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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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zwischen Hertzogenbusch vnd dem Fluß Merca; den andern Hauffen vndergab er dem Graffen Johan von Nassaw / der schlug sein Läger bey dem Dorff Hage; den dritten behielte er selbst neben den Graffen von Salazar bey Ginnecken / vnd nam sein Quartier in Graff Justini von Nassaw / Gubernatorn in Breda / Lusthauß.

Den 28. Augusti hat der Gubernator zu Sevenbergen etliche Schiff auff Breda geschickt allerhand Nothurfft in die Stadt zu bringen. Diese als sie nahe bey Galderen kommen / wurden von deß Baglioni Kriegsvolck angegriffen. Die in dem ersten Schiff waren / wehreten sich tapffer / biß daß die vbrige zeit bekamen sich wider zu reteriren / als solches geschehen / machte sich dasselbe auch wider zu rück auff Sevenberg.

Hierauff hat Marggraff Spinola / nach dem er etliche Schiff zur Hand bringen lassen / zwo Brücken / damit nichts mehr auff Schiffen in die Stadt gebracht werden möchte / vber besagten Fluß geschlagen / vnnd dieselbe mit Schantzen verwahrt.

Den 30. Aug. hat er zwischen Ginnecken vnd der Stadt etliche Battereyen auffwerffen vnnd theils Stück darauff plantiren lassen: Als die Belägerte solches gesehen / haben sie hefftig auff die Schantzengräber geschossen / weil es aber etwas weit / wurde nit viel darmit außgerichtet: doch haben sie die Häuser in den nahe an der Stadt gelegenen Gärten vnd den Vorstädtten angezündet. Den letzten Augusti sind noch mehr grosse Stück sampt vieler Munition vnnd andern Kriegs Instrumenten im Spanischen Läger ankommen. Der zeit haben etliche Frantzösische Reutter sich vnderstanden / in die Stadt zu kommen / vnd daselbst den Staden dienst zu leisten / die sind aber / vngeachtet es bey nächtlicher weil geschahe / von den Spaniern ersehen / 3. von jhnen gefangen vnd die vbrigen verjagt worden. Es kundte damals niemand mehr / ohne augenscheinliche Gefahr / weil die Feinde alle Zugäng beschlossen hatten / ein oder außkommen.

Wie nun Printz Moritz von Vranien sahe / daß Spinola mit einem solchen Kriegsheer die Stadt nicht allein vmblägert / sondern auch mit Schantzen auff allen Seiten gantz eingeschlossen / hat er sich mit allem ernst dahin bearbeitet / wie er möchte einen Zugang offen erhalten / damit den Belägerten Proviand vnd andere Notturfft möchte zugebracht werden: aber es ware alles vmbsonst / dann die Stadt war albereit gantz vmbsingelt vnd mochte niemand durchkommen / so war Printz Moritz dem Spanischen Kriegsvolck bey weitem an der zahl nit gleich / dann er hatte vber 8. oder 9. tausend Mann nicht bey sich. Spinola hatte jhn 2. ober 3. mal zu einer Schlacht außgefordert / er wolte aber darzu nicht verstehen / machte aber vnder deß mit Scharmützeln / da die seinige in gleicher Anzahl gegen dem Feind sich praesentiren konten / den Spaniern viel zu schaffen. Endlich als er vermerckte / daß er die Belägerung Breda anderer gestalt nit verhindern kundte / trachtete er darnach / wie er dem Spanischen Läger die Zufuhr auß Flandern vnnd Braband abschneiden möchte. Aber Marggraff Spinola hatte auch schon gute Anordnung darwider gemacht / dann so offt eine Fuhr in das Läger gethan wurde / wurden derselben allezeit 3000. oder 4000. Mann zur Convoy zugegeben / also daß die Holländer / da sie nicht ein schädlich vnd blutig Treffen mit jhnen halten wollen / sie nicht angreiffen können.

Als nun Printz Moritz gesehen / daß auch auff diese weiß nichts außzurichten / hat er all sein Volck zusammen beruffen / vnd mit demselben nahe an das Spanische Läger gerucket / darauff Marggraff Spinola jhn fragen lassen / ob er gesinnet were eine Schlacht mit jhm zu halten.

Auff welches Printz Moritz jhm antworten liesse / er hette ein solches zu thun von den General Staden kein Befehl / were auch nicht rahtsam für das gemeine Wesen.

Als Spinola Printz Moritzen Antwort verstanden / vnd gesehen / daß er mit täglichen Scharmützeln seinem Volck viel Schaden zufügte / vnd darauff vmbgienge / wie er Proviand vnd Kriegsvolck in die Stadt bringen möchte / wiewol solches wegen der starcken Schantzen / so die Spanische vmb die Stadt gemacht hatten / ins Werck zu richten nit müglich war / hat er den Feind in solcher Nähe nicht länger dulden wollen / derhalben die Schleusen schliessen / vnd alles Land dortherumb / biß an die Spanische Schantzen ins Wasser setzen lassen. Dardurch dann Graff Moritz gezwungen worden sich von dannen zu begeben / vnd sein Läger so er mit Trencheen vnd Schantzen zu verwahren angefangen / zu verlassen.

Wie er nun gesehen daß alle seine Anschläg von den Spaniern zu nichten gemacht worden / vnd er den Belägerten auff keinen Weg helffen könte / ist er in Holland widerkehret / vnd nach gehaltener Musterung sich zwischen Antorff vnnd Mecheln gelägert / die Zufuhr dem Spanischen Läger der Enden abzuschneiden: aber es war darbey so viel Glücks / als zuvor bey obgemelten Anschlägen / weil allezeit bey solchen Zufuhren etlich tausend Mann zur Convoy waren / vnd es jhm an gnugsamer Reuterey manglete.

In Breda hat vnderdessen die Pest vnder dem Kriegsvolck sehr grassirt / also daß viel weg gestorben / auch viel / wie wol jhnen wochentlich Gelt / welches die Bürger hergeschossen / gegeben worden / verlauffen. Auff solches haben die Bürger auff sich genommen / die Wäll vnd Bollwerck vmb die Stadt mit jhren Wachten zu versehen / vmb das geworben Kriegsvolck / welches / weil es sich zimlich gemindert / die Aussenwercke vnnd Psorten zu bewahren gnug zu thun hatte / zu secundiren / welches die Bürger mit grosser Frewdigkeit gethan / vnd hat die Adelbursch auch mit Schiltwacht gestanden.

Printz in Polen komt im Spanischen Läger bey Breda dasselbe zu besichtigen an. Den 26. Septembris ist Vladißlans Sigismundus / deß Königs in Polen eltester Sohn von Brüssel im Span. Läger ankommen in willens dasselbe / wie auch die Werck / so Marggraff Spinola auffbawen lassen / zu besichtigen. Der ist nit allein zu Brüssel stattlich empfangen / etlich 1000. Mann

zwischen Hertzogenbusch vnd dem Fluß Merca; den andern Hauffen vndergab er dem Graffen Johan von Nassaw / der schlug sein Läger bey dem Dorff Hage; den dritten behielte er selbst neben dẽ Graffen von Salazar bey Ginnecken / vnd nam sein Quartier in Graff Justini von Nassaw / Gubernatorn in Breda / Lusthauß.

Den 28. Augusti hat der Gubernator zu Sevenbergen etliche Schiff auff Breda geschickt allerhand Nothurfft in die Stadt zu bringen. Diese als sie nahe bey Galderen kom̃en / wurden von deß Baglioni Kriegsvolck angegriffen. Die in dem ersten Schiff waren / wehreten sich tapffer / biß daß die vbrige zeit bekamen sich wider zu reteriren / als solches geschehen / machte sich dasselbe auch wider zu rück auff Sevenberg.

Hierauff hat Marggraff Spinola / nach dem er etliche Schiff zur Hand bringen lassen / zwo Brücken / damit nichts mehr auff Schiffen in die Stadt gebracht werden möchte / vber besagtẽ Fluß geschlagen / vnnd dieselbe mit Schantzen verwahrt.

Den 30. Aug. hat er zwischen Ginnecken vnd der Stadt etliche Battereyen auffwerffen vnnd theils Stück darauff plantiren lassen: Als die Belägerte solches gesehen / haben sie hefftig auff die Schantzengräber geschossen / weil es aber etwas weit / wurde nit viel darmit außgerichtet: doch haben sie die Häuser in den nahe an der Stadt gelegenen Gärten vnd den Vorstädtten angezündet. Den letzten Augusti sind noch mehr grosse Stück sampt vieler Munition vnnd andern Kriegs Instrumenten im Spanischen Läger ankom̃en. Der zeit haben etliche Frantzösische Reutter sich vnderstanden / in die Stadt zu kommen / vnd daselbst den Staden dienst zu leisten / die sind aber / vngeachtet es bey nächtlicher weil geschahe / von dẽ Spaniern ersehen / 3. von jhnen gefangen vnd die vbrigen verjagt worden. Es kundte damals niemand mehr / ohne augenscheinliche Gefahr / weil die Feinde alle Zugäng beschlossen hatten / ein oder außkommen.

Wie nun Printz Moritz von Vranien sahe / daß Spinola mit einem solchen Kriegsheer die Stadt nicht allein vmblägert / sondern auch mit Schantzen auff allen Seiten gantz eingeschlossen / hat er sich mit allem ernst dahin bearbeitet / wie er möchte einen Zugang offen erhalten / damit den Belägerten Proviand vñ andere Notturfft möchte zugebracht werden: aber es ware alles vmbsonst / dann die Stadt war albereit gantz vmbsingelt vñ mochte niemand durchkommen / so war Printz Moritz dem Spanischen Kriegsvolck bey weitem an der zahl nit gleich / dann er hatte vber 8. oder 9. tausend Mann nicht bey sich. Spinola hatte jhn 2. ober 3. mal zu einer Schlacht außgefordert / er wolte aber darzu nicht verstehen / machte aber vnder deß mit Scharmützeln / da die seinige in gleicher Anzahl gegen dem Feind sich praesentiren konten / den Spaniern viel zu schaffen. Endlich als er vermerckte / daß er die Belägerung Breda anderer gestalt nit verhindern kundte / trachtete er darnach / wie er dem Spanischen Läger die Zufuhr auß Flandern vnnd Braband abschneiden möchte. Aber Marggraff Spinola hatte auch schon gute Anordnung darwider gemacht / dann so offt eine Fuhr in das Läger gethan wurde / wurden derselben allezeit 3000. oder 4000. Mann zur Convoy zugegeben / also daß die Holländer / da sie nicht ein schädlich vnd blutig Treffen mit jhnen halten wollen / sie nicht angreiffen können.

Als nun Printz Moritz gesehen / daß auch auff diese weiß nichts außzurichten / hat er all sein Volck zusammen beruffen / vnd mit demselben nahe an das Spanische Läger gerucket / darauff Marggraff Spinola jhn fragen lassen / ob er gesinnet were eine Schlacht mit jhm zu halten.

Auff welches Printz Moritz jhm antworten liesse / er hette ein solches zu thun von den General Staden kein Befehl / were auch nicht rahtsam für das gemeine Wesen.

Als Spinola Printz Moritzen Antwort verstanden / vnd gesehen / daß er mit täglichen Scharmützeln seinem Volck viel Schaden zufügte / vnd darauff vmbgienge / wie er Proviand vnd Kriegsvolck in die Stadt bringen möchte / wiewol solches wegen der starcken Schantzen / so die Spanische vmb die Stadt gemacht hatten / ins Werck zu richten nit müglich war / hat er den Feind in solcher Nähe nicht länger dulden wollen / derhalben die Schleusen schliessen / vnd alles Land dortherumb / biß an die Spanische Schantzen ins Wasser setzẽ lassen. Dardurch dann Graff Moritz gezwungen worden sich von dannen zu begeben / vnd sein Läger so er mit Trencheen vnd Schantzen zu verwahren angefangen / zu verlassen.

Wie er nun gesehen daß alle seine Anschläg von den Spaniern zu nichten gemacht worden / vnd er den Belägerten auff keinen Weg helffen könte / ist er in Holland widerkehret / vnd nach gehaltener Musterung sich zwischen Antorff vnnd Mecheln gelägert / die Zufuhr dem Spanischen Läger der Enden abzuschneiden: aber es war darbey so viel Glücks / als zuvor bey obgemelten Anschlägen / weil allezeit bey solchen Zufuhren etlich tausend Mann zur Convoy waren / vnd es jhm an gnugsamer Reuterey manglete.

In Breda hat vnderdessen die Pest vnder dem Kriegsvolck sehr grassirt / also daß viel weg gestorben / auch viel / wie wol jhnen wochentlich Gelt / welches die Bürger hergeschossen / gegeben worden / verlauffen. Auff solches haben die Bürger auff sich genommen / die Wäll vnd Bollwerck vmb die Stadt mit jhren Wachten zu versehen / vmb das geworben Kriegsvolck / welches / weil es sich zimlich gemindert / die Aussenwercke vnnd Psorten zu bewahren gnug zu thun hatte / zu secundiren / welches die Bürger mit grosser Frewdigkeit gethan / vnd hat die Adelbursch auch mit Schiltwacht gestanden.

Printz in Polen komt im Spanischen Läger bey Breda dasselbe zu besichtigen an. Den 26. Septembris ist Vladißlans Sigismundus / deß Königs in Polen eltester Sohn von Brüssel im Span. Läger ankom̃en in willens dasselbe / wie auch die Werck / so Marggraff Spinola auffbawen lassen / zu besichtigen. Der ist nit allein zu Brüssel stattlich empfangen / etlich 1000. Mañ

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          <p>Den 28. Augusti hat der Gubernator zu Sevenbergen etliche Schiff auff Breda                      geschickt allerhand Nothurfft in die Stadt zu bringen. Diese als sie nahe bey                      Galderen kom&#x0303;en / wurden von deß Baglioni Kriegsvolck angegriffen.                      Die in dem ersten Schiff waren / wehreten sich tapffer / biß daß die vbrige zeit                      bekamen sich wider zu reteriren / als solches geschehen / machte sich dasselbe                      auch wider zu rück auff Sevenberg.</p>
          <p>Hierauff hat Marggraff Spinola / nach dem er etliche Schiff zur Hand bringen                      lassen / zwo Brücken / damit nichts mehr auff Schiffen in die Stadt gebracht                      werden möchte / vber besagte&#x0303; Fluß geschlagen / vnnd dieselbe mit                      Schantzen verwahrt.</p>
          <p>Den 30. Aug. hat er zwischen Ginnecken vnd der Stadt etliche Battereyen                      auffwerffen vnnd theils Stück darauff plantiren lassen: Als die Belägerte                      solches gesehen / haben sie hefftig auff die Schantzengräber geschossen / weil                      es aber etwas weit / wurde nit viel darmit außgerichtet: doch haben sie die                      Häuser in den nahe an der Stadt gelegenen Gärten vnd den Vorstädtten angezündet.                      Den letzten Augusti sind noch mehr grosse Stück sampt vieler Munition vnnd                      andern Kriegs Instrumenten im Spanischen Läger ankom&#x0303;en. Der zeit                      haben etliche Frantzösische Reutter sich vnderstanden / in die Stadt zu kommen /                      vnd daselbst den Staden dienst zu leisten / die sind aber / vngeachtet es bey                      nächtlicher weil geschahe / von de&#x0303; Spaniern ersehen / 3. von                      jhnen gefangen vnd die vbrigen verjagt worden. Es kundte damals niemand mehr /                      ohne augenscheinliche Gefahr / weil die Feinde alle Zugäng beschlossen hatten /                      ein oder außkommen.</p>
          <p>Wie nun Printz Moritz von Vranien sahe / daß Spinola mit einem solchen Kriegsheer                      die Stadt nicht allein vmblägert / sondern auch mit Schantzen auff allen Seiten                      gantz eingeschlossen / hat er sich mit allem ernst dahin bearbeitet / wie er                      möchte einen Zugang offen erhalten / damit den Belägerten Proviand vn&#x0303; andere Notturfft möchte zugebracht werden: aber es ware alles                      vmbsonst / dann die Stadt war albereit gantz vmbsingelt vn&#x0303; mochte                      niemand durchkommen / so war Printz Moritz dem Spanischen Kriegsvolck bey weitem                      an der zahl nit gleich / dann er hatte vber 8. oder 9. tausend Mann nicht bey                      sich. Spinola hatte jhn 2. ober 3. mal zu einer Schlacht außgefordert / er wolte                      aber darzu nicht verstehen / machte aber vnder deß mit Scharmützeln / da die                      seinige in gleicher Anzahl gegen dem Feind sich praesentiren konten / den                      Spaniern viel zu schaffen. Endlich als er vermerckte / daß er die Belägerung                      Breda anderer gestalt nit verhindern kundte / trachtete er darnach / wie er dem                      Spanischen Läger die Zufuhr auß Flandern vnnd Braband abschneiden möchte. Aber                      Marggraff Spinola hatte auch schon gute Anordnung darwider gemacht / dann so                      offt eine Fuhr in das Läger gethan wurde / wurden derselben allezeit 3000. oder                      4000. Mann zur Convoy zugegeben / also daß die Holländer / da sie nicht ein                      schädlich vnd blutig Treffen mit jhnen halten wollen / sie nicht angreiffen                      können.</p>
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[937/1050] zwischen Hertzogenbusch vnd dem Fluß Merca; den andern Hauffen vndergab er dem Graffen Johan von Nassaw / der schlug sein Läger bey dem Dorff Hage; den dritten behielte er selbst neben dẽ Graffen von Salazar bey Ginnecken / vnd nam sein Quartier in Graff Justini von Nassaw / Gubernatorn in Breda / Lusthauß. Den 28. Augusti hat der Gubernator zu Sevenbergen etliche Schiff auff Breda geschickt allerhand Nothurfft in die Stadt zu bringen. Diese als sie nahe bey Galderen kom̃en / wurden von deß Baglioni Kriegsvolck angegriffen. Die in dem ersten Schiff waren / wehreten sich tapffer / biß daß die vbrige zeit bekamen sich wider zu reteriren / als solches geschehen / machte sich dasselbe auch wider zu rück auff Sevenberg. Hierauff hat Marggraff Spinola / nach dem er etliche Schiff zur Hand bringen lassen / zwo Brücken / damit nichts mehr auff Schiffen in die Stadt gebracht werden möchte / vber besagtẽ Fluß geschlagen / vnnd dieselbe mit Schantzen verwahrt. Den 30. Aug. hat er zwischen Ginnecken vnd der Stadt etliche Battereyen auffwerffen vnnd theils Stück darauff plantiren lassen: Als die Belägerte solches gesehen / haben sie hefftig auff die Schantzengräber geschossen / weil es aber etwas weit / wurde nit viel darmit außgerichtet: doch haben sie die Häuser in den nahe an der Stadt gelegenen Gärten vnd den Vorstädtten angezündet. Den letzten Augusti sind noch mehr grosse Stück sampt vieler Munition vnnd andern Kriegs Instrumenten im Spanischen Läger ankom̃en. Der zeit haben etliche Frantzösische Reutter sich vnderstanden / in die Stadt zu kommen / vnd daselbst den Staden dienst zu leisten / die sind aber / vngeachtet es bey nächtlicher weil geschahe / von dẽ Spaniern ersehen / 3. von jhnen gefangen vnd die vbrigen verjagt worden. Es kundte damals niemand mehr / ohne augenscheinliche Gefahr / weil die Feinde alle Zugäng beschlossen hatten / ein oder außkommen. Wie nun Printz Moritz von Vranien sahe / daß Spinola mit einem solchen Kriegsheer die Stadt nicht allein vmblägert / sondern auch mit Schantzen auff allen Seiten gantz eingeschlossen / hat er sich mit allem ernst dahin bearbeitet / wie er möchte einen Zugang offen erhalten / damit den Belägerten Proviand vñ andere Notturfft möchte zugebracht werden: aber es ware alles vmbsonst / dann die Stadt war albereit gantz vmbsingelt vñ mochte niemand durchkommen / so war Printz Moritz dem Spanischen Kriegsvolck bey weitem an der zahl nit gleich / dann er hatte vber 8. oder 9. tausend Mann nicht bey sich. Spinola hatte jhn 2. ober 3. mal zu einer Schlacht außgefordert / er wolte aber darzu nicht verstehen / machte aber vnder deß mit Scharmützeln / da die seinige in gleicher Anzahl gegen dem Feind sich praesentiren konten / den Spaniern viel zu schaffen. Endlich als er vermerckte / daß er die Belägerung Breda anderer gestalt nit verhindern kundte / trachtete er darnach / wie er dem Spanischen Läger die Zufuhr auß Flandern vnnd Braband abschneiden möchte. Aber Marggraff Spinola hatte auch schon gute Anordnung darwider gemacht / dann so offt eine Fuhr in das Läger gethan wurde / wurden derselben allezeit 3000. oder 4000. Mann zur Convoy zugegeben / also daß die Holländer / da sie nicht ein schädlich vnd blutig Treffen mit jhnen halten wollen / sie nicht angreiffen können. Als nun Printz Moritz gesehen / daß auch auff diese weiß nichts außzurichten / hat er all sein Volck zusammen beruffen / vnd mit demselben nahe an das Spanische Läger gerucket / darauff Marggraff Spinola jhn fragen lassen / ob er gesinnet were eine Schlacht mit jhm zu halten. Auff welches Printz Moritz jhm antworten liesse / er hette ein solches zu thun von den General Staden kein Befehl / were auch nicht rahtsam für das gemeine Wesen. Als Spinola Printz Moritzen Antwort verstanden / vnd gesehen / daß er mit täglichen Scharmützeln seinem Volck viel Schaden zufügte / vnd darauff vmbgienge / wie er Proviand vnd Kriegsvolck in die Stadt bringen möchte / wiewol solches wegen der starcken Schantzen / so die Spanische vmb die Stadt gemacht hatten / ins Werck zu richten nit müglich war / hat er den Feind in solcher Nähe nicht länger dulden wollen / derhalben die Schleusen schliessen / vnd alles Land dortherumb / biß an die Spanische Schantzen ins Wasser setzẽ lassen. Dardurch dann Graff Moritz gezwungen worden sich von dannen zu begeben / vnd sein Läger so er mit Trencheen vnd Schantzen zu verwahren angefangen / zu verlassen. Wie er nun gesehen daß alle seine Anschläg von den Spaniern zu nichten gemacht worden / vnd er den Belägerten auff keinen Weg helffen könte / ist er in Holland widerkehret / vnd nach gehaltener Musterung sich zwischen Antorff vnnd Mecheln gelägert / die Zufuhr dem Spanischen Läger der Enden abzuschneiden: aber es war darbey so viel Glücks / als zuvor bey obgemelten Anschlägen / weil allezeit bey solchen Zufuhren etlich tausend Mann zur Convoy waren / vnd es jhm an gnugsamer Reuterey manglete. In Breda hat vnderdessen die Pest vnder dem Kriegsvolck sehr grassirt / also daß viel weg gestorben / auch viel / wie wol jhnen wochentlich Gelt / welches die Bürger hergeschossen / gegeben worden / verlauffen. Auff solches haben die Bürger auff sich genommen / die Wäll vnd Bollwerck vmb die Stadt mit jhren Wachten zu versehen / vmb das geworben Kriegsvolck / welches / weil es sich zimlich gemindert / die Aussenwercke vnnd Psorten zu bewahren gnug zu thun hatte / zu secundiren / welches die Bürger mit grosser Frewdigkeit gethan / vnd hat die Adelbursch auch mit Schiltwacht gestanden. Den 26. Septembris ist Vladißlans Sigismundus / deß Königs in Polen eltester Sohn von Brüssel im Span. Läger ankom̃en in willens dasselbe / wie auch die Werck / so Marggraff Spinola auffbawen lassen / zu besichtigen. Der ist nit allein zu Brüssel stattlich empfangen / etlich 1000. Mañ Printz in Polen komt im Spanischen Läger bey Breda dasselbe zu besichtigen an.

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  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 937. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1050>, abgerufen am 23.11.2024.