Beuthelius, Johann: Christliches Leben vnd Seliges Sterben. Wittenberg, 1603.Rom. 5. 6.Per unum hominem peccatum intravit in mun- Praxis.Dis Sterben dienet darzu/ das wir der Sünden sollen II. Dem HErrn sterben/ ist: Wenn wir vns bey lebens S. Pe-
Rom. 5. 6.Per unum hominem peccatum intravit in mun- Praxis.Dis Sterben dienet darzu/ das wir der Suͤnden ſollen II. Dem HErrn ſterben/ iſt: Wenn wir vns bey lebens S. Pe-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0034" n="[34]"/> <p><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 5. 6.</hi></note><hi rendition="#aq">Per unum hominem peccatum intravit in mun-<lb/> dum, & per peccatum Mors.</hi> Durch einen Menſchen iſt<lb/> die Suͤnde kommen in die Welt/ vnd der Todt durch die<lb/> Suͤnde/ vnd iſt alſo der Todt zu allen Menſchen durchge-<lb/> drungen/ dieweil ſie alle Suͤnder ſind. Jtem: Der Todt iſt<lb/> der Suͤnden Sold.</p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Praxis.</hi></hi></note>Dis Sterben dienet darzu/ das wir der Suͤnden ſollen<lb/> feind werden/ vnd dieſelbe fliehen als das ergſte Gifft/ daran<lb/> wir alle den Todt gefreſſen haben. Fuͤrwar wer dis ſterben<lb/> recht bedenckt/ der hat zur Suͤnd kein luſt/ wie Auguſtinus<lb/> fein geſagt: <hi rendition="#aq">Nihil ſic revocat à peccatis, atq́; frequens<lb/> cogitatio mortis.</hi> Es mag vns nichts ſo leichtlich von Suͤn-<lb/> den abemanen/ als wenn wir alle augenblick bedencken/ wie<lb/> wir ſterben muͤſſen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">II.</hi> </hi> </head> <p>Dem HErrn ſterben/ iſt: Wenn wir vns bey lebens<lb/> vnd froͤlicher zeit offt des Todes erinnern/ vnd vns zur hinne-<lb/> fart zeitig ruͤſten vnd ſchicken. Du ſiheſts je wol bey einem<lb/> Kauffman/ der eine ferne Reiſe fuͤr hat wie ſich der ſchickt vnd<lb/> ruͤſtet/ mit notduͤrfftiger Kleidung/ Zehrung/ Gewehren etc.<lb/> Alſo ſollen wir in dieſem fall auch anſchlagen/ denn wir ha-<lb/> ben auch eine ſehr ferne vnd gefehrliche Reiſe fuͤr/ aus dieſem<lb/> leben in das ewige Vaterland/ do wir ewig gedencken zu blei-<lb/> ben. Zu ſolcher Reiſe muͤſſen wir vns alſo ruͤſten 1. Das wir<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><supplied>syr</supplied>.</hi> 7.</hi></note>vns ſolche reiſe vnd hinnefart offt fuͤrhalten/ wie Syrach leh-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>.</hi> 38.</hi></note>ret: <hi rendition="#aq">Memento noviſsima,</hi> Bedencke das ende. <hi rendition="#aq">Memor<lb/> eſto, quoniam mors non tardat,</hi> Gedenck das der Todt<lb/> nicht ſeumet. <hi rendition="#aq">Mihi heri, trbi hodie,</hi> Geſtern wars an mir/<lb/> heut iſts an dir. Moyſes erinnert ſich alſo ſeines ſterbens:<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 90.</hi></note>HErr/ lehre vns bedencken das wir ſterben muͤſſen. Darid er-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 39.</hi></note>innert ſich ſeines ſterbens mit dieſen worten: HErr/ lehre doch<lb/> mich/ das ein ende mit mir haben mus/ vnd mein leben ein ziel<lb/> hat/ vnd ich davon mus. Sihe/ meine Tage ſind einer hand<lb/> breit bey dir/ vnnd mein leben iſt wie nichts fuͤr dir/ wie<lb/> gar nichts ſind alle Menſchen/ die doch ſo ſicher leben.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">S. Pe-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[34]/0034]
Per unum hominem peccatum intravit in mun-
dum, & per peccatum Mors. Durch einen Menſchen iſt
die Suͤnde kommen in die Welt/ vnd der Todt durch die
Suͤnde/ vnd iſt alſo der Todt zu allen Menſchen durchge-
drungen/ dieweil ſie alle Suͤnder ſind. Jtem: Der Todt iſt
der Suͤnden Sold.
Rom. 5. 6.
Dis Sterben dienet darzu/ das wir der Suͤnden ſollen
feind werden/ vnd dieſelbe fliehen als das ergſte Gifft/ daran
wir alle den Todt gefreſſen haben. Fuͤrwar wer dis ſterben
recht bedenckt/ der hat zur Suͤnd kein luſt/ wie Auguſtinus
fein geſagt: Nihil ſic revocat à peccatis, atq́; frequens
cogitatio mortis. Es mag vns nichts ſo leichtlich von Suͤn-
den abemanen/ als wenn wir alle augenblick bedencken/ wie
wir ſterben muͤſſen.
Praxis.
II.Dem HErrn ſterben/ iſt: Wenn wir vns bey lebens
vnd froͤlicher zeit offt des Todes erinnern/ vnd vns zur hinne-
fart zeitig ruͤſten vnd ſchicken. Du ſiheſts je wol bey einem
Kauffman/ der eine ferne Reiſe fuͤr hat wie ſich der ſchickt vnd
ruͤſtet/ mit notduͤrfftiger Kleidung/ Zehrung/ Gewehren etc.
Alſo ſollen wir in dieſem fall auch anſchlagen/ denn wir ha-
ben auch eine ſehr ferne vnd gefehrliche Reiſe fuͤr/ aus dieſem
leben in das ewige Vaterland/ do wir ewig gedencken zu blei-
ben. Zu ſolcher Reiſe muͤſſen wir vns alſo ruͤſten 1. Das wir
vns ſolche reiſe vnd hinnefart offt fuͤrhalten/ wie Syrach leh-
ret: Memento noviſsima, Bedencke das ende. Memor
eſto, quoniam mors non tardat, Gedenck das der Todt
nicht ſeumet. Mihi heri, trbi hodie, Geſtern wars an mir/
heut iſts an dir. Moyſes erinnert ſich alſo ſeines ſterbens:
HErr/ lehre vns bedencken das wir ſterben muͤſſen. Darid er-
innert ſich ſeines ſterbens mit dieſen worten: HErr/ lehre doch
mich/ das ein ende mit mir haben mus/ vnd mein leben ein ziel
hat/ vnd ich davon mus. Sihe/ meine Tage ſind einer hand
breit bey dir/ vnnd mein leben iſt wie nichts fuͤr dir/ wie
gar nichts ſind alle Menſchen/ die doch ſo ſicher leben.
S. Pe-
syr. 7.
__. 38.
Pſal. 90.
Pſal. 39.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |