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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Zweiffel: daß es darzu käme / daß das Pabstthumb / nach dem Befehl deß Tridentinischen Concilii, mit gantzer Macht wider angerichtet werde. Dann es könte kein Evangelischer Stand / bey diesem Vnwesen vnd gäntzlicher Hindansetzung der Reichs Constitutionen / deß seinigen gesichert seyn / alldieweil nicht allein kein Respect der Keyserlichen Versicherung / bey dem frembden vnd der Teutschen Freyheit gehässigen Volck statt finden / sondern zur Vermeydung derselben von jhnen gemeiniglich ratio vnd status belli angezogen würde / auch nunmehr es so weit kommen / das die Key. Maj. das Werck nit mehr in jhren Händen / vnnd sie ohne jhre Confoederirten Consenß / wie auß der Tractation mit Digby zu sehen / weder Frieden noch Stillstandt machen köndten. Solchen Proceß stellete er zu männiglichs Nachdencken.

Derohalben erachtete er für hochnöthig / daß zu Abwendung gäntzlichen Vndergangs deß Römischen Reichs / die Protestirende Stände jre Macht zu sammen setzeten / vnd der herbeynahenden Gefahr sich widersetzeten. Derohalben wolte er sie ersuchet haben / daß sie nit allein die Sach weißlich berathschlagten / sondern auch andere vnd sonderlich den Churfürsten von Sachsen dahin vermöchten / daß er sich wider das schädliche procediren deß Gegentheils legen / vnd verschaffen wolten / daß jhm das seinige wider restituiret / dieser blutige Krieg verglichen vnd der erwünschte Frieden widergebracht werden möge.

Dann da die Mittel zum Vergleich hindangesetzet / vnd jm vnpartheyisch Recht nit gedeyen solte / wolte er die Stände ersuchet haben / daß sie jme mit Rath vnd That die Hand bieten / vnd sich dahin bearbeiten wolten / daß alles Vnheyl so zubesorgen abgewendet / vnd die mit grosser Mühe vnd Vnkosten zuwegen gebrachte Religions Freyheit erhalten werde.

Zweytes Schreiben Pfaltzgraff Friderichs an die Euangelische Stände. Auff dieses Schreiben ist vnlang hernach ein anders gefolget / dieses Innhalts; Der Hertzog in Bayern hette den grösten Theil seines Kriegsvolcks in die Vnder Pfaltz geschicket / sein General Leutenant Tilly hette die Churfürstliche Residentz Statt Heydelberg auffgefordert / sein Kriegsvolck mit dem Hispanischen conjungirt / vnd nahe an selbige Statt hinan gerucket / also daß er die Bottschafft von der Belägerung täglich erwarten müste. Auß den Schreiben / welche Keys. Maj. an den Digby vnd die Hispanische Infantin abgehen lassen / könten sie abnemen / was deß Gegentheils Intentiones weren / vnd vnder was Schein er alles zu verkehren sich vnderstünde. Er hette noch mehr Schreiben / so mit Keys. Maj. Händen vnderzeichnet / bekommen / die er tragenden Churfürstlichen Ampts halber jhnen zusendete / daß sie mit Verwunderung sehen möchten / wie vnerhörte vnnd wunderbarliche Rathschläge im Reich / von der würcklichen Translation der Chur Pfaltz an den Hertzogen in Bayern / obhanden weren. Gott aber / wie er hoffete / der solches wunderbarlich geoffenbaret / vnd die Nichtigkeit der vnbillichen Aufflagen / damit man jhn zubeschweren vnderstanden / an das Liecht gebracht / würde die Effecten solcher hochschädlichen Intentionen gnädiglich abwenden. Vnder dessen bitte er sie / sie wolten die gemeine Sach behertzigen / seinem vorigen Begehren statt geben / vnd zu seiner Beschützung die Hand würcklich bieten.

Pfaltzgraff Friederich reyset auß Holland nach der Pfaltz. Demnach nun Pfaltzgraff Friederich sich zur Reyß nach der Pfaltz gefast gemacht / hat er sich in aller Still auß dem Haag auff das Meer begeben / vnd ist in drey Tagen / in welchen er in grosser Gefahr gewesen / in Franckreich angeländet / hernach seinen Weg auff Pariß genommen / allda den König zur Taffel sitzend / vnd was sonst denckwürdiges / vnbekandter Weiß gesehen / vnnd also durch selbig Königreich / vnnd förters mit wenig Geferten / als einem Böhmischen Herrn von Michalowitz vnd einem Kauffmanns Diener von Straßburg durch Lothringen gereyset. Wie er nun zu Bitsch an den Elsässischen Grentzen angelanget / hat er allda 12. Ertzhertzog-Leopoldische Soldaten angetroffen / mit denen er Malzeit gehalten / viel verächtliche Wort von seiner Person hören / vnd auff seiner Feind Gesundheit Bescheydt thun müssen. Worauff er sich in der Nacht von dannen gemacht / einen Vmbweg auff Zweybrücken genommen / daselbst aber auch nit zu erkennen gegeben / biß er nach Landaw (einer Reichs Statt gegen dem Maßgöwer Gebirg zu / zwo Meilen von dem Rheinstrom / an einem fast lustigen Ort gelegen) kam / da gabe er sich Graff Georg Ludwigen von Löwenstein zu erkennen / der von darauß solche Ankunfft dem von Mannßfeld zu wissen thete / der eben damals bey Ankündigung dieses der Spanischen Infantin Gesandten bey sich hatte / welcher wegen Abführung deß Pfaltzgräffischen Kriegsvolcks mit jm tractierte. Da er aber solche Zeitung vernommen hat er die Tractation abrumpiert / vnd dem Gesandten ein Gesundheit Trunck zugebracht Pfaltzgraff Friederich kompt zu Germerßheim an. / der zwar seinen Abschied gern genommen hette / aber der von Mannßfeld wolte jhn nicht von sich lassen / sondern ermahnete jn Pfaltzgraff Friederichs Ankunfft zu erwarten / welcher dann den 12. April. von Landaw allda mit grosser Frewde der Soldaten vnd Landvolcks anlangete / gedachten Gesandten zu Gast lude / vnd jhm mit frölichem Gesicht zusprach / vnder andern / er / Gesandter / seye kommen / jhmr seinen allergetrewesten Diener abzuspannen / aber er bedörffte jhn noch mehr / hette er nun etwas zu handeln / so möchte ers jhm selber sagen / er were ankommen / sein arm betrübt Landt / so jhm wider Gott vnd alle Billichkeit genommen vnnd verderbt were / mit der Hülff deß Höchsten zu schützen vnnd zu erretten. Mit welchem Bescheydt der Gesandte nach gehaltener Mahlzeit seinen Abscheid genommen / vnd davon gezogen.

Puncten so zwischen dem von Mannßfeld vnd den Spanischen Gesandten / zu Germerßheim tractirt worden Die Puncten welche zwifchen dem Graffen von Mannßfeld vnd dem Spanischen Gesandten auff Ratification der Infantin tractirt / aber bey Pfaltzgraff Friederichs Ankunfft in den Brunnen gefallen / sollen diese nachfolgende gewesen seyn:

1. Daß jme Mannßfeldern die Statt vnd Landvogtey Hagenaw / als ein Lehen jhm vnd seinen Erben gelassen / vnd da er keine Kinder bekomme / sol-

Zweiffel: daß es darzu käme / daß das Pabstthumb / nach dem Befehl deß Tridentinischen Concilii, mit gantzer Macht wider angerichtet werde. Dann es könte kein Evangelischer Stand / bey diesem Vnwesen vnd gäntzlicher Hindansetzung der Reichs Constitutionen / deß seinigen gesichert seyn / alldieweil nicht allein kein Respect der Keyserlichen Versicherung / bey dem frembden vnd der Teutschen Freyheit gehässigen Volck statt finden / sondern zur Vermeydung derselben von jhnen gemeiniglich ratio vnd status belli angezogen würde / auch nunmehr es so weit kommen / das die Key. Maj. das Werck nit mehr in jhren Händen / vnnd sie ohne jhre Confoederirten Consenß / wie auß der Tractation mit Digby zu sehen / weder Frieden noch Stillstandt machen köndten. Solchen Proceß stellete er zu männiglichs Nachdencken.

Derohalben erachtete er für hochnöthig / daß zu Abwendung gäntzlichen Vndergangs deß Römischen Reichs / die Protestirende Stände jre Macht zu sammen setzeten / vñ der herbeynahenden Gefahr sich widersetzeten. Derohalben wolte er sie ersuchet haben / daß sie nit allein die Sach weißlich berathschlagten / sondern auch andere vnd sonderlich den Churfürsten von Sachsen dahin vermöchten / daß er sich wider das schädliche procediren deß Gegentheils legen / vnd verschaffen wolten / daß jhm das seinige wider restituiret / dieser blutige Krieg verglichen vnd der erwünschte Frieden widergebracht werden möge.

Dann da die Mittel zum Vergleich hindangesetzet / vnd jm vnpartheyisch Recht nit gedeyen solte / wolte er die Stände ersuchet haben / daß sie jme mit Rath vnd That die Hand bieten / vñ sich dahin bearbeiten wolten / daß alles Vnheyl so zubesorgen abgewendet / vnd die mit grosser Mühe vnd Vnkosten zuwegen gebrachte Religions Freyheit erhalten werde.

Zweytes Schreiben Pfaltzgraff Friderichs an die Euangelische Stände. Auff dieses Schreiben ist vnlang hernach ein anders gefolget / dieses Innhalts; Der Hertzog in Bayern hette dẽ gröstẽ Theil seines Kriegsvolcks in die Vnder Pfaltz geschicket / sein General Leutenant Tilly hette die Churfürstliche Residẽtz Statt Heydelberg auffgefordert / sein Kriegsvolck mit dem Hispanischen conjungirt / vnd nahe an selbige Statt hinan gerucket / also daß er die Bottschafft von der Belägerung täglich erwarten müste. Auß den Schreiben / welche Keys. Maj. an den Digby vnd die Hispanische Infantin abgehen lassen / könten sie abnemen / was deß Gegentheils Intentiones weren / vnd vnder was Schein er alles zu verkehrẽ sich vnderstünde. Er hette noch mehr Schreiben / so mit Keys. Maj. Händen vnderzeichnet / bekommen / die er tragenden Churfürstlichen Ampts halber jhnen zusendete / daß sie mit Verwunderung sehen möchten / wie vnerhörte vnnd wunderbarliche Rathschläge im Reich / von der würcklichẽ Translation der Chur Pfaltz an den Hertzogen in Bayern / obhanden weren. Gott aber / wie er hoffete / der solches wunderbarlich geoffenbaret / vnd die Nichtigkeit der vnbillichen Aufflagen / damit man jhn zubeschweren vnderstanden / an das Liecht gebracht / würde die Effecten solcher hochschädlichen Intentionen gnädiglich abwenden. Vnder dessen bitte er sie / sie wolten die gemeine Sach behertzigen / seinem vorigen Begehren statt geben / vnd zu seiner Beschützung die Hand würcklich bieten.

Pfaltzgraff Friederich reyset auß Holland nach der Pfaltz. Demnach nun Pfaltzgraff Friederich sich zur Reyß nach der Pfaltz gefast gemacht / hat er sich in aller Still auß dem Haag auff das Meer begeben / vnd ist in drey Tagen / in welchen er in grosser Gefahr gewesen / in Franckreich angeländet / hernach seinen Weg auff Pariß genommen / allda den König zur Taffel sitzend / vnd was sonst denckwürdiges / vnbekandter Weiß gesehen / vnnd also durch selbig Königreich / vnnd förters mit wenig Geferten / als einem Böhmischen Herrn von Michalowitz vnd einem Kauffmanns Diener von Straßburg durch Lothringen gereyset. Wie er nun zu Bitsch an den Elsässischen Grentzen angelanget / hat er allda 12. Ertzhertzog-Leopoldische Soldaten angetroffen / mit denẽ er Malzeit gehalten / viel verächtliche Wort von seiner Person hören / vnd auff seiner Feind Gesundheit Bescheydt thun müssen. Worauff er sich in der Nacht von dannen gemacht / einen Vmbweg auff Zweybrücken genom̃en / daselbst aber auch nit zu erkennen gegeben / biß er nach Landaw (einer Reichs Statt gegen dem Maßgöwer Gebirg zu / zwo Meilen von dem Rheinstrom / an einem fast lustigen Ort gelegen) kam / da gabe er sich Graff Georg Ludwigen von Löwenstein zu erkennen / der von darauß solche Ankunfft dem von Mannßfeld zu wissen thete / der eben damals bey Ankündigung dieses der Spanischen Infantin Gesandten bey sich hatte / welcher wegen Abführung deß Pfaltzgräffischen Kriegsvolcks mit jm tractierte. Da er aber solche Zeitung vernommen hat er die Tractation abrumpiert / vnd dem Gesandten ein Gesundheit Trunck zugebracht Pfaltzgraff Friederich kompt zu Germerßheim an. / der zwar seinen Abschied gern genom̃en hette / aber der von Mannßfeld wolte jhn nicht von sich lassen / sondern ermahnete jn Pfaltzgraff Friederichs Ankunfft zu erwarten / welcher dann den 12. April. von Landaw allda mit grosser Frewde der Soldaten vnd Landvolcks anlangete / gedachten Gesandten zu Gast lude / vnd jhm mit frölichem Gesicht zusprach / vnder andern / er / Gesandter / seye kommen / jhmr seinen allergetrewesten Diener abzuspannen / aber er bedörffte jhn noch mehr / hette er nun etwas zu handeln / so möchte ers jhm selber sagen / er were ankommen / sein arm betrübt Landt / so jhm wider Gott vnd alle Billichkeit genommen vnnd verderbt were / mit der Hülff deß Höchsten zu schützen vnnd zu erretten. Mit welchem Bescheydt der Gesandte nach gehaltener Mahlzeit seinen Abscheid genommen / vnd davon gezogen.

Puncten so zwischen dem von Mannßfeld vnd dẽ Spanischen Gesandten / zu Germerßheim tractirt wordẽ Die Puncten welche zwifchen dem Graffen von Mannßfeld vnd dem Spanischẽ Gesandten auff Ratification der Infantin tractirt / aber bey Pfaltzgraff Friederichs Ankunfft in den Brunnẽ gefallen / sollen diese nachfolgende gewesen seyn:

1. Daß jme Mañßfeldern die Statt vnd Landvogtey Hagenaw / als ein Lehen jhm vnd seinẽ Erben gelassen / vnd da er keine Kinder bekomme / sol-

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Zweiffel: daß es darzu käme /                      daß das Pabstthumb / nach dem Befehl deß Tridentinischen Concilii, mit gantzer                      Macht wider angerichtet werde. Dann es könte kein Evangelischer Stand / bey                      diesem Vnwesen vnd gäntzlicher Hindansetzung der Reichs Constitutionen / deß                      seinigen gesichert seyn / alldieweil nicht allein kein Respect der Keyserlichen                      Versicherung / bey dem frembden vnd der Teutschen Freyheit gehässigen Volck                      statt finden / sondern zur Vermeydung derselben von jhnen gemeiniglich ratio vnd                      status belli angezogen würde / auch nunmehr es so weit kommen / das die Key.                      Maj. das Werck nit mehr in jhren Händen / vnnd sie ohne jhre Confoederirten                      Consenß / wie auß der Tractation mit Digby zu sehen / weder Frieden noch                      Stillstandt machen köndten. Solchen Proceß stellete er zu männiglichs                      Nachdencken.</p>
          <p>Derohalben erachtete er für hochnöthig / daß zu Abwendung gäntzlichen Vndergangs                      deß Römischen Reichs / die Protestirende Stände jre Macht zu sammen setzeten /                          vn&#x0303; der herbeynahenden Gefahr sich widersetzeten. Derohalben                      wolte er sie ersuchet haben / daß sie nit allein die Sach weißlich                      berathschlagten / sondern auch andere vnd sonderlich den Churfürsten von Sachsen                      dahin vermöchten / daß er sich wider das schädliche procediren deß Gegentheils                      legen / vnd verschaffen wolten / daß jhm das seinige wider restituiret / dieser                      blutige Krieg verglichen vnd der erwünschte Frieden widergebracht werden möge.</p>
          <p>Dann da die Mittel zum Vergleich hindangesetzet / vnd jm vnpartheyisch Recht nit                      gedeyen solte / wolte er die Stände ersuchet haben / daß sie jme mit Rath vnd                      That die Hand bieten / vn&#x0303; sich dahin bearbeiten wolten / daß                      alles Vnheyl so zubesorgen abgewendet / vnd die mit grosser Mühe vnd Vnkosten                      zuwegen gebrachte Religions Freyheit erhalten werde.</p>
          <p><note place="left">Zweytes Schreiben Pfaltzgraff Friderichs an die                          Euangelische Stände.</note> Auff dieses Schreiben ist vnlang hernach ein                      anders gefolget / dieses Innhalts; Der Hertzog in Bayern hette de&#x0303; gröste&#x0303; Theil                      seines Kriegsvolcks in die Vnder Pfaltz geschicket / sein General Leutenant                      Tilly hette die Churfürstliche Reside&#x0303;tz Statt Heydelberg auffgefordert / sein                      Kriegsvolck mit dem Hispanischen conjungirt / vnd nahe an selbige Statt hinan                      gerucket / also daß er die Bottschafft von der Belägerung täglich erwarten                      müste. Auß den Schreiben / welche Keys. Maj. an den Digby vnd die Hispanische                      Infantin abgehen lassen / könten sie abnemen / was deß Gegentheils Intentiones                      weren / vnd vnder was Schein er alles zu verkehre&#x0303; sich vnderstünde. Er hette                      noch mehr Schreiben / so mit Keys. Maj. Händen vnderzeichnet / bekommen / die er                      tragenden Churfürstlichen Ampts halber jhnen zusendete / daß sie mit                      Verwunderung sehen möchten / wie vnerhörte vnnd wunderbarliche Rathschläge im                      Reich / von der würckliche&#x0303; Translation der Chur Pfaltz an den Hertzogen in                      Bayern / obhanden weren. Gott aber / wie er hoffete / der solches wunderbarlich                      geoffenbaret / vnd die Nichtigkeit der vnbillichen Aufflagen / damit man jhn                      zubeschweren vnderstanden / an das Liecht gebracht / würde die Effecten solcher                      hochschädlichen Intentionen gnädiglich abwenden. Vnder dessen bitte er sie / sie                      wolten die gemeine Sach behertzigen / seinem vorigen Begehren statt geben / vnd                      zu seiner Beschützung die Hand würcklich bieten.</p>
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[717/0800] Zweiffel: daß es darzu käme / daß das Pabstthumb / nach dem Befehl deß Tridentinischen Concilii, mit gantzer Macht wider angerichtet werde. Dann es könte kein Evangelischer Stand / bey diesem Vnwesen vnd gäntzlicher Hindansetzung der Reichs Constitutionen / deß seinigen gesichert seyn / alldieweil nicht allein kein Respect der Keyserlichen Versicherung / bey dem frembden vnd der Teutschen Freyheit gehässigen Volck statt finden / sondern zur Vermeydung derselben von jhnen gemeiniglich ratio vnd status belli angezogen würde / auch nunmehr es so weit kommen / das die Key. Maj. das Werck nit mehr in jhren Händen / vnnd sie ohne jhre Confoederirten Consenß / wie auß der Tractation mit Digby zu sehen / weder Frieden noch Stillstandt machen köndten. Solchen Proceß stellete er zu männiglichs Nachdencken. Derohalben erachtete er für hochnöthig / daß zu Abwendung gäntzlichen Vndergangs deß Römischen Reichs / die Protestirende Stände jre Macht zu sammen setzeten / vñ der herbeynahenden Gefahr sich widersetzeten. Derohalben wolte er sie ersuchet haben / daß sie nit allein die Sach weißlich berathschlagten / sondern auch andere vnd sonderlich den Churfürsten von Sachsen dahin vermöchten / daß er sich wider das schädliche procediren deß Gegentheils legen / vnd verschaffen wolten / daß jhm das seinige wider restituiret / dieser blutige Krieg verglichen vnd der erwünschte Frieden widergebracht werden möge. Dann da die Mittel zum Vergleich hindangesetzet / vnd jm vnpartheyisch Recht nit gedeyen solte / wolte er die Stände ersuchet haben / daß sie jme mit Rath vnd That die Hand bieten / vñ sich dahin bearbeiten wolten / daß alles Vnheyl so zubesorgen abgewendet / vnd die mit grosser Mühe vnd Vnkosten zuwegen gebrachte Religions Freyheit erhalten werde. Auff dieses Schreiben ist vnlang hernach ein anders gefolget / dieses Innhalts; Der Hertzog in Bayern hette dẽ gröstẽ Theil seines Kriegsvolcks in die Vnder Pfaltz geschicket / sein General Leutenant Tilly hette die Churfürstliche Residẽtz Statt Heydelberg auffgefordert / sein Kriegsvolck mit dem Hispanischen conjungirt / vnd nahe an selbige Statt hinan gerucket / also daß er die Bottschafft von der Belägerung täglich erwarten müste. Auß den Schreiben / welche Keys. Maj. an den Digby vnd die Hispanische Infantin abgehen lassen / könten sie abnemen / was deß Gegentheils Intentiones weren / vnd vnder was Schein er alles zu verkehrẽ sich vnderstünde. Er hette noch mehr Schreiben / so mit Keys. Maj. Händen vnderzeichnet / bekommen / die er tragenden Churfürstlichen Ampts halber jhnen zusendete / daß sie mit Verwunderung sehen möchten / wie vnerhörte vnnd wunderbarliche Rathschläge im Reich / von der würcklichẽ Translation der Chur Pfaltz an den Hertzogen in Bayern / obhanden weren. Gott aber / wie er hoffete / der solches wunderbarlich geoffenbaret / vnd die Nichtigkeit der vnbillichen Aufflagen / damit man jhn zubeschweren vnderstanden / an das Liecht gebracht / würde die Effecten solcher hochschädlichen Intentionen gnädiglich abwenden. Vnder dessen bitte er sie / sie wolten die gemeine Sach behertzigen / seinem vorigen Begehren statt geben / vnd zu seiner Beschützung die Hand würcklich bieten. Zweytes Schreiben Pfaltzgraff Friderichs an die Euangelische Stände. Demnach nun Pfaltzgraff Friederich sich zur Reyß nach der Pfaltz gefast gemacht / hat er sich in aller Still auß dem Haag auff das Meer begeben / vnd ist in drey Tagen / in welchen er in grosser Gefahr gewesen / in Franckreich angeländet / hernach seinen Weg auff Pariß genommen / allda den König zur Taffel sitzend / vnd was sonst denckwürdiges / vnbekandter Weiß gesehen / vnnd also durch selbig Königreich / vnnd förters mit wenig Geferten / als einem Böhmischen Herrn von Michalowitz vnd einem Kauffmanns Diener von Straßburg durch Lothringen gereyset. Wie er nun zu Bitsch an den Elsässischen Grentzen angelanget / hat er allda 12. Ertzhertzog-Leopoldische Soldaten angetroffen / mit denẽ er Malzeit gehalten / viel verächtliche Wort von seiner Person hören / vnd auff seiner Feind Gesundheit Bescheydt thun müssen. Worauff er sich in der Nacht von dannen gemacht / einen Vmbweg auff Zweybrücken genom̃en / daselbst aber auch nit zu erkennen gegeben / biß er nach Landaw (einer Reichs Statt gegen dem Maßgöwer Gebirg zu / zwo Meilen von dem Rheinstrom / an einem fast lustigen Ort gelegen) kam / da gabe er sich Graff Georg Ludwigen von Löwenstein zu erkennen / der von darauß solche Ankunfft dem von Mannßfeld zu wissen thete / der eben damals bey Ankündigung dieses der Spanischen Infantin Gesandten bey sich hatte / welcher wegen Abführung deß Pfaltzgräffischen Kriegsvolcks mit jm tractierte. Da er aber solche Zeitung vernommen hat er die Tractation abrumpiert / vnd dem Gesandten ein Gesundheit Trunck zugebracht / der zwar seinen Abschied gern genom̃en hette / aber der von Mannßfeld wolte jhn nicht von sich lassen / sondern ermahnete jn Pfaltzgraff Friederichs Ankunfft zu erwarten / welcher dann den 12. April. von Landaw allda mit grosser Frewde der Soldaten vnd Landvolcks anlangete / gedachten Gesandten zu Gast lude / vnd jhm mit frölichem Gesicht zusprach / vnder andern / er / Gesandter / seye kommen / jhmr seinen allergetrewesten Diener abzuspannen / aber er bedörffte jhn noch mehr / hette er nun etwas zu handeln / so möchte ers jhm selber sagen / er were ankommen / sein arm betrübt Landt / so jhm wider Gott vnd alle Billichkeit genommen vnnd verderbt were / mit der Hülff deß Höchsten zu schützen vnnd zu erretten. Mit welchem Bescheydt der Gesandte nach gehaltener Mahlzeit seinen Abscheid genommen / vnd davon gezogen. Pfaltzgraff Friederich reyset auß Holland nach der Pfaltz. Pfaltzgraff Friederich kompt zu Germerßheim an. Die Puncten welche zwifchen dem Graffen von Mannßfeld vnd dem Spanischẽ Gesandten auff Ratification der Infantin tractirt / aber bey Pfaltzgraff Friederichs Ankunfft in den Brunnẽ gefallen / sollen diese nachfolgende gewesen seyn: Puncten so zwischen dem von Mannßfeld vnd dẽ Spanischen Gesandten / zu Germerßheim tractirt wordẽ 1. Daß jme Mañßfeldern die Statt vnd Landvogtey Hagenaw / als ein Lehen jhm vnd seinẽ Erben gelassen / vnd da er keine Kinder bekomme / sol-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/800>, abgerufen am 22.11.2024.