Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.vermeint / die Herrschafften Oppeln vnnd Ratibor / vermög deß zu Niclaußburg vor diesem getroffenen Accords / einzuraumen sich geweigert / hat doch nichts desto minder er Bethlehem gegen Kay. M. vnd 100. stück Vieh einer Farb auff J. M. Meyerhoff zuverehren sich anerbotten / auch jhro ein schön Türckisch Roß mit herrlichen Zeug / vnd ein Pusican von gutem Gold / dessen Knopff ein Jaspis mit Edelgesteinen besetzet zum Praesent geschickt. Seine Gemahlin war eben damal mit todt abgangen / derhalben er zu Caschaw geblieben. Kayserliche Proposition / so off dem Landtag zu Ordenburg den Ongarisch-Ständen geschehen. Obangeregte Kayserliche Proposition war folgendes Innhalts; 1. Jhre Kays. May. vermahnete die getrewe Stände / daß sie hindan gesetzet aller Feindtseligkeiten von der Wolfarth jhres Vatterlandts vnd erhaltung deß allgemeinen Friedens / reifflich berathschlagen wolten / zu welchem Ende auch Jh. Kay. M. gegenwärtigem Landtag in eigener Person beyzuwohnen geruhet. 2. Daß deß Landes Cron auß der Königlichen Freystatt Trenschin zu Anfang deß Landtags auff das Schloß zu Preßburg wider gebracht / vnnd daselbs mit einer gnugsamen Besatzung bewahret werde. Hierzu dann J. May. gewisse Commissarien abordnen wolten / darzu die Ständ auch jre Commissarien decerniren möchten. 3. Daß der Friede mit dem Türcken vnd andern benachbarten Fürsten in acht genommen werde / vnd daß durch ein allgemein Statut wider die jenigen / so etwann Anlaß zu Brechung der Bündnuß geben / verfahren werde. 4. Mann solte auch ein allgemein Statut machen / wider die jenigen / welche mit dem Türcken / oder andern / so schädliche Handlung anstellen möchten / vnnd frembde Nationes zu deß Königreichs Verderben auffzuwicklen / vnd zu beruffen vnderstehen würden. 5. So fern auch jrgend ein feindlicher Einfall geschehen möchte / wolten die Ständ einen Weg vnd Maß der Defension erfinden. 6. Die Gesandten an den Türcken solten Relation jrer verrichteten Legation thun / zu besserm Fundament / wie der Frieden mit den Türcken zuerhalten. 7. Alle Güter so bey Zeiten deß Auffstandes hinweg genommen worden / solten vnter diesem wehrenden Landtag jhren Herrn restituirt werden. 8. Daß die Teutschen auff den Grentzen wider eingenommen werden / weil solches die allgemeine Gefahr erforderte / die Landt-Constitution es auch beschlossen / welche in scharpfer Disciplin solten gehalten werden. 9. Daß man ein Versicherung auffrichten wölte / daß die Spanschafften / so dem Bethlehem eingehändiget worden / widerumb zu Cron Vngarn solten gebracht werden / vnd solches auch den Constitutionen einverleibt werde. 10. Die Brieff so vber die newliche Confoederation auff gerichtet worden / solten J. M. eingeantwortet werden. II. Daß man die Porten wider von newem zehle / vnd daß man von jeder Porten wegen der Stewer 6. Vngarische fl. biß auff künfftigen Landtag zu contribuiren / decerniren wolle. 12. Deßgleichen solten die Robathen geleistet / vnd auß den Wälden genugsame Eichbäum / zu verbesserung der Bawfälligkeiten / durch die Spannschafften verschafftwerden. 13. Daß man jetziger Zeit beschaffenheit nach Profiand vff die Gräntzhäusser / contribuiren wolte. 14. Wegen der streiffenden Kriegsleuth solten die Articul / so abgewichener Jahren gemacht worden / in acht genommen werden. 15. Die Stände solten zu Erklürung jrer beständigen Trew gegen J. M. vnd dero rechtmässigen Successorn der Cron in Vngarn / ein allgemein Statut setzen / widerdie jenige so zu allgemeinem Verderben etwas vornehmen würden. 16. Man würde auch ein Statut machen müssen / daß die jenige Oercher / so zum Pulver tauglich / wider zu J. M. Notturfft von den Besitzern solcher Statt remittirt werde, damit man den Grentzen desto besser Fürsehung thun könne. 17. Weil die Festung Weitzen bey wehrendem Frieden eingenommen werde wöllen / solten die Stände deßwegen deliberiren / welches Gestalt deß Lands Interesse in acht genommen werde / damit durch solche Abreissungen / die Gräntzen vnd deß Landes Conservation nit Schaden litten. Die Vermehrung der Besatzungen / so gegen Canischa ligen / solten wie vor diesem beschlossen gehalten werden. 19. Daß der Außguß deß Flusses Raab außgeraumet werde / vnd die newe Mühlen daselbs wider eingenssen werden / damit der Bestung desto besser Vorsehung gethan werden köndle. 20. Officirer vnd Personen solten bestellet werden / so der Gerechtigkeit Administration verstünden / vnd an gewohnlichen Orten gehalten würden. 21. J. M. thäte die Stände ermahnen / daß sie in allen stücken / (sintemal selbige allein zu deß Vatterlandes Wolfarth gereicheten) sich also erzeigeten / daß sie hierdurch die Liebe gegen dem Vatterlandt / vnd jhren Gehorsamb gegen Kay. Mayest. erklärten / vnd hingegen J. May. geneigten Willen gegen den Stände vernehmen möchten. Stanislaus Turso wird Palatinus in Ungarn. Ehe die Stände jhre Erklärung auff diesen Vortrag eingegeben / ist zu Anfang deß Junii Stanislaus Turso mit gewöhnlichen Ceremonien / zum Vngarischen Palaltin erwöhlet / vnnd vnderdeß Commissarien mit in 1000. Mann zu Roß vnd Fuß nach Trenschin die Cron wider abzuholen / geschickt worden. Kays. Ferdinandt Gemahlin wird zur Ungarischen Königin gecrönet. Wie nun die Vngarische Cron dem Palatino vnd den Ständen wider zugestellet / ward darauff J. Kay. May. Gemahlin zu End deß Junii mit stattlichen Ceremonien / zu einer Königin in Vngarn zu Ordenburg gecrönet. Nach solchem ward von den Vngarischen Ständen die Kayserliche Proposition berathschlaget / vnnd zwar derselben nachzukommen beschlossen / aber noch ferners folgende Puncten begehret; Erstlich haben sie jhre Religion sub vtraque sie möchte Namen haben wie sie wolte / gantz frey begehret / vnd wann die Bischoff oder Geistliche einige Eintrag machten / solte der Palatin sie darumb zubestraffen Macht haben. Resolutio: Die Religion seyepassirt sub vtraque, sie seye Calvinisch / Lutherisch / rc. wie sie wolte. das Commando vber die Geistlichen aber hette J. M. in Spiritualib vermeint / die Herrschafften Oppeln vnnd Ratibor / vermög deß zu Niclaußburg vor diesem getroffenen Accords / einzuraumen sich geweigert / hat doch nichts desto minder er Bethlehem gegen Kay. M. vnd 100. stück Vieh einer Farb auff J. M. Meyerhoff zuverehren sich anerbotten / auch jhro ein schön Türckisch Roß mit herrlichẽ Zeug / vnd ein Pusican von gutem Gold / dessen Knopff ein Jaspis mit Edelgesteinen besetzet zum Praesent geschickt. Seine Gemahlin war eben damal mit todt abgangen / derhalben er zu Caschaw geblieben. Kayserliche Proposition / so off dem Landtag zu Ordenburg dẽ Ongarisch-Ständen geschehen. Obangeregte Kayserliche Proposition war folgendes Innhalts; 1. Jhre Kays. May. vermahnete die getrewe Stände / daß sie hindan gesetzet aller Feindtseligkeiten von der Wolfarth jhres Vatterlandts vñ erhaltung deß allgemeinen Friedens / reifflich berathschlagen wolten / zu welchem Ende auch Jh. Kay. M. gegenwärtigem Landtag in eigener Person beyzuwohnen geruhet. 2. Daß deß Landes Cron auß der Königlichen Freystatt Trenschin zu Anfang deß Landtags auff das Schloß zu Preßburg wider gebracht / vnnd daselbs mit einer gnugsamen Besatzung bewahret werde. Hierzu dann J. May. gewisse Commissarien abordnen wolten / darzu die Ständ auch jre Commissarien decerniren möchten. 3. Daß der Friede mit dem Türcken vnd andern benachbartẽ Fürsten in acht genommen werde / vnd daß durch ein allgemein Statut wider die jenigen / so etwann Anlaß zu Brechung der Bündnuß geben / verfahren werde. 4. Mann solte auch ein allgemein Statut machen / wider die jenigen / welche mit dem Türcken / oder andern / so schädliche Handlung anstellen möchten / vnnd frembde Nationes zu deß Königreichs Verderben auffzuwicklen / vñ zu beruffen vnderstehen würden. 5. So fern auch jrgend ein feindlicher Einfall geschehen möchte / wolten die Ständ einen Weg vnd Maß der Defension erfinden. 6. Die Gesandten an den Türcken solten Relation jrer verrichteten Legation thun / zu besserm Fundament / wie der Frieden mit dẽ Türcken zuerhalten. 7. Alle Güter so bey Zeiten deß Auffstandes hinweg genommen worden / solten vnter diesem wehrenden Landtag jhren Herrn restituirt werden. 8. Daß die Teutschen auff den Grentzen wider eingenommen werden / weil solches die allgemeine Gefahr erforderte / die Landt-Constitution es auch beschlossen / welche in scharpfer Disciplin soltẽ gehalten werden. 9. Daß man ein Versicherung auffrichtẽ wölte / daß die Spãschafften / so dem Bethlehem eingehändiget worden / widerumb zu Cron Vngarn solten gebracht werden / vnd solches auch den Constitutionen einverleibt werde. 10. Die Brieff so vber die newliche Confoederation auff gerichtet worden / solten J. M. eingeantwortet werden. II. Daß man die Porten wider von newem zehle / vnd daß man võ jeder Portẽ wegen der Stewer 6. Vngarische fl. biß auff künfftigen Landtag zu contribuiren / decerniren wolle. 12. Deßgleichen solten die Robathen geleistet / vnd auß den Wälden genugsame Eichbäum / zu verbesserung der Bawfälligkeiten / durch die Spañschafftẽ verschafftwerdẽ. 13. Daß man jetziger Zeit beschaffenheit nach Profiand vff die Gräntzhäusser / contribuiren wolte. 14. Wegen der streiffenden Kriegsleuth solten die Articul / so abgewichener Jahren gemacht wordẽ / in acht genom̃en werden. 15. Die Stände solten zu Erklürung jrer beständigen Trew gegen J. M. vnd dero rechtmässigen Successorn der Cron in Vngarn / ein allgemein Statut setzen / widerdie jenige so zu allgemeinem Verderben etwas vornehmẽ würdẽ. 16. Man würde auch ein Statut machẽ müssen / daß die jenige Oercher / so zum Pulver tauglich / wider zu J. M. Notturfft von den Besitzern solcher Statt remittirt werde, damit man den Grentzen desto besser Fürsehung thun könne. 17. Weil die Festung Weitzen bey wehrendem Frieden eingenom̃en werde wöllen / solten die Stände deßwegẽ deliberiren / welches Gestalt deß Lãds Interesse in acht genommen werde / damit durch solche Abreissungen / die Gräntzen vnd deß Landes Conservation nit Schaden litten. Die Vermehrung der Besatzungen / so gegen Canischa ligen / solten wie vor diesem beschlossen gehaltẽ werden. 19. Daß der Außguß deß Flusses Raab außgeraumet werde / vnd die newe Mühlen daselbs wider eingenssen werden / damit der Bestung desto besser Vorsehung gethan werden köndle. 20. Officirer vnd Personen solten bestellet werden / so der Gerechtigkeit Administration verstünden / vnd an gewohnlichen Orten gehalten würden. 21. J. M. thäte die Stände ermahnen / daß sie in allen stücken / (sintemal selbige allein zu deß Vatterlandes Wolfarth gereicheten) sich also erzeigeten / daß sie hierdurch die Liebe gegen dem Vatterlandt / vnd jhren Gehorsamb gegen Kay. Mayest. erklärten / vnd hingegen J. May. geneigten Willen gegen den Stände vernehmen möchten. Stanislaus Turso wird Palatinus in Ungarn. Ehe die Stände jhre Erklärung auff diesen Vortrag eingegeben / ist zu Anfang deß Junii Stanislaus Turso mit gewöhnlichen Ceremonien / zum Vngarischen Palaltin erwöhlet / vnnd vnderdeß Commissarien mit in 1000. Mann zu Roß vnd Fuß nach Trenschin die Cron wider abzuholen / geschickt worden. Kays. Ferdinandt Gemahlin wird zur Ungarischen Königin gecrönet. Wie nun die Vngarische Cron dem Palatino vnd den Ständen wider zugestellet / ward darauff J. Kay. May. Gemahlin zu End deß Junii mit stattlichen Ceremonien / zu einer Königin in Vngarn zu Ordenburg gecrönet. Nach solchem ward von den Vngarischen Ständen die Kayserliche Proposition berathschlaget / vnnd zwar derselben nachzukommen beschlossen / aber noch ferners folgende Puncten begehret; Erstlich haben sie jhre Religion sub vtraque sie möchte Namen haben wie sie wolte / gantz frey begehret / vnd wann die Bischoff oder Geistliche einige Eintrag machten / solte der Palatin sie darumb zubestraffen Macht haben. Resolutio: Die Religion seyepassirt sub vtraque, sie seye Calvinisch / Lutherisch / rc. wie sie wolte. das Commando vber die Geistlichẽ aber hette J. 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May. vermahnete die getrewe Stände / daß sie hindan gesetzet aller Feindtseligkeiten von der Wolfarth jhres Vatterlandts vñ erhaltung deß allgemeinen Friedens / reifflich berathschlagen wolten / zu welchem Ende auch Jh. Kay. M. gegenwärtigem Landtag in eigener Person beyzuwohnen geruhet. 2. Daß deß Landes Cron auß der Königlichen Freystatt Trenschin zu Anfang deß Landtags auff das Schloß zu Preßburg wider gebracht / vnnd daselbs mit einer gnugsamen Besatzung bewahret werde. Hierzu dann J. May. gewisse Commissarien abordnen wolten / darzu die Ständ auch jre Commissarien decerniren möchten. 3. Daß der Friede mit dem Türcken vnd andern benachbartẽ Fürsten in acht genommen werde / vnd daß durch ein allgemein Statut wider die jenigen / so etwann Anlaß zu Brechung der Bündnuß geben / verfahren werde. 4. Mann solte auch ein allgemein Statut machen / wider die jenigen / welche mit dem Türcken / oder andern / so schädliche Handlung anstellen möchten / vnnd frembde Nationes zu deß Königreichs Verderben auffzuwicklen / vñ zu beruffen vnderstehen würden. 5. So fern auch jrgend ein feindlicher Einfall geschehen möchte / wolten die Ständ einen Weg vnd Maß der Defension erfinden. 6. Die Gesandten an den Türcken solten Relation jrer verrichteten Legation thun / zu besserm Fundament / wie der Frieden mit dẽ Türcken zuerhalten. 7. Alle Güter so bey Zeiten deß Auffstandes hinweg genommen worden / solten vnter diesem wehrenden Landtag jhren Herrn restituirt werden. 8. Daß die Teutschen auff den Grentzen wider eingenommen werden / weil solches die allgemeine Gefahr erforderte / die Landt-Constitution es auch beschlossen / welche in scharpfer Disciplin soltẽ gehalten werden. 9. Daß man ein Versicherung auffrichtẽ wölte / daß die Spãschafften / so dem Bethlehem eingehändiget worden / widerumb zu Cron Vngarn solten gebracht werden / vnd solches auch den Constitutionen einverleibt werde. 10. Die Brieff so vber die newliche Confoederation auff gerichtet worden / solten J. M. eingeantwortet werden. II. Daß man die Porten wider von newem zehle / vnd daß man võ jeder Portẽ wegen der Stewer 6. Vngarische fl. biß auff künfftigen Landtag zu contribuiren / decerniren wolle. 12. Deßgleichen solten die Robathen geleistet / vnd auß den Wälden genugsame Eichbäum / zu verbesserung der Bawfälligkeiten / durch die Spañschafftẽ verschafftwerdẽ. 13. Daß man jetziger Zeit beschaffenheit nach Profiand vff die Gräntzhäusser / contribuiren wolte. 14. Wegen der streiffenden Kriegsleuth solten die Articul / so abgewichener Jahren gemacht wordẽ / in acht genom̃en werden. 15. Die Stände solten zu Erklürung jrer beständigen Trew gegen J. M. vnd dero rechtmässigen Successorn der Cron in Vngarn / ein allgemein Statut setzen / widerdie jenige so zu allgemeinem Verderben etwas vornehmẽ würdẽ. 16. Man würde auch ein Statut machẽ müssen / daß die jenige Oercher / so zum Pulver tauglich / wider zu J. M. Notturfft von den Besitzern solcher Statt remittirt werde, damit man den Grentzen desto besser Fürsehung thun könne. 17. Weil die Festung Weitzen bey wehrendem Frieden eingenom̃en werde wöllen / solten die Stände deßwegẽ deliberiren / welches Gestalt deß Lãds Interesse in acht genommen werde / damit durch solche Abreissungen / die Gräntzen vnd deß Landes Conservation nit Schaden litten. Die Vermehrung der Besatzungen / so gegen Canischa ligen / solten wie vor diesem beschlossen gehaltẽ werden. 19. Daß der Außguß deß Flusses Raab außgeraumet werde / vnd die newe Mühlen daselbs wider eingenssen werden / damit der Bestung desto besser Vorsehung gethan werden köndle. 20. Officirer vnd Personen solten bestellet werden / so der Gerechtigkeit Administration verstünden / vnd an gewohnlichen Orten gehalten würden. 21. J. M. thäte die Stände ermahnen / daß sie in allen stücken / (sintemal selbige allein zu deß Vatterlandes Wolfarth gereicheten) sich also erzeigeten / daß sie hierdurch die Liebe gegen dem Vatterlandt / vnd jhren Gehorsamb gegen Kay. Mayest. erklärten / vnd hingegen J. May. geneigten Willen gegen den Stände vernehmen möchten.</p> <p><note place="right">Stanislaus Turso wird Palatinus in Ungarn.</note> Ehe die Stände jhre Erklärung auff diesen Vortrag eingegeben / ist zu Anfang deß Junii Stanislaus Turso mit gewöhnlichen Ceremonien / zum Vngarischen Palaltin erwöhlet / vnnd vnderdeß Commissarien mit in 1000. Mann zu Roß vnd Fuß nach Trenschin die Cron wider abzuholen / geschickt worden.</p> <p><note place="right">Kays. Ferdinandt Gemahlin wird zur Ungarischen Königin gecrönet.</note> Wie nun die Vngarische Cron dem Palatino vnd den Ständen wider zugestellet / ward darauff J. Kay. May. Gemahlin zu End deß Junii mit stattlichen Ceremonien / zu einer Königin in Vngarn zu Ordenburg gecrönet.</p> <p>Nach solchem ward von den Vngarischen Ständen die Kayserliche Proposition berathschlaget / vnnd zwar derselben nachzukommen beschlossen / aber noch ferners folgende Puncten begehret;</p> <p>Erstlich haben sie jhre Religion sub vtraque sie möchte Namen haben wie sie wolte / gantz frey begehret / vnd wann die Bischoff oder Geistliche einige Eintrag machten / solte der Palatin sie darumb zubestraffen Macht haben. Resolutio: Die Religion seyepassirt sub vtraque, sie seye Calvinisch / Lutherisch / rc. wie sie wolte. das Commando vber die Geistlichẽ aber hette J. M. in Spiritualib </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [770/0873]
vermeint / die Herrschafften Oppeln vnnd Ratibor / vermög deß zu Niclaußburg vor diesem getroffenen Accords / einzuraumen sich geweigert / hat doch nichts desto minder er Bethlehem gegen Kay. M. vnd 100. stück Vieh einer Farb auff J. M. Meyerhoff zuverehren sich anerbotten / auch jhro ein schön Türckisch Roß mit herrlichẽ Zeug / vnd ein Pusican von gutem Gold / dessen Knopff ein Jaspis mit Edelgesteinen besetzet zum Praesent geschickt. Seine Gemahlin war eben damal mit todt abgangen / derhalben er zu Caschaw geblieben.
Obangeregte Kayserliche Proposition war folgendes Innhalts;
Kayserliche Proposition / so off dem Landtag zu Ordenburg dẽ Ongarisch-Ständen geschehen. 1. Jhre Kays. May. vermahnete die getrewe Stände / daß sie hindan gesetzet aller Feindtseligkeiten von der Wolfarth jhres Vatterlandts vñ erhaltung deß allgemeinen Friedens / reifflich berathschlagen wolten / zu welchem Ende auch Jh. Kay. M. gegenwärtigem Landtag in eigener Person beyzuwohnen geruhet. 2. Daß deß Landes Cron auß der Königlichen Freystatt Trenschin zu Anfang deß Landtags auff das Schloß zu Preßburg wider gebracht / vnnd daselbs mit einer gnugsamen Besatzung bewahret werde. Hierzu dann J. May. gewisse Commissarien abordnen wolten / darzu die Ständ auch jre Commissarien decerniren möchten. 3. Daß der Friede mit dem Türcken vnd andern benachbartẽ Fürsten in acht genommen werde / vnd daß durch ein allgemein Statut wider die jenigen / so etwann Anlaß zu Brechung der Bündnuß geben / verfahren werde. 4. Mann solte auch ein allgemein Statut machen / wider die jenigen / welche mit dem Türcken / oder andern / so schädliche Handlung anstellen möchten / vnnd frembde Nationes zu deß Königreichs Verderben auffzuwicklen / vñ zu beruffen vnderstehen würden. 5. So fern auch jrgend ein feindlicher Einfall geschehen möchte / wolten die Ständ einen Weg vnd Maß der Defension erfinden. 6. Die Gesandten an den Türcken solten Relation jrer verrichteten Legation thun / zu besserm Fundament / wie der Frieden mit dẽ Türcken zuerhalten. 7. Alle Güter so bey Zeiten deß Auffstandes hinweg genommen worden / solten vnter diesem wehrenden Landtag jhren Herrn restituirt werden. 8. Daß die Teutschen auff den Grentzen wider eingenommen werden / weil solches die allgemeine Gefahr erforderte / die Landt-Constitution es auch beschlossen / welche in scharpfer Disciplin soltẽ gehalten werden. 9. Daß man ein Versicherung auffrichtẽ wölte / daß die Spãschafften / so dem Bethlehem eingehändiget worden / widerumb zu Cron Vngarn solten gebracht werden / vnd solches auch den Constitutionen einverleibt werde. 10. Die Brieff so vber die newliche Confoederation auff gerichtet worden / solten J. M. eingeantwortet werden. II. Daß man die Porten wider von newem zehle / vnd daß man võ jeder Portẽ wegen der Stewer 6. Vngarische fl. biß auff künfftigen Landtag zu contribuiren / decerniren wolle. 12. Deßgleichen solten die Robathen geleistet / vnd auß den Wälden genugsame Eichbäum / zu verbesserung der Bawfälligkeiten / durch die Spañschafftẽ verschafftwerdẽ. 13. Daß man jetziger Zeit beschaffenheit nach Profiand vff die Gräntzhäusser / contribuiren wolte. 14. Wegen der streiffenden Kriegsleuth solten die Articul / so abgewichener Jahren gemacht wordẽ / in acht genom̃en werden. 15. Die Stände solten zu Erklürung jrer beständigen Trew gegen J. M. vnd dero rechtmässigen Successorn der Cron in Vngarn / ein allgemein Statut setzen / widerdie jenige so zu allgemeinem Verderben etwas vornehmẽ würdẽ. 16. Man würde auch ein Statut machẽ müssen / daß die jenige Oercher / so zum Pulver tauglich / wider zu J. M. Notturfft von den Besitzern solcher Statt remittirt werde, damit man den Grentzen desto besser Fürsehung thun könne. 17. Weil die Festung Weitzen bey wehrendem Frieden eingenom̃en werde wöllen / solten die Stände deßwegẽ deliberiren / welches Gestalt deß Lãds Interesse in acht genommen werde / damit durch solche Abreissungen / die Gräntzen vnd deß Landes Conservation nit Schaden litten. Die Vermehrung der Besatzungen / so gegen Canischa ligen / solten wie vor diesem beschlossen gehaltẽ werden. 19. Daß der Außguß deß Flusses Raab außgeraumet werde / vnd die newe Mühlen daselbs wider eingenssen werden / damit der Bestung desto besser Vorsehung gethan werden köndle. 20. Officirer vnd Personen solten bestellet werden / so der Gerechtigkeit Administration verstünden / vnd an gewohnlichen Orten gehalten würden. 21. J. M. thäte die Stände ermahnen / daß sie in allen stücken / (sintemal selbige allein zu deß Vatterlandes Wolfarth gereicheten) sich also erzeigeten / daß sie hierdurch die Liebe gegen dem Vatterlandt / vnd jhren Gehorsamb gegen Kay. Mayest. erklärten / vnd hingegen J. May. geneigten Willen gegen den Stände vernehmen möchten.
Ehe die Stände jhre Erklärung auff diesen Vortrag eingegeben / ist zu Anfang deß Junii Stanislaus Turso mit gewöhnlichen Ceremonien / zum Vngarischen Palaltin erwöhlet / vnnd vnderdeß Commissarien mit in 1000. Mann zu Roß vnd Fuß nach Trenschin die Cron wider abzuholen / geschickt worden.
Stanislaus Turso wird Palatinus in Ungarn. Wie nun die Vngarische Cron dem Palatino vnd den Ständen wider zugestellet / ward darauff J. Kay. May. Gemahlin zu End deß Junii mit stattlichen Ceremonien / zu einer Königin in Vngarn zu Ordenburg gecrönet.
Kays. Ferdinandt Gemahlin wird zur Ungarischen Königin gecrönet. Nach solchem ward von den Vngarischen Ständen die Kayserliche Proposition berathschlaget / vnnd zwar derselben nachzukommen beschlossen / aber noch ferners folgende Puncten begehret;
Erstlich haben sie jhre Religion sub vtraque sie möchte Namen haben wie sie wolte / gantz frey begehret / vnd wann die Bischoff oder Geistliche einige Eintrag machten / solte der Palatin sie darumb zubestraffen Macht haben. Resolutio: Die Religion seyepassirt sub vtraque, sie seye Calvinisch / Lutherisch / rc. wie sie wolte. das Commando vber die Geistlichẽ aber hette J. M. in Spiritualib
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