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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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seyn sollen / würde sich nit befinden / daß er jemals bedacht etwas der gleichen für sich vorbringen zulassen / so jhnen zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / sondern was er hierinn intentionirt / zielete einig dahin wie sie dem gemeinen Wesen auffs beste vorstehen möchten / wie dann alles / was in berührter Proposition vnnd Vngehorsamb / verderblichen Anschlägen vnnd dergleichen gesetzet / nit pure noch asserti ve auff Fürsten vnd Stände deß Craises / sondern auff andere J. Kay. M. Widerwertige / so jren nachstelleten / vnd wann sie köndten zu jrer verderblichen Vereinigung gern verleithen möchten / gemeint were / in Erwegung / daß J. Kay. May. selbsten deß Königs in Dennemarck vnnd deß Craises starcke Kriegsverfassung nit vor eine Craiß Defension / sondern gefährlichen Praetext hielten / welcher diese Consequentz auff sich trüge / daß dieser Craiß / da auch schon einer oder der ander Fürst vnnd Stand sich bißhero in nichts thätlich erzeiget hette / dannoch nit in geringer Gefahr stünde / dz derselbe bösem Eingeben auff ersehenen Vortheil vnd Gelegenheit / zu jhrem Wolgefallen sich vnderwerffen vnd von der schuldigen Devotion abweichen müste. Dahero nit allein die Wichtigkeit der Sachen vnd deß Generalen Ampt erfordert hette / Fürsten vnnd Stände davon abzumahnen vnd guter Meinung zu warnen / sondern es hette jhn auch die eyfferige Sorgfalt für das Vatterlandt zu Verhütung desselben Ruin zu solcher Warnung bewogen / vnd er vmb so viel weniger bey solcher seiner Heroischen vnd rühmlichen Intention eines solchen Dancks gewärtig seyn sollen / dz Fürsten vnd Ständ in dißfals nit würdigen wolten / däß sein Anbringen nit solte gehöret / sondern verworffen werden / sonderlich weil er auff einiges Fürsten oder Standts Verkleinerung nit / sondern auff die gemeine Wolfahrt sein Absehen gehabt / wie er dann auch Fürsten vnnd Ständen alle gebürliche Dienst zu leisten bereit were / ja auch dieselbe bey jrer beständigen Devotion gegen Kay. M. vffsbeste erhalten vnd beschützen helffen wolte.

Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend / würden Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was den Generalen dißfals für Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreiben / so jnen vberlieffert worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger auffzuhalten.

Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft / vnd Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverlieren.

Daß aber hieneben die Paßquillische Schrifft mit vorgeben eines Historischen Verlauffs beschönet werden wollen / da werden J. Excell. damit nit zu frieden seyn können / angesehen diese in den Abdrucken befindliche Wort / daß J. Excell. mit Rauben / Brennen / Niderhawen vnschuldiger Kinder vnnd Weibsbilder / auch Schwechung Jungfrawen vnd Frawen / solche Tyranney vbeten / daß es vnerhört / auch die Türcken es nicht ärger machen könten / vnd seyen in 100. Jahren / jalenger solche tyrannische Thaten vnter Christen nicht erhört worden / Item / daß das Kay. Kriegs-Volck Bäpstische Bluthund seyen / in der Warheil nit allerdings gegründet weren / in Betrachtung / daß die Exorbitantien so vor dieser Zeit von dem Manßfelder vnd Hertz. Christian von Braunschweig dem Jüngern in den Ertzstifftern Mentz / Cölln / Stifftern Münster / Paderborn / Speyer / vnd allenthalben verübet worden / solche fürgegebene Beschwerungen weit vbertreffen / also daß sie mit den jetzigen Inconvenientien da etwann einige fürgelauffen / in keine Comparation zuziehen / vnd ohne das also beschaffen / daß sie Jhr Excell. mit einigem Fug nicht imputirt werden könten / sondern mehrer theils dahero entstünden / dz der Soldat seinen natürlichen Leibs Vnterhalt auß dem Lande so gar vmb bare Bezahlung / vber viel fältlges Ansuchen nit erlangen könte. In Erwegung dessen / vnd was für böse Vorbereitungen durch dergleichen verbittert Schrifft vnd Druck zu Gelindigkeit vnd gütlichen procediren gemacht würden / wolten die Fürsten vnd Ständ / sich hierinnen jrer Authorität gebrauchen / damit dergleichen Paßquillische Schrifften bey den Druckern vnd sonsten abgeschaffet werden möchten.

Schließlichen wollen Abgeordnete gebeten haben / damit die tägliche sich zutragende Vngelegenheit / welchen man nit allemal stewren köndte / den Nechsten accommodirt werden möchten / Es geruhen Fürstl. Stände deß Craises die vorgeschlagene Friedensmittel ohn lengers cunctiren schleunigst an die Handt zunehmen / die Abdanckung / bey der Kön. M. zu Dennemarck zuverfügen vnd zubefürdern / vnnd deß Generaln Gesandten die Haupt Resolution deßwegen fürderlichst wider fahren zulassen / Dagegen Fürsten vnd Stände dieses N. S. Craises nit zu zweiffeln hetten / Der General werde in Erleichterung dieses Craises / Tollirung aller Beschwernussen / vnnd in diesen Sachen sich also erzeigen / daß man genugsamb content würd seyn können.

Haupt Resolution den Tillischen zu Braunschweig gegeben. Auff diese Schrifft wurde den Tillischen den 30. Augusti nachgesetzken Innhalts Haupt Resolution zugefertigel;

Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlangende sich mit den Abgesandten in disputat gar nit einlassen / vernehmen gern / daß der General Leutenant sich niemals zu Sinn genommen / etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem Stand vnd Würden zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition von Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit pure vnd assertive auff sie / sondern auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St. hiermit solche Confession solenniter, vnd stelleten dar-

seyn sollen / würde sich nit befinden / daß er jemals bedacht etwas der gleichen für sich vorbringen zulassen / so jhnen zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / sondern was er hierinn intentionirt / zielete einig dahin wie sie dem gemeinen Wesen auffs beste vorstehen möchten / wie dann alles / was in berührter Proposition vnnd Vngehorsamb / verderblichen Anschlägen vnnd dergleichen gesetzet / nit pure noch asserti ve auff Fürsten vnd Stände deß Craises / sondern auff andere J. Kay. M. Widerwertige / so jren nachstelleten / vnd wann sie köndten zu jrer verderblichen Vereinigung gern verleithen möchten / gemeint were / in Erwegung / daß J. Kay. May. selbsten deß Königs in Dennemarck vnnd deß Craises starcke Kriegsverfassung nit vor eine Craiß Defension / sondern gefährlichen Praetext hielten / welcher diese Consequentz auff sich trüge / daß dieser Craiß / da auch schon einer oder der ander Fürst vnnd Stand sich bißhero in nichts thätlich erzeiget hette / dannoch nit in geringer Gefahr stünde / dz derselbe bösem Eingeben auff ersehenen Vortheil vnd Gelegenheit / zu jhrem Wolgefallen sich vnderwerffen vnd von der schuldigen Devotion abweichen müste. Dahero nit allein die Wichtigkeit der Sachen vnd deß Generalen Ampt erfordert hette / Fürsten vnnd Stände davon abzumahnen vnd guter Meinung zu warnen / sondern es hette jhn auch die eyfferige Sorgfalt für das Vatterlandt zu Verhütung desselben Ruin zu solcher Warnung bewogen / vnd er vmb so viel weniger bey solcher seiner Heroischen vnd rühmlichen Intention eines solchen Dancks gewärtig seyn sollen / dz Fürsten vnd Ständ in dißfals nit würdigẽ wolten / däß sein Anbringen nit solte gehöret / sondern verworffen werden / sonderlich weil er auff einiges Fürsten oder Standts Verkleinerung nit / sondern auff die gemeine Wolfahrt sein Absehen gehabt / wie er dann auch Fürsten vnnd Ständen alle gebürliche Dienst zu leistẽ bereit were / ja auch dieselbe bey jrer beständigen Devotion gegẽ Kay. M. vffsbeste erhalten vñ beschützen helffen wolte.

Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend / würdẽ Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was dẽ Generalen dißfals für Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreibẽ / so jnen vberlieffert worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger auffzuhalten.

Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft / vñ Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverlierẽ.

Daß aber hieneben die Paßquillische Schrifft mit vorgeben eines Historischen Verlauffs beschönet werdẽ wollen / da werden J. Excell. damit nit zu frieden seyn können / angesehen diese in den Abdrucken befindliche Wort / daß J. Excell. mit Rauben / Brennen / Niderhawen vnschuldiger Kinder vnnd Weibsbilder / auch Schwechung Jungfrawen vnd Frawen / solche Tyranney vbeten / daß es vnerhört / auch die Türcken es nicht ärger machen könten / vnd seyen in 100. Jahren / jalenger solche tyrannische Thaten vnter Christen nicht erhört worden / Item / daß das Kay. Kriegs-Volck Bäpstische Bluthund seyen / in der Warheil nit allerdings gegründet weren / in Betrachtung / daß die Exorbitantien so vor dieser Zeit võ dem Manßfelder vnd Hertz. Christian võ Braũschweig dem Jüngern in den Ertzstifftern Mentz / Cölln / Stifftern Münster / Paderborn / Speyer / vnd allenthalben verübet worden / solche fürgegebene Beschwerungen weit vbertreffen / also daß sie mit den jetzigen Inconvenientien da etwann einige fürgelauffen / in keine Comparation zuziehen / vnd ohne das also beschaffen / daß sie Jhr Excell. mit einigem Fug nicht imputirt werden könten / sondern mehrer theils dahero entstünden / dz der Soldat seinen natürlichen Leibs Vnterhalt auß dem Lande so gar vmb bare Bezahlung / vber viel fältlges Ansuchen nit erlangen könte. In Erwegung dessen / vnd was für böse Vorbereitungẽ durch dergleichen verbittert Schrifft vnd Druck zu Gelindigkeit vnd gütlichẽ procediren gemacht würden / wolten die Fürsten vnd Ständ / sich hierinnen jrer Authorität gebrauchen / damit dergleichen Paßquillische Schrifften bey den Druckern vnd sonsten abgeschaffet werden möchten.

Schließlichen wollen Abgeordnete gebetẽ haben / damit die tägliche sich zutragende Vngelegẽheit / welchen man nit allemal stewren köndte / den Nechsten accommodirt werden möchten / Es geruhen Fürstl. Stände deß Craises die vorgeschlagene Friedensmittel ohn lengers cunctirẽ schleunigst an die Handt zunehmen / die Abdanckung / bey der Kön. M. zu Dennemarck zuverfügen vnd zubefürdern / vnnd deß Generaln Gesandten die Haupt Resolution deßwegen fürderlichst wider fahren zulassen / Dagegen Fürsten vnd Stände dieses N. S. Craises nit zu zweiffeln hetten / Der General werde in Erleichterung dieses Craises / Tollirung aller Beschwernussen / vnnd in diesen Sachen sich also erzeigen / daß man genugsamb content würd seyn können.

Haupt Resolution dẽ Tillischen zu Braunschweig gegeben. Auff diese Schrifft wurde den Tillischen den 30. Augusti nachgesetzken Innhalts Haupt Resolution zugefertigel;

Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlangẽde sich mit den Abgesandtẽ in disputat gar nit einlassen / vernehmẽ gern / daß der General Leutenant sich niemals zu Siñ genom̃en / etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem Stand vñ Würden zu Schmach vñ Verkleinerung gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition võ Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit purè vnd assertivè auff sie / sondern auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St. hiermit solche Confession solenniter, vñ stelleten dar-

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          <p>Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend /                      würde&#x0303; Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was de&#x0303; Generalen dißfals für                      Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreibe&#x0303; / so jnen vberlieffert                      worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger                      auffzuhalten.</p>
          <p>Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu                      Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil                      solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu                      solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene                      Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft /                          vn&#x0303; Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß                      Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverliere&#x0303;.</p>
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          <p>Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlange&#x0303;de                      sich mit den Abgesandte&#x0303; in disputat gar nit einlassen / vernehme&#x0303; gern / daß der                      General Leutenant sich niemals zu Sin&#x0303; genom&#x0303;en /                      etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem                      Stand vn&#x0303; Würden zu Schmach vn&#x0303; Verkleinerung                      gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition vo&#x0303;                      Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit purè vnd assertivè auff sie / sondern                      auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St.                      hiermit solche Confession solenniter, vn&#x0303; stelleten dar-
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May. selbsten deß Königs in Dennemarck vnnd deß Craises starcke Kriegsverfassung nit vor eine Craiß Defension / sondern gefährlichen Praetext hielten / welcher diese Consequentz auff sich trüge / daß dieser Craiß / da auch schon einer oder der ander Fürst vnnd Stand sich bißhero in nichts thätlich erzeiget hette / dannoch nit in geringer Gefahr stünde / dz derselbe bösem Eingeben auff ersehenen Vortheil vnd Gelegenheit / zu jhrem Wolgefallen sich vnderwerffen vnd von der schuldigen Devotion abweichen müste. Dahero nit allein die Wichtigkeit der Sachen vnd deß Generalen Ampt erfordert hette / Fürsten vnnd Stände davon abzumahnen vnd guter Meinung zu warnen / sondern es hette jhn auch die eyfferige Sorgfalt für das Vatterlandt zu Verhütung desselben Ruin zu solcher Warnung bewogen / vnd er vmb so viel weniger bey solcher seiner Heroischen vnd rühmlichen Intention eines solchen Dancks gewärtig seyn sollen / dz Fürsten vnd Ständ in dißfals nit würdigẽ wolten / däß sein Anbringen nit solte gehöret / sondern verworffen werden / sonderlich weil er auff einiges Fürsten oder Standts Verkleinerung nit / sondern auff die gemeine Wolfahrt sein Absehen gehabt / wie er dann auch Fürsten vnnd Ständen alle gebürliche Dienst zu leistẽ bereit were / ja auch dieselbe bey jrer beständigen Devotion gegẽ Kay. M. vffsbeste erhalten vñ beschützen helffen wolte. Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend / würdẽ Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was dẽ Generalen dißfals für Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreibẽ / so jnen vberlieffert worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger auffzuhalten. Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft / vñ Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverlierẽ. Daß aber hieneben die Paßquillische Schrifft mit vorgeben eines Historischen Verlauffs beschönet werdẽ wollen / da werden J. Excell. damit nit zu frieden seyn können / angesehen diese in den Abdrucken befindliche Wort / daß J. Excell. mit Rauben / Brennen / Niderhawen vnschuldiger Kinder vnnd Weibsbilder / auch Schwechung Jungfrawen vnd Frawen / solche Tyranney vbeten / daß es vnerhört / auch die Türcken es nicht ärger machen könten / vnd seyen in 100. Jahren / jalenger solche tyrannische Thaten vnter Christen nicht erhört worden / Item / daß das Kay. Kriegs-Volck Bäpstische Bluthund seyen / in der Warheil nit allerdings gegründet weren / in Betrachtung / daß die Exorbitantien so vor dieser Zeit võ dem Manßfelder vnd Hertz. Christian võ Braũschweig dem Jüngern in den Ertzstifftern Mentz / Cölln / Stifftern Münster / Paderborn / Speyer / vnd allenthalben verübet worden / solche fürgegebene Beschwerungen weit vbertreffen / also daß sie mit den jetzigen Inconvenientien da etwann einige fürgelauffen / in keine Comparation zuziehen / vnd ohne das also beschaffen / daß sie Jhr Excell. mit einigem Fug nicht imputirt werden könten / sondern mehrer theils dahero entstünden / dz der Soldat seinen natürlichen Leibs Vnterhalt auß dem Lande so gar vmb bare Bezahlung / vber viel fältlges Ansuchen nit erlangen könte. In Erwegung dessen / vnd was für böse Vorbereitungẽ durch dergleichen verbittert Schrifft vnd Druck zu Gelindigkeit vnd gütlichẽ procediren gemacht würden / wolten die Fürsten vnd Ständ / sich hierinnen jrer Authorität gebrauchen / damit dergleichen Paßquillische Schrifften bey den Druckern vnd sonsten abgeschaffet werden möchten. Schließlichen wollen Abgeordnete gebetẽ haben / damit die tägliche sich zutragende Vngelegẽheit / welchen man nit allemal stewren köndte / den Nechsten accommodirt werden möchten / Es geruhen Fürstl. Stände deß Craises die vorgeschlagene Friedensmittel ohn lengers cunctirẽ schleunigst an die Handt zunehmen / die Abdanckung / bey der Kön. M. zu Dennemarck zuverfügen vnd zubefürdern / vnnd deß Generaln Gesandten die Haupt Resolution deßwegen fürderlichst wider fahren zulassen / Dagegen Fürsten vnd Stände dieses N. S. Craises nit zu zweiffeln hetten / Der General werde in Erleichterung dieses Craises / Tollirung aller Beschwernussen / vnnd in diesen Sachen sich also erzeigen / daß man genugsamb content würd seyn können. Auff diese Schrifft wurde den Tillischen den 30. Augusti nachgesetzken Innhalts Haupt Resolution zugefertigel; Haupt Resolution dẽ Tillischen zu Braunschweig gegeben. Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlangẽde sich mit den Abgesandtẽ in disputat gar nit einlassen / vernehmẽ gern / daß der General Leutenant sich niemals zu Siñ genom̃en / etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem Stand vñ Würden zu Schmach vñ Verkleinerung gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition võ Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit purè vnd assertivè auff sie / sondern auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St. hiermit solche Confession solenniter, vñ stelleten dar-

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 969. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1086>, abgerufen am 23.11.2024.