Dach, Simon: Christliches Ehren-Gedächtniß Der Weiland Viel Ehr und Tugendreichen Frawen Sophien/ gebohrnen Gretschinn Des ... Herrn Martin Bierwolffs ... Rahtsverwandten der löblichen Stadt Kneiphoff Königsberg [et]c. hertzlieben Ehgenossen. Königsberg, 1649.Wir wissen wol daß jederzeit O möchte man Euch ihren Tod Jetzt hören in geheim beklagen/ Sehn ewre Thränen oder Noht Man würde Sachen hören sagen/ Die würdig wären/ daß die Zeit Sie brächt' aus der Vergessenheit. Vergeß' ich billich meiner ietzt? Jch weiß was ihre Gunst vnd Güte. Jn vielen Wegen mir genützt/ Jch kenn' ihr redliches Gemüte/ Das stets in Kranckheit vnd Gefahr Fast mehr als hochbekümmert war. Wer recht vmb diese Sachen weis Die meine Faust nicht kan erreichen Vmb ihrer edlen Tugend Preiß/ Vnd sieht so plötzlich sie verbleichen/ Wie solt' ihm ewre Noht vnd Pein Nicht mehr als recht vnd billich seyn? GOtt wirck' in Euch Beständigkeit/ Vnd laß' Euch seinen Trost erblicken/ Daß
Wir wiſſen wol daß jederzeit O moͤchte man Euch ihren Tod Jetzt hoͤren in geheim beklagen/ Sehn ewre Thraͤnen oder Noht Man wuͤrde Sachen hoͤren ſagen/ Die wuͤrdig waͤren/ daß die Zeit Sie braͤcht' aus der Vergeſſenheit. Vergeß' ich billich meiner ietzt? Jch weiß was ihre Gunſt vnd Guͤte. Jn vielen Wegen mir genuͤtzt/ Jch kenn' ihr redliches Gemuͤte/ Das ſtets in Kranckheit vnd Gefahr Faſt mehr als hochbekuͤmmert war. Wer recht vmb dieſe Sachen weis Die meine Fauſt nicht kan erreichen Vmb ihrer edlen Tugend Preiß/ Vnd ſieht ſo ploͤtzlich ſie verbleichen/ Wie ſolt' ihm ewre Noht vnd Pein Nicht mehr als recht vnd billich ſeyn? GOtt wirck' in Euch Beſtaͤndigkeit/ Vnd laß' Euch ſeinen Troſt erblicken/ Daß
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Wir wiſſen wol daß jederzeit
Jhr drey ein Hertz geweſen ſeyd.
O moͤchte man Euch ihren Tod
Jetzt hoͤren in geheim beklagen/
Sehn ewre Thraͤnen oder Noht
Man wuͤrde Sachen hoͤren ſagen/
Die wuͤrdig waͤren/ daß die Zeit
Sie braͤcht' aus der Vergeſſenheit.
Vergeß' ich billich meiner ietzt?
Jch weiß was ihre Gunſt vnd Guͤte.
Jn vielen Wegen mir genuͤtzt/
Jch kenn' ihr redliches Gemuͤte/
Das ſtets in Kranckheit vnd Gefahr
Faſt mehr als hochbekuͤmmert war.
Wer recht vmb dieſe Sachen weis
Die meine Fauſt nicht kan erreichen
Vmb ihrer edlen Tugend Preiß/
Vnd ſieht ſo ploͤtzlich ſie verbleichen/
Wie ſolt' ihm ewre Noht vnd Pein
Nicht mehr als recht vnd billich ſeyn?
GOtt wirck' in Euch Beſtaͤndigkeit/
Vnd laß' Euch ſeinen Troſt erblicken/
Daß
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