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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber / daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland) sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben; durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen / sie jhn (König in Engelland Graff von Manßferd kompt in lebens gefahr) sonderlich verobligierten / etc.

Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen / vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vnd diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen / welches jn sampt bey sich habenden auffgenommen / vnd vollends nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben / haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen / elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov. zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt an. Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen / gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an seinem Orth vermeldet werden.

Weil immittels die zeit der Restitution der Statt Franckenthal nunmehr verflossen / vnnd der Englische Gesandte bey der Infantin Isabella vmb effectuirung deß veraccordierten angehalten / ist jhm nachfolgende Schrifftliche resolution ertheilet worden.

Restitutioo der Statt Franckenthal vergeblich vom König inn Engellandt begehrt. Demnach sie / Infantin / den schrifftlichen Tractat durchsehen / wol erwegen / vnd vber allen dessen Inhalt jhr ordenliche Relation thun lassen / hette sie sich dahin erkläret / daß sie bereit vnd willig seye / jhrem gethanen versprechen gäntzliches genügen zu leisten / vnnd zu folg dessen dem König in Groß Brittannien / oder dessen hierzu gevollmächtigten die Statt Franckenthal mit aller zugehör nach verfliessung deren in besagter Sequestration bestimpter zeit abzutretten / jhr Kriegsvolck abzufordern / vnnd 1500. zu Fuß / wie dann auch 200. zu Pferdt / so der König inn Engelland schicken wollen / sampt gnugsamer Proviant vnd Kriegsmunition auff zeit 6. Monat / den freyen einzug zu gestatten / wollen auch darneben jetzo bemeltes Volck durch dero Niederlanden // vnd dem König in Hispanien vnterworffenen Provintzen / freyen durchzug geben: Zu welchen end sie an alle Gubernatorn / Obrigkeiten vnd Officierer offene Paßzettel ehist außfertigen / dem jetzigen Gubernatorn in Franckenthal auch befelch ertheilen lassen wolte / daß er von dannen abziehe / vnd ermelte Statt dem König in Groß Britannien / oder dessen gevollmächtigten mit allen inn dem bey erster abtrettung der Statt auffgerichtem Inventario verzeichneten Festungs gebäwen / Geschütz / Proviant vnnd Kriegsmunition vber gebe / vnd endlich obermelten 1500. zu Fuß vnd 200. zu Pferd in dieselbe freyen einzug gestatte / nach laut der Capitulation / auf welche sie sich allerdings beruffte / vnd wolte / daß derselben ohne allen vorschub ein sattsames genügen geschehe / erklärte sich auch / daß sie in allem darzu sie solcher Tractat verbinde / hiermit ein genügen gethan zu haben vermeynte. Im vbrigen stehe es nicht bey jhr / noch in jhrem Gewalt / das jenige so ferrn es in besagter Schrifft gesucht würde / zu verschaffen / noch anzufordern / als eine Sach so in jhrer Iurisdiction vnd Bottmässigkeit nicht begriffen.

Hierauff bliebe Franckenthal in der Spanier Hände / vnd wolte die Restitution nichterfolgen.

Gleicher gestalt gienge es auch der Churfürst-

mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber / daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland) sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben; durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen / sie jhn (König in Engelland Graff von Manßferd kompt in lebens gefahr) sonderlich verobligierten / etc.

Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen / vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vñ diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen / welches jn sampt bey sich habenden auffgenommẽ / vnd vollends nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben / haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen / elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov. zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt an. Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen / gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an seinem Orth vermeldet werden.

Weil immittels die zeit der Restitution der Statt Franckenthal nunmehr verflossen / vnnd der Englische Gesandte bey der Infantin Isabella vmb effectuirung deß veraccordierten angehalten / ist jhm nachfolgende Schrifftliche resolution ertheilet worden.

Restitutioō der Statt Franckenthal vergeblich vom König inn Engellandt begehrt. Demnach sie / Infantin / den schrifftlichen Tractat durchsehen / wol erwegen / vnd vber allen dessen Inhalt jhr ordenliche Relation thun lassen / hette sie sich dahin erkläret / daß sie bereit vnd willig seye / jhrem gethanen versprechen gäntzliches genügen zu leisten / vnnd zu folg dessen dem König in Groß Brittannien / oder dessen hierzu gevollmächtigten die Statt Franckenthal mit aller zugehör nach verfliessung deren in besagter Sequestration bestimpter zeit abzutretten / jhr Kriegsvolck abzufordern / vnnd 1500. zu Fuß / wie dann auch 200. zu Pferdt / so der König inn Engelland schicken wollen / sampt gnugsamer Proviant vnd Kriegsmunition auff zeit 6. Monat / den freyen einzug zu gestatten / wollen auch darneben jetzo bemeltes Volck durch dero Niederlanden // vnd dem König in Hispanien vnterworffenen Provintzen / freyen durchzug geben: Zu welchẽ end sie an alle Gubernatorn / Obrigkeiten vnd Officierer offene Paßzettel ehist außfertigen / dem jetzigen Gubernatorn in Franckenthal auch befelch ertheilẽ lassen wolte / daß er von dannen abziehe / vnd ermelte Statt dem König in Groß Britannien / oder dessen gevollmächtigten mit allen inn dem bey erster abtrettung der Statt auffgerichtem Inventario verzeichneten Festungs gebäwen / Geschütz / Proviant vnnd Kriegsmunition vber gebe / vnd endlich obermelten 1500. zu Fuß vnd 200. zu Pferd in dieselbe freyen einzug gestatte / nach laut der Capitulation / auf welche sie sich allerdings beruffte / vnd wolte / daß derselben ohne allen vorschub ein sattsames genügen geschehe / erklärte sich auch / daß sie in allem darzu sie solcher Tractat verbinde / hiermit ein genügen gethan zu haben vermeynte. Im vbrigen stehe es nicht bey jhr / noch in jhrem Gewalt / das jenige so ferrn es in besagter Schrifft gesucht würde / zu verschaffen / noch anzufordern / als eine Sach so in jhrer Iurisdiction vnd Bottmässigkeit nicht begriffen.

Hierauff bliebe Franckenthal in der Spanier Hände / vnd wolte die Restitution nichterfolgen.

Gleicher gestalt gienge es auch der Churfürst-

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mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn                      sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie                      nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der                      seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd                      versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß                      sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner                      Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils                      jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von                      Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme                      Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine                      wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd                      Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn                      / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber /                      daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er                      leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland)                      sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen                      wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen                      nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben;                      durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen /                      sie jhn (König in Engelland <note place="left">Graff von Manßferd kompt                          in lebens gefahr</note>) sonderlich verobligierten / etc.</p>
          <p>Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von                      wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland                      nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn                      gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen /                      vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist                      der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber                      gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vn&#x0303; diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines                      Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende                      alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig                      auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen /                      welches jn sampt bey sich habenden auffgenomme&#x0303; / vnd vollends                      nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben /                      haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen                      Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben                      sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig                      errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen                      / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen /                      elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov.                      zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn                      wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda                      von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd                      seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. <note place="right">Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt                      an.</note> Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische                      Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen /                      gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan                      worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an                      seinem Orth vermeldet werden.</p>
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[923/1032] mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber / daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland) sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben; durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen / sie jhn (König in Engelland ) sonderlich verobligierten / etc. Graff von Manßferd kompt in lebens gefahr Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen / vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vñ diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen / welches jn sampt bey sich habenden auffgenommẽ / vnd vollends nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben / haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen / elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov. zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen / gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an seinem Orth vermeldet werden. Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt an. Weil immittels die zeit der Restitution der Statt Franckenthal nunmehr verflossen / vnnd der Englische Gesandte bey der Infantin Isabella vmb effectuirung deß veraccordierten angehalten / ist jhm nachfolgende Schrifftliche resolution ertheilet worden. Demnach sie / Infantin / den schrifftlichen Tractat durchsehen / wol erwegen / vnd vber allen dessen Inhalt jhr ordenliche Relation thun lassen / hette sie sich dahin erkläret / daß sie bereit vnd willig seye / jhrem gethanen versprechen gäntzliches genügen zu leisten / vnnd zu folg dessen dem König in Groß Brittannien / oder dessen hierzu gevollmächtigten die Statt Franckenthal mit aller zugehör nach verfliessung deren in besagter Sequestration bestimpter zeit abzutretten / jhr Kriegsvolck abzufordern / vnnd 1500. zu Fuß / wie dann auch 200. zu Pferdt / so der König inn Engelland schicken wollen / sampt gnugsamer Proviant vnd Kriegsmunition auff zeit 6. Monat / den freyen einzug zu gestatten / wollen auch darneben jetzo bemeltes Volck durch dero Niederlanden // vnd dem König in Hispanien vnterworffenen Provintzen / freyen durchzug geben: Zu welchẽ end sie an alle Gubernatorn / Obrigkeiten vnd Officierer offene Paßzettel ehist außfertigen / dem jetzigen Gubernatorn in Franckenthal auch befelch ertheilẽ lassen wolte / daß er von dannen abziehe / vnd ermelte Statt dem König in Groß Britannien / oder dessen gevollmächtigten mit allen inn dem bey erster abtrettung der Statt auffgerichtem Inventario verzeichneten Festungs gebäwen / Geschütz / Proviant vnnd Kriegsmunition vber gebe / vnd endlich obermelten 1500. zu Fuß vnd 200. zu Pferd in dieselbe freyen einzug gestatte / nach laut d' Capitulation / auf welche sie sich allerdings beruffte / vnd wolte / daß derselben ohne allen vorschub ein sattsames genügen geschehe / erklärte sich auch / daß sie in allem darzu sie solcher Tractat verbinde / hiermit ein genügen gethan zu haben vermeynte. Im vbrigen stehe es nicht bey jhr / noch in jhrem Gewalt / das jenige so ferrn es in besagter Schrifft gesucht würde / zu verschaffen / noch anzufordern / als eine Sach so in jhrer Iurisdiction vnd Bottmässigkeit nicht begriffen. Restitutioō der Statt Franckenthal vergeblich vom König inn Engellandt begehrt. Hierauff bliebe Franckenthal in der Spanier Hände / vnd wolte die Restitution nichterfolgen. Gleicher gestalt gienge es auch d' Churfürst-

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 923. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1032>, abgerufen am 23.11.2024.