Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.

Bild:
<< vorherige Seite
Himmels-Verlangen
Gleich wie die Pfeil ins Starcken Hand
So ist die Jugend GOtt bekant.

Jndem der Geist GOttes die wohl gerathene Kinder mit de-
nen Pfeilen in der Hand eines starcken Helden vergleichet/ indem
sühret Er uns an die verthuende Hand GOttes/ die diese
Göttliche Pfeile verschiesset. Darzu haben vor Zeiten die Hel-
den die Pfeile gebraucht/ daß sie selbige ent weder in die Feinde/
oder in ein Ziel/ oder in eine belagerte Stadt haben können ein-
schiessen. Wenn der Printz Jonathan seinen Seelen-Genossen
dem David ein Gemercke entweder des Zorns oder der Gnade
des Königs Sauls wolte geben/ da sprach er zum David: Setze
1. Sam. 20.
v.
20: 21.
dich bey dem Stein Asel/ so wil Jch zu seiner Seiten drey
Pfeile schiessen/ als ich zum Sichermal schösse/ und siehe/
Jch wil den Knaben senden/ gehe hin/ suche die Pfeile.
Werde Jch zum Knaben sagen/ Siehe/ die Pfeile liegen
hierwerts hinter dir/ hole sie/ so kom/ denn es ist Friede/
und hat keine Fahr: Sage Jch aber zum Jüngling/ Siehe/
die Pfeile liegen dortwerts für dir/ so gehe hin/ denn der
HERR hat dich lassen gehen.
Das war etwas besondes ge-
wesen/ daß der krancke Prophet Elisa dem Könige Joas anbe-
2. Reg. 13.
v.
16-19.
fahl mit denen Pfeilen vor zunehmen/ da Er zu ihm sprach: Nim
den Bogen und Pfeile/ und spanne mit deiner Hand den
Bogen/ thue das Fenster auf gegen Morgen/ und
schiesse:
Und er schoß; Er aber sprach zu ihm: Ein Pfeil des Heils
vom HErrn/
ein Pfeil des Heils wider die Syrer/ und
du wirst die Syrer schlagen zu Apheck/ biß sie auffgerieben
sind.
Und er sprach: Nim die Pfeile/ und schlage die Er-
de/ und er schlug dreymal/ und stund stille. Da ward der
Mann GOttes zornig auf ihn/ und sprach: Hättestu fünff

oder
Himmels-Verlangen
Gleich wie die Pfeil ins Starcken Hand
So iſt die Jugend GOtt bekant.

Jndem der Geiſt GOttes die wohl gerathene Kinder mit de-
nen Pfeilen in der Hand eines ſtarcken Helden vergleichet/ indem
ſuͤhret Er uns an die verthuende Hand GOttes/ die dieſe
Goͤttliche Pfeile verſchieſſet. Darzu haben vor Zeiten die Hel-
den die Pfeile gebraucht/ daß ſie ſelbige ent weder in die Feinde/
oder in ein Ziel/ oder in eine belagerte Stadt haben koͤnnen ein-
ſchieſſen. Wenn der Printz Jonathan ſeinen Seelen-Genoſſen
dem David ein Gemercke entweder des Zorns oder der Gnade
des Koͤnigs Sauls wolte geben/ da ſprach er zum David: Setze
1. Sam. 20.
v.
20: 21.
dich bey dem Stein Aſel/ ſo wil Jch zu ſeiner Seiten drey
Pfeile ſchieſſen/ als ich zum Sichermal ſchoͤſſe/ und ſiehe/
Jch wil den Knaben ſenden/ gehe hin/ ſuche die Pfeile.
Werde Jch zum Knaben ſagen/ Siehe/ die Pfeile liegen
hierwerts hinter dir/ hole ſie/ ſo kom/ denn es iſt Friede/
und hat keine Fahr: Sage Jch aber zum Juͤngling/ Siehe/
die Pfeile liegen dortwerts fuͤr dir/ ſo gehe hin/ denn der
HERR hat dich laſſen gehen.
Das war etwas beſondes ge-
weſen/ daß der krancke Prophet Eliſa dem Könige Joas anbe-
2. Reg. 13.
v.
16-19.
fahl mit denen Pfeilen vor zunehmen/ da Er zu ihm ſprach: Nim
den Bogen und Pfeile/ und ſpanne mit deiner Hand den
Bogen/ thue das Fenſter auf gegen Morgen/ und
ſchieſſe:
Und er ſchoß; Er aber ſprach zu ihm: Ein Pfeil des Heils
vom HErrn/
ein Pfeil des Heils wider die Syrer/ und
du wirſt die Syrer ſchlagen zu Apheck/ biß ſie auffgerieben
ſind.
Und er ſprach: Nim die Pfeile/ und ſchlage die Er-
de/ und er ſchlug dreymal/ und ſtund ſtille. Da ward der
Mann GOttes zornig auf ihn/ und ſprach: Haͤtteſtu fuͤnff

oder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0012" n="[12]"/>
            <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Himmels-Verlangen</hi> </fw><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Gleich wie die Pfeil ins Starcken Hand</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">So i&#x017F;t die Jugend GOtt bekant.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>Jndem der Gei&#x017F;t GOttes die wohl gerathene Kinder mit de-<lb/>
nen Pfeilen in der Hand eines &#x017F;tarcken Helden vergleichet/ indem<lb/>
&#x017F;u&#x0364;hret Er uns an die verthuende Hand GOttes/ die die&#x017F;e<lb/>
Go&#x0364;ttliche Pfeile ver&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;et. Darzu haben vor Zeiten die Hel-<lb/>
den die Pfeile gebraucht/ daß &#x017F;ie &#x017F;elbige ent weder in die Feinde/<lb/>
oder in ein Ziel/ oder in eine belagerte Stadt haben ko&#x0364;nnen ein-<lb/>
&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en. Wenn der Printz Jonathan &#x017F;einen Seelen-Geno&#x017F;&#x017F;en<lb/>
dem David ein Gemercke entweder des Zorns oder der Gnade<lb/>
des Ko&#x0364;nigs Sauls wolte geben/ da &#x017F;prach er zum David: <hi rendition="#fr">Setze</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Sam. 20.<lb/>
v.</hi> 20<hi rendition="#i">:</hi> 21.</note><hi rendition="#fr">dich bey dem Stein A&#x017F;el/ &#x017F;o wil Jch zu &#x017F;einer Seiten drey<lb/>
Pfeile &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ als ich zum Sichermal &#x017F;cho&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ und &#x017F;iehe/<lb/>
Jch wil den Knaben &#x017F;enden/ gehe hin/ &#x017F;uche die Pfeile.<lb/>
Werde Jch zum Knaben &#x017F;agen/ Siehe/ die Pfeile liegen<lb/>
hierwerts hinter dir/ hole &#x017F;ie/ &#x017F;o kom/ denn es i&#x017F;t Friede/<lb/>
und hat keine Fahr: Sage Jch aber zum Ju&#x0364;ngling/ Siehe/<lb/>
die Pfeile liegen dortwerts fu&#x0364;r dir/ &#x017F;o gehe hin/ denn der<lb/>
HERR hat dich la&#x017F;&#x017F;en gehen.</hi> Das war etwas be&#x017F;ondes ge-<lb/>
we&#x017F;en/ daß der krancke Prophet Eli&#x017F;a dem Könige Joas anbe-<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Reg. 13.<lb/>
v.</hi> 16-19.</note>fahl mit denen Pfeilen vor zunehmen/ da Er zu ihm &#x017F;prach: <hi rendition="#fr">Nim<lb/>
den Bogen und Pfeile/ und &#x017F;panne mit deiner Hand den<lb/>
Bogen/ thue das Fen&#x017F;ter auf gegen Morgen/ und</hi> &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;e:<lb/><hi rendition="#fr">Und er &#x017F;choß; Er aber &#x017F;prach zu ihm: Ein Pfeil des Heils<lb/>
vom HErrn/</hi> ein Pfeil des Heils wider die Syrer/ <hi rendition="#fr">und<lb/>
du wir&#x017F;t die Syrer &#x017F;chlagen zu Apheck/ biß &#x017F;ie auffgerieben<lb/>
&#x017F;ind.</hi> Und er &#x017F;prach: <hi rendition="#fr">Nim die Pfeile/ und &#x017F;chlage die Er-<lb/>
de/ und er &#x017F;chlug dreymal/ und &#x017F;tund &#x017F;tille. Da ward der<lb/>
Mann GOttes zornig auf ihn/ und &#x017F;prach: Ha&#x0364;tte&#x017F;tu fu&#x0364;nff</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">oder</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[12]/0012] Himmels-Verlangen Gleich wie die Pfeil ins Starcken Hand So iſt die Jugend GOtt bekant. Jndem der Geiſt GOttes die wohl gerathene Kinder mit de- nen Pfeilen in der Hand eines ſtarcken Helden vergleichet/ indem ſuͤhret Er uns an die verthuende Hand GOttes/ die dieſe Goͤttliche Pfeile verſchieſſet. Darzu haben vor Zeiten die Hel- den die Pfeile gebraucht/ daß ſie ſelbige ent weder in die Feinde/ oder in ein Ziel/ oder in eine belagerte Stadt haben koͤnnen ein- ſchieſſen. Wenn der Printz Jonathan ſeinen Seelen-Genoſſen dem David ein Gemercke entweder des Zorns oder der Gnade des Koͤnigs Sauls wolte geben/ da ſprach er zum David: Setze dich bey dem Stein Aſel/ ſo wil Jch zu ſeiner Seiten drey Pfeile ſchieſſen/ als ich zum Sichermal ſchoͤſſe/ und ſiehe/ Jch wil den Knaben ſenden/ gehe hin/ ſuche die Pfeile. Werde Jch zum Knaben ſagen/ Siehe/ die Pfeile liegen hierwerts hinter dir/ hole ſie/ ſo kom/ denn es iſt Friede/ und hat keine Fahr: Sage Jch aber zum Juͤngling/ Siehe/ die Pfeile liegen dortwerts fuͤr dir/ ſo gehe hin/ denn der HERR hat dich laſſen gehen. Das war etwas beſondes ge- weſen/ daß der krancke Prophet Eliſa dem Könige Joas anbe- fahl mit denen Pfeilen vor zunehmen/ da Er zu ihm ſprach: Nim den Bogen und Pfeile/ und ſpanne mit deiner Hand den Bogen/ thue das Fenſter auf gegen Morgen/ und ſchieſſe: Und er ſchoß; Er aber ſprach zu ihm: Ein Pfeil des Heils vom HErrn/ ein Pfeil des Heils wider die Syrer/ und du wirſt die Syrer ſchlagen zu Apheck/ biß ſie auffgerieben ſind. Und er ſprach: Nim die Pfeile/ und ſchlage die Er- de/ und er ſchlug dreymal/ und ſtund ſtille. Da ward der Mann GOttes zornig auf ihn/ und ſprach: Haͤtteſtu fuͤnff oder 1. Sam. 20. v. 20: 21. 2. Reg. 13. v. 16-19.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/542013
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/542013/12
Zitationshilfe: Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/12>, abgerufen am 09.11.2024.