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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1839.

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Unheil den vorsichtigen Bendel gelassen hatte. Er erschrak,
als er mich sah, ein Wort entdeckte ihm Alles. Es wurden
auf der Stelle Postpferde geholt. Ich nahm nur einen meiner
Leute mit mir, einen abgefeimten Spitzbuben, Namens Ras-
cal
, der sich mir durch seine Gewandtheit nothwendig zu
machen gewußt, und der nichts vom heutigen Vorfall ahnen
konnte. Ich legte in derselben Nacht noch dreißig Meilen
zurück. Bendel blieb hinter mir, mein Haus aufzulösen,
Gold zu spenden und mir das Nöthigste nachzubringen. Als
er mich am andern Tage einholte, warf ich mich in seine
Arme, und schwur ihm, nicht etwa keine Thorheit mehr zu
begehen, sondern nur künftig vorsichtiger zu sein. Wir setzten
unsre Reise ununterbrochen fort, über die Grenze und das
Gebirg, und erst am andern Abhang, durch das hohe Boll-
werk von jenem Unglücksboden getrennt, ließ ich mich bewegen,
in einem nah' gelegenen und wenig besuchten Badeort von
den überstandenen Mühseligkeiten auszurasten.



Unheil den vorſichtigen Bendel gelaſſen hatte. Er erſchrak,
als er mich ſah, ein Wort entdeckte ihm Alles. Es wurden
auf der Stelle Poſtpferde geholt. Ich nahm nur einen meiner
Leute mit mir, einen abgefeimten Spitzbuben, Namens Ras-
cal
, der ſich mir durch ſeine Gewandtheit nothwendig zu
machen gewußt, und der nichts vom heutigen Vorfall ahnen
konnte. Ich legte in derſelben Nacht noch dreißig Meilen
zurück. Bendel blieb hinter mir, mein Haus aufzulöſen,
Gold zu ſpenden und mir das Nöthigſte nachzubringen. Als
er mich am andern Tage einholte, warf ich mich in ſeine
Arme, und ſchwur ihm, nicht etwa keine Thorheit mehr zu
begehen, ſondern nur künftig vorſichtiger zu ſein. Wir ſetzten
unſre Reiſe ununterbrochen fort, über die Grenze und das
Gebirg, und erſt am andern Abhang, durch das hohe Boll-
werk von jenem Unglücksboden getrennt, ließ ich mich bewegen,
in einem nah’ gelegenen und wenig beſuchten Badeort von
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[22/0040] Unheil den vorſichtigen Bendel gelaſſen hatte. Er erſchrak, als er mich ſah, ein Wort entdeckte ihm Alles. Es wurden auf der Stelle Poſtpferde geholt. Ich nahm nur einen meiner Leute mit mir, einen abgefeimten Spitzbuben, Namens Ras- cal, der ſich mir durch ſeine Gewandtheit nothwendig zu machen gewußt, und der nichts vom heutigen Vorfall ahnen konnte. Ich legte in derſelben Nacht noch dreißig Meilen zurück. Bendel blieb hinter mir, mein Haus aufzulöſen, Gold zu ſpenden und mir das Nöthigſte nachzubringen. Als er mich am andern Tage einholte, warf ich mich in ſeine Arme, und ſchwur ihm, nicht etwa keine Thorheit mehr zu begehen, ſondern nur künftig vorſichtiger zu ſein. Wir ſetzten unſre Reiſe ununterbrochen fort, über die Grenze und das Gebirg, und erſt am andern Abhang, durch das hohe Boll- werk von jenem Unglücksboden getrennt, ließ ich mich bewegen, in einem nah’ gelegenen und wenig beſuchten Badeort von den überſtandenen Mühſeligkeiten auszuraſten.

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1839, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/Yw_7531_1/40>, abgerufen am 21.11.2024.