Dach, Simon: Christliche Sterbens-Reime Bey seligem Hintritt aus dieser Welt Der ... Fr. Gertrud Hertwichinn Des auch nunmehr Seel. Herrn Eberhards von Dühren etc. hinterlassenen Witwen. Königsberg, 1652.Jetzt hat das güldne Licht der Sonnen Bereit die Jungfraw lieb gewonnen/ Der Tag nimmt ab/ das Korn kömpt ein/ Es wird im kurtzen Herbst-Zeit seyn. Wer weis/ was Kranckheit wird entstehen Vnd in gemein im schwange gehen/ Die vns wie mit dem Besem kehrt/ Vnd dieser Städte Schulen nährt. Die Ordnung möcht' an manchen kommen Der nie es in den Sinn genommen. So lasst vns nun in solcher Pein Doch alle wach vnd wacker seyn. Die böse Welt sol' vns nicht irren Die sich in sich sucht zu verwirren/ Vnd strebet einig Tag und Nacht Nach Reichthum/ Wollust/ Stoltz vnd Pracht. Sie lässt den Weg zum Himmel wüste/ Jhr Himmel sind die schnöden Lüste/ Sie ehret jhren Gott/ den Bauch/ Mit Vppigkeit vnd fettem Rauch. Kömpt
Jetzt hat das guͤldne Licht der Sonnen Bereit die Jungfraw lieb gewonnen/ Der Tag nimmt ab/ das Korn koͤmpt ein/ Es wird im kurtzen Herbſt-Zeit ſeyn. Wer weis/ was Kranckheit wird entſtehen Vnd in gemein im ſchwange gehen/ Die vns wie mit dem Beſem kehrt/ Vnd dieſer Staͤdte Schulen naͤhrt. Die Ordnung moͤcht' an manchen kom̃en Der nie es in den Sinn genommen. So laſſt vns nun in ſolcher Pein Doch alle wach vnd wacker ſeyn. Die boͤſe Welt ſol' vns nicht irren Die ſich in ſich ſucht zu verwirren/ Vnd ſtrebet einig Tag und Nacht Nach Reichthum/ Wolluſt/ Stoltz vñ Pracht. Sie laͤſſt den Weg zum Himmel wuͤſte/ Jhr Himmel ſind die ſchnoͤden Luͤſte/ Sie ehret jhren Gott/ den Bauch/ Mit Vppigkeit vnd fettem Rauch. Koͤmpt
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Jetzt hat das guͤldne Licht der Sonnen
Bereit die Jungfraw lieb gewonnen/
Der Tag nimmt ab/ das Korn koͤmpt ein/
Es wird im kurtzen Herbſt-Zeit ſeyn.
Wer weis/ was Kranckheit wird entſtehen
Vnd in gemein im ſchwange gehen/
Die vns wie mit dem Beſem kehrt/
Vnd dieſer Staͤdte Schulen naͤhrt.
Die Ordnung moͤcht' an manchen kom̃en
Der nie es in den Sinn genommen.
So laſſt vns nun in ſolcher Pein
Doch alle wach vnd wacker ſeyn.
Die boͤſe Welt ſol' vns nicht irren
Die ſich in ſich ſucht zu verwirren/
Vnd ſtrebet einig Tag und Nacht
Nach Reichthum/ Wolluſt/ Stoltz vñ Pracht.
Sie laͤſſt den Weg zum Himmel wuͤſte/
Jhr Himmel ſind die ſchnoͤden Luͤſte/
Sie ehret jhren Gott/ den Bauch/
Mit Vppigkeit vnd fettem Rauch.
Koͤmpt
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