Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.zu vnterfangen bedenckens tragen würde / wäre er nichts desto weniger deß erbietens hiemit / da er Churfürst alsdann das Werck allein / mit genugsamer Käyserlicher vollmacht vornehmen wolte / er jhme auß Händen zu gehen gar nicht gesinnet / sondern viel mehr zu recuperirung des rechten Friedens gern auch sich darzu bequämen / vnd sich befinden wolte lassen. Chursachsen Schreiben an den König in Dennemarck. Demnach nun den Churfürsten von Sachsen dieses Schreiben durch Hertzog Friedrich von Holstein gesandten Egidium von der Lancken / Thumb Probsten deß Stiffts Lübeck / etc. vberantwortet worden / hat er darauff folgender weis geantwortet: Wie er / Churfürst von Sachsen / sich von anfang biß dahin / das in dem Niedersächsischen Kräyß entstandene vnwesen zu Hertzen gehen lassen / dasselbe vngern erfahrn / vnd alsbald neben Chur Brandenburg die Interposition vber sich genommen / in die 18. Wochen mit emsigem fleiß dieselbe continuiret / vnd solche mittel vorgeschlagen / dadurch verhoffentlich die schwerigkeiten hätten können bey gelegt vnnd sicherer / reputirlicher Frieden erlanget werden / also wäre jhm vnlieb zu erfahren gewesen / daß alle bemühung ohn Frucht abgelauffen vnd zu den Stand kommen / darinnen sich anietzt leyder die Sachen befinden: welches er an seinen Orth stellen / vnd GOtt den auß gang solches Vnheyls befehlen müste. Er vernähme gern / daß sich die Infantin zur Interposition anerbietig gemacht / vnnd solches alles mit vorbewust der Käy. May. were jhme auch lieb / daß Er / König in Dennemarck / solche angemutete Tractation nicht abschlagen / sondern auff Maß vnnd weyse / wie seine Antworth bezeugete / sich erkläret / vnnd zweyffele nicht / es werde solches allbereyt an Käyserliche Mayestät gebracht / vnnd dero Gemüths Meynung hiervber erholet seyn. An jhn zwar hette die Infantin noch nichts gelangen lassen / viel weniger jhre Key. Mayest. jhm ichtwas zu erkennen gegeben: solte es aber nochmals geschehen / wolte er sich jedesmal also erzeigen / wie es der Sachen Zustand würde verträglich vnd zu abwendung aller Gefahr vnd verheerung ersprießlich seyn. Deß lieben Friedens were er an seinem Orthe höchlich begierig / wündtsche vnd suche denselben von grund seines Hertzens / wisse / daß J. Königl. May. denselben auch nit werde außschlagen / sondern neben allen friedliebenden begehren / Er hette sich auch jedesmals auff Ersuchen zur Interposition bequemet / vnd dieselbe nit abgeschlagen / Allein hette sichs daran gestossen / daß er von Jh. Kö. May. keine Special Erklärung vber die jenige Articul so zu Braunschweig vbergeben / vnd darauff jetzige ander weite Interposition gerichtet werden solle / erlangen / vnd darauff die Interposition anstellen können. J. Kö. M. Motiven / so sie hiervber hetten / weren jhme von dem von der Lancken angezeigt / wolten aber doch dafür achten / wann J. Kö. M. sich bewegen lassen wolten / etwas specialius herauß zu gehen / man solte desto eherzur Interposition gelangen / vnnd die Sachen nicht wenig facilitirt werden / Es würde auch Jhm darzu dienen / daß er am Keyserl. Hof besser das Werck anbringen / vnnd vnterbawen köndte / damit es desto schleynigern Fortgang erreichte. Ersuche hiervnter nichts anders / als der Sachen Beförderung / vnd damit alle opiniones vnd suspiciones abgewendet werden. Do es nun von J. Kö. M. zu erbitten / mehrere Special Erklärung auff die Articul zu thun / so wolle Er sich gar gerne zur Interposition bequemen / vnd J. Kö. M. mit bewilligung J. Käy. M. Zeit vnnd Orth benennen. Trügen sie aber dessen nochmals bedencken / würde dadurch das Hauptwerck verzogen / vnd widerumm zu newen extremiteten gelaugen / die er nicht wünsche / sondern von grund seines Hertzen vngern erfüre. Dabey wolte jhm auch zu wissen von nöthen seyn / ob sich auch J. Kön. M. confaederirte zu den Accord / so getroffen werden möchte / zu verstehen / vnd denselben belieben / drauff am Käyserl. Hof ein sonderliches auge würde gewendet werden. Er bitte J. Kön. M. nochmals freundlich / sie wolten dieses sein Antwort Schreiben nicht anders als wol auffnehmen vnd verstehen / vnd gewißlich dafür achten / daß jhme nichts angenehmers / dann daß der wehrte Fried so schleynig / als immer müglich / zu wegen gebracht / vnd von vnserm geliebten Vatterland das noch bevorstehende Vnheyl abgewendet werde. Königs in Dennem. fernere hirauff erfolgte Antwort. Hierauff hat hinwiderumm der König in Dennemarck vnter dato den 30. Aprilis folgendes Innhalts Antwort Schreiben an den Churfürsten von Sachsen abgehen lassen: Wie jhme sein Churfürsten friedfertiges Gemüth auß vor diesem eyferiges Fleisses gepflogenen Tractaten wol bekandt / also hette auß seinem Schreiben seinen nochmahligen hohen Wunsch vnnd Begierde zu demselben er mit besonderm erfrewen gantz gern vernommen. Daß auch er zwischen dem Keyser vnnd jhme / König in Dennemarck / zu fernerer vnterhandlung sich zu bequemen erbietig machte / thete er ein Werck / so Gott gefällig / dem gantzen Römischen Reich / ja der gantzen Christenheit ersprießlich / vnnd seinem selbst eigenen Churfürstlichen Hauß vnd Person höchst rhümlich / vnd versichere er jhn von grund seines Hertzens / daß er liebers nichts von GOtt / als einen gedeylichen Frieden / veramque, non vero fucatam pacem, als dem die incommoda belli, per experientiam wol bekandt / wünschen vnd bitten thete. Ob er auch gegen Jhre Käyserlichen Mayestät iemahls etwas vnverantwortliches an Hand zu nehmen gedacht / köndte der Churfürst leichtlich dahero ermessen / daß er nit allein vngern einem andern wolte / ausser der höchstgezwungenen Not / zufügen / so jhme nicht genehm / sondern auch daß den Anfang vnd ersten vrsprung all dieses Wesens er nieplacitirt / oder einigen gefallen dran getragen. Daß aber von wegen glücklichen Successes eins oder ander Gemüth maiora wolte tentiren / darzu auch den Keyserlichen hohen Namen thete praesup- zu vnterfangẽ bedenckens tragen würde / wäre er nichts desto weniger deß erbietens hiemit / da er Churfürst alsdann das Werck allein / mit genugsamer Käyserlicher vollmacht vornehmen wolte / er jhme auß Händen zu gehen gar nicht gesinnet / sondern viel mehr zu recuperirung des rechten Friedens gern auch sich darzu bequämen / vnd sich befinden wolte lassen. Chursachsẽ Schreiben an den König in Dennemarck. Demnach nun den Churfürsten von Sachsen dieses Schreiben durch Hertzog Friedrich võ Holstein gesandten Egidium von der Lancken / Thumb Probsten deß Stiffts Lübeck / etc. vberantwortet worden / hat er darauff folgender weis geantwortet: Wie er / Churfürst von Sachsen / sich von anfang biß dahin / das in dem Niedersächsischen Kräyß entstandene vnwesen zu Hertzẽ gehen lassen / dasselbe vngern erfahrn / vnd alsbald neben Chur Brandenburg die Interposition vber sich genom̃en / in die 18. Wochen mit emsigem fleiß dieselbe continuiret / vnd solche mittel vorgeschlagen / dadurch verhoffentlich die schwerigkeiten hätten können bey gelegt vnnd sicherer / reputirlicher Frieden erlanget werden / also wäre jhm vnlieb zu erfahren gewesen / daß alle bemühung ohn Frucht abgelauffen vnd zu den Stand kommen / dariñen sich anietzt leyder die Sachen befinden: welches er an seinen Orth stellen / vnd GOtt den auß gang solches Vnheyls befehlen müste. Er vernähme gern / daß sich die Infantin zur Interposition anerbietig gemacht / vnnd solches alles mit vorbewust der Käy. May. were jhme auch lieb / daß Er / König in Dennemarck / solche angemutete Tractation nicht abschlagen / sondern auff Maß vnnd weyse / wie seine Antworth bezeugete / sich erkläret / vnnd zweyffele nicht / es werde solches allbereyt an Käyserliche Mayestät gebracht / vnnd dero Gemüths Meynung hiervber erholet seyn. An jhn zwar hette die Infantin noch nichts gelangen lassen / viel weniger jhre Key. Mayest. jhm ichtwas zu erkennen gegeben: solte es aber nochmals geschehen / wolte er sich jedesmal also erzeigen / wie es der Sachen Zustand würde verträglich vnd zu abwendung aller Gefahr vñ verheerung ersprießlich seyn. Deß lieben Friedens were er an seinem Orthe höchlich begierig / wündtsche vnd suche denselben von grund seines Hertzens / wisse / daß J. Königl. May. denselben auch nit werde außschlagen / sondern neben allen friedliebenden begehren / Er hette sich auch jedesmals auff Ersuchen zur Interposition bequemet / vnd dieselbe nit abgeschlagen / Allein hette sichs daran gestossen / daß er von Jh. Kö. May. keine Special Erklärung vber die jenige Articul so zu Braunschweig vbergeben / vnd darauff jetzige ander weite Interposition gerichtet werden solle / erlangen / vnd darauff die Interposition anstellen können. J. Kö. M. Motiven / so sie hiervber hetten / weren jhme von dem von der Lancken angezeigt / wolten aber doch dafür achten / wañ J. Kö. M. sich bewegen lassen wolten / etwas specialius herauß zu gehen / man solte desto eherzur Interposition gelangen / vnnd die Sachen nicht wenig facilitirt werden / Es würde auch Jhm darzu dienen / daß er am Keyserl. Hof besser das Werck anbringen / vnnd vnterbawen köndte / damit es desto schleynigern Fortgang erreichte. Ersuche hiervnter nichts anders / als der Sachen Beförderung / vnd damit alle opiniones vnd suspiciones abgewendet werden. Do es nun von J. Kö. M. zu erbitten / mehrere Special Erklärung auff die Articul zu thun / so wolle Er sich gar gerne zur Interposition bequemen / vnd J. Kö. M. mit bewilligung J. Käy. M. Zeit vnnd Orth benennen. Trügen sie aber dessen nochmals bedencken / würde dadurch das Hauptwerck verzogen / vnd widerum̃ zu newẽ extremiteten gelaugen / die er nicht wünsche / sondern von grund seines Hertzen vngern erfüre. Dabey wolte jhm auch zu wissen von nöthen seyn / ob sich auch J. Kön. M. confaederirte zu dẽ Accord / so getroffen werden möchte / zu verstehen / vnd denselben belieben / drauff am Käyserl. Hof ein sonderliches auge würde gewendet werden. Er bitte J. Kön. M. nochmals freundlich / sie wolten dieses sein Antwort Schreiben nicht anders als wol auffnehmen vnd verstehen / vnd gewißlich dafür achten / daß jhme nichts angenehmers / dann daß der wehrte Fried so schleynig / als immer müglich / zu wegen gebracht / vnd von vnserm geliebten Vatterland das noch bevorstehende Vnheyl abgewendet werde. Königs in Dennem. fernere hirauff erfolgte Antwort. Hierauff hat hinwiderum̃ der König in Dennemarck vnter dato den 30. Aprilis folgendes Innhalts Antwort Schreiben an den Churfürsten von Sachsen abgehen lassen: Wie jhme sein Churfürsten friedfertiges Gemüth auß vor diesem eyferiges Fleisses gepflogenen Tractaten wol bekandt / also hette auß seinem Schreiben seinen nochmahligen hohen Wunsch vnnd Begierde zu demselben er mit besonderm erfrewen gantz gern vernommen. Daß auch er zwischen dem Keyser vnnd jhme / König in Dennemarck / zu fernerer vnterhandlung sich zu bequemen erbietig machte / thete er ein Werck / so Gott gefällig / dem gantzen Römischen Reich / ja der gantzen Christenheit ersprießlich / vnnd seinem selbst eigenen Churfürstlichen Hauß vñ Person höchst rhümlich / vnd versichere er jhn von grund seines Hertzens / daß er liebers nichts von GOtt / als einen gedeylichen Frieden / veramque, non vero fucatam pacem, als dem die incommoda belli, per experientiam wol bekandt / wünschen vnd bitten thete. Ob er auch gegen Jhre Käyserlichẽ Mayestät iemahls etwas vnverantwortliches an Hand zu nehmen gedacht / köndte der Churfürst leichtlich dahero ermessen / daß er nit allein vngern einem andern wolte / ausser der höchstgezwungenen Not / zufügen / so jhme nicht genehm / sondern auch daß den Anfang vñ ersten vrsprung all dieses Wesens er nieplacitirt / oder einigen gefallen dran getragen. Daß aber von wegen glücklichen Successes eins oder ander Gemüth maiora wolte tentirẽ / darzu auch den Keyserlichen hohen Namen thete praesup- <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1229" n="1090"/> zu vnterfangẽ bedenckens tragen würde / wäre er nichts desto weniger deß erbietens hiemit / da er Churfürst alsdann das Werck allein / mit genugsamer Käyserlicher vollmacht vornehmen wolte / er jhme auß Händen zu gehen gar nicht gesinnet / sondern viel mehr zu recuperirung des rechten Friedens gern auch sich darzu bequämen / vnd sich befinden wolte lassen.</p> <p><note place="left">Chursachsẽ Schreiben an den König in Dennemarck.</note> Demnach nun den Churfürsten von Sachsen dieses Schreiben durch Hertzog Friedrich võ Holstein gesandten Egidium von der Lancken / Thumb Probsten deß Stiffts Lübeck / etc. vberantwortet worden / hat er darauff folgender weis geantwortet:</p> <p>Wie er / Churfürst von Sachsen / sich von anfang biß dahin / das in dem Niedersächsischen Kräyß entstandene vnwesen zu Hertzẽ gehen lassen / dasselbe vngern erfahrn / vnd alsbald neben Chur Brandenburg die Interposition vber sich genom̃en / in die 18. Wochen mit emsigem fleiß dieselbe continuiret / vnd solche mittel vorgeschlagen / dadurch verhoffentlich die schwerigkeiten hätten können bey gelegt vnnd sicherer / reputirlicher Frieden erlanget werden / also wäre jhm vnlieb zu erfahren gewesen / daß alle bemühung ohn Frucht abgelauffen vnd zu den Stand kommen / dariñen sich anietzt leyder die Sachen befinden: welches er an seinen Orth stellen / vnd GOtt den auß gang solches Vnheyls befehlen müste.</p> <p>Er vernähme gern / daß sich die Infantin zur Interposition anerbietig gemacht / vnnd solches alles mit vorbewust der Käy. May. were jhme auch lieb / daß Er / König in Dennemarck / solche angemutete Tractation nicht abschlagen / sondern auff Maß vnnd weyse / wie seine Antworth bezeugete / sich erkläret / vnnd zweyffele nicht / es werde solches allbereyt an Käyserliche Mayestät gebracht / vnnd dero Gemüths Meynung hiervber erholet seyn.</p> <p>An jhn zwar hette die Infantin noch nichts gelangen lassen / viel weniger jhre Key. Mayest. jhm ichtwas zu erkennen gegeben: solte es aber nochmals geschehen / wolte er sich jedesmal also erzeigen / wie es der Sachen Zustand würde verträglich vnd zu abwendung aller Gefahr vñ verheerung ersprießlich seyn.</p> <p>Deß lieben Friedens were er an seinem Orthe höchlich begierig / wündtsche vnd suche denselben von grund seines Hertzens / wisse / daß J. Königl. May. denselben auch nit werde außschlagen / sondern neben allen friedliebenden begehren / Er hette sich auch jedesmals auff Ersuchen zur Interposition bequemet / vnd dieselbe nit abgeschlagen / Allein hette sichs daran gestossen / daß er von Jh. Kö. May. keine Special Erklärung vber die jenige Articul so zu Braunschweig vbergeben / vnd darauff jetzige ander weite Interposition gerichtet werden solle / erlangen / vnd darauff die Interposition anstellen können. J. Kö. M. Motiven / so sie hiervber hetten / weren jhme von dem von der Lancken angezeigt / wolten aber doch dafür achten / wañ J. Kö. M. sich bewegen lassen wolten / etwas specialius herauß zu gehen / man solte desto eherzur Interposition gelangen / vnnd die Sachen nicht wenig facilitirt werden / Es würde auch Jhm darzu dienen / daß er am Keyserl. Hof besser das Werck anbringen / vnnd vnterbawen köndte / damit es desto schleynigern Fortgang erreichte. Ersuche hiervnter nichts anders / als der Sachen Beförderung / vnd damit alle opiniones vnd suspiciones abgewendet werden. Do es nun von J. Kö. M. zu erbitten / mehrere Special Erklärung auff die Articul zu thun / so wolle Er sich gar gerne zur Interposition bequemen / vnd J. Kö. M. mit bewilligung J. Käy. M. Zeit vnnd Orth benennen. Trügen sie aber dessen nochmals bedencken / würde dadurch das Hauptwerck verzogen / vnd widerum̃ zu newẽ extremiteten gelaugen / die er nicht wünsche / sondern von grund seines Hertzen vngern erfüre. Dabey wolte jhm auch zu wissen von nöthen seyn / ob sich auch J. Kön. M. confaederirte zu dẽ Accord / so getroffen werden möchte / zu verstehen / vnd denselben belieben / drauff am Käyserl. Hof ein sonderliches auge würde gewendet werden. Er bitte J. Kön. M. nochmals freundlich / sie wolten dieses sein Antwort Schreiben nicht anders als wol auffnehmen vnd verstehen / vnd gewißlich dafür achten / daß jhme nichts angenehmers / dann daß der wehrte Fried so schleynig / als immer müglich / zu wegen gebracht / vnd von vnserm geliebten Vatterland das noch bevorstehende Vnheyl abgewendet werde.</p> <p><note place="right">Königs in Dennem. fernere hirauff erfolgte Antwort.</note> Hierauff hat hinwiderum̃ der König in Dennemarck vnter dato den 30. Aprilis folgendes Innhalts Antwort Schreiben an den Churfürsten von Sachsen abgehen lassen: Wie jhme sein Churfürsten friedfertiges Gemüth auß vor diesem eyferiges Fleisses gepflogenen Tractaten wol bekandt / also hette auß seinem Schreiben seinen nochmahligen hohen Wunsch vnnd Begierde zu demselben er mit besonderm erfrewen gantz gern vernommen. Daß auch er zwischen dem Keyser vnnd jhme / König in Dennemarck / zu fernerer vnterhandlung sich zu bequemen erbietig machte / thete er ein Werck / so Gott gefällig / dem gantzen Römischen Reich / ja der gantzen Christenheit ersprießlich / vnnd seinem selbst eigenen Churfürstlichen Hauß vñ Person höchst rhümlich / vnd versichere er jhn von grund seines Hertzens / daß er liebers nichts von GOtt / als einen gedeylichen Frieden / veramque, non vero fucatam pacem, als dem die incommoda belli, per experientiam wol bekandt / wünschen vnd bitten thete. Ob er auch gegen Jhre Käyserlichẽ Mayestät iemahls etwas vnverantwortliches an Hand zu nehmen gedacht / köndte der Churfürst leichtlich dahero ermessen / daß er nit allein vngern einem andern wolte / ausser der höchstgezwungenen Not / zufügen / so jhme nicht genehm / sondern auch daß den Anfang vñ ersten vrsprung all dieses Wesens er nieplacitirt / <choice><abbr>od'</abbr><expan>oder</expan></choice> einigen gefallen dran getragen. Daß aber von wegen glücklichen Successes eins oder ander Gemüth maiora wolte tentirẽ / darzu auch den Keyserlichen hohen Namen thete praesup- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1090/1229]
zu vnterfangẽ bedenckens tragen würde / wäre er nichts desto weniger deß erbietens hiemit / da er Churfürst alsdann das Werck allein / mit genugsamer Käyserlicher vollmacht vornehmen wolte / er jhme auß Händen zu gehen gar nicht gesinnet / sondern viel mehr zu recuperirung des rechten Friedens gern auch sich darzu bequämen / vnd sich befinden wolte lassen.
Demnach nun den Churfürsten von Sachsen dieses Schreiben durch Hertzog Friedrich võ Holstein gesandten Egidium von der Lancken / Thumb Probsten deß Stiffts Lübeck / etc. vberantwortet worden / hat er darauff folgender weis geantwortet:
Chursachsẽ Schreiben an den König in Dennemarck. Wie er / Churfürst von Sachsen / sich von anfang biß dahin / das in dem Niedersächsischen Kräyß entstandene vnwesen zu Hertzẽ gehen lassen / dasselbe vngern erfahrn / vnd alsbald neben Chur Brandenburg die Interposition vber sich genom̃en / in die 18. Wochen mit emsigem fleiß dieselbe continuiret / vnd solche mittel vorgeschlagen / dadurch verhoffentlich die schwerigkeiten hätten können bey gelegt vnnd sicherer / reputirlicher Frieden erlanget werden / also wäre jhm vnlieb zu erfahren gewesen / daß alle bemühung ohn Frucht abgelauffen vnd zu den Stand kommen / dariñen sich anietzt leyder die Sachen befinden: welches er an seinen Orth stellen / vnd GOtt den auß gang solches Vnheyls befehlen müste.
Er vernähme gern / daß sich die Infantin zur Interposition anerbietig gemacht / vnnd solches alles mit vorbewust der Käy. May. were jhme auch lieb / daß Er / König in Dennemarck / solche angemutete Tractation nicht abschlagen / sondern auff Maß vnnd weyse / wie seine Antworth bezeugete / sich erkläret / vnnd zweyffele nicht / es werde solches allbereyt an Käyserliche Mayestät gebracht / vnnd dero Gemüths Meynung hiervber erholet seyn.
An jhn zwar hette die Infantin noch nichts gelangen lassen / viel weniger jhre Key. Mayest. jhm ichtwas zu erkennen gegeben: solte es aber nochmals geschehen / wolte er sich jedesmal also erzeigen / wie es der Sachen Zustand würde verträglich vnd zu abwendung aller Gefahr vñ verheerung ersprießlich seyn.
Deß lieben Friedens were er an seinem Orthe höchlich begierig / wündtsche vnd suche denselben von grund seines Hertzens / wisse / daß J. Königl. May. denselben auch nit werde außschlagen / sondern neben allen friedliebenden begehren / Er hette sich auch jedesmals auff Ersuchen zur Interposition bequemet / vnd dieselbe nit abgeschlagen / Allein hette sichs daran gestossen / daß er von Jh. Kö. May. keine Special Erklärung vber die jenige Articul so zu Braunschweig vbergeben / vnd darauff jetzige ander weite Interposition gerichtet werden solle / erlangen / vnd darauff die Interposition anstellen können. J. Kö. M. Motiven / so sie hiervber hetten / weren jhme von dem von der Lancken angezeigt / wolten aber doch dafür achten / wañ J. Kö. M. sich bewegen lassen wolten / etwas specialius herauß zu gehen / man solte desto eherzur Interposition gelangen / vnnd die Sachen nicht wenig facilitirt werden / Es würde auch Jhm darzu dienen / daß er am Keyserl. Hof besser das Werck anbringen / vnnd vnterbawen köndte / damit es desto schleynigern Fortgang erreichte. Ersuche hiervnter nichts anders / als der Sachen Beförderung / vnd damit alle opiniones vnd suspiciones abgewendet werden. Do es nun von J. Kö. M. zu erbitten / mehrere Special Erklärung auff die Articul zu thun / so wolle Er sich gar gerne zur Interposition bequemen / vnd J. Kö. M. mit bewilligung J. Käy. M. Zeit vnnd Orth benennen. Trügen sie aber dessen nochmals bedencken / würde dadurch das Hauptwerck verzogen / vnd widerum̃ zu newẽ extremiteten gelaugen / die er nicht wünsche / sondern von grund seines Hertzen vngern erfüre. Dabey wolte jhm auch zu wissen von nöthen seyn / ob sich auch J. Kön. M. confaederirte zu dẽ Accord / so getroffen werden möchte / zu verstehen / vnd denselben belieben / drauff am Käyserl. Hof ein sonderliches auge würde gewendet werden. Er bitte J. Kön. M. nochmals freundlich / sie wolten dieses sein Antwort Schreiben nicht anders als wol auffnehmen vnd verstehen / vnd gewißlich dafür achten / daß jhme nichts angenehmers / dann daß der wehrte Fried so schleynig / als immer müglich / zu wegen gebracht / vnd von vnserm geliebten Vatterland das noch bevorstehende Vnheyl abgewendet werde.
Hierauff hat hinwiderum̃ der König in Dennemarck vnter dato den 30. Aprilis folgendes Innhalts Antwort Schreiben an den Churfürsten von Sachsen abgehen lassen: Wie jhme sein Churfürsten friedfertiges Gemüth auß vor diesem eyferiges Fleisses gepflogenen Tractaten wol bekandt / also hette auß seinem Schreiben seinen nochmahligen hohen Wunsch vnnd Begierde zu demselben er mit besonderm erfrewen gantz gern vernommen. Daß auch er zwischen dem Keyser vnnd jhme / König in Dennemarck / zu fernerer vnterhandlung sich zu bequemen erbietig machte / thete er ein Werck / so Gott gefällig / dem gantzen Römischen Reich / ja der gantzen Christenheit ersprießlich / vnnd seinem selbst eigenen Churfürstlichen Hauß vñ Person höchst rhümlich / vnd versichere er jhn von grund seines Hertzens / daß er liebers nichts von GOtt / als einen gedeylichen Frieden / veramque, non vero fucatam pacem, als dem die incommoda belli, per experientiam wol bekandt / wünschen vnd bitten thete. Ob er auch gegen Jhre Käyserlichẽ Mayestät iemahls etwas vnverantwortliches an Hand zu nehmen gedacht / köndte der Churfürst leichtlich dahero ermessen / daß er nit allein vngern einem andern wolte / ausser der höchstgezwungenen Not / zufügen / so jhme nicht genehm / sondern auch daß den Anfang vñ ersten vrsprung all dieses Wesens er nieplacitirt / od' einigen gefallen dran getragen. Daß aber von wegen glücklichen Successes eins oder ander Gemüth maiora wolte tentirẽ / darzu auch den Keyserlichen hohen Namen thete praesup-
Königs in Dennem. fernere hirauff erfolgte Antwort.
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