Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Stillt Seelen-Bangen. können heraus geben: Wir erblicken dadurch im Glauben dasHimmels-Hauß/ das auch voll ist von den reichen GütternPs. 36, 9. 1. Cor. 15. vers. 28. Ps. 84, 12. GOttes/ denn es ist angefüllet mit dem Gutte/ das da ist alles in allen; Mit dem Gutte/ daran uns nichts kan mangeln an jrgends einem Gutte. Solche Himmlische Gedancken können wir bey unsern irrdischen Häusern haben! Mit solchen Himmli- schen Gedancken hat ein andächtiger Lehrer sein jrrdisches Hauß angesehen/ da er durch den zeitlichen Tod daraus ausgebothen ward/ da er kurtz vor seinem Ende sein Hauß also gesegnet: Va- le domus mea terrestris, Salve domus mea coelestis, ego nunc ex una domo in aliam migro: Gehabe dich wohl du mein irrdisches Hauß/ Sey aber gegrüsset du mein Himmlisches Hauß/ ich ziehe jetzt durch diesen meinen Tod aus einem Hause in das andere. Das Himmels-Hauß benennet der Apostel Paulus also in unserm Text/ daß Er auch darbey anführet dessel- ben Besitzung/ wenn Er spricht: Wir sehnen uns nach un- ser Behausung. Der Apostel Paulus schleust in das Wortlein Unser hinein sich selber/ und alle rechtgläubige Kinder GOttes. Sonsten pflegen wir ins gemein zu sagen/ Was gehet mich Rom an/ hab ich doch kein Hauß darinnen? So müssen wir recht- und ächtgläubige Kinder GOttes vom Himmel nicht sagen/ Was gehet mich der Himmel an/ hab ich doch kein Hauß darinn? Wohl gehet dich der Himmel auch an/ wohl hastu auch darin ein Hauß/ und kanst auch mit dem Apostel Paulo sagen: Wir sehnen uns nach unser Behausung. Solten wir nicht ein Hauß im Himmel haben? Hat uns doch der HERR JESUS durch die Gnaden-Wahl den Himmel bereitet von Anbegin/ ehe der Welt Grund geleget war/ da Er uns gesetzet hat nicht1. Thess. 5. v. 9: 10. zum Zorn/ sondern die Seeligkeit zu besitzen durch sich selbst/ da ER für uns gestorben ist/ auff daß/ wir wachen oder schlaffen zugleich mit JHM leben sollen. Solten E 3
Stillt Seelen-Bangen. koͤnnen heraus geben: Wir erblicken dadurch im Glauben dasHimmels-Hauß/ das auch voll iſt von den reichen GuͤtternPſ. 36, 9. 1. Cor. 15. verſ. 28. Pſ. 84, 12. GOttes/ denn es iſt angefuͤllet mit dem Gutte/ das da iſt alles in allen; Mit dem Gutte/ daran uns nichts kan mangeln an jrgends einem Gutte. Solche Himmliſche Gedancken können wir bey unſern irrdiſchen Haͤuſern haben! Mit ſolchen Himmli- ſchen Gedancken hat ein andaͤchtiger Lehrer ſein jrrdiſches Hauß angeſehen/ da er durch den zeitlichen Tod daraus ausgebothen ward/ da er kurtz vor ſeinem Ende ſein Hauß alſo geſegnet: Va- le domus mea terreſtris, Salve domus mea cœleſtis, ego nunc ex unâ domo in aliam migro: Gehabe dich wohl du mein irrdiſches Hauß/ Sey aber gegruͤſſet du mein Himmliſches Hauß/ ich ziehe jetzt durch dieſen meinen Tod aus einem Hauſe in das andere. Das Himmels-Hauß benennet der Apoſtel Paulus alſo in unſerm Text/ daß Er auch darbey anfuͤhret deſſel- ben Beſitzung/ wenn Er ſpricht: Wir ſehnen uns nach un- ſer Behauſung. Der Apoſtel Paulus ſchleuſt in das Wortlein Unſer hinein ſich ſelber/ und alle rechtglaͤubige Kinder GOttes. Sonſten pflegen wir ins gemein zu ſagen/ Was gehet mich Rom an/ hab ich doch kein Hauß darinnen? So muͤſſen wir recht- und aͤchtglaͤubige Kinder GOttes vom Himmel nicht ſagen/ Was gehet mich der Himmel an/ hab ich doch kein Hauß darinn? Wohl gehet dich der Himmel auch an/ wohl haſtu auch darin ein Hauß/ und kanſt auch mit dem Apoſtel Paulo ſagen: Wir ſehnen uns nach unſer Behauſung. Solten wir nicht ein Hauß im Himmel haben? Hat uns doch der HERR JESUS durch die Gnaden-Wahl den Himmel bereitet von Anbegin/ ehe der Welt Grund geleget war/ da Er uns geſetzet hat nicht1. Theſſ. 5. v. 9: 10. zum Zorn/ ſondern die Seeligkeit zu beſitzen durch ſich ſelbſt/ da ER fuͤr uns geſtorben iſt/ auff daß/ wir wachen oder ſchlaffen zugleich mit JHM leben ſollen. Solten E 3
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Stillt Seelen-Bangen.
koͤnnen heraus geben: Wir erblicken dadurch im Glauben das
Himmels-Hauß/ das auch voll iſt von den reichen Guͤttern
GOttes/ denn es iſt angefuͤllet mit dem Gutte/ das da iſt alles in
allen; Mit dem Gutte/ daran uns nichts kan mangeln an
jrgends einem Gutte. Solche Himmliſche Gedancken können
wir bey unſern irrdiſchen Haͤuſern haben! Mit ſolchen Himmli-
ſchen Gedancken hat ein andaͤchtiger Lehrer ſein jrrdiſches Hauß
angeſehen/ da er durch den zeitlichen Tod daraus ausgebothen
ward/ da er kurtz vor ſeinem Ende ſein Hauß alſo geſegnet: Va-
le domus mea terreſtris, Salve domus mea cœleſtis, ego
nunc ex unâ domo in aliam migro: Gehabe dich wohl du
mein irrdiſches Hauß/ Sey aber gegruͤſſet du mein Himmliſches
Hauß/ ich ziehe jetzt durch dieſen meinen Tod aus einem Hauſe
in das andere. Das Himmels-Hauß benennet der Apoſtel
Paulus alſo in unſerm Text/ daß Er auch darbey anfuͤhret deſſel-
ben Beſitzung/ wenn Er ſpricht: Wir ſehnen uns nach un-
ſer Behauſung. Der Apoſtel Paulus ſchleuſt in das Wortlein
Unſer hinein ſich ſelber/ und alle rechtglaͤubige Kinder GOttes.
Sonſten pflegen wir ins gemein zu ſagen/ Was gehet mich Rom
an/ hab ich doch kein Hauß darinnen? So muͤſſen wir recht-
und aͤchtglaͤubige Kinder GOttes vom Himmel nicht ſagen/
Was gehet mich der Himmel an/ hab ich doch kein Hauß darinn?
Wohl gehet dich der Himmel auch an/ wohl haſtu auch darin ein
Hauß/ und kanſt auch mit dem Apoſtel Paulo ſagen: Wir ſehnen
uns nach unſer Behauſung. Solten wir nicht ein Hauß
im Himmel haben? Hat uns doch der HERR JESUS
durch die Gnaden-Wahl den Himmel bereitet von Anbegin/
ehe der Welt Grund geleget war/ da Er uns geſetzet hat nicht
zum Zorn/ ſondern die Seeligkeit zu beſitzen durch ſich
ſelbſt/ da ER fuͤr uns geſtorben iſt/ auff daß/ wir
wachen oder ſchlaffen zugleich mit JHM leben ſollen.
Solten
Pſ. 36, 9.
1. Cor. 15.
verſ. 28.
Pſ. 84, 12.
1. Theſſ. 5.
v. 9: 10.
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