Dach, Simon: Klag- und Trost-Reimchen Bey unverhofftem und kläglichem wiewol seligem Abschied aus dieser Welt Des Anmuthigen und liebreichen Kindes Jungfr. Annen Catharinen/ Deß weiland edlen Herrn Sigismund Scharffen/ etc. etc. Wie auch Der Ehr und Tugendreichsten Frawen Reginen gebohrnen Schimmelfenniginnen/ Ehlichen hertzlieben Töchterleins. [Königsberg], 1653.Des schönen Himmels blawes Zelt Regt keine Kranckheit mir das Blut/ Was schätz' ich der Gesundheit Gut? Sind immer gutte Zeitten So wird der Friede schlecht erkant/ Dann ist er lieb/ wenn Raub und Brand Erbärmlich uns bestreitten. Jst guttes Wetter stets zur See Es singt die schöne Galathee Vnd schertzt mit den Tritonen/ Wer nimmt des Ruders fleissig war? Vns lehrt die plötzliche Gefahr Der Wachsamkeit gewohnen. Wer sich in guttem Glücke sieht Sein Reichthum wächst sein Ansehn blüht/ Wie er herein sol tretten Für grossem Hochmuth weiß er nicht/ So daß jhm nirgends was gebricht Ohn jhn gar an zu behten. Er
Des ſchoͤnen Himmels blawes Zelt Regt keine Kranckheit mir das Blut/ Was ſchaͤtz' ich der Geſundheit Gut? Sind immer gutte Zeitten So wird der Friede ſchlecht erkant/ Dann iſt er lieb/ wenn Raub und Brand Erbaͤrmlich uns beſtreitten. Jſt guttes Wetter ſtets zur See Es ſingt die ſchoͤne Galathee Vnd ſchertzt mit den Tritonen/ Wer nimmt des Ruders fleiſſig war? Vns lehrt die ploͤtzliche Gefahr Der Wachſamkeit gewohnen. Wer ſich in guttem Gluͤcke ſieht Sein Reichthum waͤchſt ſein Anſehn bluͤht/ Wie er herein ſol tretten Fuͤr groſſem Hochmuth weiß er nicht/ So daß jhm nirgends was gebricht Ohn jhn gar an zu behten. Er
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Des ſchoͤnen Himmels blawes Zelt
Wuͤrd' unwehrt wann nicht umb ſein Feld
Zu Zeiten Wolcken waͤren.
Regt keine Kranckheit mir das Blut/
Was ſchaͤtz' ich der Geſundheit Gut?
Sind immer gutte Zeitten
So wird der Friede ſchlecht erkant/
Dann iſt er lieb/ wenn Raub und Brand
Erbaͤrmlich uns beſtreitten.
Jſt guttes Wetter ſtets zur See
Es ſingt die ſchoͤne Galathee
Vnd ſchertzt mit den Tritonen/
Wer nimmt des Ruders fleiſſig war?
Vns lehrt die ploͤtzliche Gefahr
Der Wachſamkeit gewohnen.
Wer ſich in guttem Gluͤcke ſieht
Sein Reichthum waͤchſt ſein Anſehn bluͤht/
Wie er herein ſol tretten
Fuͤr groſſem Hochmuth weiß er nicht/
So daß jhm nirgends was gebricht
Ohn jhn gar an zu behten.
Er
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