Dach, Simon: Gedächtnis bey adelicher Leichbestattung Dem Weiland HochEdlen Gestrengen und Vesten Herrn Balthasar von Brunnen/ Seiner Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg Friedrich Wilhelmen ... Geheimen Rahte. [Königsberg], 1643.Dieselbe gnädigst stets gepriesen/ Auch dieses/ was mein Mund jetzt spricht Dir zum Gedenckmal/ hörstu nicht/ Erkennest nichts von vnserm Leben. So bald wir dieser Erden Saal' Auch haben gutte Nacht gegeben/ So sind wir weg wol tausentmal/ Vnd liegen aller Welt vergessen Als die vor hundert Jahren sind Von der Verwesung auffgefressen. Was man von meinem Ruhm beginnt Ob mir es nachfährt in die Erden Wird/ wenn ich todt bin/ kunt mir werden. GOtt
Dieſelbe gnaͤdigſt ſtets geprieſen/ Auch dieſes/ was mein Mund jetzt ſpricht Dir zum Gedenckmal/ hoͤrſtu nicht/ Erkenneſt nichts von vnſerm Leben. So bald wir dieſer Erden Saal' Auch haben gutte Nacht gegeben/ So ſind wir weg wol tauſentmal/ Vnd liegen aller Welt vergeſſen Als die vor hundert Jahren ſind Von der Verweſung auffgefreſſen. Was man von meinem Ruhm beginnt Ob mir es nachfaͤhrt in die Erden Wird/ wenn ich todt bin/ kunt mir werden. GOtt
<TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <lg> <pb facs="#f0007"/> <l>Dieſelbe gnaͤdigſt ſtets geprieſen/</l><lb/> <l>Jn dem du zwiefach beyder Raht</l><lb/> <l>Mit groſſem Ruhm ernennt biſt worden.</l><lb/> <l>Wer ſonſt dein Gluͤck vnd Heyraht-Zier?</l><lb/> <l>Ohn daß dich hat der Witwer-Orden</l><lb/> <l>Betruͤbt nicht einmal ſondern zwier.</l><lb/> <l>Was aber nutzen ſo viel Gaben</l><lb/> <l>Dir/ der du jetzund wirſt begraben?</l> </lg><lb/> <lg> <l>Auch dieſes/ was mein Mund jetzt ſpricht</l><lb/> <l>Dir zum Gedenckmal/ hoͤrſtu nicht/</l><lb/> <l>Erkenneſt nichts von vnſerm Leben.</l><lb/> <l>So bald wir dieſer Erden Saal'</l><lb/> <l>Auch haben gutte Nacht gegeben/</l><lb/> <l>So ſind wir weg wol tauſentmal/</l><lb/> <l>Vnd liegen aller Welt vergeſſen</l><lb/> <l>Als die vor hundert Jahren ſind</l><lb/> <l>Von der Verweſung auffgefreſſen.</l><lb/> <l>Was man von meinem Ruhm beginnt</l><lb/> <l>Ob mir es nachfaͤhrt in die Erden</l><lb/> <l>Wird/ wenn ich todt bin/ kunt mir werden.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">GOtt</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0007]
Dieſelbe gnaͤdigſt ſtets geprieſen/
Jn dem du zwiefach beyder Raht
Mit groſſem Ruhm ernennt biſt worden.
Wer ſonſt dein Gluͤck vnd Heyraht-Zier?
Ohn daß dich hat der Witwer-Orden
Betruͤbt nicht einmal ſondern zwier.
Was aber nutzen ſo viel Gaben
Dir/ der du jetzund wirſt begraben?
Auch dieſes/ was mein Mund jetzt ſpricht
Dir zum Gedenckmal/ hoͤrſtu nicht/
Erkenneſt nichts von vnſerm Leben.
So bald wir dieſer Erden Saal'
Auch haben gutte Nacht gegeben/
So ſind wir weg wol tauſentmal/
Vnd liegen aller Welt vergeſſen
Als die vor hundert Jahren ſind
Von der Verweſung auffgefreſſen.
Was man von meinem Ruhm beginnt
Ob mir es nachfaͤhrt in die Erden
Wird/ wenn ich todt bin/ kunt mir werden.
GOtt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Preußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2014-11-04T17:43:40Z)
Weitere Informationen:Diese Transkription wurde automatisch durch OCR erfasst.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |