Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662].

Bild:
<< vorherige Seite

g) Phil. 2.
v.
16.
gelauffen noch gearbeitet habe/ Phil. 2. g Die Welt
belohnet zwar trewer Lehrer und Prediger Arbeit sehr
übel/ aber ihr Lohn wird desto grösser bey GOtt seyn
h) Luc. 6.
v.
23.
im Himmel. Luc. 6. h Da sollen sie leuchten wie deß
Himmels Glantz/ und wie die Sterne immer und e-
i) Dan. 12
v.
3.
wiglich. Dan. 12. i Nicht weniger leben auch in der
tröstlichen Hoffnung fromme Haußväter und Hauß-
Mütter daß sie nicht vergeblich sich bemühen; sinte-
k) Sap. 10
v.
17.
mahl ihnen dieselbe wohl belohnet wird Sap. 10. k und
ihnen groß Reichthum zu kommet. Sap. 8. l Jn Sum-
l) Sap. 8.
v.
18.
ma/ auff Mühe folget Ruhe/ auff Arbeit Lohn/ nach
Kampff und Streit die Palm und Kronen/ nach der
Traurigkeit/ nach dem Weinen und heulen Freude.
m) Joh.
16. v.
20.
n) Ps. 30.v. 6.
Joh. 16. m Ps. 30. n

III. Alß eine schnellfliehende Gratie
und Charitinne/ die geschwin-
de und plötzlich darvon fähret.

Moses spricht in abgelesenem Leich-Texte: den
es fähret schnell dahin (verstehet das Leben) als flögen
o) recadit
abit, prae-
terit, re-
secatur. v.
Vers. Pa-
gnini &
Francisci
Vatabli
s. h. l.
wir davon. Jn der Lateinischen Version deß Ebra-
ischen Textes stehet resecatur cito, es wird ge-
schwinde abgeschnitten wie ein Faden/ et avolamus
und wir fliehen schon. o Man hat das Leben/ wenn man
es bekombt/ schon seiner ungewißheit halben zu rech-
nen/ als wehre es nicht mehr da/ als were es schon
weggeflogen. Daß heist der Mensch weiß seine Zeit
nicht/ sondern wie die Fische gefangen werden mit
einem schädlichen Hamen/ und wie die Vögel mit

einem

g) Phil. 2.
v.
16.
gelauffen noch gearbeitet habe/ Phil. 2. g Die Welt
belohnet zwar trewer Lehrer und Prediger Arbeit ſehr
uͤbel/ aber ihr Lohn wird deſto groͤſſer bey GOtt ſeyn
h) Luc. 6.
v.
23.
im Himmel. Luc. 6. h Da ſollen ſie leuchten wie deß
Himmels Glantz/ und wie die Sterne immer und e-
i) Dan. 12
v.
3.
wiglich. Dan. 12. i Nicht weniger leben auch in der
troͤſtlichen Hoffnung fromme Haußvaͤter und Hauß-
Muͤtter daß ſie nicht vergeblich ſich bemuͤhen; ſinte-
k) Sap. 10
v.
17.
mahl ihnen dieſelbe wohl belohnet wird Sap. 10. k und
ihnen groß Reichthum zu kommet. Sap. 8. l Jn Sum-
l) Sap. 8.
v.
18.
ma/ auff Muͤhe folget Ruhe/ auff Arbeit Lohn/ nach
Kampff und Streit die Palm und Kronen/ nach der
Traurigkeit/ nach dem Weinen und heulen Freude.
m) Joh.
16. v.
20.
n) Pſ. 30.v. 6.
Joh. 16. m Pſ. 30. n

III. Alß eine ſchnellfliehende Gratie
und Charitinne/ die geſchwin-
de und ploͤtzlich darvon faͤhret.

Moſes ſpricht in abgeleſenem Leich-Texte: den
es faͤhret ſchnell dahin (verſtehet das Leben) als floͤgen
o) recadit
abit, præ-
terit, re-
ſecatur. v.
Vers. Pa-
gnini &
Francisci
Vatabli
ſ. h. l.
wir davon. Jn der Lateiniſchen Verſion deß Ebra-
iſchen Textes ſtehet reſecatur cito, es wird ge-
ſchwinde abgeſchnitten wie ein Faden/ et avolamus
und wir fliehen ſchon. o Man hat das Leben/ weñ man
es bekombt/ ſchon ſeiner ungewißheit halben zu rech-
nen/ als wehre es nicht mehr da/ als were es ſchon
weggeflogen. Daß heiſt der Menſch weiß ſeine Zeit
nicht/ ſondern wie die Fiſche gefangen werden mit
einem ſchaͤdlichen Hamen/ und wie die Voͤgel mit

einem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0028" n="[28]"/><note place="left"><hi rendition="#aq">g) Phil. 2.<lb/>
v.</hi> 16.</note>gelauffen noch gearbeitet habe/ <hi rendition="#aq">Phil. 2. g</hi> Die Welt<lb/>
belohnet zwar trewer Lehrer und Prediger Arbeit &#x017F;ehr<lb/>
u&#x0364;bel/ aber ihr Lohn wird de&#x017F;to gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er bey GOtt &#x017F;eyn<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">h) Luc. 6.<lb/>
v.</hi> 23.</note>im Himmel. <hi rendition="#aq">Luc. 6. h</hi> Da &#x017F;ollen &#x017F;ie leuchten wie deß<lb/>
Himmels Glantz/ und wie die Sterne immer und e-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">i) Dan. 12<lb/>
v.</hi> 3.</note>wiglich. <hi rendition="#aq">Dan. 12. i</hi> Nicht weniger leben auch in der<lb/>
tro&#x0364;&#x017F;tlichen Hoffnung fromme Haußva&#x0364;ter und Hauß-<lb/>
Mu&#x0364;tter daß &#x017F;ie nicht vergeblich &#x017F;ich bemu&#x0364;hen; &#x017F;inte-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">k) Sap. 10<lb/>
v.</hi> 17.</note>mahl ihnen die&#x017F;elbe wohl belohnet wird <hi rendition="#aq">Sap. 10. k</hi> und<lb/>
ihnen groß Reichthum zu kommet. <hi rendition="#aq">Sap. 8. l</hi> Jn Sum-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">l) Sap. 8.<lb/>
v.</hi> 18.</note>ma/ auff Mu&#x0364;he folget Ruhe/ auff Arbeit Lohn/ nach<lb/>
Kampff und Streit die Palm und Kronen/ nach der<lb/>
Traurigkeit/ nach dem Weinen und heulen Freude.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">m) Joh.<lb/>
16. v.</hi> 20.<lb/><hi rendition="#aq">n) P&#x017F;. 30.v.</hi> 6.</note><hi rendition="#aq">Joh. 16. m P&#x017F;. 30. n</hi></p><lb/>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Alß eine &#x017F;chnellfliehende Gratie<lb/>
und Charitinne/ die ge&#x017F;chwin-<lb/>
de und plo&#x0364;tzlich darvon fa&#x0364;hret.</hi> </head><lb/>
              <p>Mo&#x017F;es &#x017F;pricht in abgele&#x017F;enem Leich-Texte: den<lb/>
es fa&#x0364;hret &#x017F;chnell dahin (ver&#x017F;tehet das Leben) als flo&#x0364;gen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">o) recadit<lb/>
abit, præ-<lb/>
terit, re-<lb/>
&#x017F;ecatur. v.<lb/>
Vers. Pa-<lb/>
gnini &amp;<lb/>
Francisci<lb/>
Vatabli<lb/>
&#x017F;. h. l.</hi></note>wir davon. Jn der Lateini&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Ver&#x017F;ion</hi> deß Ebra-<lb/>
i&#x017F;chen Textes &#x017F;tehet <hi rendition="#aq">re&#x017F;ecatur cito,</hi> es wird ge-<lb/>
&#x017F;chwinde abge&#x017F;chnitten wie ein Faden/ <hi rendition="#aq">et avolamus</hi><lb/>
und wir fliehen &#x017F;chon. <hi rendition="#aq">o</hi> Man hat das Leben/ wen&#x0303; man<lb/>
es bekombt/ &#x017F;chon &#x017F;einer ungewißheit halben zu rech-<lb/>
nen/ als wehre es nicht mehr da/ als were es &#x017F;chon<lb/>
weggeflogen. Daß hei&#x017F;t der Men&#x017F;ch weiß &#x017F;eine Zeit<lb/>
nicht/ &#x017F;ondern wie die Fi&#x017F;che gefangen werden mit<lb/>
einem &#x017F;cha&#x0364;dlichen Hamen/ und wie die Vo&#x0364;gel mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einem</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[28]/0028] gelauffen noch gearbeitet habe/ Phil. 2. g Die Welt belohnet zwar trewer Lehrer und Prediger Arbeit ſehr uͤbel/ aber ihr Lohn wird deſto groͤſſer bey GOtt ſeyn im Himmel. Luc. 6. h Da ſollen ſie leuchten wie deß Himmels Glantz/ und wie die Sterne immer und e- wiglich. Dan. 12. i Nicht weniger leben auch in der troͤſtlichen Hoffnung fromme Haußvaͤter und Hauß- Muͤtter daß ſie nicht vergeblich ſich bemuͤhen; ſinte- mahl ihnen dieſelbe wohl belohnet wird Sap. 10. k und ihnen groß Reichthum zu kommet. Sap. 8. l Jn Sum- ma/ auff Muͤhe folget Ruhe/ auff Arbeit Lohn/ nach Kampff und Streit die Palm und Kronen/ nach der Traurigkeit/ nach dem Weinen und heulen Freude. Joh. 16. m Pſ. 30. n g) Phil. 2. v. 16. h) Luc. 6. v. 23. i) Dan. 12 v. 3. k) Sap. 10 v. 17. l) Sap. 8. v. 18. m) Joh. 16. v. 20. n) Pſ. 30.v. 6. III. Alß eine ſchnellfliehende Gratie und Charitinne/ die geſchwin- de und ploͤtzlich darvon faͤhret. Moſes ſpricht in abgeleſenem Leich-Texte: den es faͤhret ſchnell dahin (verſtehet das Leben) als floͤgen wir davon. Jn der Lateiniſchen Verſion deß Ebra- iſchen Textes ſtehet reſecatur cito, es wird ge- ſchwinde abgeſchnitten wie ein Faden/ et avolamus und wir fliehen ſchon. o Man hat das Leben/ weñ man es bekombt/ ſchon ſeiner ungewißheit halben zu rech- nen/ als wehre es nicht mehr da/ als were es ſchon weggeflogen. Daß heiſt der Menſch weiß ſeine Zeit nicht/ ſondern wie die Fiſche gefangen werden mit einem ſchaͤdlichen Hamen/ und wie die Voͤgel mit einem o) recadit abit, præ- terit, re- ſecatur. v. Vers. Pa- gnini & Francisci Vatabli ſ. h. l.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/539564
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/539564/28
Zitationshilfe: Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662], S. [28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539564/28>, abgerufen am 24.11.2024.