Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Stillt Seelen-Tangen. es doch nicht anders wird/ denn Er wil? Darumb ist es das beste/arbeiten/ und jhn sorgen lassen für das Zukünfftige. Jndem aber der Geist GOttes die wolgerathene Söhne vergleichet mit denen Pfeilen in der Hand eines Starcken/ indem führet er uns damit auf die Göttliche verwahrende Hand/ die diese Pfeile fest in sich schleusset. O wie fast und sicher werden die Pfeile von den Bogen-Schüzzen in jhren Köchern und Händen verwahret und behalten/ besondere wenn es Pfeile sind eines guten Kriegers/Jer. 50, 9. der nicht feilet. Kan auch Jemand den Pfeil hinter sich treiben/ so von einem starcken Schüzzen geworffen ist? fraget der Mann GOttes Esra im 4. Buch Esrä. Wol kön-Cap. 16, 7. nen auch wir fragen/ kan auch jemand den Pfeil aus der Hand ei- nes starcken und gewissen Schü[z]zens/ heraus reissen? So gewiß und feste als Hercules seine Keule in seiner Hand hat gehalten/ daß man eher dem Tod seine Sense/ als jhm seine Keule hätte aus- gerissen: So feste und gewiß hält ein starcker Held seine Pfeile in seinen Händen/ daß man eher einem Löwen seinen Raub/ den er schon biß auf wey Knie/ oder ein Ohr-Läplein verschlungen/ aus dem Maul könne reissen/ als jhm seine Pfeile nehmen. Doch was die Menschen nicht thun können/ das kan der Allmächtige GOtt gar leicht zu wege bringen/ als der den vor der Menschen Augen fast unüberwindlichen Gog also anredet: Jch wil dir denEzech. 39 3. Bogen aus deiner lincken Hand schlagen/ und deine Pfeile aus deiner rechten Hand werffen. Ungleich viel fester und gewisser hält der Allmächtige GOtt seine Göttliche und geheimte Pfeile in seiner Göttlichen und Allmächtigen Hand/ daß er selber hiervon kan sagen: Niemand wird sie mir aus meiner HandJoh. 10. 29. reissen/ der Vater/ der sie mir gegeben hat/ ist grösser denn alles/ und Niemand kanste aus meines Vaters Hand reis-Rom. 8, 38. 39. sen. Nichts kan sie aus dieser Liebes-Hand heraus reissen/ oder A 3
Stillt Seelen-Tangen. es doch nicht anders wird/ denn Er wil? Darumb iſt es das beſte/arbeiten/ und jhn ſorgen laſſen fuͤr das Zukuͤnfftige. Jndem aber der Geiſt GOttes die wolgerathene Soͤhne vergleichet mit denen Pfeilen in der Hand eines Starcken/ indem fuͤhret er uns damit auf die Goͤttliche verwahrende Hand/ die dieſe Pfeile feſt in ſich ſchleuſſet. O wie faſt und ſicher werden die Pfeile von den Bogen-Schuͤzzen in jhren Koͤchern und Haͤnden verwahret und behalten/ beſondere wenn es Pfeile ſind eines guten Kriegers/Jer. 50, 9. der nicht feilet. Kan auch Jemand den Pfeil hinter ſich treiben/ ſo von einem ſtarcken Schuͤzzen geworffen iſt? fraget der Mann GOttes Eſra im 4. Buch Eſraͤ. Wol koͤn-Cap. 16, 7. nen auch wir fragen/ kan auch jemand den Pfeil aus der Hand ei- nes ſtarcken und gewiſſen Schuͤ[z]zens/ heraus reiſſen? So gewiß und feſte als Hercules ſeine Keule in ſeiner Hand hat gehalten/ daß man eher dem Tod ſeine Senſe/ als jhm ſeine Keule haͤtte aus- geriſſen: So feſte und gewiß haͤlt ein ſtarcker Held ſeine Pfeile in ſeinen Haͤnden/ daß man eher einem Loͤwen ſeinen Raub/ den er ſchon biß auf wey Knie/ oder ein Ohr-Laͤplein verſchlungen/ aus dem Maul koͤnne reiſſen/ als jhm ſeine Pfeile nehmen. Doch was die Menſchen nicht thun koͤnnen/ das kan der Allmaͤchtige GOtt gar leicht zu wege bringen/ als der den vor der Menſchen Augen faſt unuͤberwindlichen Gog alſo anredet: Jch wil dir denEzech. 39 3. Bogen aus deiner lincken Hand ſchlagen/ und deine Pfeile aus deiner rechten Hand werffen. Ungleich viel feſter und gewiſſer haͤlt der Allmaͤchtige GOtt ſeine Goͤttliche und geheimte Pfeile in ſeiner Göttlichen und Allmaͤchtigen Hand/ daß er ſelber hiervon kan ſagen: Niemand wird ſie mir aus meiner HandJoh. 10. 29. reiſſen/ der Vater/ der ſie mir gegeben hat/ iſt groͤſſer denn alles/ und Niemand kanſte aus meines Vaters Hand reiſ-Rom. 8, 38. 39. ſen. Nichts kan ſie aus dieſer Liebes-Hand heraus reiſſen/ oder A 3
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Stillt Seelen-Tangen.
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der Geiſt GOttes die wolgerathene Soͤhne vergleichet mit denen
Pfeilen in der Hand eines Starcken/ indem fuͤhret er uns damit
auf die Goͤttliche verwahrende Hand/ die dieſe Pfeile feſt in
ſich ſchleuſſet. O wie faſt und ſicher werden die Pfeile von den
Bogen-Schuͤzzen in jhren Koͤchern und Haͤnden verwahret und
behalten/ beſondere wenn es Pfeile ſind eines guten Kriegers/
der nicht feilet. Kan auch Jemand den Pfeil hinter ſich
treiben/ ſo von einem ſtarcken Schuͤzzen geworffen iſt?
fraget der Mann GOttes Eſra im 4. Buch Eſraͤ. Wol koͤn-
nen auch wir fragen/ kan auch jemand den Pfeil aus der Hand ei-
nes ſtarcken und gewiſſen Schuͤzzens/ heraus reiſſen? So gewiß
und feſte als Hercules ſeine Keule in ſeiner Hand hat gehalten/
daß man eher dem Tod ſeine Senſe/ als jhm ſeine Keule haͤtte aus-
geriſſen: So feſte und gewiß haͤlt ein ſtarcker Held ſeine Pfeile
in ſeinen Haͤnden/ daß man eher einem Loͤwen ſeinen Raub/ den er
ſchon biß auf wey Knie/ oder ein Ohr-Laͤplein verſchlungen/ aus
dem Maul koͤnne reiſſen/ als jhm ſeine Pfeile nehmen. Doch
was die Menſchen nicht thun koͤnnen/ das kan der Allmaͤchtige
GOtt gar leicht zu wege bringen/ als der den vor der Menſchen
Augen faſt unuͤberwindlichen Gog alſo anredet: Jch wil dir den
Bogen aus deiner lincken Hand ſchlagen/ und deine Pfeile
aus deiner rechten Hand werffen. Ungleich viel feſter und
gewiſſer haͤlt der Allmaͤchtige GOtt ſeine Goͤttliche und geheimte
Pfeile in ſeiner Göttlichen und Allmaͤchtigen Hand/ daß er ſelber
hiervon kan ſagen: Niemand wird ſie mir aus meiner Hand
reiſſen/ der Vater/ der ſie mir gegeben hat/ iſt groͤſſer denn
alles/ und Niemand kanſte aus meines Vaters Hand reiſ-
ſen. Nichts kan ſie aus dieſer Liebes-Hand heraus reiſſen/
oder
Jer. 50, 9.
Cap. 16, 7.
Ezech. 39
3.
Joh. 10. 29.
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