Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

Läger nur einander angesehen / vnd nichts Thätlichs gegen einander vorgenommen / auch ist anders nichts darauff erfolgt / als daß die Statt Wesel mit grösserer Guarnison beschweret / vnd noch 1000. Soldaten hinein gelegt worden.

Schantz Pfaffenmütz von den Statischen erbawet. Demnach nun Printz Moritz gespürt / daß Spinola ein gut theil Lands in der Pfaltz eyngenommen / vnd durch das Mittel von Oppenheim biß gen Cölln / ja biß gen Reeß auff dem Rhein würde Meister seyn können: hat er / damit er solches etlicher massen möchte verhindern vnd den Compaß den Spanischen verrücken / jhm vorgenommen ein starcke Schantz zu Mondorff / zwischen Bonn vnnd Cölln / auff einer Insul im Rhein / der Komper Werth genant / zu bawen. Zu welchem End er etliche Fahnen Fußvolck vnder dem Commando Capitayn Gergians von Heyden / dahin abgefertiget / die solche Vestung daselbs ausflgerichtet haben / welche der gemeine Mann dei Pfaffenbrill geheissen. Weil aber solcher Nahm das ansehen hatte / alß wann Printz Moritz den benachbarten Bischoffen darmit träwete / hat er die Vestung Pfaffenmütz / wegen jhrer ersten Form nennen lassen / dieweil sie vier Ecken hatte / vnd also einer vierecketen Jesuiters oder Pfaffenhaub nicht vngleich war / dieselbe hat er mir Guarnison / Geschütz / Proviand vnd allerley Munition nach notturfft versehen.

Sein Läger bey Wesel ist im November wider auffgehaben vnd das Volck ins Winterläger geführt worden. Den Haußleuten hat Printz Moritz audeuten lassen / der Soldaten Hütten abzubrechen / die Schantzen aber stehen zulassen. Aber der Gubernator in Wesel hat hingegen den Bauren gebotten / alles zu schleiffen vnnd der Erden gleich zumachen.

In Franckreich hat der vnrühige Mars seine Tück in diesem Jahr auch nicht lassen können:

[Abbildung]

Läger nur einander angesehen / vnd nichts Thätlichs gegen einander vorgenommen / auch ist anders nichts darauff erfolgt / als daß die Statt Wesel mit grösserer Guarnison beschweret / vnd noch 1000. Soldaten hinein gelegt worden.

Schantz Pfaffenmütz von den Statischen erbawet. Demnach nun Printz Moritz gespürt / daß Spinola ein gut theil Lands in der Pfaltz eyngenommen / vnd durch das Mittel von Oppenheim biß gen Cölln / ja biß gen Reeß auff dem Rhein würde Meister seyn können: hat er / damit er solches etlicher massen möchte verhindern vnd den Compaß den Spanischen verrücken / jhm vorgenommen ein starcke Schantz zu Mondorff / zwischen Bonn vnnd Cölln / auff einer Insul im Rhein / der Komper Werth genant / zu bawen. Zu welchem End er etliche Fahnen Fußvolck vnder dem Commando Capitayn Gergians von Heyden / dahin abgefertiget / die solche Vestung daselbs ausflgerichtet haben / welche der gemeine Mann dei Pfaffenbrill geheissen. Weil aber solcher Nahm das ansehen hatte / alß wann Printz Moritz den benachbarten Bischoffen darmit träwete / hat er die Vestung Pfaffenmütz / wegen jhrer ersten Form nennen lassen / dieweil sie vier Ecken hatte / vnd also einer vierecketen Jesuiters oder Pfaffenhaub nicht vngleich war / dieselbe hat er mir Guarnison / Geschütz / Proviand vnd allerley Munition nach notturfft versehen.

Sein Läger bey Wesel ist im November wider auffgehaben vnd das Volck ins Winterläger geführt worden. Den Haußleuten hat Printz Moritz audeuten lassen / der Soldaten Hütten abzubrechen / die Schantzen aber stehen zulassen. Aber der Gubernator in Wesel hat hingegen den Bauren gebotten / alles zu schleiffen vnnd der Erden gleich zumachen.

In Franckreich hat der vnrühige Mars seine Tück in diesem Jahr auch nicht lassen können:

[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0549" n="482"/>
Läger nur einander angesehen /                      vnd nichts Thätlichs gegen einander vorgenommen / auch ist anders nichts darauff                      erfolgt / als daß die Statt Wesel mit grösserer Guarnison beschweret / vnd noch                      1000. Soldaten hinein gelegt worden.</p>
          <p><note place="left">Schantz Pfaffenmütz von den Statischen erbawet.</note>                      Demnach nun Printz Moritz gespürt / daß Spinola ein gut theil Lands in der                      Pfaltz eyngenommen / vnd durch das Mittel von Oppenheim biß gen Cölln / ja biß                      gen Reeß auff dem Rhein würde Meister seyn können: hat er / damit er solches                      etlicher massen möchte verhindern vnd den Compaß den Spanischen verrücken / jhm                      vorgenommen ein starcke Schantz zu Mondorff / zwischen Bonn vnnd Cölln / auff                      einer Insul im Rhein / der Komper Werth genant / zu bawen. Zu welchem End er                      etliche Fahnen Fußvolck vnder dem Commando Capitayn Gergians von Heyden / dahin                      abgefertiget / die solche Vestung daselbs ausflgerichtet haben / welche der                      gemeine Mann dei Pfaffenbrill geheissen. Weil aber solcher Nahm das ansehen                      hatte / alß wann Printz Moritz den benachbarten Bischoffen darmit träwete / hat                      er die Vestung Pfaffenmütz / wegen jhrer ersten Form nennen lassen / dieweil sie                      vier Ecken hatte / vnd also einer vierecketen Jesuiters oder Pfaffenhaub nicht                      vngleich war / dieselbe hat er mir Guarnison / Geschütz / Proviand vnd allerley                      Munition nach notturfft versehen.</p>
          <p>Sein Läger bey Wesel ist im November wider auffgehaben vnd das Volck ins                      Winterläger geführt worden. Den Haußleuten hat Printz Moritz audeuten lassen /                      der Soldaten Hütten abzubrechen / die Schantzen aber stehen zulassen. Aber der                      Gubernator in Wesel hat hingegen den Bauren gebotten / alles zu schleiffen vnnd                      der Erden gleich zumachen.</p>
          <p>In Franckreich hat der vnrühige Mars seine Tück in diesem Jahr auch nicht lassen                      können:</p>
          <figure/><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[482/0549] Läger nur einander angesehen / vnd nichts Thätlichs gegen einander vorgenommen / auch ist anders nichts darauff erfolgt / als daß die Statt Wesel mit grösserer Guarnison beschweret / vnd noch 1000. Soldaten hinein gelegt worden. Demnach nun Printz Moritz gespürt / daß Spinola ein gut theil Lands in der Pfaltz eyngenommen / vnd durch das Mittel von Oppenheim biß gen Cölln / ja biß gen Reeß auff dem Rhein würde Meister seyn können: hat er / damit er solches etlicher massen möchte verhindern vnd den Compaß den Spanischen verrücken / jhm vorgenommen ein starcke Schantz zu Mondorff / zwischen Bonn vnnd Cölln / auff einer Insul im Rhein / der Komper Werth genant / zu bawen. Zu welchem End er etliche Fahnen Fußvolck vnder dem Commando Capitayn Gergians von Heyden / dahin abgefertiget / die solche Vestung daselbs ausflgerichtet haben / welche der gemeine Mann dei Pfaffenbrill geheissen. Weil aber solcher Nahm das ansehen hatte / alß wann Printz Moritz den benachbarten Bischoffen darmit träwete / hat er die Vestung Pfaffenmütz / wegen jhrer ersten Form nennen lassen / dieweil sie vier Ecken hatte / vnd also einer vierecketen Jesuiters oder Pfaffenhaub nicht vngleich war / dieselbe hat er mir Guarnison / Geschütz / Proviand vnd allerley Munition nach notturfft versehen. Schantz Pfaffenmütz von den Statischen erbawet. Sein Läger bey Wesel ist im November wider auffgehaben vnd das Volck ins Winterläger geführt worden. Den Haußleuten hat Printz Moritz audeuten lassen / der Soldaten Hütten abzubrechen / die Schantzen aber stehen zulassen. Aber der Gubernator in Wesel hat hingegen den Bauren gebotten / alles zu schleiffen vnnd der Erden gleich zumachen. In Franckreich hat der vnrühige Mars seine Tück in diesem Jahr auch nicht lassen können: [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/549
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/549>, abgerufen am 27.07.2024.