Dach, Simon: Hertzliches und Christliches Mitleiden Bey seligem wiewol sehr betrawerlichem Ableiben Der Weiland VielEhr und Tugendreichen Frawen Catharina gebohrnen Halbachinn von der Pforten Des Wol-Ehrn-Vesten und Hochgelahrten Herrn Sigismund Pichlers Der Philosoph. M. und Practicae Philosophiae bey hiesiger Universität trewfleissigen und berühmten Professors hertzlich-geliebten Ehgenossen. Königsberg, 1651.SO groß ist warlich keine Noth/ Auch wär' es tausentfacher Tod/ Daß wir ohn Hoffnung solten klagen Vnd allem Raht vnd Trost entsagen. Da giebt sich die Verheissung an Die nicht betrieglich wancken kan/ Gestirn vnd Erde wird vergehen Des HErrn Wort bleibt ewig stehen. Da sind der gantzen Welt geschicht' Vnd zeugen/ Gott verlasse nicht Die sich in Nöhten jhm vertrawen Vnd blos auff jhn gedultig schawen. Hie fleucht die Zeit mit dem Geschrey: Daß alles schnöd vnd eitel sey/ Vnd Wind vnd Flügel müsse fassen/ Wer aber kan den Kummer lassen? Er setzt sich in das Hertz hinein Sehr tieff vnd herrschet da allein/ Hebt an vns den Verstand zu blenden Daß wir nichts kennen aller Enden. Er
SO groß iſt warlich keine Noth/ Auch waͤr' es tauſentfacher Tod/ Daß wir ohn Hoffnung ſoltẽ klagen Vnd allem Raht vnd Troſt entſagen. Da giebt ſich die Verheiſſung an Die nicht betrieglich wancken kan/ Geſtirn vnd Erde wird vergehen Des HErrn Wort bleibt ewig ſtehen. Da ſind der gantzen Welt geſchicht' Vnd zeugen/ Gott verlaſſe nicht Die ſich in Noͤhten jhm vertrawen Vnd blos auff jhn gedultig ſchawen. Hie fleucht die Zeit mit dem Geſchrey: Daß alles ſchnoͤd vnd eitel ſey/ Vnd Wind vnd Fluͤgel muͤſſe faſſen/ Wer aber kan den Kummer laſſen? Er ſetzt ſich in das Hertz hinein Sehr tieff vnd herrſchet da allein/ Hebt an vns den Verſtand zu blenden Daß wir nichts kennen aller Enden. Er
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SO groß iſt warlich keine Noth/
Auch waͤr' es tauſentfacher Tod/
Daß wir ohn Hoffnung ſoltẽ klagen
Vnd allem Raht vnd Troſt entſagen.
Da giebt ſich die Verheiſſung an
Die nicht betrieglich wancken kan/
Geſtirn vnd Erde wird vergehen
Des HErrn Wort bleibt ewig ſtehen.
Da ſind der gantzen Welt geſchicht'
Vnd zeugen/ Gott verlaſſe nicht
Die ſich in Noͤhten jhm vertrawen
Vnd blos auff jhn gedultig ſchawen.
Hie fleucht die Zeit mit dem Geſchrey:
Daß alles ſchnoͤd vnd eitel ſey/
Vnd Wind vnd Fluͤgel muͤſſe faſſen/
Wer aber kan den Kummer laſſen?
Er ſetzt ſich in das Hertz hinein
Sehr tieff vnd herrſchet da allein/
Hebt an vns den Verſtand zu blenden
Daß wir nichts kennen aller Enden.
Er
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