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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Die Holsteinisch / Sachsen Lawenburgisch Hennebergische Grafschafft wird vom Ligistischen Kriegsvolck verderbt. vnd Colaltische Regimenter sind von dieser Armada / zu anfang deß Wintermonats / dem Bethlehemb Gabor Widerstandt zuthun / (davon wir hernach sagen wollen) auß Hessen auffgebrochen / jhren Weg durch die Graffschafft Hennenberg genommen / darinn sehr vbel mit Plündern vnnd anderm Muthwillen gehauset / das Landvolck gepreßt / theils gar erschossen / viel schöne Pferd mitgenommen / aber mehrerntheils auff beschehene Inquisition wider zurück geben müssen. Diese Herrschafft hat förter den 25. dieses noch ein starcke Einquartirung vnd Brandschatzung erlitten / also daß hierdurch selbig reich Land auch in groß Verderben / Elend vnnd Armuth gerathen.

Manßfeldische werden geschlagen. Vmb diese Zeit haben die Embder sich sehr bemühet den von Manßfeld auß Ost Frießland zuvertreiben / zu dem End durch jhre Kriegsschiff jhm die Proviandt abgeschnitten / der Meynung jhn durch Hungersnoth herauß zu zwingen. Die Staden haben sich hier auff interponirt / vnd es dahin gemittelt / daß die Landschafft Ost Frießland / wann er Mansfelder solches raumen würde / [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]00000. fl. erlegen / hingegen er den Staten / so Bürg vnd Zahler seyn wolten / alle Vestungen vberliefern solte / welches dann also geschehen vnd vollzogen worden.

Es hat aber hier auff der Manßfelder noch eine Schantz auff gut Glück vnd Vnglück wagen wollen: Auff Glück zwar / wann er auß den Stifftern Münster vnnd Oßnabrück noch ein gute Beut zum Valet hette vberkommen mögen: wann es aber zum Vnglück außschlüge / er das Volck nicht bezahlen dörffte. Hat derowegen den Obristen Limbach mit seinem Regiment / den Paß zu eröffnen voran geschickt / welcher den 19. Decembris das Stättlein Frieß Oyta im Stifft Münster / darinn vngefehr 200. Ligistisch vnnd Spanisch Fußvolck vnder dem Obristen Blanckhart gelegen / durch einen Trompeter auffordern lassen. Weil aber selbige jhme nichts als Kraut vnnd Loth zu willen seyn wollen / hat er drey Stürmb auff das Stättlein gethan / aber allezeit mit Verlust abgeschlagen worden / also daß er mit seinem Volck sich davon ins Dorff Olden-Oyta sich reteriren müssen / daselbst er mehrern Succurß erwartet.

Inmittelst sind noch dreyhundert Soldaten in gedachtes Stättlein kommen / vnnd der Obriste Erwitte mit seinem Regiment zum Entsatz gefolget / der hat die Manßfeldische in gedachtem Dorff auff den Christabend vmbringet / mit jhnen scharmütziret / vnd nach dem sie es in Brandt gestecket / auff den Kirchhoff darumb ein hohe starcke Mawer / sich zu salviren genöthiget / da dann in hundert vnnd fünfftzig Manßfeldische todt geblieden / vnnd bey hundert / so das Ampthauß Kloppenburg abgebrennet gefangen worden. Folgenden S. Steffans Tag sind alle Wagen in Frieß Oyta auff gebotten vnnd mit einem Stücklein Geschütz nach dem Dorff Olden Oyta geführet / vnd daselbst mit Mist beladen worden / welche hernach die gefangene Manßfeldische zur Kirchhoffs Mawer / damit sie an statt einer Vor- vnd Brustwehr möchten gebraucht werden / schieben müssen / da dann alles Volck in Schlachtordnung zum Stu[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]mb gestellet worden. Wie diß der Obriste Limbach gesehen / hat er also bald ein Trommelschläger mit etlich Capitainen herauß geschickt / vnd vmb Quartier bitten lassen / welches jhm von dem Obristen Erwitte / mit Condition / sich alle sampt gefangen zu geben vnd gegen Lieferung aller Fähnlein / Gewehr vnd Pagagy verwilliget worden. Ist also nach dem der Obrist Erwitte all sein Volck zu Roß vnnd Fuß näher zum Kirchhoff auff beyden Seiten gestellet gehabt / zuförderst der Obriste Limpach / sein Obrister Leutenant Bellersheim / ein junger Graff von Solms vnnd Obrister Lawich herauß kommen / welche der Obriste Erwitte / Obrister Leutenant Witzleben / Hauptmann Ovelacker vnnd Leutenant Caspar von Hegen / gesänglich annehmen / vnnd nach starckem Verweiß deß Brandts in gemeltem Dorff / nacher Frieß Oyta verwahrlich führen lassen. Hierauff dann auch die vbrige Manßfeldische Soldaten / sampt den Officirern disarmirt vnd gefangen genommen worden.

Der gefangenen Obristen vnd Officirer waren 36. der eroberten Fahnen 15. so alle dem Graffen von Anhold nacher Warendorff geliefert vnd diese Niderlag alsobald dem Graffen von Tilly kundt gethan worden.

Nach diesem Treffen sind die Anholtische etlich mal vbers Eyß in Ost Frießland eingefallen / viel Manßfeldische erlegt vnnd gefangen / auch stattliche Beuthen bekommen / worauff deß Manßfelders vbrig Kriegsvolck sehr verlauffen / vnd dergleichen Schlappen nicht erwarten wollen: Viel Compagnyen haben auch jhren Receß begehret / so auff die Abdanckung nach Hauß vnd in anderer Herrn Dienst sich begeben / theils sind nach einem andern Musterplatz vnnd sonderlich in Franckreich / darinn der König viel Volck / damals vnbewußt zu was End / werben lassen / verwiesen worden / mit den vbrigen vnnd erfahrnesten hat Manßfeld sich in Holland reterirt.

Hertzog Christian zu Braunschweig hatte Lippstatt wird belägert. sich hiebevor vnder andern der Lippstatt impatronirt / dieselbe starck mit allerhand Aussenwercken befestiget / allda seinen Rendevous oder Lauffplatz gehabt / nachmaln selbige / als er ins Reich nach der Pfaltz gerucket / den Statischen vnnd Brandenburgischen eingeraumet / welche sie noch mehr fortificirt / vnd darauß mit Streiffen grossen Schaden in den vmbligenden Orthen gethan.

Nach dem nun Hertzog Christian zum andernmahl bey Stattloo geschlagen worden / haben die Spanische vnd Ligistische für gut angesehen / solche Statt / vngeachtet es schon spat im Jahr war / zubelägern / zu solchem End dann Graff Johann von Ost Frießland vnd Riedberg mit etlichen Regimenten bald nach Eingang deß Herbstmonats

Die Holsteinisch / Sachsen Lawenburgisch Hennebergische Grafschafft wird vom Ligistischen Kriegsvolck verderbt. vnd Colaltische Regimenter sind von dieser Armada / zu anfang deß Wintermonats / dem Bethlehemb Gabor Widerstandt zuthun / (davon wir hernach sagen wollen) auß Hessen auffgebrochen / jhren Weg durch die Graffschafft Hennenberg genommen / darinn sehr vbel mit Plündern vnnd anderm Muthwillen gehauset / das Landvolck gepreßt / theils gar erschossen / viel schöne Pferd mitgenommen / aber mehrerntheils auff beschehene Inquisition wider zurück geben müssen. Diese Herrschafft hat förter den 25. dieses noch ein starcke Einquartirung vnd Brandschatzung erlitten / also daß hierdurch selbig reich Land auch in groß Verderben / Elend vnnd Armuth gerathen.

Manßfeldische werden geschlagen. Vmb diese Zeit haben die Embder sich sehr bemühet den von Manßfeld auß Ost Frießland zuvertreiben / zu dem End durch jhre Kriegsschiff jhm die Proviandt abgeschnitten / der Meynung jhn durch Hungersnoth herauß zu zwingen. Die Staden haben sich hier auff interponirt / vnd es dahin gemittelt / daß die Landschafft Ost Frießland / wann er Mansfelder solches raumen würde / [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]00000. fl. erlegen / hingegen er den Staten / so Bürg vnd Zahler seyn wolten / alle Vestungen vberliefern solte / welches dann also geschehen vnd vollzogen worden.

Es hat aber hier auff der Manßfelder noch eine Schantz auff gut Glück vnd Vnglück wagen wollen: Auff Glück zwar / wann er auß den Stifftern Münster vnnd Oßnabrück noch ein gute Beut zum Valet hette vberkommen mögen: wann es aber zum Vnglück außschlüge / er das Volck nicht bezahlen dörffte. Hat derowegen den Obristen Limbach mit seinem Regiment / den Paß zu eröffnen voran geschickt / welcher den 19. Decembris das Stättlein Frieß Oyta im Stifft Münster / darinn vngefehr 200. Ligistisch vnnd Spanisch Fußvolck vnder dem Obristen Blanckhart gelegen / durch einen Trompeter auffordern lassen. Weil aber selbige jhme nichts als Kraut vnnd Loth zu willen seyn wollen / hat er drey Stürmb auff das Stättlein gethan / aber allezeit mit Verlust abgeschlagen worden / also daß er mit seinem Volck sich davon ins Dorff Olden-Oyta sich reteriren müssen / daselbst er mehrern Succurß erwartet.

Inmittelst sind noch dreyhundert Soldaten in gedachtes Stättlein kommen / vnnd der Obriste Erwitte mit seinem Regiment zum Entsatz gefolget / der hat die Manßfeldische in gedachtem Dorff auff den Christabend vmbringet / mit jhnen scharmütziret / vnd nach dem sie es in Brandt gestecket / auff den Kirchhoff darumb ein hohe starcke Mawer / sich zu salviren genöthiget / da dann in hundert vnnd fünfftzig Manßfeldische todt geblieden / vnnd bey hundert / so das Ampthauß Kloppenburg abgebrennet gefangen worden. Folgenden S. Steffans Tag sind alle Wagen in Frieß Oyta auff gebotten vnnd mit einem Stücklein Geschütz nach dem Dorff Olden Oyta geführet / vnd daselbst mit Mist beladen worden / welche hernach die gefangene Manßfeldische zur Kirchhoffs Mawer / damit sie an statt einer Vor- vnd Brustwehr möchten gebraucht werden / schieben müssen / da dann alles Volck in Schlachtordnung zum Stu[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]mb gestellet worden. Wie diß der Obriste Limbach gesehen / hat er also bald ein Trommelschläger mit etlich Capitainen herauß geschickt / vnd vmb Quartier bitten lassen / welches jhm von dem Obristen Erwitte / mit Condition / sich alle sampt gefangen zu geben vnd gegen Lieferung aller Fähnlein / Gewehr vnd Pagagy verwilliget worden. Ist also nach dem der Obrist Erwitte all sein Volck zu Roß vnnd Fuß näher zum Kirchhoff auff beyden Seiten gestellet gehabt / zuförderst der Obriste Limpach / sein Obrister Leutenant Bellersheim / ein junger Graff von Solms vnnd Obrister Lawich herauß kommen / welche der Obriste Erwitte / Obrister Leutenant Witzleben / Hauptmann Ovelacker vnnd Leutenant Caspar von Hegen / gesänglich annehmen / vnnd nach starckem Verweiß deß Brandts in gemeltem Dorff / nacher Frieß Oyta verwahrlich führen lassen. Hierauff dann auch die vbrige Manßfeldische Soldaten / sampt den Officirern disarmirt vnd gefangen genommen worden.

Der gefangenen Obristen vnd Officirer waren 36. der eroberten Fahnen 15. so alle dem Graffen von Anhold nacher Warendorff geliefert vnd diese Niderlag alsobald dem Graffen von Tilly kundt gethan worden.

Nach diesem Treffen sind die Anholtische etlich mal vbers Eyß in Ost Frießland eingefallen / viel Manßfeldische erlegt vnnd gefangen / auch stattliche Beuthen bekommen / worauff deß Manßfelders vbrig Kriegsvolck sehr verlauffen / vnd dergleichen Schlappen nicht erwarten wollen: Viel Compagnyen haben auch jhren Receß begehret / so auff die Abdanckung nach Hauß vnd in anderer Herrn Dienst sich begeben / theils sind nach einem andern Musterplatz vnnd sonderlich in Franckreich / darinn der König viel Volck / damals vnbewußt zu was End / werben lassen / verwiesen worden / mit den vbrigen vnnd erfahrnesten hat Manßfeld sich in Holland reterirt.

Hertzog Christian zu Braunschweig hatte Lippstatt wird belägert. sich hiebevor vnder andern der Lippstatt impatronirt / dieselbe starck mit allerhand Aussenwercken befestiget / allda seinen Rendevous oder Lauffplatz gehabt / nachmaln selbige / als er ins Reich nach der Pfaltz gerucket / den Statischen vnnd Brandenburgischen eingeraumet / welche sie noch mehr fortificirt / vnd darauß mit Streiffen grossen Schaden in den vmbligenden Orthen gethan.

Nach dem nun Hertzog Christian zum andernmahl bey Stattloo geschlagen worden / haben die Spanische vnd Ligistische für gut angesehen / solche Statt / vngeachtet es schon spat im Jahr war / zubelägern / zu solchem End dann Graff Johann von Ost Frießland vnd Riedberg mit etlichen Regimenten bald nach Eingang deß Herbstmonats

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[849/0964] Die Holsteinisch / Sachsen Lawenburgisch vnd Colaltische Regimenter sind von dieser Armada / zu anfang deß Wintermonats / dem Bethlehemb Gabor Widerstandt zuthun / (davon wir hernach sagen wollen) auß Hessen auffgebrochen / jhren Weg durch die Graffschafft Hennenberg genommen / darinn sehr vbel mit Plündern vnnd anderm Muthwillen gehauset / das Landvolck gepreßt / theils gar erschossen / viel schöne Pferd mitgenommen / aber mehrerntheils auff beschehene Inquisition wider zurück geben müssen. Diese Herrschafft hat förter den 25. dieses noch ein starcke Einquartirung vnd Brandschatzung erlitten / also daß hierdurch selbig reich Land auch in groß Verderben / Elend vnnd Armuth gerathen. Hennebergische Grafschafft wird vom Ligistischen Kriegsvolck verderbt. Vmb diese Zeit haben die Embder sich sehr bemühet den von Manßfeld auß Ost Frießland zuvertreiben / zu dem End durch jhre Kriegsschiff jhm die Proviandt abgeschnitten / der Meynung jhn durch Hungersnoth herauß zu zwingen. Die Staden haben sich hier auff interponirt / vnd es dahin gemittelt / daß die Landschafft Ost Frießland / wann er Mansfelder solches raumen würde / _00000. fl. erlegen / hingegen er den Staten / so Bürg vnd Zahler seyn wolten / alle Vestungen vberliefern solte / welches dann also geschehen vnd vollzogen worden. Manßfeldische werden geschlagen. Es hat aber hier auff der Manßfelder noch eine Schantz auff gut Glück vnd Vnglück wagen wollen: Auff Glück zwar / wann er auß den Stifftern Münster vnnd Oßnabrück noch ein gute Beut zum Valet hette vberkommen mögen: wann es aber zum Vnglück außschlüge / er das Volck nicht bezahlen dörffte. Hat derowegen den Obristen Limbach mit seinem Regiment / den Paß zu eröffnen voran geschickt / welcher den 19. Decembris das Stättlein Frieß Oyta im Stifft Münster / darinn vngefehr 200. Ligistisch vnnd Spanisch Fußvolck vnder dem Obristen Blanckhart gelegen / durch einen Trompeter auffordern lassen. Weil aber selbige jhme nichts als Kraut vnnd Loth zu willen seyn wollen / hat er drey Stürmb auff das Stättlein gethan / aber allezeit mit Verlust abgeschlagen worden / also daß er mit seinem Volck sich davon ins Dorff Olden-Oyta sich reteriren müssen / daselbst er mehrern Succurß erwartet. Inmittelst sind noch dreyhundert Soldaten in gedachtes Stättlein kommen / vnnd der Obriste Erwitte mit seinem Regiment zum Entsatz gefolget / der hat die Manßfeldische in gedachtem Dorff auff den Christabend vmbringet / mit jhnen scharmütziret / vnd nach dem sie es in Brandt gestecket / auff den Kirchhoff darumb ein hohe starcke Mawer / sich zu salviren genöthiget / da dann in hundert vnnd fünfftzig Manßfeldische todt geblieden / vnnd bey hundert / so das Ampthauß Kloppenburg abgebrennet gefangen worden. Folgenden S. Steffans Tag sind alle Wagen in Frieß Oyta auff gebotten vnnd mit einem Stücklein Geschütz nach dem Dorff Olden Oyta geführet / vnd daselbst mit Mist beladen worden / welche hernach die gefangene Manßfeldische zur Kirchhoffs Mawer / damit sie an statt einer Vor- vnd Brustwehr möchten gebraucht werden / schieben müssen / da dann alles Volck in Schlachtordnung zum Stu_mb gestellet worden. Wie diß der Obriste Limbach gesehen / hat er also bald ein Trommelschläger mit etlich Capitainen herauß geschickt / vnd vmb Quartier bitten lassen / welches jhm von dem Obristen Erwitte / mit Condition / sich alle sampt gefangen zu geben vnd gegen Lieferung aller Fähnlein / Gewehr vnd Pagagy verwilliget worden. Ist also nach dem der Obrist Erwitte all sein Volck zu Roß vnnd Fuß näher zum Kirchhoff auff beyden Seiten gestellet gehabt / zuförderst der Obriste Limpach / sein Obrister Leutenant Bellersheim / ein junger Graff von Solms vnnd Obrister Lawich herauß kommen / welche der Obriste Erwitte / Obrister Leutenant Witzleben / Hauptmann Ovelacker vnnd Leutenant Caspar von Hegen / gesänglich annehmen / vnnd nach starckem Verweiß deß Brandts in gemeltem Dorff / nacher Frieß Oyta verwahrlich führen lassen. Hierauff dann auch die vbrige Manßfeldische Soldaten / sampt den Officirern disarmirt vnd gefangen genommen worden. Der gefangenen Obristen vnd Officirer waren 36. der eroberten Fahnen 15. so alle dem Graffen von Anhold nacher Warendorff geliefert vnd diese Niderlag alsobald dem Graffen von Tilly kundt gethan worden. Nach diesem Treffen sind die Anholtische etlich mal vbers Eyß in Ost Frießland eingefallen / viel Manßfeldische erlegt vnnd gefangen / auch stattliche Beuthen bekommen / worauff deß Manßfelders vbrig Kriegsvolck sehr verlauffen / vnd dergleichen Schlappen nicht erwarten wollen: Viel Compagnyen haben auch jhren Receß begehret / so auff die Abdanckung nach Hauß vnd in anderer Herrn Dienst sich begeben / theils sind nach einem andern Musterplatz vnnd sonderlich in Franckreich / darinn der König viel Volck / damals vnbewußt zu was End / werben lassen / verwiesen worden / mit den vbrigen vnnd erfahrnesten hat Manßfeld sich in Holland reterirt. Hertzog Christian zu Braunschweig hatte sich hiebevor vnder andern der Lippstatt impatronirt / dieselbe starck mit allerhand Aussenwercken befestiget / allda seinen Rendevous oder Lauffplatz gehabt / nachmaln selbige / als er ins Reich nach der Pfaltz gerucket / den Statischen vnnd Brandenburgischen eingeraumet / welche sie noch mehr fortificirt / vnd darauß mit Streiffen grossen Schaden in den vmbligenden Orthen gethan. Lippstatt wird belägert. Nach dem nun Hertzog Christian zum andernmahl bey Stattloo geschlagen worden / haben die Spanische vnd Ligistische für gut angesehen / solche Statt / vngeachtet es schon spat im Jahr war / zubelägern / zu solchem End dann Graff Johann von Ost Frießland vnd Riedberg mit etlichen Regimenten bald nach Eingang deß Herbstmonats

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  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 849. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/964>, abgerufen am 23.11.2024.