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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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nationen / nit eben dem gesampten Rath / viel weniger der Burgerschafft zuzuschreiben. Wir wöllen euch aber immitels nochmals sampt vnd sonders der betrangten Evangelischen Kirchen vf der spitz vor augen scheinenden höchsten Noth / ewrer Pflichtschuldigkeit gegen vns / vnd selbst eigener Wolfahrt hiemit gnäd. erinnert / vnd vermahnt haben / obberürte Arresta vnd Inventationes / wz dessen mitler zeit vorgangen seyn möchte / angesicht dieses / cum omni causa hinwider abzuschaffen / vnd euch für solchen Feindthätlichkeiten hinfüro gäntzlich zu hüten / vnd damit wir nebens vnsern Herrn interessirten nie durch andere leichtablangliche vnd ergreiffliche Mittel wider willen gezwungen werden / vns auch an den vnschuldigen zu revangieren / vnd euch / was man leider recht Evangelischen theils mit schmertzen wahr zu seyn bekennen muß / Euangelicun nempe Euangelico Diabolun nuncesse, bey den Scribenten exprobrirt werden möge. Wir für vnsere Person bezeugen hiemit für Gott der ohne grosse Menschenmacht seine geringe Häuflein dermal eins gewiß in Herrlichkeit erretten wird / vnd wissen daß wir an dem allem vnschuldig seyn / vnd es euch vnd der lieben Burgerschafft im geringsten nicht gönnen / etc.

Holsteinischer Adel nach Rensburg citirt. Im Monat Junio / ist der Holsteinische Adel nach Renßburg durch darzu verordnete Keys. Commissarien citirt worden / aber wenig erschienen. Derhalben die Herrn Commissarien von einer Statt zur andern gereyset / vnd aller Adelichen / wie auch der außgewichenen Bürger Güter inventiret / vnd hat man den Obristen vnd Officirer Häuser vnd Güter für bezahlung gebotten.

Keysrische machen sich an Crempe vnd Glückstatt. Der König hatte auff dem Land an Holstein nichts mehr jnnen / als Crempe vnd Glückstatt / nach solchen trachteten die Keys. mit allem Ernst / wie sie sie auch in jren Gewalt bringen möchten: zu welchem End sie beyde Ort starck blocquirt hielten. Aber die Dänische Besatzungen / so darinn lagen / brauchten sich tapffer / vnd machten mit außfallen den Key. viel zu schaffen. Es lag daselbs der Ob. Altringer mit etlichen Regimentern / so sich starck verschantzet / auch allen müglichen Fleiß angewendet / selbigen Orthen beyzukommen. Aber beneben dem starcken Widerstand deren in beyden Festung ligenden Besatzungen / haben die Dänische Kriegsschiff / welche auff der Elbe bey Glückstatt gelegen / mit grossen Stücken zimlichen schaden vnder den Keys. gethan. Die in Glückstatt haben auch durch ein newgemachte Fahrt allerhand Notthurfft nach Crempe gebracht / deren sie genug zu Wasser einbekommen: dahero bey jnen alles gutes kauffs gewesen / gleich als wann sie nit belägert weren. Sie haben den Keys. hinauß entbotten / es würde mit Eroberung dieses Orts / wie mit Ostende / ergehen / darvor die Spanische 3. Jahr lang gelegen. Die Keyserische haben sich hinder dem Creutzdeich verschantzt: dargegen die Belägerte noch mehr starcke Aussenwerck gemacht. Vnnd weil in dem Keyserischen Läger grossen Mangel an Proviand erschiene / als hat sich viel Volck verlauffen / vnnd seynd einsmals bey vier hundert zu den Königschen gefallen / vnder dem Praetext / als wolten sie mit jhnen scharmütziren: wie sie aber an dieselbe kommen / haben sie jhr Gewehr von sich geworffen / vnd sich ergeben.

Auß Crempe sind auch täglich viel Teutsche vnd Frantzosen vbergeloffen / ward aber keiner vnder den Keyserischen vnderhalten / sondern allen freyer Paß vff Hamburg gegeben. Man hat aber hernach erfahren / daß sie Practicken brauchten / vnd sich von Hamburg auß wider zu Schiffe nach der Glückstatt begeben / weil sie in Crempen Volcks genug hatten / vnnd in Meynung waren / selbigen Ort / wegen der Proviand / desto länger zu halten.

Den 8. Julij sind die in Glückstatt mit etlich hundert Mann auß gefallen / die Keyserischen von den eussersten Cordeguarden gelagt / zween von der Reuter wacht gefangen / vnnd etliche erschossen: endlich aber seynd sie / doch ohn sonderlichen Verlust / zu rückgetrieben worden.

Den 13. Julij seynd zwey grosse Schiff / die Eychen genant / mit vielen Stücken / Kraut / Lot / Mehl vnd andern sachen beladen / die Elbe hinab gelauffen / in Meynung / selbe vor Glückstatt ins Läger zu bringen: Weil es aber die Soldaten selbst zu weit spargirt / vnnd es also die Königischen in Glückstatt gewahr worden / haben sie das Königliche Schiff / die Meerkatz genant / sampt zweyen Jagtschiffen abgeordnet / welche obgedachte zwey Schiff bey Wehle auff der Elbe angetroffen / selbe erobert / vnd mit sich in Glückstatt geführt. Den 4. Julij haben die in Glückstatt alle Stück denen von Crempe zur Losungloß gebrand / darauff sind sie gegen siben vhr morgens mit 2000. Mann außgefallen / zwo Schantzen einbekommen / hundert viertzig Soldaten / darunder ein Leutenant / nider gehawen / 18. neben dem Fenderich gefangen / die Schantzen / so sie eingenommen / gegender Statt zu gantz geschleiffet. Der Scharmützel hat etliche stunden gewehret: von den Glückstättern ist ein Schottischer Obrister / vnd sonsten auch zimlich Volck geblieben. Die in Crempe seynd zwar auch außgefallen / aber zu spath kommen / vnd nicht viel verlichtet: Wann sie aber zu rechter zeit / nach gegebener Losung ankommen weren / hette der Paß nach Crempe leichtlich wider können eröffnet werden. Immitels hat Graff Philips von Manßfeld / so in Wißmar gelegen / mit etlich Schaluppen auff die See außgestreiffet / vnnd drey Dänische Schiff / welche von Lübeck mit stattlichen Wahren außgesegelt / gefangen / vnd nach Wißmar gebracht.

Freyherr von schaumburg vor Glückstatt gefangen. Den 25. Augusti / nach Mitternacht / ist die Dänische Besatzung in Glückstatt / in 1500. starck / auff das Keyserische Läger / so auff einer seiten nechst an der Elb war / außgefallen / hat dasselbige vnversehens in der finstere angegriffen / vnnd eingenommen / ein zimliche Anzahl der Keyserischen erlegt / auch viel gefangen / vnder welchen Herr Hannibal / Freyherr von Schaumburg / General Wachtmeister / sampt etlichen

nationen / nit eben dem gesampten Rath / viel weniger der Burgerschafft zuzuschreiben. Wir wöllen euch aber immitels nochmals sampt vnd sonders der betrangten Evangelischen Kirchen vf der spitz vor augen scheinenden höchsten Noth / ewrer Pflichtschuldigkeit gegen vns / vnd selbst eigener Wolfahrt hiemit gnäd. erinnert / vnd vermahnt haben / obberürte Arresta vnd Inventationes / wz dessen mitler zeit vorgangẽ seyn möchte / angesicht dieses / cum omni causa hinwider abzuschaffen / vnd euch für solchen Feindthätlichkeiten hinfüro gäntzlich zu hüten / vnd damit wir nebens vnsern Herrn interessirtẽ nie durch andere leichtablangliche vnd ergreiffliche Mittel wider willẽ gezwungen werden / vns auch an den vnschuldigen zu revangieren / vnd euch / was man leider recht Evangelischen theils mit schmertzẽ wahr zu seyn bekeñen muß / Euangelicũ nempe Euangelico Diabolũ nuncesse, bey den Scribentẽ exprobrirt werden möge. Wir für vnsere Person bezeugen hiemit für Gott der ohne grosse Menschenmacht seine geringe Häuflein dermal eins gewiß in Herrlichkeit erretten wird / vnd wissen daß wir an dem allem vnschuldig seyn / vnd es euch vnd der lieben Burgerschafft im geringsten nicht gönnen / etc.

Holsteinischer Adel nach Rensburg citirt. Im Monat Junio / ist der Holsteinische Adel nach Renßburg durch darzu verordnete Keys. Commissarien citirt worden / aber wenig erschienen. Derhalben die Herrn Commissarien von einer Statt zur andern gereyset / vnd aller Adelichen / wie auch der außgewichenen Bürger Güter inventiret / vnd hat man den Obristen vnd Officirer Häuser vnd Güter für bezahlung gebotten.

Keysrische machen sich an Crempe vnd Glückstatt. Der König hatte auff dem Land an Holstein nichts mehr jnnen / als Crempe vnd Glückstatt / nach solchen trachtetẽ die Keys. mit allem Ernst / wie sie sie auch in jren Gewalt bringen möchtẽ: zu welchem End sie beyde Ort starck blocquirt hieltẽ. Aber die Dänische Besatzungen / so darinn lagẽ / brauchten sich tapffer / vnd machten mit außfallẽ den Key. viel zu schaffen. Es lag daselbs der Ob. Altringer mit etlichen Regimentern / so sich starck verschantzet / auch allen müglichen Fleiß angewendet / selbigen Orthen beyzukommen. Aber beneben dem starcken Widerstand deren in beyden Festung ligenden Besatzungen / haben die Dänische Kriegsschiff / welche auff der Elbe bey Glückstatt gelegen / mit grossen Stücken zimlichẽ schaden vnder den Keys. gethan. Die in Glückstatt haben auch durch ein newgemachte Fahrt allerhand Notthurfft nach Crempe gebracht / deren sie genug zu Wasser einbekom̃en: dahero bey jnen alles gutes kauffs gewesen / gleich als wañ sie nit belägert weren. Sie haben den Keys. hinauß entbotten / es würde mit Eroberung dieses Orts / wie mit Ostende / ergehen / darvor die Spanische 3. Jahr lang gelegen. Die Keyserische haben sich hinder dem Creutzdeich verschantzt: dargegen die Belägerte noch mehr starcke Aussenwerck gemacht. Vnnd weil in dem Keyserischen Läger grossen Mangel an Proviand erschiene / als hat sich viel Volck verlauffen / vnnd seynd einsmals bey vier hundert zu den Königschen gefallen / vnder dem Praetext / als wolten sie mit jhnen scharmütziren: wie sie aber an dieselbe kommen / haben sie jhr Gewehr von sich geworffen / vnd sich ergeben.

Auß Crempe sind auch täglich viel Teutsche vnd Frantzosen vbergeloffen / ward aber keiner vnder den Keyserischen vnderhalten / sondern allen freyer Paß vff Hamburg gegeben. Man hat aber hernach erfahren / daß sie Practicken brauchten / vnd sich von Hamburg auß wider zu Schiffe nach der Glückstatt begeben / weil sie in Crempen Volcks genug hatten / vnnd in Meynung waren / selbigen Ort / wegen der Proviand / desto länger zu halten.

Den 8. Julij sind die in Glückstatt mit etlich hundert Mann auß gefallen / die Keyserischen von den eussersten Cordeguarden gelagt / zween von der Reuter wacht gefangen / vnnd etliche erschossen: endlich aber seynd sie / doch ohn sonderlichen Verlust / zu rückgetrieben worden.

Den 13. Julij seynd zwey grosse Schiff / die Eychen genant / mit vielen Stücken / Kraut / Lot / Mehl vnd andern sachen beladen / die Elbe hinab gelauffen / in Meynung / selbe vor Glückstatt ins Läger zu bringen: Weil es aber die Soldaten selbst zu weit spargirt / vnnd es also die Königischen in Glückstatt gewahr worden / haben sie das Königliche Schiff / die Meerkatz genant / sampt zweyen Jagtschiffen abgeordnet / welche obgedachte zwey Schiff bey Wehle auff der Elbe angetroffen / selbe erobert / vnd mit sich in Glückstatt geführt. Den 4. Julij haben die in Glückstatt alle Stück denen von Crempe zur Losungloß gebrand / darauff sind sie gegen siben vhr morgens mit 2000. Mann außgefallen / zwo Schantzen einbekommen / hundert viertzig Soldaten / darunder ein Leutenant / nider gehawen / 18. neben dem Fenderich gefangen / die Schantzen / so sie eingenommen / gegender Statt zu gantz geschleiffet. Der Scharmützel hat etliche stunden gewehret: von den Glückstättern ist ein Schottischer Obrister / vnd sonsten auch zimlich Volck geblieben. Die in Crempe seynd zwar auch außgefallen / aber zu spath kommen / vnd nicht viel verlichtet: Wann sie aber zu rechter zeit / nach gegebener Losung ankommen weren / hette der Paß nach Crempe leichtlich wider können eröffnet werden. Immitels hat Graff Philips von Manßfeld / so in Wißmar gelegen / mit etlich Schaluppen auff die See außgestreiffet / vnnd drey Dänische Schiff / welche von Lübeck mit stattlichen Wahren außgesegelt / gefangen / vnd nach Wißmar gebracht.

Freyherr von schaumburg vor Glückstatt gefangen. Den 25. Augusti / nach Mitternacht / ist die Dänische Besatzung in Glückstatt / in 1500. starck / auff das Keyserische Läger / so auff einer seiten nechst an der Elb war / außgefallen / hat dasselbige vnversehens in der finstere angegriffen / vnnd eingenommen / ein zimliche Anzahl der Keyserischen erlegt / auch viel gefangen / vnder welchen Herr Hannibal / Freyherr von Schaumburg / General Wachtmeister / sampt etlichen

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          <p><note place="left">Keysrische machen sich an Crempe vnd Glückstatt.</note>                      Der König hatte auff dem Land an Holstein nichts mehr jnnen / als Crempe vnd                      Glückstatt / nach solchen trachtete&#x0303; die Keys. mit allem Ernst / wie sie sie auch                      in jren Gewalt bringen möchte&#x0303;: zu welchem End sie beyde Ort                      starck blocquirt hielte&#x0303;. Aber die Dänische Besatzungen / so darinn lage&#x0303; /                      brauchten sich tapffer / vnd machten mit außfalle&#x0303; den Key. viel zu schaffen. Es                      lag daselbs der Ob. Altringer mit etlichen Regimentern / so sich starck                      verschantzet / auch allen müglichen Fleiß angewendet / selbigen Orthen                      beyzukommen. Aber beneben dem starcken Widerstand deren in beyden Festung                      ligenden Besatzungen / haben die Dänische Kriegsschiff / welche auff der Elbe                      bey Glückstatt gelegen / mit grossen Stücken zimliche&#x0303; schaden vnder den Keys.                      gethan. Die in Glückstatt haben auch durch ein newgemachte Fahrt allerhand                      Notthurfft nach Crempe gebracht / deren sie genug zu Wasser einbekom&#x0303;en: dahero bey jnen alles gutes kauffs gewesen / gleich als                          wan&#x0303; sie nit belägert weren. Sie haben den Keys. hinauß                      entbotten / es würde mit Eroberung dieses Orts / wie mit Ostende / ergehen /                      darvor die Spanische 3. Jahr lang gelegen. Die Keyserische haben sich hinder dem                      Creutzdeich verschantzt: dargegen die Belägerte noch mehr starcke Aussenwerck                      gemacht. Vnnd weil in dem Keyserischen Läger grossen Mangel an Proviand                      erschiene / als hat sich viel Volck verlauffen / vnnd seynd einsmals bey vier                      hundert zu den Königschen gefallen / vnder dem Praetext / als wolten sie mit                      jhnen scharmütziren: wie sie aber an dieselbe kommen / haben sie jhr Gewehr von                      sich geworffen / vnd sich ergeben.</p>
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[1238/1385] nationen / nit eben dem gesampten Rath / viel weniger der Burgerschafft zuzuschreiben. Wir wöllen euch aber immitels nochmals sampt vnd sonders der betrangten Evangelischen Kirchen vf d' spitz vor augen scheinenden höchsten Noth / ewrer Pflichtschuldigkeit gegen vns / vnd selbst eigener Wolfahrt hiemit gnäd. erinnert / vnd vermahnt haben / obberürte Arresta vnd Inventationes / wz dessen mitler zeit vorgangẽ seyn möchte / angesicht dieses / cum omni causa hinwider abzuschaffen / vnd euch für solchen Feindthätlichkeiten hinfüro gäntzlich zu hüten / vnd damit wir nebens vnsern Herrn interessirtẽ nie durch andere leichtablangliche vnd ergreiffliche Mittel wider willẽ gezwungen werden / vns auch an den vnschuldigen zu revangieren / vnd euch / was man leider recht Evangelischen theils mit schmertzẽ wahr zu seyn bekeñen muß / Euangelicũ nempe Euangelico Diabolũ nuncesse, bey den Scribentẽ exprobrirt werden möge. Wir für vnsere Person bezeugen hiemit für Gott der ohne grosse Menschenmacht seine geringe Häuflein dermal eins gewiß in Herrlichkeit erretten wird / vnd wissen daß wir an dem allem vnschuldig seyn / vnd es euch vnd der lieben Burgerschafft im geringsten nicht gönnen / etc. Im Monat Junio / ist der Holsteinische Adel nach Renßburg durch darzu verordnete Keys. Commissarien citirt worden / aber wenig erschienen. Derhalben die Herrn Commissarien von einer Statt zur andern gereyset / vnd aller Adelichen / wie auch der außgewichenen Bürger Güter inventiret / vnd hat man den Obristen vnd Officirer Häuser vnd Güter für bezahlung gebotten. Holsteinischer Adel nach Rensburg citirt. Der König hatte auff dem Land an Holstein nichts mehr jnnen / als Crempe vnd Glückstatt / nach solchen trachtetẽ die Keys. mit allem Ernst / wie sie sie auch in jren Gewalt bringen möchtẽ: zu welchem End sie beyde Ort starck blocquirt hieltẽ. Aber die Dänische Besatzungen / so darinn lagẽ / brauchten sich tapffer / vnd machten mit außfallẽ den Key. viel zu schaffen. Es lag daselbs der Ob. Altringer mit etlichen Regimentern / so sich starck verschantzet / auch allen müglichen Fleiß angewendet / selbigen Orthen beyzukommen. Aber beneben dem starcken Widerstand deren in beyden Festung ligenden Besatzungen / haben die Dänische Kriegsschiff / welche auff der Elbe bey Glückstatt gelegen / mit grossen Stücken zimlichẽ schaden vnder den Keys. gethan. Die in Glückstatt haben auch durch ein newgemachte Fahrt allerhand Notthurfft nach Crempe gebracht / deren sie genug zu Wasser einbekom̃en: dahero bey jnen alles gutes kauffs gewesen / gleich als wañ sie nit belägert weren. Sie haben den Keys. hinauß entbotten / es würde mit Eroberung dieses Orts / wie mit Ostende / ergehen / darvor die Spanische 3. Jahr lang gelegen. Die Keyserische haben sich hinder dem Creutzdeich verschantzt: dargegen die Belägerte noch mehr starcke Aussenwerck gemacht. Vnnd weil in dem Keyserischen Läger grossen Mangel an Proviand erschiene / als hat sich viel Volck verlauffen / vnnd seynd einsmals bey vier hundert zu den Königschen gefallen / vnder dem Praetext / als wolten sie mit jhnen scharmütziren: wie sie aber an dieselbe kommen / haben sie jhr Gewehr von sich geworffen / vnd sich ergeben. Keysrische machen sich an Crempe vnd Glückstatt. Auß Crempe sind auch täglich viel Teutsche vnd Frantzosen vbergeloffen / ward aber keiner vnder den Keyserischen vnderhalten / sondern allen freyer Paß vff Hamburg gegeben. Man hat aber hernach erfahren / daß sie Practicken brauchten / vnd sich von Hamburg auß wider zu Schiffe nach der Glückstatt begeben / weil sie in Crempen Volcks genug hatten / vnnd in Meynung waren / selbigen Ort / wegen der Proviand / desto länger zu halten. Den 8. Julij sind die in Glückstatt mit etlich hundert Mann auß gefallen / die Keyserischen von den eussersten Cordeguarden gelagt / zween von der Reuter wacht gefangen / vnnd etliche erschossen: endlich aber seynd sie / doch ohn sonderlichen Verlust / zu rückgetrieben worden. Den 13. Julij seynd zwey grosse Schiff / die Eychen genant / mit vielen Stücken / Kraut / Lot / Mehl vnd andern sachen beladen / die Elbe hinab gelauffen / in Meynung / selbe vor Glückstatt ins Läger zu bringen: Weil es aber die Soldaten selbst zu weit spargirt / vnnd es also die Königischen in Glückstatt gewahr worden / haben sie das Königliche Schiff / die Meerkatz genant / sampt zweyen Jagtschiffen abgeordnet / welche obgedachte zwey Schiff bey Wehle auff der Elbe angetroffen / selbe erobert / vnd mit sich in Glückstatt geführt. Den 4. Julij haben die in Glückstatt alle Stück denen von Crempe zur Losungloß gebrand / darauff sind sie gegen siben vhr morgens mit 2000. Mann außgefallen / zwo Schantzen einbekommen / hundert viertzig Soldaten / darunder ein Leutenant / nider gehawen / 18. neben dem Fenderich gefangen / die Schantzen / so sie eingenommen / gegender Statt zu gantz geschleiffet. Der Scharmützel hat etliche stunden gewehret: von den Glückstättern ist ein Schottischer Obrister / vnd sonsten auch zimlich Volck geblieben. Die in Crempe seynd zwar auch außgefallen / aber zu spath kommen / vnd nicht viel verlichtet: Wann sie aber zu rechter zeit / nach gegebener Losung ankommen weren / hette der Paß nach Crempe leichtlich wider können eröffnet werden. Immitels hat Graff Philips von Manßfeld / so in Wißmar gelegen / mit etlich Schaluppen auff die See außgestreiffet / vnnd drey Dänische Schiff / welche von Lübeck mit stattlichen Wahren außgesegelt / gefangen / vnd nach Wißmar gebracht. Den 25. Augusti / nach Mitternacht / ist die Dänische Besatzung in Glückstatt / in 1500. starck / auff das Keyserische Läger / so auff einer seiten nechst an der Elb war / außgefallen / hat dasselbige vnversehens in der finstere angegriffen / vnnd eingenommen / ein zimliche Anzahl der Keyserischen erlegt / auch viel gefangen / vnder welchen Herr Hannibal / Freyherr von Schaumburg / General Wachtmeister / sampt etlichen Freyherr von schaumburg vor Glückstatt gefangen.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1385>, abgerufen am 31.10.2024.