ſie mit Gewalt in ſeine Kirche hinein wider ih-
ren Willen durch Kranckheit/ durch Armuth/ der
Eltern/ Vormuͤnden und Bluts-verwandten Zwang.
Daruͤber fuͤhret aus Ungedult wider GOTT eine
ſchwere Klage der Prophet Jeremias 20. o HErr/
ſaget er/ du haſt mich uͤberredet/ und ich habe mich
uͤberreden laſſen/ du biſt mir zu ſtarck geweſen/ und
haſt gewonnen. Aber ich bin druͤber zum Spott wor-o) Jer. 20.
v.
7.

den taͤglich/ und jederman verlacht mich. Jn der
Hebraiſchen Sprache ſteht der Radix [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] p ſo ei-p) Per-
ſvaden-
do dece.
pit, blan-
dis verbis
illexit ad
creden-
dum. In
hoc ſen-
ſu aceipi-
tur Exod.
22. v. 16.
1. Reg. 22.
v.
21.

gentlich heiſſet einen uͤberthoͤren/ beſchwatzen mit glat-
ten/ geſchmierten/ ſchoͤnen und lieblichen Worten
zum Hertzen reden/ und einen blauen Dunſt vor die
Augen machen/ als eine blinde Henne oder verlockte
Taube die nicht mercken wil/ wie man im deutſchen
Sprichwort redet/ und alſo von Ephraim geſaget
wird Hoſeæ 7. q ſo erklaͤret es auch Herr Lutherus
in der Randgloſſe: Du haſt mich uͤberredet/ du haſt
mir geſchmierte Worte gegeben/ und das Predig-
Ampt gar lieblich vorgemahlet/ daß ich bin hinange-
gangen/ und habe das Predig-Ampt angenommen/
und nicht gewuſt daß die Leute ſo boͤſe weren und dasq) Hos. 7.
v. 11.
Lutherus.

Predig-Ampt ſo viel und groſſe Gefahr/ (Muͤh und
Beſchwerde) haͤtte.

III. Jm
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[[23]/0023] ſchen 1 Cor. 9. m um̃ ſolcher ſchwerer Arbeit und groſ- ſer Gefahr willen/ hat niemand luſt zum PredigAmpt/ Gott muß bey beſtellung deſſẽ das beſte thun/ Arbeiter (daß iſt Lehrer und Prediger) in ſeine Erndte ſenden Matth. 9. n ἐκβἀλλει ſtehet im Grichiſchen Text/ er ſtoͤſſet ſie mit Gewalt in ſeine Kirche hinein wider ih- ren Willen durch Kranckheit/ durch Armuth/ der Eltern/ Vormuͤnden und Bluts-verwandten Zwang. Daruͤber fuͤhret aus Ungedult wider GOTT eine ſchwere Klage der Prophet Jeremias 20. o HErr/ ſaget er/ du haſt mich uͤberredet/ und ich habe mich uͤberreden laſſen/ du biſt mir zu ſtarck geweſen/ und haſt gewonnen. Aber ich bin druͤber zum Spott wor- den taͤglich/ und jederman verlacht mich. Jn der Hebraiſchen Sprache ſteht der Radix _ p ſo ei- gentlich heiſſet einen uͤberthoͤren/ beſchwatzen mit glat- ten/ geſchmierten/ ſchoͤnen und lieblichen Worten zum Hertzen reden/ und einen blauen Dunſt vor die Augen machen/ als eine blinde Henne oder verlockte Taube die nicht mercken wil/ wie man im deutſchen Sprichwort redet/ und alſo von Ephraim geſaget wird Hoſeæ 7. q ſo erklaͤret es auch Herr Lutherus in der Randgloſſe: Du haſt mich uͤberredet/ du haſt mir geſchmierte Worte gegeben/ und das Predig- Ampt gar lieblich vorgemahlet/ daß ich bin hinange- gangen/ und habe das Predig-Ampt angenommen/ und nicht gewuſt daß die Leute ſo boͤſe weren und das Predig-Ampt ſo viel und groſſe Gefahr/ (Muͤh und Beſchwerde) haͤtte. m) 1. Cor. 9. v. 9. n) Matth. 9. v. 38. ἐκβὰλλει u. Har- mon. Ev. angeli- cam tom. 1. c. 71. p. 773. o) Jer. 20. v. 7. p) Per- ſvaden- do dece. pit, blan- dis verbis illexit ad creden- dum. In hoc ſen- ſu aceipi- tur Exod. 22. v. 16. 1. Reg. 22. v. 21. q) Hos. 7. v. 11. Lutherus. III. Jm

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Zitationshilfe: Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662], S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539564/23>, abgerufen am 21.11.2024.