Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Stillt Seelen-Bangen. det/ und in gestickten Kleidern zum Könige/ und werden dann ste-hen zu der Rechten dieses Himmels-Königes/ und werden von sei- ner Hand empfangen das Königreich und eine Krone/ nemlich die Krone der Himmlischen Uberkleidung mit ewiger Klarheit und Herrligkeit. Wann der Patriarch Jacob vor seinen Vater den Jsaac solte vorkommen umb einen angenehmen Seegen zu erlau-Genes. 27 v. 15. seq. gen/ so muste er sich zuvor in des Bruders des Esaus köstliche Klei- der einkleiden lassen/ alsdann erlangete er des Vaters Seegen mit einem Göttlichen Nachdruck. Wann auch wir von unserm Himm- lischen Vater im Himmel den Seegen der allerseeligsten und herr- lichsten Uberkleidung wollen erlangen/ so müssen wir auch vor Jhn kommen eingekleidet in das weisse Kleid der Unschuld JEsu/ eingekleidet in das rothe Kleid der blutigen Gnugthuung JEsu/ eingekleidet in das bunte Kleid der ewigen Erlösung JEsu/ so werden wir nicht bloß erfunden/ und so werden wir auch über- kleidet werden/ weil wir bekleidet erfunden worden. Von demEsther. 4. vers. 2. Könige Ahasvero lesen wir/ daß ers mit seinem Königlichen Hau- se also h[ie]lt/ daß niemand an das Thor/ am wenigsten gar in das innwendige des Hauses durffte hinein gehen/ der mit einem Sack angezogen war. Der in des Königes Hauß wolte hinein gehen/ der muste mit Feyer-Freuden-und Ehren-Kleidern angethan seyn/ damit konte er vor den König vorkommen/ damit hatte er Hoffnung gehabt/ einige Königliche Gnade zuerlangen. Der grosse König aller Könige auf Erden hält mit seinem Königlichen Hause im Himmel auch diese Weise/ daß/ wann jemand in das- selbe wil eintreten/ die Königliche und Göttliche Uberkleidung zu erlangen/ so darf niemand davor kommen bekleidet mit demBettel- Sack eigener Heiligkeit/ oder anderer erbethenen und erkaufften guten Wercke/ oder aber derer Mönche und Ordens-Leute ihren gemeinen Kleider-Säcken. Sothan bekleideten Menschen wird die Thür G 3
Stillt Seelen-Bangen. det/ und in geſtickten Kleidern zum Koͤnige/ und werden dann ſte-hen zu der Rechten dieſes Himmels-Koͤniges/ und werden von ſei- ner Hand empfangen das Koͤnigreich und eine Krone/ nemlich die Krone der Himmliſchen Uberkleidung mit ewiger Klarheit und Herrligkeit. Wann der Patriarch Jacob vor ſeinen Vater den Jſaac ſolte vorkommen umb einen angenehmen Seegen zu erlau-Geneſ. 27 v. 15. ſeq. gen/ ſo muſte er ſich zuvor in des Bruders des Eſaus koͤſtliche Klei- der einkleiden laſſen/ alsdann erlangete er des Vaters Seegen mit einem Göttlichen Nachdruck. Wann auch wir von unſerm Him̃- liſchen Vater im Himmel den Seegen der allerſeeligſten und herr- lichſten Uberkleidung wollen erlangen/ ſo muͤſſen wir auch vor Jhn kommen eingekleidet in das weiſſe Kleid der Unſchuld JEſu/ eingekleidet in das rothe Kleid der blutigen Gnugthuung JEſu/ eingekleidet in das bunte Kleid der ewigen Erlöſung JEſu/ ſo werden wir nicht bloß erfunden/ und ſo werden wir auch uͤber- kleidet werden/ weil wir bekleidet erfunden worden. Von demEſther. 4. verſ. 2. Koͤnige Ahaſvero leſen wir/ daß ers mit ſeinem Koͤniglichen Hau- ſe alſo h[ie]lt/ daß niemand an das Thor/ am wenigſten gar in das innwendige des Hauſes durffte hinein gehen/ der mit einem Sack angezogen war. Der in des Koͤniges Hauß wolte hinein gehen/ der muſte mit Feyer-Freuden-und Ehren-Kleidern angethan ſeyn/ damit konte er vor den Koͤnig vorkommen/ damit hatte er Hoffnung gehabt/ einige Koͤnigliche Gnade zuerlangen. Der groſſe Koͤnig aller Koͤnige auf Erden haͤlt mit ſeinem Koͤniglichen Hauſe im Himmel auch dieſe Weiſe/ daß/ wann jemand in daſ- ſelbe wil eintreten/ die Koͤnigliche und Göttliche Uberkleidung zu erlangen/ ſo darf niemand davor kom̃en bekleidet mit demBettel- Sack eigener Heiligkeit/ oder anderer erbethenen und erkaufften guten Wercke/ oder aber derer Moͤnche und Ordens-Leute ihren gemeinen Kleider-Saͤcken. Sothan bekleideten Menſchen wird die Thuͤr G 3
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Stillt Seelen-Bangen.
det/ und in geſtickten Kleidern zum Koͤnige/ und werden dann ſte-
hen zu der Rechten dieſes Himmels-Koͤniges/ und werden von ſei-
ner Hand empfangen das Koͤnigreich und eine Krone/ nemlich die
Krone der Himmliſchen Uberkleidung mit ewiger Klarheit und
Herrligkeit. Wann der Patriarch Jacob vor ſeinen Vater den
Jſaac ſolte vorkommen umb einen angenehmen Seegen zu erlau-
gen/ ſo muſte er ſich zuvor in des Bruders des Eſaus koͤſtliche Klei-
der einkleiden laſſen/ alsdann erlangete er des Vaters Seegen mit
einem Göttlichen Nachdruck. Wann auch wir von unſerm Him̃-
liſchen Vater im Himmel den Seegen der allerſeeligſten und herr-
lichſten Uberkleidung wollen erlangen/ ſo muͤſſen wir auch vor
Jhn kommen eingekleidet in das weiſſe Kleid der Unſchuld
JEſu/ eingekleidet in das rothe Kleid der blutigen Gnugthuung
JEſu/ eingekleidet in das bunte Kleid der ewigen Erlöſung JEſu/
ſo werden wir nicht bloß erfunden/ und ſo werden wir auch uͤber-
kleidet werden/ weil wir bekleidet erfunden worden. Von dem
Koͤnige Ahaſvero leſen wir/ daß ers mit ſeinem Koͤniglichen Hau-
ſe alſo hielt/ daß niemand an das Thor/ am wenigſten gar in das
innwendige des Hauſes durffte hinein gehen/ der mit einem Sack
angezogen war. Der in des Koͤniges Hauß wolte hinein gehen/
der muſte mit Feyer-Freuden-und Ehren-Kleidern angethan
ſeyn/ damit konte er vor den Koͤnig vorkommen/ damit hatte er
Hoffnung gehabt/ einige Koͤnigliche Gnade zuerlangen. Der
groſſe Koͤnig aller Koͤnige auf Erden haͤlt mit ſeinem Koͤniglichen
Hauſe im Himmel auch dieſe Weiſe/ daß/ wann jemand in daſ-
ſelbe wil eintreten/ die Koͤnigliche und Göttliche Uberkleidung
zu erlangen/ ſo darf niemand davor kom̃en bekleidet mit demBettel-
Sack eigener Heiligkeit/ oder anderer erbethenen und erkaufften
guten Wercke/ oder aber derer Moͤnche und Ordens-Leute ihren
gemeinen Kleider-Saͤcken. Sothan bekleideten Menſchen wird die
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