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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Virginis vnd Arcturo dem Polo Septentrionali zu. Nachmaln ist er in das Zeichen der Wag geschritten / vnd hat seinen Lauff von der Ecliptica dem Topico Cancri zugenommen / von Osten nämlich oder Auffgang / gegen Westen oder Mitternacht zu / da er dann mit seinem brennenden Straal den Bootem oder Bärenhüter gantz durchschnitten / vnd denselben dem vndersten Fuß oder fördersten Wagenrad deß grossen Bären zu erstreckt. Ist allezeit bey klarem Himmel gegen Morgen zusehen gewesen.

In den Böhmischen vnd Oesterreichischen Landen ist er anfänglich gantz röhtlich / anderswo aber in einer Saturnischen bleichrothen Farb erschienen / auch je mehr vnd mehr erblichen / biß er endlich gar nicht mehr können gesehen werden. Seine Straalen hat er allezeit gegen vnserm Vertici zu gerichtet / vnd seinem Lauff nach also gewendet / daß sie bey dem vndersten Fuß Vrsae majoris oder deß grossen Bären / oder fördersten Wagenradt hin / gegen Nord Westen / vnd also fort gegen Westen zu / biß in Sudwesten / sich in grosser Länge / in die 50. vnd mehr Grad hinauß erstreckt haben / vnd ist auß der schnellen Bewegung / wie auch andern Observationen leichtlich abzunehmen gewesen / daß er nicht sehr hoch / sondern in aenrea & sublunari regione der Erden viel näher / als der Mond / gestanden. An etlichen Orten ist er in die 27. Tag / an etlichen Orten länger gesehen worden.

Diese schröckliche Fackel hat der Allmächtige Gott für einen Bußprediger an die hohe Cantzel deß Himmels gestellt / damit die Menschen sehen möchten / wie Er sie wegen der Sünde zu straffen / vnd seine Zorn-Ruthen vber sie ergehen zulassen beschlossen / auff daß dardurch männiglichen vor Schaden gewarnet / vnd bey Zeiten noch in der Gnaden von Sünden abzustehen / vnd zu der Göttlichen Barmhertzigkeit zufliehen angemah-

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Virginis vnd Arcturo dem Polo Septentrionali zu. Nachmaln ist er in das Zeichen der Wag geschritten / vnd hat seinen Lauff von der Ecliptica dem Topico Cancri zugenommen / von Osten nämlich oder Auffgang / gegen Westen oder Mitternacht zu / da er dann mit seinem brennenden Straal den Bootem oder Bärenhüter gantz durchschnitten / vnd denselben dem vndersten Fuß oder fördersten Wagenrad deß grossen Bären zu erstreckt. Ist allezeit bey klarem Himmel gegen Morgen zusehen gewesen.

In den Böhmischen vnd Oesterreichischẽ Landen ist er anfänglich gantz röhtlich / anderswo aber in einer Saturnischen bleichrothen Farb erschienen / auch je mehr vnd mehr erblichen / biß er endlich gar nicht mehr können gesehen werden. Seine Straalen hat er allezeit gegen vnserm Vertici zu gerichtet / vnd seinem Lauff nach also gewendet / daß sie bey dem vndersten Fuß Vrsae majoris oder deß grossen Bären / oder fördersten Wagenradt hin / gegen Nord Westen / vnd also fort gegen Westen zu / biß in Sudwesten / sich in grosser Länge / in die 50. vnd mehr Grad hinauß erstreckt haben / vñ ist auß der schnellen Bewegung / wie auch andern Observationen leichtlich abzunehmen gewesen / daß er nicht sehr hoch / sondern in aẽrea & sublunari regione der Erden viel näher / als der Mond / gestanden. An etlichen Orten ist er in die 27. Tag / an etlichen Orten länger gesehen worden.

Diese schröckliche Fackel hat der Allmächtige Gott für einen Bußprediger an die hohe Cantzel deß Himmels gestellt / damit die Menschen sehen möchten / wie Er sie wegen der Sünde zu straffen / vnd seine Zorn-Ruthen vber sie ergehen zulassen beschlossen / auff daß dardurch männiglichen vor Schaden gewarnet / vnd bey Zeiten noch in der Gnaden von Sünden abzustehen / vnd zu der Göttlichen Barmhertzigkeit zufliehen angemah-

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[117/0164] ca [Abbildung] Virginis vnd Arcturo dem Polo Septentrionali zu. Nachmaln ist er in das Zeichen der Wag geschritten / vnd hat seinen Lauff von der Ecliptica dem Topico Cancri zugenommen / von Osten nämlich oder Auffgang / gegen Westen oder Mitternacht zu / da er dann mit seinem brennenden Straal den Bootem oder Bärenhüter gantz durchschnitten / vnd denselben dem vndersten Fuß oder fördersten Wagenrad deß grossen Bären zu erstreckt. Ist allezeit bey klarem Himmel gegen Morgen zusehen gewesen. In den Böhmischen vnd Oesterreichischẽ Landen ist er anfänglich gantz röhtlich / anderswo aber in einer Saturnischen bleichrothen Farb erschienen / auch je mehr vnd mehr erblichen / biß er endlich gar nicht mehr können gesehen werden. Seine Straalen hat er allezeit gegen vnserm Vertici zu gerichtet / vnd seinem Lauff nach also gewendet / daß sie bey dem vndersten Fuß Vrsae majoris oder deß grossen Bären / oder fördersten Wagenradt hin / gegen Nord Westen / vnd also fort gegen Westen zu / biß in Sudwesten / sich in grosser Länge / in die 50. vnd mehr Grad hinauß erstreckt haben / vñ ist auß der schnellen Bewegung / wie auch andern Observationen leichtlich abzunehmen gewesen / daß er nicht sehr hoch / sondern in aẽrea & sublunari regione der Erden viel näher / als der Mond / gestanden. An etlichen Orten ist er in die 27. Tag / an etlichen Orten länger gesehen worden. Diese schröckliche Fackel hat der Allmächtige Gott für einen Bußprediger an die hohe Cantzel deß Himmels gestellt / damit die Menschen sehen möchten / wie Er sie wegen der Sünde zu straffen / vnd seine Zorn-Ruthen vber sie ergehen zulassen beschlossen / auff daß dardurch männiglichen vor Schaden gewarnet / vnd bey Zeiten noch in der Gnaden von Sünden abzustehen / vnd zu der Göttlichen Barmhertzigkeit zufliehen angemah-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/164>, abgerufen am 15.05.2024.