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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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wer Diener Christi / eines vnschuldigen frommen Lebens vnd Wandels. Damahlen ward auch jhrer etlichen das Maulbiß an die Kinbacken hinweg geschnitten: Anderen that man Schnit ins Angesicht: Andere wurden mit anderer vnerhörter Pein vnd Marter getödet.

Baptist Grill / genandt von Bajacca / so sich damals in der Behausung der Erben deß Herrn Graff Vlyssis Martinengi / befunden / als er von seinen Verfolgern angesprengt war / sprang zum Fenster hinauß / vnd flohe vber den Fluß Maleco. Als er zu Hauß kommen vnnd die Kleider geendert: ward er von newen angesprengt / gefangen / in den Pallast geführt / an ein Seyl gebunden / etlich mal herumm getrüllt / vnd daselbst mit Schwertschlägen endtlich also zerhacket / daß ihme die Arm am Seyl allein blieben.

Paula Baretta / auch von Schio / auß dem Vicentiner Gebiet / ein Jungfraw von 75. Jahren / eines Adelichen / alten / fürnehmen Geschlechtes / so vor 27. Jahren vmb der Warheit deß Evangelii willen / naher Sondere sich begeben / ward von diesen Henckersknechten mit grossem Hohn vnd Spott durch Sonders geführt / nach dem sie jhro ein Inful von Papyr auff gesetzt / Wüst vnnd Kaat ins Angesicht geworffen / Backenstreich geben / vnd sie anderer Gestalt mehz mißhandelt hatten. Als man jhr zugemuthet / sie solte die Jungfraw Maria / vnnd Heyligen anruffen / vnnd jhr Vertrawen auff sie setzen / sprach sie gantz mannhaffter weiß / vnd mit lachendem Mundt: Mein Glaub vnnd mein Heyl ist auff kein Creatur gegründet: sondern bestehet allein auff meinem Heyland JESV: bey dem wil ich es bleiben lassen. Wohl wahrists / daß ich die hochermelte Jungfraw für die aller Heyligste Jungfraw halte / so jemahlen gewesen / vnd noch seyn wird in Ewigkeit: die vor der Geburt / in der Geburt / vnnd nach der Geburt ein rein Jungfraw ist vnd bleibet: die auch vor allen andern Weibern in aller Welt diese sonderbahre Gnad von Gott empfangen / daß sie ein Mutter worden meines HErren JESV / deß Heylands der Welt. Jedoch weil dieselbe eines jeden besonder Anligen nit weiß / als die nicht allwissend (anderst sie Gott selbst were) sie auch deß Verdiensts jhres Sohns selbst bedörfft hat: So wil mir gebühren den allwissenden Ewigen Gott allein / vnnd kein Creatur / wie hoch begabt sie jmmer sey / andächtiglich anzuruffen / rc. Hat darüber die Streich vnnd Scheldtwort mit höchster Gedult vnnd vnaußsprechendtlicher Standhafft / Ritterllich vnd frölich vberwunden / stäts sprechende: Ich leyde gern vnnd solls thun / vnnd es nicht wöllen besser haben / dann es mein HErr vnd mein Heyland JESVS / vnd seine Apostel vnnd so viel tausend Heiligen Martyrer gehabt haben. Ward folgends hin vnd weg geführet / sie naher Meyland zuverschicken: Darfür sie aber hoch gebetten / vnd jmmerzu angehalten / daß sie hingerichtet wurd: in ansehen / daß sie auff den Glauben an jhren HErren JESVM hie vnd zu Meylandt sterben wolte / rc. Mocht aber diese Gnad daß sie daselbst getödet würde / nit erlangen: sondern ward weg geführt / wie gemelt. Dienstag den 18. Julii hernach / ward auff der ebene S. Gregorii im Veltlin ein todter Cörper einer alten Frawen mitten in der Straß gefunden: welches / nach etlicher Muthmassung / eben diese gute fromme alte Paula sol gewest vnd auß Verdruß der Mörder daselbsten vmbgebracht seyn.

Andere fromme / Gottselige / Evangelische Leuth mehr / von ansehenlichen vnnd geringem Stand / sind zu Sonders / vnnd an dem Berg Sonders / wie auch in dem Thal vnnd Gemeind Malenck / in grosser Anzahl / vnd mit schröcklicher Marter getödet worden / das sie auch gern vnnd willig / die Warheit also mit jhrem Blut zuversiglen / außgestanden haben: deren deßwegen diß Orts nit sol vergessen werden.

Solche sind gewesen Marcus - Antonius Alba / von Casal auß Montferrat / Pfarrer der Gemeind zu Malenck / ein frommer eyferiger Mann / Johann Peter Mingardin: Anastasia / seine Schwester: Lorentz Pico / auff der Brück Sonders erschlagen / vnnd in das Wasser geworffen / Andreas / sein Sohn / dem man die Nasen abgehawen: Hans Lardi / im Betth ermordt: Abondi / sein Sohn / in den Püschen Sonders: Andreas / Peter genandt Luthers Sohn / bey der Metzg Sonders: Hanß Oswald / ein Zimmermann von Chur / bey dem Palast Sonders: Daniel Newbecker / am Wasser zu Sonders / darein er halb todt geworffen: Hans Lorentzin / bey der Evangelischen Kirchen am Berg Sonders: Gaudenzin von Mossin: Hans Bonion: Baptist vnd Andres / sein Sohn: Hans Anton / Vincentz Brunen Tochtermann: Stephan Pagan von Puschlaff: Antoni Samaden: Paul vnd Jacob Domonegon: Andres / Peter Duken Sohn: Dominicus sein Bruder: Peter sein Sohn: Niclas Fracajol / etwann Diacon zu Sonders: Eugenius Chiesa: Hans Chiesa: Rudolff / sein Bruder / wonhafft zu Malenck / verhieß in die Meß zugehen / darumb er beym Leben blieb: weil er aber Herrn Alexio vnnd seiner Gesellschafft / als sie vber den Berg entran / zu essen gab / ward er erschossen: Bernhard / sein Sohn: Angelina Chiesa: Hans Jacob Chiesa: Hercules / sein Bruder: Anna Chiesa / Baptist Galleten Haußfraw: Paulus Zan: Dominicus Zanol von Puschlaff: Steffan sein Sohn: Niclas Fellos Marlianicus: Steffan Garat: Judith / sein Haußfraw: Baptist Garat: Casparin / sein Bruder Niclaus Garat / von Fracajol: Georg Main von Fracajol / sampt seinem Sohn: Tempin von Tempin / auß Gardona / zu Sonders wonhafft: Hans Antoni Columbera: Hans Peter / sein Bruder: Bernhard Bandera: Andres / sein Sohn: Dominicus Girardon: Hans Peter sein Bruder: Andres Girardon / Baptist vnd Georg / seine Brüder: Jacob Hortolan / von Padoa / zu Sonders wonhafft: Sebastian / sein Sohn: deß Gubert Girardonen Haußfraw; Dominicus Minget / von Puschlaff / wonhafft zu Sonders: Vincentz Buin: Christin / sein Haußfraw: Hans Andres / jr Sohn: Magdalena

wer Diener Christi / eines vnschuldigen frommen Lebens vnd Wandels. Damahlen ward auch jhrer etlichen das Maulbiß an die Kinbacken hinweg geschnitten: Anderen that man Schnit ins Angesicht: Andere wurden mit anderer vnerhörter Pein vnd Marter getödet.

Baptist Grill / genandt von Bajacca / so sich damals in der Behausung der Erben deß Herrn Graff Vlyssis Martinengi / befunden / als er von seinen Verfolgern angesprengt war / sprang zum Fenster hinauß / vnd flohe vber den Fluß Maleco. Als er zu Hauß kommen vnnd die Kleider geendert: ward er von newen angesprengt / gefangen / in den Pallast geführt / an ein Seyl gebunden / etlich mal herum̃ getrüllt / vñ daselbst mit Schwertschlägen endtlich also zerhacket / daß ihme die Arm am Seyl allein blieben.

Paula Baretta / auch von Schio / auß dem Vicentiner Gebiet / ein Jungfraw von 75. Jahren / eines Adelichen / alten / fürnehmen Geschlechtes / so vor 27. Jahren vmb der Warheit deß Evangelii willen / naher Sondere sich begeben / ward von diesen Henckersknechten mit grossem Hohn vnd Spott durch Sonders geführt / nach dem sie jhro ein Inful von Papyr auff gesetzt / Wüst vnnd Kaat ins Angesicht geworffen / Backenstreich geben / vnd sie anderer Gestalt mehz mißhandelt hatten. Als man jhr zugemuthet / sie solte die Jungfraw Maria / vnnd Heyligen anruffen / vnnd jhr Vertrawen auff sie setzen / sprach sie gantz mannhaffter weiß / vnd mit lachendem Mundt: Mein Glaub vnnd mein Heyl ist auff kein Creatur gegründet: sondern bestehet allein auff meinem Heyland JESV: bey dem wil ich es bleiben lassen. Wohl wahrists / daß ich die hochermelte Jungfraw für die aller Heyligste Jungfraw halte / so jemahlen gewesen / vnd noch seyn wird in Ewigkeit: die vor der Geburt / in der Geburt / vnnd nach der Geburt ein rein Jungfraw ist vnd bleibet: die auch vor allen andern Weibern in aller Welt diese sonderbahre Gnad von Gott empfangen / daß sie ein Mutter worden meines HErren JESV / deß Heylands der Welt. Jedoch weil dieselbe eines jeden besonder Anligen nit weiß / als die nicht allwissend (anderst sie Gott selbst were) sie auch deß Verdiensts jhres Sohns selbst bedörfft hat: So wil mir gebühren den allwissendẽ Ewigen Gott allein / vnnd kein Creatur / wie hoch begabt sie jmmer sey / andächtiglich anzuruffen / rc. Hat darüber die Streich vnnd Scheldtwort mit höchster Gedult vnnd vnaußsprechendtlicher Standhafft / Ritterllich vnd frölich vberwunden / stäts sprechende: Ich leyde gern vnnd solls thun / vnnd es nicht wöllen besser haben / dann es mein HErr vnd mein Heyland JESVS / vnd seine Apostel vnnd so viel tausend Heiligen Martyrer gehabt haben. Ward folgends hin vnd weg geführet / sie naher Meyland zuverschicken: Darfür sie aber hoch gebetten / vnd jmmerzu angehalten / daß sie hingerichtet wurd: in ansehen / daß sie auff den Glauben an jhren HErren JESVM hie vnd zu Meylandt sterben wolte / rc. Mocht aber diese Gnad daß sie daselbst getödet würde / nit erlangen: sondern ward weg geführt / wie gemelt. Dienstag den 18. Julii hernach / ward auff der ebene S. Gregorii im Veltlin ein todter Cörper einer alten Frawen mitten in der Straß gefunden: welches / nach etlicher Muthmassung / eben diese gute fromme alte Paula sol gewest vnd auß Verdruß der Mörder daselbsten vmbgebracht seyn.

Andere fromme / Gottselige / Evangelische Leuth mehr / von ansehenlichen vnnd geringem Stand / sind zu Sonders / vnnd an dem Berg Sonders / wie auch in dem Thal vnnd Gemeind Malenck / in grosser Anzahl / vnd mit schröcklicher Marter getödet worden / das sie auch gern vnnd willig / die Warheit also mit jhrem Blut zuversiglen / außgestanden haben: deren deßwegen diß Orts nit sol vergessen werden.

Solche sind gewesen Marcus - Antonius Alba / von Casal auß Montferrat / Pfarrer der Gemeind zu Malenck / ein frommer eyferiger Mañ / Johann Peter Mingardin: Anastasia / seine Schwester: Lorentz Pico / auff der Brück Sonders erschlagen / vnnd in das Wasser geworffen / Andreas / sein Sohn / dem man die Nasen abgehawen: Hans Lardi / im Betth ermordt: Abondi / sein Sohn / in den Püschen Sonders: Andreas / Peter genandt Luthers Sohn / bey der Metzg Sonders: Hanß Oswald / ein Zimmermann von Chur / bey dem Palast Sonders: Daniel Newbecker / am Wasser zu Sonders / darein er halb todt geworffen: Hans Lorentzin / bey der Evangelischen Kirchen am Berg Sonders: Gaudenzin von Mossin: Hans Bonion: Baptist vñ Andres / sein Sohn: Hans Anton / Vincentz Brunẽ Tochtermann: Stephan Pagan von Puschlaff: Antoni Samaden: Paul vnd Jacob Domonegon: Andres / Peter Duken Sohn: Dominicus sein Bruder: Peter sein Sohn: Niclas Fracajol / etwann Diacon zu Sonders: Eugenius Chiesa: Hans Chiesa: Rudolff / sein Bruder / wonhafft zu Malenck / verhieß in die Meß zugehen / darumb er beym Leben blieb: weil er aber Herrn Alexio vnnd seiner Gesellschafft / als sie vber den Berg entran / zu essen gab / ward er erschossen: Bernhard / sein Sohn: Angelina Chiesa: Hans Jacob Chiesa: Hercules / sein Bruder: Anna Chiesa / Baptist Galleten Haußfraw: Paulus Zan: Dominicus Zanol von Puschlaff: Steffan sein Sohn: Niclas Fellos Marlianicus: Steffan Garat: Judith / sein Haußfraw: Baptist Garat: Casparin / sein Bruder Niclaus Garat / von Fracajol: Georg Main von Fracajol / sampt seinem Sohn: Tempin von Tempin / auß Gardona / zu Sonders wonhafft: Hans Antoni Columbera: Hans Peter / sein Bruder: Bernhard Bandera: Andres / sein Sohn: Dominicus Girardon: Hans Peter sein Bruder: Andres Girardon / Baptist vnd Georg / seine Brüder: Jacob Hortolan / von Padoa / zu Sonders wonhafft: Sebastian / sein Sohn: deß Gubert Girardonen Haußfraw; Dominicus Minget / von Puschlaff / wonhafft zu Sonders: Vincentz Buin: Christin / sein Haußfraw: Hans Andres / jr Sohn: Magdalena

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          <p>Baptist Grill / genandt von Bajacca / so sich damals in der Behausung der Erben                      deß Herrn Graff Vlyssis Martinengi / befunden / als er von seinen Verfolgern                      angesprengt war / sprang zum Fenster hinauß / vnd flohe vber den Fluß Maleco.                      Als er zu Hauß kommen vnnd die Kleider geendert: ward er von newen angesprengt /                      gefangen / in den Pallast geführt / an ein Seyl gebunden / etlich mal herum&#x0303; getrüllt / vn&#x0303; daselbst mit Schwertschlägen                      endtlich also zerhacket / daß ihme die Arm am Seyl allein blieben.</p>
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[494/0561] wer Diener Christi / eines vnschuldigen frommen Lebens vnd Wandels. Damahlen ward auch jhrer etlichen das Maulbiß an die Kinbacken hinweg geschnitten: Anderen that man Schnit ins Angesicht: Andere wurden mit anderer vnerhörter Pein vnd Marter getödet. Baptist Grill / genandt von Bajacca / so sich damals in der Behausung der Erben deß Herrn Graff Vlyssis Martinengi / befunden / als er von seinen Verfolgern angesprengt war / sprang zum Fenster hinauß / vnd flohe vber den Fluß Maleco. Als er zu Hauß kommen vnnd die Kleider geendert: ward er von newen angesprengt / gefangen / in den Pallast geführt / an ein Seyl gebunden / etlich mal herum̃ getrüllt / vñ daselbst mit Schwertschlägen endtlich also zerhacket / daß ihme die Arm am Seyl allein blieben. Paula Baretta / auch von Schio / auß dem Vicentiner Gebiet / ein Jungfraw von 75. Jahren / eines Adelichen / alten / fürnehmen Geschlechtes / so vor 27. Jahren vmb der Warheit deß Evangelii willen / naher Sondere sich begeben / ward von diesen Henckersknechten mit grossem Hohn vnd Spott durch Sonders geführt / nach dem sie jhro ein Inful von Papyr auff gesetzt / Wüst vnnd Kaat ins Angesicht geworffen / Backenstreich geben / vnd sie anderer Gestalt mehz mißhandelt hatten. Als man jhr zugemuthet / sie solte die Jungfraw Maria / vnnd Heyligen anruffen / vnnd jhr Vertrawen auff sie setzen / sprach sie gantz mannhaffter weiß / vnd mit lachendem Mundt: Mein Glaub vnnd mein Heyl ist auff kein Creatur gegründet: sondern bestehet allein auff meinem Heyland JESV: bey dem wil ich es bleiben lassen. Wohl wahrists / daß ich die hochermelte Jungfraw für die aller Heyligste Jungfraw halte / so jemahlen gewesen / vnd noch seyn wird in Ewigkeit: die vor der Geburt / in der Geburt / vnnd nach der Geburt ein rein Jungfraw ist vnd bleibet: die auch vor allen andern Weibern in aller Welt diese sonderbahre Gnad von Gott empfangen / daß sie ein Mutter worden meines HErren JESV / deß Heylands der Welt. Jedoch weil dieselbe eines jeden besonder Anligen nit weiß / als die nicht allwissend (anderst sie Gott selbst were) sie auch deß Verdiensts jhres Sohns selbst bedörfft hat: So wil mir gebühren den allwissendẽ Ewigen Gott allein / vnnd kein Creatur / wie hoch begabt sie jmmer sey / andächtiglich anzuruffen / rc. Hat darüber die Streich vnnd Scheldtwort mit höchster Gedult vnnd vnaußsprechendtlicher Standhafft / Ritterllich vnd frölich vberwunden / stäts sprechende: Ich leyde gern vnnd solls thun / vnnd es nicht wöllen besser haben / dann es mein HErr vnd mein Heyland JESVS / vnd seine Apostel vnnd so viel tausend Heiligen Martyrer gehabt haben. Ward folgends hin vnd weg geführet / sie naher Meyland zuverschicken: Darfür sie aber hoch gebetten / vnd jmmerzu angehalten / daß sie hingerichtet wurd: in ansehen / daß sie auff den Glauben an jhren HErren JESVM hie vnd zu Meylandt sterben wolte / rc. Mocht aber diese Gnad daß sie daselbst getödet würde / nit erlangen: sondern ward weg geführt / wie gemelt. Dienstag den 18. Julii hernach / ward auff der ebene S. Gregorii im Veltlin ein todter Cörper einer alten Frawen mitten in der Straß gefunden: welches / nach etlicher Muthmassung / eben diese gute fromme alte Paula sol gewest vnd auß Verdruß der Mörder daselbsten vmbgebracht seyn. Andere fromme / Gottselige / Evangelische Leuth mehr / von ansehenlichen vnnd geringem Stand / sind zu Sonders / vnnd an dem Berg Sonders / wie auch in dem Thal vnnd Gemeind Malenck / in grosser Anzahl / vnd mit schröcklicher Marter getödet worden / das sie auch gern vnnd willig / die Warheit also mit jhrem Blut zuversiglen / außgestanden haben: deren deßwegen diß Orts nit sol vergessen werden. Solche sind gewesen Marcus - Antonius Alba / von Casal auß Montferrat / Pfarrer der Gemeind zu Malenck / ein frommer eyferiger Mañ / Johann Peter Mingardin: Anastasia / seine Schwester: Lorentz Pico / auff der Brück Sonders erschlagen / vnnd in das Wasser geworffen / Andreas / sein Sohn / dem man die Nasen abgehawen: Hans Lardi / im Betth ermordt: Abondi / sein Sohn / in den Püschen Sonders: Andreas / Peter genandt Luthers Sohn / bey der Metzg Sonders: Hanß Oswald / ein Zimmermann von Chur / bey dem Palast Sonders: Daniel Newbecker / am Wasser zu Sonders / darein er halb todt geworffen: Hans Lorentzin / bey der Evangelischen Kirchen am Berg Sonders: Gaudenzin von Mossin: Hans Bonion: Baptist vñ Andres / sein Sohn: Hans Anton / Vincentz Brunẽ Tochtermann: Stephan Pagan von Puschlaff: Antoni Samaden: Paul vnd Jacob Domonegon: Andres / Peter Duken Sohn: Dominicus sein Bruder: Peter sein Sohn: Niclas Fracajol / etwann Diacon zu Sonders: Eugenius Chiesa: Hans Chiesa: Rudolff / sein Bruder / wonhafft zu Malenck / verhieß in die Meß zugehen / darumb er beym Leben blieb: weil er aber Herrn Alexio vnnd seiner Gesellschafft / als sie vber den Berg entran / zu essen gab / ward er erschossen: Bernhard / sein Sohn: Angelina Chiesa: Hans Jacob Chiesa: Hercules / sein Bruder: Anna Chiesa / Baptist Galleten Haußfraw: Paulus Zan: Dominicus Zanol von Puschlaff: Steffan sein Sohn: Niclas Fellos Marlianicus: Steffan Garat: Judith / sein Haußfraw: Baptist Garat: Casparin / sein Bruder Niclaus Garat / von Fracajol: Georg Main von Fracajol / sampt seinem Sohn: Tempin von Tempin / auß Gardona / zu Sonders wonhafft: Hans Antoni Columbera: Hans Peter / sein Bruder: Bernhard Bandera: Andres / sein Sohn: Dominicus Girardon: Hans Peter sein Bruder: Andres Girardon / Baptist vnd Georg / seine Brüder: Jacob Hortolan / von Padoa / zu Sonders wonhafft: Sebastian / sein Sohn: deß Gubert Girardonen Haußfraw; Dominicus Minget / von Puschlaff / wonhafft zu Sonders: Vincentz Buin: Christin / sein Haußfraw: Hans Andres / jr Sohn: Magdalena

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  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/561>, abgerufen am 22.11.2024.