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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Es were Jhrer May. nicht allein angedeutet worden / sondern auch männiglich bekannt / was massen der von jhrem Vorfahren Keyser Matthia / wegen schwerer Mißhandlungen in die Acht erklärte Mansfelder / sich wider jhn aufflehnete vnd nicht allein den getrewen Chur: Fürsten vnd Ständten / welche Jhrer May. zu recuperirung deß Königreichs Böheimb geholffen / hatten / mit Fewer vnnd Schwerdt träwete / sondern setzete jhnen auch zum theil mit seinem zusammen rottierten Kriegsvolck feindlich zu / zu welchem desperaten Beginnen jhm nicht wenig Muth machete / daß jhm von theils Reichs-Ständen der Paß vnd Durchzug vnnd sonst allerhand Vorschub wider deß Reichs Constitutionen erzeiget würde. Zu dem gebe der von Mansfeld vngeschewet vor / das seine Werbungen zu Vorschub seines offenbahren Feinds nemblich deß gleichfalls in die Acht erklärten Friderichs / der sich Pfaltzgraffen bey Rhein nennete / welchen er annoch einen König in Böhmen titulierte / geschehen. Jhre May. hetten zwarverhoffet / man würde sich erinnert haben / was für schwere Straffen in deß Reichs Constitutionen wider die Aechter vnd derselben Anhänger / Helffer vnnd Helffers Helffer verordnet / wie dann auch allbereit in den ergangenen Achtserklärungen angereget / vnd den jenigen so dergleichen Aechtern Vorschub thun würden angeträwet / vnd derhalben selber sich vor Schaden zuhüten gewust haben: Jedoch zu fernerer bezeugung Jhrer Kays. Milte / so wolte vnd befehle Jhre May. allen Fürsten / Ständten vnnd Gliedern deß Reichs / daß sie hinführo / bey vermeydung der in deß Reichs Constitutionen gesetzten Straffen / keinem Mansfeldischen Kriegsvolck keinen Paß noch Durchzug gestatteten: So dann auch allen Obristen / Befelchshabern vnd Kriegsleuten / so in sein Mansfelders Bestallung weren / oder künfftig darein kommen möchten / vnd den jenigen zwar / so dem Reich vnderworffen / bey verlust aller jhrer Privilegien / Gerechtigkeiten / Ehren vnnd Freyheiten; Den Außländischen aber bey Leib vnd Lebensstraff / daß sie alsobald / repective jhr Kriegsvolck abdanckete / nach Hauß berufften / sein Mansfelders Läger verliessen / vnd keine Feindseligkeiten mehr wider Jhre May. vnd andere trewe Chur: Fürsten vnnd Stände / zuverüben sich vnderstünden.

Sterben im Mansfeldischen Läger. Mitler weil hat die Pest in deß von Mansfeld Läger sehr vberhand genommen / welches sonderlich vber vorerzehltes auch daher vervrsachet worden / daß besagt Läger sehr vnsauber gehalten / das Gedärm von dem abgemetzten Vieh vnd die todten Pferd nicht auß dem Weg geraumet worden / dahero dann solche Seuch also eingerissen / daß täglich in zwantzig vnd dreyssig hingefallen vnd gestorben. Solchen Verlust wider zuersetzen / schickte der von Mansfeld auff ein newes vnderschiedliche Werber hin vnd wider mit vielem Gelt auß / vmb wo sie könten / frisch Volck auffzubringen.

Von dem 1. Augusti an biß auff den 17. haben die Tillische dermassen auff das Mansfeldische Läger zugearbeitet / vnd mit grobem Geschütz darauff geschossen / daß sich fast niemand darinn dörffen blicken lassen. Hierauff hat der Mansfeld Vergeblicher Anschlag deß von Mansfeld wider die Bayerische. auff alle Mittel gedacht / wie er den Bayerischen Abbruch thun möchte / derowegen den 18. Augusti / nachdem er noch etliche Stück Geschütz / Munition / frisch Volck vnd Gelt auß der Obern Pfaltz zu sich bekommen / in aller Stille nach Mitternachtzeit mit in 3400. Mußquetirern / welche jhre Lunten alle brennend vnder den Hüten verborgen hatten / sie in jhren Schantzen zuvberfallen / sich auffgemacht. Als er aber noch etwan ein Büchsenschuß zu derverlornen Schiltwacht gehabt / ist vngefehr einem Frantzosen sein Mußquet loß gangen / dahero alsobald im Tillischen Läger Allarm vnd also der Anschlag zu nichten worden. Darauff folgenden Tag der von Mansfeld Anordnung gethan / den Wald / welchen die Keyferische zum Vortheil jnn hatten / anzuzünden / zu dem Endt er auff einer Seithen desselben viel Schwefel vnnd Pech strewen / auch gepicht Fässer hinstellen vnd anfewren lassen; Aber es ward auch dieses Vorhaben zu Wasser / dann es kam schnell ein grosser Regen / daß alles anfewren vmbsonst war.

Doch liesse er nicht nach sondern fieng an hefftig gegen die Tillische zuschantzen / vnnd bekam dardurch etwas mehr Vortheil jhnen mit dem groben Geschütz beyzukommen / wie er dann jhrer Stück eines traff / daß die Räder in die Luffisprangen.

Hertzog Maximilian in Bayern kompt mit einer newen Armada in die Ober Pfaltz. Vnder dessen kam Hertzog Maximilian in Bayern mit einer newen Armada in die Ober Pfaltz an / vnd weil er vermerckete / daß dem von Mansfeldt meistentheils Munition vnnd Proviand von Amberg zugeführet würde / trachtete er darnach / wie er den Paß auff besagte Statt jhme sperren vnd benehmen möchte. Derohalben nam er erstlich die zwey Clöster Wallersbach vnd Reichenbach ein; Belägerte darauff Cham / vnd ließ sie auß vier Carthaunen beschiessen: Als nun zween Thürn gefället / ließ der Obriste darinn den Muth sincken / vnd beredete seine Soldaten / daß sie sich zum Accord bequemen solten / mit vermelden / es were besser mit geraden vnnd gesunden Gliedern abzuziehen / als daß sie sich fernerm Vnheyl / da sie doch sich keines Entsatz zugetrösten / vnderwerffen wolten. Worauff dann nach getroffenem Vertrag drey Fähnlein zu Fuß vnd zwey Cornet Reuter mit Sack vnd Pack vnd jhren Seitenwehren auß / vnd nach dem Mansfeldischen Läger gezogen.

Demnach nun der Hertzog dieser vornehmen Statt sich versichert / ruckete er darauff weiter in das Land / vnnd brachte Newburg am Wald / Waldmünchen / Bleystein / Kämnath / Prestatt / Eschenbach / Graffenwerth vnnd andere mehr Orth auch in seinen Gewalt. Als nun vnder dessen durch einen auffgefangenen Bayerischen Botten dem von Mansfeldt Bericht zu kam / daß etlich tausend Bayerische Soldaten dem Landgraffen von Leuchtenberg zukommen

Es were Jhrer May. nicht allein angedeutet worden / sondern auch männiglich bekannt / was massen der von jhrem Vorfahren Keyser Matthia / wegen schwerer Mißhandlungen in die Acht erklärte Mansfelder / sich wider jhn aufflehnete vnd nicht allein den getrewen Chur: Fürsten vnd Ständten / welche Jhrer May. zu recuperirung deß Königreichs Böheimb geholffen / hatten / mit Fewer vnnd Schwerdt träwete / sondern setzete jhnen auch zum theil mit seinem zusammen rottierten Kriegsvolck feindlich zu / zu welchem desperaten Beginnen jhm nicht wenig Muth machete / daß jhm von theils Reichs-Ständen der Paß vnd Durchzug vnnd sonst allerhand Vorschub wider deß Reichs Constitutionen erzeiget würde. Zu dem gebe der von Mansfeld vngeschewet vor / das seine Werbungen zu Vorschub seines offenbahren Feinds nemblich deß gleichfalls in die Acht erklärten Friderichs / der sich Pfaltzgraffen bey Rhein nennete / welchen er annoch einen König in Böhmen titulierte / geschehen. Jhre May. hetten zwarverhoffet / man würde sich erinnert haben / was für schwere Straffen in deß Reichs Constitutionen wider die Aechter vnd derselben Anhänger / Helffer vnnd Helffers Helffer verordnet / wie dann auch allbereit in den ergangenen Achtserklärungen angereget / vnd den jenigen so dergleichen Aechtern Vorschub thun würden angeträwet / vnd derhalben selber sich vor Schaden zuhüten gewust haben: Jedoch zu fernerer bezeugung Jhrer Kays. Milte / so wolte vnd befehle Jhre May. allen Fürsten / Ständten vnnd Gliedern deß Reichs / daß sie hinführo / bey vermeydung der in deß Reichs Constitutionen gesetzten Straffen / keinem Mansfeldischen Kriegsvolck keinen Paß noch Durchzug gestatteten: So dann auch allen Obristen / Befelchshabern vnd Kriegsleuten / so in sein Mansfelders Bestallung weren / oder künfftig darein kommen möchten / vnd den jenigen zwar / so dem Reich vnderworffen / bey verlust aller jhrer Privilegien / Gerechtigkeiten / Ehren vnnd Freyheiten; Den Außländischen aber bey Leib vnd Lebensstraff / daß sie alsobald / repectivè jhr Kriegsvolck abdanckete / nach Hauß berufften / sein Mansfelders Läger verliessen / vnd keine Feindseligkeiten mehr wider Jhre May. vnd andere trewe Chur: Fürsten vnnd Stände / zuverüben sich vnderstünden.

Sterben im Mansfeldischen Läger. Mitler weil hat die Pest in deß von Mansfeld Läger sehr vberhand genommen / welches sonderlich vber vorerzehltes auch daher vervrsachet worden / daß besagt Läger sehr vnsauber gehalten / das Gedärm von dem abgemetzten Vieh vnd die todten Pferd nicht auß dem Weg geraumet worden / dahero dann solche Seuch also eingerissen / daß täglich in zwantzig vnd dreyssig hingefallen vnd gestorben. Solchen Verlust wider zuersetzen / schickte der von Mansfeld auff ein newes vnderschiedliche Werber hin vnd wider mit vielem Gelt auß / vmb wo sie könten / frisch Volck auffzubringen.

Von dem 1. Augusti an biß auff den 17. haben die Tillische dermassen auff das Mansfeldische Läger zugearbeitet / vnd mit grobem Geschütz darauff geschossen / daß sich fast niemand darinn dörffen blicken lassen. Hierauff hat der Mansfeld Vergeblicher Anschlag deß von Mansfeld wider die Bayerische. auff alle Mittel gedacht / wie er den Bayerischen Abbruch thun möchte / derowegen den 18. Augusti / nachdem er noch etliche Stück Geschütz / Munition / frisch Volck vnd Gelt auß der Obern Pfaltz zu sich bekommen / in aller Stille nach Mitternachtzeit mit in 3400. Mußquetirern / welche jhre Lunten alle brennend vnder den Hüten verborgen hatten / sie in jhren Schantzen zuvberfallẽ / sich auffgemacht. Als er aber noch etwan ein Büchsenschuß zu derverlornen Schiltwacht gehabt / ist vngefehr einem Frantzosen sein Mußquet loß gangen / dahero alsobald im Tillischen Läger Allarm vñ also der Anschlag zu nichtẽ worden. Darauff folgenden Tag der von Mansfeld Anordnung gethan / den Wald / welchen die Keyferische zum Vortheil jnn hatten / anzuzünden / zu dem Endt er auff einer Seithen desselben viel Schwefel vnnd Pech strewen / auch gepicht Fässer hinstellen vnd anfewren lassen; Aber es ward auch dieses Vorhaben zu Wasser / dann es kam schnell ein grosser Regen / daß alles anfewren vmbsonst war.

Doch liesse er nicht nach sondern fieng an hefftig gegen die Tillische zuschantzen / vnnd bekam dardurch etwas mehr Vortheil jhnen mit dem groben Geschütz beyzukommen / wie er dann jhrer Stück eines traff / daß die Räder in die Luffisprangen.

Hertzog Maximilian in Bayern kompt mit einer newen Armada in die Ober Pfaltz. Vnder dessen kam Hertzog Maximilian in Bayern mit einer newen Armada in die Ober Pfaltz an / vnd weil er vermerckete / daß dem von Mansfeldt meistentheils Munition vnnd Proviand von Amberg zugeführet würde / trachtete er darnach / wie er den Paß auff besagte Statt jhme sperren vnd benehmen möchte. Derohalben nam er erstlich die zwey Clöster Wallersbach vnd Reichenbach ein; Belägerte darauff Cham / vnd ließ sie auß vier Carthaunen beschiessen: Als nun zween Thürn gefället / ließ der Obriste darinn den Muth sincken / vnd beredete seine Soldaten / daß sie sich zum Accord bequemen solten / mit vermelden / es were besser mit geraden vnnd gesunden Gliedern abzuziehen / als daß sie sich fernerm Vnheyl / da sie doch sich keines Entsatz zugetrösten / vnderwerffen wolten. Worauff dann nach getroffenem Vertrag drey Fähnlein zu Fuß vnd zwey Cornet Reuter mit Sack vnd Pack vnd jhren Seitenwehren auß / vnd nach dem Mansfeldischen Läger gezogen.

Demnach nun der Hertzog dieser vornehmen Statt sich versichert / ruckete er darauff weiter in das Land / vnnd brachte Newburg am Wald / Waldmünchen / Bleystein / Kämnath / Prestatt / Eschenbach / Graffenwerth vnnd andere mehr Orth auch in seinen Gewalt. Als nun vnder dessen durch einen auffgefangenen Bayerischen Botten dem von Mansfeldt Bericht zu kam / daß etlich tausend Bayerische Soldaten dem Landgraffen von Leuchtenberg zukommen

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          <p><note place="left">Sterben im Mansfeldischen Läger.</note> Mitler weil hat                      die Pest in deß von Mansfeld Läger sehr vberhand genommen / welches sonderlich                      vber vorerzehltes auch daher vervrsachet worden / daß besagt Läger sehr vnsauber                      gehalten / das Gedärm von dem abgemetzten Vieh vnd die todten Pferd nicht auß                      dem Weg geraumet worden / dahero dann solche Seuch also eingerissen / daß                      täglich in zwantzig vnd dreyssig hingefallen vnd gestorben. Solchen Verlust                      wider zuersetzen / schickte der von Mansfeld auff ein newes vnderschiedliche                      Werber hin vnd wider mit vielem Gelt auß / vmb wo sie könten / frisch Volck                      auffzubringen.</p>
          <p>Von dem 1. Augusti an biß auff den 17. haben die Tillische dermassen auff das                      Mansfeldische Läger zugearbeitet / vnd mit grobem Geschütz darauff geschossen /                      daß sich fast niemand darinn dörffen blicken lassen. Hierauff hat der Mansfeld                          <note place="right">Vergeblicher Anschlag deß von Mansfeld wider die                          Bayerische.</note> auff alle Mittel gedacht / wie er den Bayerischen Abbruch                      thun möchte / derowegen den 18. Augusti / nachdem er noch etliche Stück Geschütz                      / Munition / frisch Volck vnd Gelt auß der Obern Pfaltz zu sich bekommen / in                      aller Stille nach Mitternachtzeit mit in 3400. Mußquetirern / welche jhre Lunten                      alle brennend vnder den Hüten verborgen hatten / sie in jhren Schantzen                      zuvberfalle&#x0303; / sich auffgemacht. Als er aber noch etwan ein Büchsenschuß zu                      derverlornen Schiltwacht gehabt / ist vngefehr einem Frantzosen sein Mußquet loß                      gangen / dahero alsobald im Tillischen Läger Allarm vn&#x0303; also der                      Anschlag zu nichte&#x0303; worden. Darauff folgenden Tag der von Mansfeld Anordnung                      gethan / den Wald / welchen die Keyferische zum Vortheil jnn hatten / anzuzünden                      / zu dem Endt er auff einer Seithen desselben viel Schwefel vnnd Pech strewen /                      auch gepicht Fässer hinstellen vnd anfewren lassen; Aber es ward auch dieses                      Vorhaben zu Wasser / dann es kam schnell ein grosser Regen / daß alles anfewren                      vmbsonst war.</p>
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          <p>Demnach nun der Hertzog dieser vornehmen Statt sich versichert / ruckete er                      darauff weiter in das Land / vnnd brachte Newburg am Wald / Waldmünchen /                      Bleystein / Kämnath / Prestatt / Eschenbach / Graffenwerth vnnd andere mehr Orth                      auch in seinen Gewalt. Als nun vnder dessen durch einen auffgefangenen                      Bayerischen Botten dem von Mansfeldt Bericht zu kam / daß etlich tausend                      Bayerische Soldaten dem Landgraffen von Leuchtenberg zukommen
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[594/0663] Es were Jhrer May. nicht allein angedeutet worden / sondern auch männiglich bekannt / was massen der von jhrem Vorfahren Keyser Matthia / wegen schwerer Mißhandlungen in die Acht erklärte Mansfelder / sich wider jhn aufflehnete vnd nicht allein den getrewen Chur: Fürsten vnd Ständten / welche Jhrer May. zu recuperirung deß Königreichs Böheimb geholffen / hatten / mit Fewer vnnd Schwerdt träwete / sondern setzete jhnen auch zum theil mit seinem zusammen rottierten Kriegsvolck feindlich zu / zu welchem desperaten Beginnen jhm nicht wenig Muth machete / daß jhm von theils Reichs-Ständen der Paß vnd Durchzug vnnd sonst allerhand Vorschub wider deß Reichs Constitutionen erzeiget würde. Zu dem gebe der von Mansfeld vngeschewet vor / das seine Werbungen zu Vorschub seines offenbahren Feinds nemblich deß gleichfalls in die Acht erklärten Friderichs / der sich Pfaltzgraffen bey Rhein nennete / welchen er annoch einen König in Böhmen titulierte / geschehen. Jhre May. hetten zwarverhoffet / man würde sich erinnert haben / was für schwere Straffen in deß Reichs Constitutionen wider die Aechter vnd derselben Anhänger / Helffer vnnd Helffers Helffer verordnet / wie dann auch allbereit in den ergangenen Achtserklärungen angereget / vnd den jenigen so dergleichen Aechtern Vorschub thun würden angeträwet / vnd derhalben selber sich vor Schaden zuhüten gewust haben: Jedoch zu fernerer bezeugung Jhrer Kays. Milte / so wolte vnd befehle Jhre May. allen Fürsten / Ständten vnnd Gliedern deß Reichs / daß sie hinführo / bey vermeydung der in deß Reichs Constitutionen gesetzten Straffen / keinem Mansfeldischen Kriegsvolck keinen Paß noch Durchzug gestatteten: So dann auch allen Obristen / Befelchshabern vnd Kriegsleuten / so in sein Mansfelders Bestallung weren / oder künfftig darein kommen möchten / vnd den jenigen zwar / so dem Reich vnderworffen / bey verlust aller jhrer Privilegien / Gerechtigkeiten / Ehren vnnd Freyheiten; Den Außländischen aber bey Leib vnd Lebensstraff / daß sie alsobald / repectivè jhr Kriegsvolck abdanckete / nach Hauß berufften / sein Mansfelders Läger verliessen / vnd keine Feindseligkeiten mehr wider Jhre May. vnd andere trewe Chur: Fürsten vnnd Stände / zuverüben sich vnderstünden. Mitler weil hat die Pest in deß von Mansfeld Läger sehr vberhand genommen / welches sonderlich vber vorerzehltes auch daher vervrsachet worden / daß besagt Läger sehr vnsauber gehalten / das Gedärm von dem abgemetzten Vieh vnd die todten Pferd nicht auß dem Weg geraumet worden / dahero dann solche Seuch also eingerissen / daß täglich in zwantzig vnd dreyssig hingefallen vnd gestorben. Solchen Verlust wider zuersetzen / schickte der von Mansfeld auff ein newes vnderschiedliche Werber hin vnd wider mit vielem Gelt auß / vmb wo sie könten / frisch Volck auffzubringen. Sterben im Mansfeldischen Läger. Von dem 1. Augusti an biß auff den 17. haben die Tillische dermassen auff das Mansfeldische Läger zugearbeitet / vnd mit grobem Geschütz darauff geschossen / daß sich fast niemand darinn dörffen blicken lassen. Hierauff hat der Mansfeld auff alle Mittel gedacht / wie er den Bayerischen Abbruch thun möchte / derowegen den 18. Augusti / nachdem er noch etliche Stück Geschütz / Munition / frisch Volck vnd Gelt auß der Obern Pfaltz zu sich bekommen / in aller Stille nach Mitternachtzeit mit in 3400. Mußquetirern / welche jhre Lunten alle brennend vnder den Hüten verborgen hatten / sie in jhren Schantzen zuvberfallẽ / sich auffgemacht. Als er aber noch etwan ein Büchsenschuß zu derverlornen Schiltwacht gehabt / ist vngefehr einem Frantzosen sein Mußquet loß gangen / dahero alsobald im Tillischen Läger Allarm vñ also der Anschlag zu nichtẽ worden. Darauff folgenden Tag der von Mansfeld Anordnung gethan / den Wald / welchen die Keyferische zum Vortheil jnn hatten / anzuzünden / zu dem Endt er auff einer Seithen desselben viel Schwefel vnnd Pech strewen / auch gepicht Fässer hinstellen vnd anfewren lassen; Aber es ward auch dieses Vorhaben zu Wasser / dann es kam schnell ein grosser Regen / daß alles anfewren vmbsonst war. Vergeblicher Anschlag deß von Mansfeld wider die Bayerische. Doch liesse er nicht nach sondern fieng an hefftig gegen die Tillische zuschantzen / vnnd bekam dardurch etwas mehr Vortheil jhnen mit dem groben Geschütz beyzukommen / wie er dann jhrer Stück eines traff / daß die Räder in die Luffisprangen. Vnder dessen kam Hertzog Maximilian in Bayern mit einer newen Armada in die Ober Pfaltz an / vnd weil er vermerckete / daß dem von Mansfeldt meistentheils Munition vnnd Proviand von Amberg zugeführet würde / trachtete er darnach / wie er den Paß auff besagte Statt jhme sperren vnd benehmen möchte. Derohalben nam er erstlich die zwey Clöster Wallersbach vnd Reichenbach ein; Belägerte darauff Cham / vnd ließ sie auß vier Carthaunen beschiessen: Als nun zween Thürn gefället / ließ der Obriste darinn den Muth sincken / vnd beredete seine Soldaten / daß sie sich zum Accord bequemen solten / mit vermelden / es were besser mit geraden vnnd gesunden Gliedern abzuziehen / als daß sie sich fernerm Vnheyl / da sie doch sich keines Entsatz zugetrösten / vnderwerffen wolten. Worauff dann nach getroffenem Vertrag drey Fähnlein zu Fuß vnd zwey Cornet Reuter mit Sack vnd Pack vnd jhren Seitenwehren auß / vnd nach dem Mansfeldischen Läger gezogen. Hertzog Maximilian in Bayern kompt mit einer newen Armada in die Ober Pfaltz. Demnach nun der Hertzog dieser vornehmen Statt sich versichert / ruckete er darauff weiter in das Land / vnnd brachte Newburg am Wald / Waldmünchen / Bleystein / Kämnath / Prestatt / Eschenbach / Graffenwerth vnnd andere mehr Orth auch in seinen Gewalt. Als nun vnder dessen durch einen auffgefangenen Bayerischen Botten dem von Mansfeldt Bericht zu kam / daß etlich tausend Bayerische Soldaten dem Landgraffen von Leuchtenberg zukommen

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/663>, abgerufen am 22.11.2024.