Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber / daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland) sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben; durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen / sie jhn (König in Engelland Graff von Manßferd kompt in lebens gefahr) sonderlich verobligierten / etc. Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen / vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vnd diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen / welches jn sampt bey sich habenden auffgenommen / vnd vollends nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben / haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen / elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov. zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt an. Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen / gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an seinem Orth vermeldet werden. Weil immittels die zeit der Restitution der Statt Franckenthal nunmehr verflossen / vnnd der Englische Gesandte bey der Infantin Isabella vmb effectuirung deß veraccordierten angehalten / ist jhm nachfolgende Schrifftliche resolution ertheilet worden. Restitutioo der Statt Franckenthal vergeblich vom König inn Engellandt begehrt. Demnach sie / Infantin / den schrifftlichen Tractat durchsehen / wol erwegen / vnd vber allen dessen Inhalt jhr ordenliche Relation thun lassen / hette sie sich dahin erkläret / daß sie bereit vnd willig seye / jhrem gethanen versprechen gäntzliches genügen zu leisten / vnnd zu folg dessen dem König in Groß Brittannien / oder dessen hierzu gevollmächtigten die Statt Franckenthal mit aller zugehör nach verfliessung deren in besagter Sequestration bestimpter zeit abzutretten / jhr Kriegsvolck abzufordern / vnnd 1500. zu Fuß / wie dann auch 200. zu Pferdt / so der König inn Engelland schicken wollen / sampt gnugsamer Proviant vnd Kriegsmunition auff zeit 6. Monat / den freyen einzug zu gestatten / wollen auch darneben jetzo bemeltes Volck durch dero Niederlanden // vnd dem König in Hispanien vnterworffenen Provintzen / freyen durchzug geben: Zu welchen end sie an alle Gubernatorn / Obrigkeiten vnd Officierer offene Paßzettel ehist außfertigen / dem jetzigen Gubernatorn in Franckenthal auch befelch ertheilen lassen wolte / daß er von dannen abziehe / vnd ermelte Statt dem König in Groß Britannien / oder dessen gevollmächtigten mit allen inn dem bey erster abtrettung der Statt auffgerichtem Inventario verzeichneten Festungs gebäwen / Geschütz / Proviant vnnd Kriegsmunition vber gebe / vnd endlich obermelten 1500. zu Fuß vnd 200. zu Pferd in dieselbe freyen einzug gestatte / nach laut der Capitulation / auf welche sie sich allerdings beruffte / vnd wolte / daß derselben ohne allen vorschub ein sattsames genügen geschehe / erklärte sich auch / daß sie in allem darzu sie solcher Tractat verbinde / hiermit ein genügen gethan zu haben vermeynte. Im vbrigen stehe es nicht bey jhr / noch in jhrem Gewalt / das jenige so ferrn es in besagter Schrifft gesucht würde / zu verschaffen / noch anzufordern / als eine Sach so in jhrer Iurisdiction vnd Bottmässigkeit nicht begriffen. Hierauff bliebe Franckenthal in der Spanier Hände / vnd wolte die Restitution nichterfolgen. Gleicher gestalt gienge es auch der Churfürst- mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber / daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland) sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben; durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen / sie jhn (König in Engelland Graff von Manßferd kompt in lebens gefahr) sonderlich verobligierten / etc. Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen / vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vñ diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen / welches jn sampt bey sich habenden auffgenommẽ / vnd vollends nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben / haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen / elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov. zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt an. Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen / gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an seinem Orth vermeldet werden. Weil immittels die zeit der Restitution der Statt Franckenthal nunmehr verflossen / vnnd der Englische Gesandte bey der Infantin Isabella vmb effectuirung deß veraccordierten angehalten / ist jhm nachfolgende Schrifftliche resolution ertheilet worden. Restitutioō der Statt Franckenthal vergeblich vom König inn Engellandt begehrt. Demnach sie / Infantin / den schrifftlichen Tractat durchsehen / wol erwegen / vnd vber allen dessen Inhalt jhr ordenliche Relation thun lassen / hette sie sich dahin erkläret / daß sie bereit vnd willig seye / jhrem gethanen versprechen gäntzliches genügen zu leisten / vnnd zu folg dessen dem König in Groß Brittannien / oder dessen hierzu gevollmächtigten die Statt Franckenthal mit aller zugehör nach verfliessung deren in besagter Sequestration bestimpter zeit abzutretten / jhr Kriegsvolck abzufordern / vnnd 1500. zu Fuß / wie dann auch 200. zu Pferdt / so der König inn Engelland schicken wollen / sampt gnugsamer Proviant vnd Kriegsmunition auff zeit 6. Monat / den freyen einzug zu gestatten / wollen auch darneben jetzo bemeltes Volck durch dero Niederlanden // vnd dem König in Hispanien vnterworffenen Provintzen / freyen durchzug geben: Zu welchẽ end sie an alle Gubernatorn / Obrigkeiten vnd Officierer offene Paßzettel ehist außfertigen / dem jetzigen Gubernatorn in Franckenthal auch befelch ertheilẽ lassen wolte / daß er von dannen abziehe / vnd ermelte Statt dem König in Groß Britannien / oder dessen gevollmächtigten mit allen inn dem bey erster abtrettung der Statt auffgerichtem Inventario verzeichneten Festungs gebäwen / Geschütz / Proviant vnnd Kriegsmunition vber gebe / vnd endlich obermelten 1500. zu Fuß vnd 200. zu Pferd in dieselbe freyen einzug gestatte / nach laut der Capitulation / auf welche sie sich allerdings beruffte / vnd wolte / daß derselben ohne allen vorschub ein sattsames genügen geschehe / erklärte sich auch / daß sie in allem darzu sie solcher Tractat verbinde / hiermit ein genügen gethan zu haben vermeynte. Im vbrigen stehe es nicht bey jhr / noch in jhrem Gewalt / das jenige so ferrn es in besagter Schrifft gesucht würde / zu verschaffen / noch anzufordern / als eine Sach so in jhrer Iurisdiction vnd Bottmässigkeit nicht begriffen. Hierauff bliebe Franckenthal in der Spanier Hände / vnd wolte die Restitution nichterfolgen. Gleicher gestalt gienge es auch der Churfürst- <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1032" n="923"/> mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber / daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland) sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben; durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen / sie jhn (König in Engelland <note place="left">Graff von Manßferd kompt in lebens gefahr</note>) sonderlich verobligierten / etc.</p> <p>Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen / vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vñ diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen / welches jn sampt bey sich habenden auffgenommẽ / vnd vollends nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben / haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen / elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov. zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. <note place="right">Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt an.</note> Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen / gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an seinem Orth vermeldet werden.</p> <p>Weil immittels die zeit der Restitution der Statt Franckenthal nunmehr verflossen / vnnd der Englische Gesandte bey der Infantin Isabella vmb effectuirung deß veraccordierten angehalten / ist jhm nachfolgende Schrifftliche resolution ertheilet worden.</p> <p><note place="right">Restitutioō der Statt Franckenthal vergeblich vom König inn Engellandt begehrt.</note> Demnach sie / Infantin / den schrifftlichen Tractat durchsehen / wol erwegen / vnd vber allen dessen Inhalt jhr ordenliche Relation thun lassen / hette sie sich dahin erkläret / daß sie bereit vnd willig seye / jhrem gethanen versprechen gäntzliches genügen zu leisten / vnnd zu folg dessen dem König in Groß Brittannien / oder dessen hierzu gevollmächtigten die Statt Franckenthal mit aller zugehör nach verfliessung deren in besagter Sequestration bestimpter zeit abzutretten / jhr Kriegsvolck abzufordern / vnnd 1500. zu Fuß / wie dann auch 200. zu Pferdt / so der König inn Engelland schicken wollen / sampt gnugsamer Proviant vnd Kriegsmunition auff zeit 6. Monat / den freyen einzug zu gestatten / wollen auch darneben jetzo bemeltes Volck durch dero Niederlanden // vnd dem König in Hispanien vnterworffenen Provintzen / freyen durchzug geben: Zu welchẽ end sie an alle Gubernatorn / Obrigkeiten vnd Officierer offene Paßzettel ehist außfertigen / dem jetzigen Gubernatorn in Franckenthal auch befelch ertheilẽ lassen wolte / daß er von dannen abziehe / vnd ermelte Statt dem König in Groß Britannien / oder dessen gevollmächtigten mit allen inn dem bey erster abtrettung der Statt auffgerichtem Inventario verzeichneten Festungs gebäwen / Geschütz / Proviant vnnd Kriegsmunition vber gebe / vnd endlich obermelten 1500. zu Fuß vnd 200. zu Pferd in dieselbe freyen einzug gestatte / nach laut <choice><abbr>d'</abbr><expan>der</expan></choice> Capitulation / auf welche sie sich allerdings beruffte / vnd wolte / daß derselben ohne allen vorschub ein sattsames genügen geschehe / erklärte sich auch / daß sie in allem darzu sie solcher Tractat verbinde / hiermit ein genügen gethan zu haben vermeynte. Im vbrigen stehe es nicht bey jhr / noch in jhrem Gewalt / das jenige so ferrn es in besagter Schrifft gesucht würde / zu verschaffen / noch anzufordern / als eine Sach so in jhrer Iurisdiction vnd Bottmässigkeit nicht begriffen.</p> <p>Hierauff bliebe Franckenthal in der Spanier Hände / vnd wolte die Restitution nichterfolgen.</p> <p>Gleicher gestalt gienge es auch <choice><abbr>d'</abbr><expan>der</expan></choice> Churfürst- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [923/1032]
mandteren / vnd jnen darneben anzumelden / daß sie jhn sampt allen bey sich habenden wol empfangen wolten. Ersuchte sie auch / daß sie nicht allein verschaffen wolten / daß sein / Graffen von Manßfeld / vnd der seinigen zugehörige sachen / beym Ein- vnd Abzug auß jhren Landen frey vnd versichert sem möchten / damit jhnen keine vngelegenheit begegne; sondern daß sie (Staden) jhme auch recommen dation schreiben so zu recuperierung seiner Kriegsbereitschafft vnd anderer Sachen dienlich / geben wolten / welche theils jhrer Vnterthanen / Bundtsverwante vnd Nachbarn / benantlichen aber die von Embden noch in Händen hetten / dieselben wolten sie ermahnen / daß sie jhme Manßfeldern nichts abschlügen / so den dienst seiner Kinder vnd das gemeine wesen betreffen thete / vnd daß sie jhme mit Fuhr vnnd Schiff zu Lande vnd Wasser vnd andern nothtürfftigen sachen / für bezahlung wolten behülfflich seyn / damit er seine Kriegs bereitschafften fortführen möchte / benantlichen aber / daß sie jhme einen Rende-vous oder Orth vergünstigten vnd zuliessen / da er leichtlich seine Trouppen einschiffen köndte / darzu er (König in Engelland) sich gäntzlich versehe / gewißlich glaubend / daß er sich willig dem gemeinen wesen zum besten werde gebrauchen lassen / vnd dann in betrachtung jhres eygenen nutzens / den sie hierauß vnd von jm für sie selbst würden zu gewarten haben; durch welche hülff vnnd dienst / so sie dieser würdigen Person würden beweisen / sie jhn (König in Engelland ) sonderlich verobligierten / etc.
Graff von Manßferd kompt in lebens gefahr Nach dem nun der Graff von Manßfeld mit Printz Moritzen im Rosenthal von wichtigen Sachen conferirt gehabt / ist er mit einem Jagt-Schiff in Seeland nacher Flissigen gefahren / daselbst ein Königlich Englisch Schiff auff jhn gewartet / mit dem ist er den 12. Novem. mit seinem Comitat zu Segel gangen / vnd nach Engelland zu geschiffet. Als er aber kaum zwo Stund fort gefahren / ist der Schiff Patron auß error nicht weit von Schleuß gestrandet / ehe es aber gescheitert / hat Manßfeld sich mit etlichen seiner vornembsten Colonellen vñ diener / sampt seiner Cantzley vnnd Secreten / inn ein kleines Schiff mit 13. Schiffknechten inn aller eyl sich reterieret / hinderlassende alle Pagagy / Silbergeschirz vnd zwey Trühlein mit Gold. Als er nun ein wenig auff dz hohe Meer kommen / hat er von vngefehr ein Englisch Schiff angetroffen / welches jn sampt bey sich habenden auffgenommẽ / vnd vollends nach Engelland vberbracht / die andere so in dem vorigen Schiff geblieben / haben durch loßbrennung deß groben Geschützes / jhre Noth den nechst angelegenen Orthen angezeigt / welches als es die Seeländische Außläger vernommen / haben sie etliche Jagten dahin abgeschicket / vnd der nothleydende nicht wenig errettet / doch als vnder dessen der Wind vnnd die Wällen das Schiff zerbrachen / sind die vbrige vnder denen auch ein Graff von Witgenstein gewesen / elendiglich im Wasser verdorben. Der Graff von Manßfeld ist darauff den 17. Nov. zu Margot in Engelland angelanget / daselbsten von etlichen Englischen Herrn wieder mit nothtürfftiger Kleydung versehen / nach Londen geführet / vnd alda von dem König vnd dem Printzen stattlich / mit grosser frewd empfangen / vnnd seines erlittenen schadens wider ergötzet worden. Vnlang hernach ist auch Hertzog Christian / so vber die Frantzösische Reutterey das Commando bekommen / zu besagtem Londen in Engelland ankommen / gleichfals daselbst stattlich empfangen / vnnd jhme alle mügliche Ehr angethan worden. Wie nun diese beyde jhre Sachen ferners angegriffen / soll hernach an seinem Orth vermeldet werden.
Hertzog Christian von Braun schweig kompt zu Londen in Engellandt an. Weil immittels die zeit der Restitution der Statt Franckenthal nunmehr verflossen / vnnd der Englische Gesandte bey der Infantin Isabella vmb effectuirung deß veraccordierten angehalten / ist jhm nachfolgende Schrifftliche resolution ertheilet worden.
Demnach sie / Infantin / den schrifftlichen Tractat durchsehen / wol erwegen / vnd vber allen dessen Inhalt jhr ordenliche Relation thun lassen / hette sie sich dahin erkläret / daß sie bereit vnd willig seye / jhrem gethanen versprechen gäntzliches genügen zu leisten / vnnd zu folg dessen dem König in Groß Brittannien / oder dessen hierzu gevollmächtigten die Statt Franckenthal mit aller zugehör nach verfliessung deren in besagter Sequestration bestimpter zeit abzutretten / jhr Kriegsvolck abzufordern / vnnd 1500. zu Fuß / wie dann auch 200. zu Pferdt / so der König inn Engelland schicken wollen / sampt gnugsamer Proviant vnd Kriegsmunition auff zeit 6. Monat / den freyen einzug zu gestatten / wollen auch darneben jetzo bemeltes Volck durch dero Niederlanden // vnd dem König in Hispanien vnterworffenen Provintzen / freyen durchzug geben: Zu welchẽ end sie an alle Gubernatorn / Obrigkeiten vnd Officierer offene Paßzettel ehist außfertigen / dem jetzigen Gubernatorn in Franckenthal auch befelch ertheilẽ lassen wolte / daß er von dannen abziehe / vnd ermelte Statt dem König in Groß Britannien / oder dessen gevollmächtigten mit allen inn dem bey erster abtrettung der Statt auffgerichtem Inventario verzeichneten Festungs gebäwen / Geschütz / Proviant vnnd Kriegsmunition vber gebe / vnd endlich obermelten 1500. zu Fuß vnd 200. zu Pferd in dieselbe freyen einzug gestatte / nach laut d' Capitulation / auf welche sie sich allerdings beruffte / vnd wolte / daß derselben ohne allen vorschub ein sattsames genügen geschehe / erklärte sich auch / daß sie in allem darzu sie solcher Tractat verbinde / hiermit ein genügen gethan zu haben vermeynte. Im vbrigen stehe es nicht bey jhr / noch in jhrem Gewalt / das jenige so ferrn es in besagter Schrifft gesucht würde / zu verschaffen / noch anzufordern / als eine Sach so in jhrer Iurisdiction vnd Bottmässigkeit nicht begriffen.
Restitutioō der Statt Franckenthal vergeblich vom König inn Engellandt begehrt. Hierauff bliebe Franckenthal in der Spanier Hände / vnd wolte die Restitution nichterfolgen.
Gleicher gestalt gienge es auch d' Churfürst-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |