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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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den Capitain auff dem Schif erstochen / die Spanier / so es nicht mit jhm halten wollen / vber Bort geworffen / 19. Engelländer ans Land gesetzet / vnd mit dem Schiff / so 32. Stück Geschütz auffgehabt / zu Ambster dam angelangt / alda er ein stattliche Verehrung bekommen / vnd zum Capitain vber das Schiff verordnet worden / mit solchem den Spaniern fernern Abbruch zu thun.

Duinkircher büssen ein. Demnach auch die Duinkircher die gemeine Fischerey eine zeitlang sehr gehindert / dardurch der Heringsfang gesperret / vnd den Benachbarten Landen grosser Schaden verursachet worden / haben die Seeländische Kriegs Schiff ein wolarmiertes Schift / welches auß Biscayen gen Duin-Kirchen fahren wollen / bestritten / zu Flissingen eingebracht / vnd die Spanische darauff ins Meer geworffen: Deßgleichen auch mit einem Duinkirchischen zu Rotherdam eingebrachtem Spanischen Schiff geschehen / vnd die darauff gewesene in die See begraben worden.

Holländer kommen mit reichen Beuten heim. Bald hernach sind zwey Schiff in Holland für die West Indische Compagni ankommen / welche 1050. Pfund Golds / 150. Last Elephanten Zän / sampt andern köstlichen Wahren mitgebracht / neben Bericht / daß beyde Admiralen Lamb vnnd Fromb das Castell die Mina in Guinea belägerthetten / weren aber von den Innwohnern oder schwartzen Mohren vberfallen / vnd mit Verlust abgetrieben worden: Da dann auch vnder andern der Admiral Fromb todi blieben.

Vmb selbige zeit sind auch vier Schiff vor Pleymuth ankommen / welche die Holländer in West Indien erobert / vnnd gar reich an Silber vnd andern Gütern geladen gewesen; wie dann auch sechs Schiff mit Zucker vnd andern Gütern geladen / so die Holländische Aventurier auff der See bekommen / zu Ambsterdam eingebracht worden. Darneben seynd neun reichgeladene Schiff / welche die armierte Flota der West Indianischen Compagny in der Suder See / sonst Mare pacificum genant / den Spanischen abgenommen / in Seeland eingebracht worden.

Soubise fliehet in Engelland. Welcher gestalt der von Soublise / so der Hugenotten / oder Reformirten in Franckreich vornembstes Haupt gewesen / von dem Hertzogen von Montmorantzi auft dem Meer geschlagen worden / haben wir bey den Geschichten deß vergangenen Jahrs gemeldet.

Nach erlittener solcher Niderlag hat gedachter Soubise mit etlichen Schiffen / so jhm vom vorgangenen Treffen vbergeblieben / in Engelland seine Zuftucht gesucht / vnnd nach dem er dahin kommen / ein Schreiben an den König daselbst abgehen lassen / darinn er sich seiner Consilien vnd Actionen halber enischuldiget / daß er nemblich nichts anders / als der Reformirten Wolfahrt gesucht / vnd darbey gebetten / daß er wegen der nahen Freund-vnd Schwägerschafft / so newlich zwischen jhm vnd dem König in Franckreich auffgerichtet / jhm vnnd seinen Spießgesellen Gnad vnd Perdon zu wegen bringen wolte.

Auff dieses Schreiben hat ein Königlicher Frantzösischer Raht mit einer offentlichen Schrifft also geantwortet; deß Saubisen vnnd seines Anhangs Verbrechen weren so groß / daß jhnen solche gar nicht könten verziehen vnd nachgelassen werden: Der von Soubise thete zwar an dem gar weißlich / daß er jetzo sein Refugium suchte bey dem König / der für andern wegen der nahen Schwägerschafft / bey dem König in Franckreich am allermeisten gelte / vnd außrichten könte: aber er hette daran viel besser gethan / wann er hiebevor / als er die schädliche Rebellion vorgenommen / desselben gutem Rath gefolget: Derhalben hielte er darfür / der König in Groß Britannien würde sich eines solchen Menschen / welcher sein Vatterland mit eiher so schädlichen Vnruhe angefochten / wider den König gantz vermessener weiß die Waffen ergriffen / vnd so vielen Bubenstücken / vnd Vbelthaten / so durch die Rebellen verübet worden / Thürvnd Fenster gleichsamb auffgethan / nit annemen / sondern vielmehr dahin sich bearbeiten / daß den Rebellen jhr verdienter Lohn gegeben werden möchte.

In dem der von Soubise auff dem Meer grassirt / hat sein Bruder der Hertzog von Roan in Languedock ein starcken Hauffen Volck zusammen gebracht: Worauff der König in Franckreich neben andern den Hertzogen von Esperni wider jhn außgesandt / seinem Vorhaben abzuwehren. Welcher dann etliche Treffen mit jhm gehalten / darinn der von Roan den kürtzern gezogen: Dahero denen zu Mompelier vnnd Montauban durch vnderschiedliche Schantzen der Paß vnnd Zufuhr meistentheils gesperret worden.

König in Franckreich ängstigt die Statt Roschell. Demnach die Stadt Roschell deß von Soubise wider deß Königs Verbott sich angenommen / vnnd es mit jhm gehalten / hat der König viel Kriegsvolck dahin abgefertiget / vnnd noch mehr Schantzen vmb die selbe Stadt auffbawen lassen.

Worauff die Stadt jhre Gesandte an den König abgefertiget / mit demselben einen Vergleich zu treffen: Weil aber selbige insonderheit die Schleiffung der Schantzen St. Louys vrgirt / hat es nicht seyn können. Dahero gedachte Stadt sich entschlossen / zum eilssersten zu halten / worzu jhnen dann zu guten statten kommen / daß kurtz zuvor etliche Schiff mit Getreyd vnd anderer Notturfft angelangt / also daß sie noch auff ein gute zeit versehen gewesen / machte sie auch muthig / daß jhnen der von Soubise zu verstehen gegeben / daß er mit seinen Schiffen / wann der König sich nicht würde begütigen lassen / jhnen auß Engelland zu hülff kommen wolte.

Vnder solchem Verlauff haben die Hugenotten in Langucdock die Stadt Peison mit einem Petard erobert / welcher Ort sehr starck / auff einer Höhe gelegen / dardurch die Roßne gesperret worden / daß man auff solchem Fluß nichts nach Lyon / Langendock / Provintz / Avinion vnd daherumb führen können.

Fried zwischen dem König in Franckreich vnd den Hugenotten. Der König in Engelland aber / vnd die Staden der vereinigten Niderlanden haben jhnen hefftig angelegen seyn lassen / die Sachen in

den Capitain auff dem Schif erstochen / die Spanier / so es nicht mit jhm halten wollen / vber Bort geworffen / 19. Engelländer ans Land gesetzet / vnd mit dem Schiff / so 32. Stück Geschütz auffgehabt / zu Ambster dam angelangt / alda er ein stattliche Verehrung bekommen / vnd zum Capitain vber das Schiff verordnet worden / mit solchem den Spaniern fernern Abbruch zu thun.

Duinkircher büssen ein. Demnach auch die Duinkircher die gemeine Fischerey eine zeitlang sehr gehindert / dardurch der Heringsfang gesperret / vnd den Benachbarten Landen grosser Schaden verursachet worden / haben die Seeländische Kriegs Schiff ein wolarmiertes Schift / welches auß Biscayen gen Duin-Kirchen fahren wollen / bestritten / zu Flissingen eingebracht / vnd die Spanische darauff ins Meer geworffen: Deßgleichen auch mit einem Duinkirchischen zu Rotherdam eingebrachtem Spanischen Schiff geschehen / vnd die darauff gewesene in die See begraben worden.

Holländer kom̃en mit reichen Beuten heim. Bald hernach sind zwey Schiff in Holland für die West Indische Compagni ankommen / welche 1050. Pfund Golds / 150. Last Elephanten Zän / sampt andern köstlichen Wahren mitgebracht / neben Bericht / daß beyde Admiralen Lamb vnnd Fromb das Castell die Mina in Guinea belägerthetten / weren aber von den Innwohnern oder schwartzen Mohren vberfallen / vnd mit Verlust abgetrieben worden: Da dann auch vnder andern der Admiral Fromb todi blieben.

Vmb selbige zeit sind auch vier Schiff vor Pleymuth ankommen / welche die Holländer in West Indien erobert / vnnd gar reich an Silber vnd andern Gütern geladen gewesen; wie dann auch sechs Schiff mit Zucker vnd andern Gütern geladen / so die Holländische Aventurier auff der See bekommen / zu Ambsterdam eingebracht worden. Darneben seynd neun reichgeladene Schiff / welche die armierte Flota der West Indianischen Compagny in der Suder See / sonst Mare pacificum genant / den Spanischen abgenommen / in Seeland eingebracht worden.

Soubise fliehet in Engelland. Welcher gestalt der von Soublise / so der Hugenotten / oder Reformirten in Franckreich vornembstes Haupt gewesen / von dem Hertzogen von Montmorantzi auft dem Meer geschlagen worden / haben wir bey den Geschichten deß vergangenen Jahrs gemeldet.

Nach erlittener solcher Niderlag hat gedachter Soubise mit etlichen Schiffen / so jhm vom vorgangenen Treffen vbergeblieben / in Engelland seine Zuftucht gesucht / vnnd nach dem er dahin kommen / ein Schreiben an den König daselbst abgehen lassen / darinn er sich seiner Consilien vnd Actionen halber enischuldiget / daß er nemblich nichts anders / als der Reformirten Wolfahrt gesucht / vnd darbey gebetten / daß er wegen der nahen Freund-vnd Schwägerschafft / so newlich zwischen jhm vnd dem König in Franckreich auffgerichtet / jhm vnnd seinen Spießgesellen Gnad vnd Perdon zu wegen bringen wolte.

Auff dieses Schreiben hat ein Königlicher Frantzösischer Raht mit einer offentlichen Schrifft also geantwortet; deß Saubisen vnnd seines Anhangs Verbrechen weren so groß / daß jhnen solche gar nicht könten verziehen vnd nachgelassen werden: Der von Soubise thete zwar an dem gar weißlich / daß er jetzo sein Refugium suchte bey dem König / der für andern wegen der nahen Schwägerschafft / bey dem König in Franckreich am allermeisten gelte / vnd außrichten könte: aber er hette daran viel besser gethan / wann er hiebevor / als er die schädliche Rebellion vorgenommen / desselben gutem Rath gefolget: Derhalben hielte er darfür / der König in Groß Britannien würde sich eines solchen Menschen / welcher sein Vatterland mit eiher so schädlichen Vnruhe angefochten / wider den König gantz vermessener weiß die Waffen ergriffen / vnd so vielen Bubenstücken / vnd Vbelthaten / so durch die Rebellen verübet worden / Thürvñ Fenster gleichsamb auffgethan / nit annemen / sondern vielmehr dahin sich bearbeiten / daß den Rebellen jhr verdienter Lohn gegeben werden möchte.

In dem der von Soubise auff dem Meer grassirt / hat sein Bruder der Hertzog von Roan in Languedock ein starcken Hauffen Volck zusammen gebracht: Worauff der König in Franckreich neben andern den Hertzogen von Esperni wider jhn außgesandt / seinem Vorhaben abzuwehren. Welcher dann etliche Treffen mit jhm gehalten / darinn der von Roan den kürtzern gezogen: Dahero denen zu Mompelier vnnd Montauban durch vnderschiedliche Schantzen der Paß vnnd Zufuhr meistentheils gesperret worden.

König in Franckreich ängstigt die Statt Roschell. Demnach die Stadt Roschell deß von Soubise wider deß Königs Verbott sich angenommen / vnnd es mit jhm gehalten / hat der König viel Kriegsvolck dahin abgefertiget / vnnd noch mehr Schantzen vmb die selbe Stadt auffbawen lassen.

Worauff die Stadt jhre Gesandte an den König abgefertiget / mit demselben einen Vergleich zu treffen: Weil aber selbige insonderheit die Schleiffung der Schantzen St. Louys vrgirt / hat es nicht seyn können. Dahero gedachte Stadt sich entschlossen / zum eilssersten zu halten / worzu jhnen dann zu guten statten kommen / daß kurtz zuvor etliche Schiff mit Getreyd vnd anderer Notturfft angelangt / also daß sie noch auff ein gute zeit versehen gewesen / machte sie auch muthig / daß jhnen der von Soubise zu verstehen gegeben / daß er mit seinen Schiffen / wann der König sich nicht würde begütigen lassen / jhnen auß Engelland zu hülff kommen wolte.

Vnder solchem Verlauff haben die Hugenotten in Langucdock die Stadt Peison mit einem Petard erobert / welcher Ort sehr starck / auff einer Höhe gelegen / dardurch die Roßne gesperret worden / daß man auff solchem Fluß nichts nach Lyon / Langendock / Provintz / Avinion vnd daherumb führen können.

Fried zwischen dem König in Franckreich vñ den Hugenotten. Der König in Engelland aber / vnd die Staden der vereinigten Niderlanden haben jhnen hefftig angelegen seyn lassen / die Sachen in

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          <p><note place="left">Duinkircher büssen ein.</note> Demnach auch die                      Duinkircher die gemeine Fischerey eine zeitlang sehr gehindert / dardurch der                      Heringsfang gesperret / vnd den Benachbarten Landen grosser Schaden verursachet                      worden / haben die Seeländische Kriegs Schiff ein wolarmiertes Schift / welches                      auß Biscayen gen Duin-Kirchen fahren wollen / bestritten / zu Flissingen                      eingebracht / vnd die Spanische darauff ins Meer geworffen: Deßgleichen auch mit                      einem Duinkirchischen zu Rotherdam eingebrachtem Spanischen Schiff geschehen /                      vnd die darauff gewesene in die See begraben worden.</p>
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          <p>Vmb selbige zeit sind auch vier Schiff vor Pleymuth ankommen / welche die                      Holländer in West Indien erobert / vnnd gar reich an Silber vnd andern Gütern                      geladen gewesen; wie dann auch sechs Schiff mit Zucker vnd andern Gütern geladen                      / so die Holländische Aventurier auff der See bekommen / zu Ambsterdam                      eingebracht worden. Darneben seynd neun reichgeladene Schiff / welche die                      armierte Flota der West Indianischen Compagny in der Suder See / sonst Mare                      pacificum genant / den Spanischen abgenommen / in Seeland eingebracht worden.</p>
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          <p>Vnder solchem Verlauff haben die Hugenotten in Langucdock die Stadt Peison mit                      einem Petard erobert / welcher Ort sehr starck / auff einer Höhe gelegen /                      dardurch die Roßne gesperret worden / daß man auff solchem Fluß nichts nach Lyon                      / Langendock / Provintz / Avinion vnd daherumb führen können.</p>
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[1073/1204] den Capitain auff dem Schif erstochen / die Spanier / so es nicht mit jhm halten wollen / vber Bort geworffen / 19. Engelländer ans Land gesetzet / vnd mit dem Schiff / so 32. Stück Geschütz auffgehabt / zu Ambster dam angelangt / alda er ein stattliche Verehrung bekommen / vnd zum Capitain vber das Schiff verordnet worden / mit solchem den Spaniern fernern Abbruch zu thun. Demnach auch die Duinkircher die gemeine Fischerey eine zeitlang sehr gehindert / dardurch der Heringsfang gesperret / vnd den Benachbarten Landen grosser Schaden verursachet worden / haben die Seeländische Kriegs Schiff ein wolarmiertes Schift / welches auß Biscayen gen Duin-Kirchen fahren wollen / bestritten / zu Flissingen eingebracht / vnd die Spanische darauff ins Meer geworffen: Deßgleichen auch mit einem Duinkirchischen zu Rotherdam eingebrachtem Spanischen Schiff geschehen / vnd die darauff gewesene in die See begraben worden. Duinkircher büssen ein. Bald hernach sind zwey Schiff in Holland für die West Indische Compagni ankommen / welche 1050. Pfund Golds / 150. Last Elephanten Zän / sampt andern köstlichen Wahren mitgebracht / neben Bericht / daß beyde Admiralen Lamb vnnd Fromb das Castell die Mina in Guinea belägerthetten / weren aber von den Innwohnern oder schwartzen Mohren vberfallen / vnd mit Verlust abgetrieben worden: Da dann auch vnder andern der Admiral Fromb todi blieben. Holländer kom̃en mit reichen Beuten heim. Vmb selbige zeit sind auch vier Schiff vor Pleymuth ankommen / welche die Holländer in West Indien erobert / vnnd gar reich an Silber vnd andern Gütern geladen gewesen; wie dann auch sechs Schiff mit Zucker vnd andern Gütern geladen / so die Holländische Aventurier auff der See bekommen / zu Ambsterdam eingebracht worden. Darneben seynd neun reichgeladene Schiff / welche die armierte Flota der West Indianischen Compagny in der Suder See / sonst Mare pacificum genant / den Spanischen abgenommen / in Seeland eingebracht worden. Welcher gestalt der von Soublise / so der Hugenotten / oder Reformirten in Franckreich vornembstes Haupt gewesen / von dem Hertzogen von Montmorantzi auft dem Meer geschlagen worden / haben wir bey den Geschichten deß vergangenen Jahrs gemeldet. Soubise fliehet in Engelland. Nach erlittener solcher Niderlag hat gedachter Soubise mit etlichen Schiffen / so jhm vom vorgangenen Treffen vbergeblieben / in Engelland seine Zuftucht gesucht / vnnd nach dem er dahin kommen / ein Schreiben an den König daselbst abgehen lassen / darinn er sich seiner Consilien vnd Actionen halber enischuldiget / daß er nemblich nichts anders / als der Reformirten Wolfahrt gesucht / vnd darbey gebetten / daß er wegen der nahen Freund-vnd Schwägerschafft / so newlich zwischen jhm vnd dem König in Franckreich auffgerichtet / jhm vnnd seinen Spießgesellen Gnad vnd Perdon zu wegen bringen wolte. Auff dieses Schreiben hat ein Königlicher Frantzösischer Raht mit einer offentlichen Schrifft also geantwortet; deß Saubisen vnnd seines Anhangs Verbrechen weren so groß / daß jhnen solche gar nicht könten verziehen vnd nachgelassen werden: Der von Soubise thete zwar an dem gar weißlich / daß er jetzo sein Refugium suchte bey dem König / der für andern wegen der nahen Schwägerschafft / bey dem König in Franckreich am allermeisten gelte / vnd außrichten könte: aber er hette daran viel besser gethan / wann er hiebevor / als er die schädliche Rebellion vorgenommen / desselben gutem Rath gefolget: Derhalben hielte er darfür / der König in Groß Britannien würde sich eines solchen Menschen / welcher sein Vatterland mit eiher so schädlichen Vnruhe angefochten / wider den König gantz vermessener weiß die Waffen ergriffen / vnd so vielen Bubenstücken / vnd Vbelthaten / so durch die Rebellen verübet worden / Thürvñ Fenster gleichsamb auffgethan / nit annemen / sondern vielmehr dahin sich bearbeiten / daß den Rebellen jhr verdienter Lohn gegeben werden möchte. In dem der von Soubise auff dem Meer grassirt / hat sein Bruder der Hertzog von Roan in Languedock ein starcken Hauffen Volck zusammen gebracht: Worauff der König in Franckreich neben andern den Hertzogen von Esperni wider jhn außgesandt / seinem Vorhaben abzuwehren. Welcher dann etliche Treffen mit jhm gehalten / darinn der von Roan den kürtzern gezogen: Dahero denen zu Mompelier vnnd Montauban durch vnderschiedliche Schantzen der Paß vnnd Zufuhr meistentheils gesperret worden. Demnach die Stadt Roschell deß von Soubise wider deß Königs Verbott sich angenommen / vnnd es mit jhm gehalten / hat der König viel Kriegsvolck dahin abgefertiget / vnnd noch mehr Schantzen vmb die selbe Stadt auffbawen lassen. König in Franckreich ängstigt die Statt Roschell. Worauff die Stadt jhre Gesandte an den König abgefertiget / mit demselben einen Vergleich zu treffen: Weil aber selbige insonderheit die Schleiffung der Schantzen St. Louys vrgirt / hat es nicht seyn können. Dahero gedachte Stadt sich entschlossen / zum eilssersten zu halten / worzu jhnen dann zu guten statten kommen / daß kurtz zuvor etliche Schiff mit Getreyd vnd anderer Notturfft angelangt / also daß sie noch auff ein gute zeit versehen gewesen / machte sie auch muthig / daß jhnen der von Soubise zu verstehen gegeben / daß er mit seinen Schiffen / wann der König sich nicht würde begütigen lassen / jhnen auß Engelland zu hülff kommen wolte. Vnder solchem Verlauff haben die Hugenotten in Langucdock die Stadt Peison mit einem Petard erobert / welcher Ort sehr starck / auff einer Höhe gelegen / dardurch die Roßne gesperret worden / daß man auff solchem Fluß nichts nach Lyon / Langendock / Provintz / Avinion vnd daherumb führen können. Der König in Engelland aber / vnd die Staden der vereinigten Niderlanden haben jhnen hefftig angelegen seyn lassen / die Sachen in Fried zwischen dem König in Franckreich vñ den Hugenotten.

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  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1073. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1204>, abgerufen am 23.11.2024.