Dach, Simon: Christliche Sterbens-Reime Bey seligem Hintritt aus dieser Welt Der ... Fr. Gertrud Hertwichinn Des auch nunmehr Seel. Herrn Eberhards von Dühren etc. hinterlassenen Witwen. Königsberg, 1652.Seht an die seelge Fraw von Dühren/ Was Vnmuht war vmb sie zu spüren Als jhr der Mann begraben war? Erst saß sie Witwe Vierzehn Jahr. Was hatte sie für grosses Leiden So offt sie sah ein Kind verscheiden? Wer weiß was sonst für Hertzens-Pein Mag stets vmb sie gewesen seyn/ Biß sie das Alter eingenommen Da sie von allen Kräfften kommen/ Jhr Wunsch war Gottes Hauß zu sehn' Für Schwachheit kunt es nicht geschehn. Doch ist jhr bester Trost gewesen Der Himmel den sie jhr erlesen/ Jn den hat sie jhr Hertz verschickt Vnd Jesum Freundlich angeblickt. Der auch in einer sanfften Stunden Sie endlich aller Angst entbunden/ Vnd jhren Geist genommen hat Jn vnser Erb- vnd Vater-Stad. Was
Seht an die ſeelge Fraw von Duͤhren/ Was Vnmuht war vmb ſie zu ſpuͤren Als jhr der Mann begraben war? Erſt saß ſie Witwe Vierzehn Jahr. Was hatte ſie fuͤr groſſes Leiden So offt ſie ſah ein Kind verſcheiden? Wer weiß was ſonſt fuͤr Hertzens-Pein Mag ſtets vmb ſie geweſen ſeyn/ Biß ſie das Alter eingenommen Da ſie von allen Kraͤfften kommen/ Jhr Wunſch war Gottes Hauß zu ſehn' Fuͤr Schwachheit kunt es nicht geſchehn. Doch iſt jhr beſter Troſt geweſen Der Himmel den ſie jhr erleſen/ Jn den hat ſie jhr Hertz verſchickt Vnd Jesum Freundlich angeblickt. Der auch in einer ſanfften Stunden Sie endlich aller Angſt entbunden/ Vnd jhren Geiſt genommen hat Jn vnſer Erb- vnd Vater-Stad. Was
<TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0010"/> <lg> <l>Seht an die ſeelge Fraw von Duͤhren/</l><lb/> <l>Was Vnmuht war vmb ſie zu ſpuͤren</l><lb/> <l>Als jhr der Mann begraben war?</l><lb/> <l>Erſt saß ſie Witwe Vierzehn Jahr.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Was hatte ſie fuͤr groſſes Leiden</l><lb/> <l>So offt ſie ſah ein Kind verſcheiden?</l><lb/> <l>Wer weiß was ſonſt fuͤr Hertzens-Pein</l><lb/> <l>Mag ſtets vmb ſie geweſen ſeyn/</l> </lg><lb/> <lg> <l>Biß ſie das Alter eingenommen</l><lb/> <l>Da ſie von allen Kraͤfften kommen/</l><lb/> <l>Jhr Wunſch war Gottes Hauß zu ſehn'</l><lb/> <l>Fuͤr Schwachheit kunt es nicht geſchehn.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Doch iſt jhr beſter Troſt geweſen</l><lb/> <l>Der Himmel den ſie jhr erleſen/</l><lb/> <l>Jn den hat ſie jhr Hertz verſchickt</l><lb/> <l>Vnd Jesum Freundlich angeblickt.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Der auch in einer ſanfften Stunden</l><lb/> <l>Sie endlich aller Angſt entbunden/</l><lb/> <l>Vnd jhren Geiſt genommen hat</l><lb/> <l>Jn vnſer Erb- vnd Vater-Stad.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
Seht an die ſeelge Fraw von Duͤhren/
Was Vnmuht war vmb ſie zu ſpuͤren
Als jhr der Mann begraben war?
Erſt saß ſie Witwe Vierzehn Jahr.
Was hatte ſie fuͤr groſſes Leiden
So offt ſie ſah ein Kind verſcheiden?
Wer weiß was ſonſt fuͤr Hertzens-Pein
Mag ſtets vmb ſie geweſen ſeyn/
Biß ſie das Alter eingenommen
Da ſie von allen Kraͤfften kommen/
Jhr Wunſch war Gottes Hauß zu ſehn'
Fuͤr Schwachheit kunt es nicht geſchehn.
Doch iſt jhr beſter Troſt geweſen
Der Himmel den ſie jhr erleſen/
Jn den hat ſie jhr Hertz verſchickt
Vnd Jesum Freundlich angeblickt.
Der auch in einer ſanfften Stunden
Sie endlich aller Angſt entbunden/
Vnd jhren Geiſt genommen hat
Jn vnſer Erb- vnd Vater-Stad.
Was
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Preußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2014-11-04T17:43:40Z)
Weitere Informationen:Diese Transkription wurde automatisch durch OCR erfasst.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |