Milichius, Daniel: Concio Threnodica. Oels, 1617.Vorrede. Vors ander/ das seine liebe Jungfraw Tochter gar wol versorget sey/ Vors dritte/ das er solche mir voran geschickt habe/ welche er in die Weil dann der Herr Gevatter der gethanener Leichpredig eine abschrifft Wercken A iij
Vorꝛede. Vors ander/ das ſeine liebe Jungfraw Tochter gar wol verſoꝛget ſey/ Vors dritte/ das er ſolche mir voꝛan geſchickt habe/ welche er in die Weil dann der Herꝛ Gevatter der gethanener Leichpꝛedig eine abſchꝛifft Wercken A iij
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Vorꝛede.
Vors ander/ das ſeine liebe Jungfraw Tochter gar wol verſoꝛget ſey/
denn Gott/ welcher Luſt hat zum Leben/ hat ſie vor allem Vngluͤck hin-
weg geruͤcket/ wie im Buche der Weißheit am 4. geſchrieben ſtehet:
aber der Gerechte/ ob er gleich zu Zeitlich ſtirbt/ iſt er doch in der ruhe/
denn er gefelt Gott wol/ vnd iſt jhm lieb/ vnd wird weg genommen auß
dem Leben vnter den Suͤndern/ vnd wird hingeruͤcket/ das die Boßheit
ſeinen vorſtandt nicht verkehꝛe/ noch falſche Lehꝛe ſeine Seele betriege.
Pſal. 30.
Sap: 4.
Vors dritte/ das er ſolche mir voꝛan geſchickt habe/ welche er in die
reſtitutionis omniũ, in der anzahl aller Kinder Gottes in groſſer Frewd
vnd wonne finden wirdt/ wie David vber dem Tode ſeines Soͤhnleins
ſich damit troͤſtete vnd ſagte: Kan ich jhn auch widerumb holen/ Jch
werde wol zu jhm fahꝛen/ es koͤmmet aber nicht wider zu mir.
2. Sã. 12.
Weil dann der Herꝛ Gevatter der gethanener Leichpꝛedig eine abſchꝛifft
von mir begehꝛet/ als habe ich jhme ſolche nicht verſagen wollen noch
ſollen/ Thue derowegen ſolche dem Herrn Gevatter zuſenden/ mit bitt/
derſelbe wolte damit vor lieb genommen haben. Hiemit thue ich den-
ſelben ſampt ſeiner lieben Haußfrawen vnd Soͤhnlein/ in Gottes ſchutz
vnd Schirm befehlen. Derſelbe getrewe Gott/ welcher iſt der Vater
vnſers HErꝛn JEſu Chꝛiſti/ der Vater der Barmhertzigkeit/ vnd Gott
alles Troſtes/ wolle den Herꝛen Gevatter ſampt den ſeinigen inn jhrem
Hohen vnd groſſem Betruͤbniß troͤſten/ vnd ſeine Zuſage an jhnen er-
fuͤllen: Jch wil Euch troͤſten/ wie einen ſeine Mutter troͤſtet. Jtem/
Die mit Weynen vnnd Thꝛaͤnen ſeen/ werden mit Frewden Erndten:
Sie gehen hin vnd weynen/ vnd tragen edlen Samen/ vnd kommen mit
Frewden vnd bringen jhre Garben. Jtem/ Matth: am 5. Seelig ſind
die da Leyde tragen/ denn ſie ſollen getroͤſtet werden. Gegeben auff dem
Pfarꝛhofe zu Medtzibohꝛ/ Jm Jahꝛ Chꝛiſti 1616. den 20 Tag Auguſti,
an welchem Tage Bernhardus, ſo ein Chriſtlicher Lehrer vnnd Abt zu
Clarevalla geweſen iſt/ vor 463. Jahren ſanfft vnnd ſeliglich auff das
Tewre Vordienſt JEſu Chriſti des Sohnes Gottes verſchieden iſt/
ſagende: Fateor non ſum dignus ego, nec propriis poſſum meritis obti-
nere regnum cœlorum, Cœterùm duplo id jure obtinens Dominus meus,
hæreditate ſcilicet Patris & merito paſſionis, altero ipſe contentus alterũ
mihi donat, ex cujus dono jure illud mihi vendicans non confundar.
Jch bekenne das ich Vnwuͤrdig bin/ kan auch mit meinen gutten
Wercken
2. Cor: 1.
Eſa: 66.
Pſal. 126.
Math. 5.
A_. 1153.
Lib. 1.
vitę ipſiꝰ
cap. 13.
A iij
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