Dach, Simon: Einfältige Klag- und Trost-Reime Bey des Weiland Wol-Ehrwürdigen/ Groß-Achtbarn und Hochgelahrten Hn. Michael Behmen/ der H. Schrifft Doct. und bey hiesiger Hohen Schulen Profess. Publ. auch der Theol. Facultät p. t. Decani &c. seligem wiewol betrawrlichem Ableiben. Königsberg, 1650.Jhr habt da ewren todten Mann/ Das Fieber hält noch bey Euch an/ Drey sind der vnerzognen Kinder: Vnd müglich ist noch andre Pein Die Jhr nicht dürfft gestendig seyn/ Frisst aber ewer Hertz nicht minder. Wohin doch wendet jhr euch schier? Denn ewre Noht wohnt da vnd hier/ Wer hofft euch tröstlich auffzurichten? Vnd wär' ich in Beredsamkeit Ein andrer Nestor dieser Zeit Jch vnterstünd' es mich mit nichten. Jedoch wann Menschen Trost gebricht/ Bleibt Gott doch vnsre Zuversicht/ Zu dem verschicket ewre Zehren/ Vertrawet jhm mit aller Macht Vnd harret seiner Tag vnd Nacht/ Der wird euch Hülff vnd Raht gewehren. Seht
Jhr habt da ewren todten Mann/ Das Fieber haͤlt noch bey Euch an/ Drey ſind der vnerzognen Kinder: Vnd muͤglich iſt noch andre Pein Die Jhr nicht duͤrfft geſtendig ſeyn/ Friſſt aber ewer Hertz nicht minder. Wohin doch wendet jhr euch ſchier? Denn ewre Noht wohnt da vnd hier/ Wer hofft euch troͤſtlich auffzurichten? Vnd waͤr' ich in Beredſamkeit Ein andrer Neſtor dieſer Zeit Jch vnterſtuͤnd' es mich mit nichten. Jedoch wann Menſchen Troſt gebricht/ Bleibt Gott doch vnſre Zuverſicht/ Zu dem verſchicket ewre Zehren/ Vertrawet jhm mit aller Macht Vnd harret ſeiner Tag vnd Nacht/ Der wird euch Huͤlff vnd Raht gewehren. Seht
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Jhr habt da ewren todten Mann/
Das Fieber haͤlt noch bey Euch an/
Drey ſind der vnerzognen Kinder:
Vnd muͤglich iſt noch andre Pein
Die Jhr nicht duͤrfft geſtendig ſeyn/
Friſſt aber ewer Hertz nicht minder.
Wohin doch wendet jhr euch ſchier?
Denn ewre Noht wohnt da vnd hier/
Wer hofft euch troͤſtlich auffzurichten?
Vnd waͤr' ich in Beredſamkeit
Ein andrer Neſtor dieſer Zeit
Jch vnterſtuͤnd' es mich mit nichten.
Jedoch wann Menſchen Troſt gebricht/
Bleibt Gott doch vnſre Zuverſicht/
Zu dem verſchicket ewre Zehren/
Vertrawet jhm mit aller Macht
Vnd harret ſeiner Tag vnd Nacht/
Der wird euch Huͤlff vnd Raht gewehren.
Seht
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