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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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biß an den Graben vnder das Geschütz kommen / vnnd nunmehr mit Mußquetenkugeln einander wol erreichen mögen. Weil aber die Belägerte mit falschen Draikugeln herauß geschossen / haben die Spanische durch einen Trompeter jhnen anzeigen lassen / daß solches nit Kriegsgebrauch / vnd da sie es nicht einstellen würden / müßten sie auff andere Mittel gedencken; darauff die Guarnison es den Bürgern Schuld gegeben / derowegen die Spanische den Bürgern ansagen lassen / wann dergleichen Draikugel Schüß noch eins würden vermercket werden / daß in Eroberung der Statt sie alle solten gehencket werden. Darauff die Belägerte dergleichen vnderlassen / aber sonsten mit redlichem Schiessen nicht gefeyret / also daß man biß anfang deß Octobris die Anzahl der gebliebenen im Läger auff achthundert geschätzet.

Vnlang hernach haben ein Compagny Waghälß sich vnderstanden / die Schleuß / dardurch die Belägerten das Wasser auß der Lippe in Stattgraben liessen / abzunehmen / aber solches wegen starcken Schiessens nicht vollführen mögen.

Vnderdessen sind die Spanische zu vnderschiedlichen mahlen auff den halben Mon / so jenseit der Statt vnd dem Wasser war / angefallen / aber allemal abgeschlagen worden / darbey vom Fuggerischen Regiment zween Capitän / vom Isenburgischen vnd Embdischen auch zween neben einer zimlichen Anzahl gemeiner Soldaten geblieben / auch auff einer Brücken / so zum Einfall von den Belägerten zugerichtet / viel in den Wassergraben gefallen vnd ersoffen.

Inmittels ist Corduba ein halbe Meil von Wesel / in vnd vmb Schwartzenberg mit seiner Armada / vnd Graff Henrich vom Berg mit einer andern zwischen der Maaß vnd Rhein gelegen / die Statische auffzuhalten / daß sie die Lippstatt nicht entsetzen möchten / Marggraff Spinolae / deß Graffen von Anhalts vnd der Keyserischen Armaden zugeschweigen / so alle auff der Statischen / Manßfeldischen vnnd Halberstattischen Beginnen Achtung gaben.

Colaltische plündern die Graffschafft Mörß. Die Colaltische sind vnter der weile in die Graffschafft Mörß / vngeachtet mit derselben ein Neutralität auff ein Jahr lang zu Brüssel veraccordirt war / eingefallen / darinn geplündert vnd viel Viehe weggetrieben / vnd hat jhnen der Stadische Gubernator in Mörß vor jhrem Abzug / den sie auch nach der Lippstatt genommen / etliche Tonnen Bier / Centner Brodt vnd Käß herauß geben müssen.

Lippstatt wird von den Spanischen vergeblich gestürmbt. Weil den Belägerten in der Lippstatt in dessen die Munition / Kraut vnd Loth abgienge / sie auch kein Entsatz zuhoffen hatten / haben sie den 19. Octobris / nach dem sie denselben Tag ein vornehmen Fendrichen vom Newburgischen Regiment erschossen / ein Trummelschlager ins Läger geschickt / mit Schrifftlichem Begehren an den Graffen von Riedberg / daß er seinen Rath / Doctor Westphalen zum Accord hineyn schicken wolte. Weil aber von einem auß der Statt nach Holland geschickten Botten / welcher auffgefangen worden / obgedachter Mangel an Kraut vnd Loth entdecket worden / ist der Trummelschlager wider vnverrichter Sachen in die Statt abgefertiget / hingegen Anordnung vom Graffen gethan worden / die Statt mit gewehrter Hand vnnd Sturmb zu erobern: wie dann zu solchem End den folgenden Tag deß Morgends frühe in allen Posten Befehl ergangen / die Statt / jhre Lauffgräben vnd halbe Mond anzufallen / welches vmb 8. Vhren nach etlich Losungsschüssen auß groben Stücken also ergangen.

Erstlich sind etliche Fahnen vom Newburgischen Regiment / auff die Stacketen an der Lippseiten angefallen / vnd haben solche mit Stroh / Holtz / Bechkräntzen / Theer vnnd anderer brennender Materi anzuzünden sich vnderstanden / so aber wegen widerwertigen Winds nicht angangen / inmittelst andere Fahnen gewaltig mit Mußqueten auff die Wäll / Mawren vnd halbe Mond / daß sich von den Belägerten niemandt solte sehen lassen / geschossen / aber sie haben sich gleichwol dapffer gewehrt vnd den Sturmb abgeschlagen. Hernach sind die Fuggerische / Isenburgische vnd Embdische auch an einem halben Mond angefallen / vnd dreymal darauff kommen / aber durch der Soldaten / Bürger vnnd Weiber Gegenwehr zurück getrieben / viel verwundt / vnd erlegt worden. An einem andern Ort sind die Anspach Brandenburgische auch durch jhre Trencheen an der Belägerten Lauffgräben / so sie vor der Mawren von einem halben Mond zum andern gemacht / eingefallen / vnd den Feind darauß getrieben / daß er sich nach dem halben Mond begeben müssen; aber die Belägerte haben darauff auß etlichen Stücken / so sie verborgen vnd tieff in den halben Mond eingeschnitten gehabt / daß sie durch die Lauffgräben streichen können / mit Hagel vnd Schrot vnder die Anspachische dermassen geschossen / daß jhrer viel in den Lauffgräben sitzen blieben / auch ein zimliche Anzahl verwundet worden.

Anderswo haben die Wallonen vnnd Burgundier auch ein Sturmb angetretten vnnd sich wacker gehalten / auch zimblich Volck vnnd ein Capitän verlohren: diese haben die Italiäner secundirt / also daß sie vnder die Pfort kommen / aber sich gleichfalls mit zimblichem Verlust reteriren müssen. In diesen Stürmben sind von den Stürmenden fast in sechshundert Mann / darunder ein Rheingraff / dem auß einem Stück der halbe Kopff weggeschossen worden / vnnd ein Italiänischer Herr beneben etlichen Officirern geblieben / vnnd haben die Belägerten so wol Soldaten vnnd Bürger / als Weiber vnd Jungen sich sehr Ritterlich gewehrt / auß Forcht wann sie mit Gewalt vnd dem Sturmb solten vberwältiget werden / sie kein Quartier haben würden. Man hat viel Weiber gesehen / so Helleparten in den Händen gehabt. Weil aber die Belägerte den Ernst gesehen vnnd jhnen die Rechnung gemacht / daß sie endlich wegen Mangel an Kraut vnnd Loth / wann jhnen auff solche weiß ferr-

biß an den Graben vnder das Geschütz kommen / vnnd nunmehr mit Mußquetenkugeln einander wol erreichen mögen. Weil aber die Belägerte mit falschen Draikugeln herauß geschossen / haben die Spanische durch einen Trompeter jhnen anzeigen lassen / daß solches nit Kriegsgebrauch / vnd da sie es nicht einstellen würden / müßten sie auff andere Mittel gedencken; darauff die Guarnison es den Bürgern Schuld gegeben / derowegen die Spanische den Bürgern ansagen lassen / wann dergleichen Draikugel Schüß noch eins würden vermercket werden / daß in Eroberung der Statt sie alle solten gehencket werden. Darauff die Belägerte dergleichen vnderlassen / aber sonsten mit redlichem Schiessen nicht gefeyret / also daß man biß anfang deß Octobris die Anzahl der gebliebenen im Läger auff achthundert geschätzet.

Vnlang hernach haben ein Compagny Waghälß sich vnderstanden / die Schleuß / dardurch die Belägerten das Wasser auß der Lippe in Stattgraben liessen / abzunehmen / aber solches wegen starcken Schiessens nicht vollführen mögen.

Vnderdessen sind die Spanische zu vnderschiedlichen mahlen auff den halben Mon / so jenseit der Statt vnd dem Wasser war / angefallen / aber allemal abgeschlagen worden / darbey vom Fuggerischen Regiment zween Capitän / vom Isenburgischen vnd Embdischen auch zween neben einer zimlichen Anzahl gemeiner Soldaten geblieben / auch auff einer Brücken / so zum Einfall von den Belägerten zugerichtet / viel in den Wassergraben gefallen vnd ersoffen.

Inmittels ist Corduba ein halbe Meil von Wesel / in vnd vmb Schwartzenberg mit seiner Armada / vnd Graff Henrich vom Berg mit einer andern zwischen der Maaß vnd Rhein gelegen / die Statische auffzuhalten / daß sie die Lippstatt nicht entsetzen möchten / Marggraff Spinolae / deß Graffen von Anhalts vnd der Keyserischen Armaden zugeschweigen / so alle auff der Statischen / Manßfeldischen vnnd Halberstattischen Beginnen Achtung gaben.

Colaltische plündern die Graffschafft Mörß. Die Colaltische sind vnter der weile in die Graffschafft Mörß / vngeachtet mit derselben ein Neutralität auff ein Jahr lang zu Brüssel veraccordirt war / eingefallen / darinn geplündert vnd viel Viehe weggetrieben / vnd hat jhnen der Stadische Gubernator in Mörß vor jhrem Abzug / den sie auch nach der Lippstatt genommen / etliche Tonnen Bier / Centner Brodt vnd Käß herauß geben müssen.

Lippstatt wird von den Spanischen vergeblich gestürmbt. Weil den Belägerten in der Lippstatt in dessen die Munition / Kraut vnd Loth abgienge / sie auch kein Entsatz zuhoffen hatten / haben sie den 19. Octobris / nach dem sie denselben Tag ein vornehmen Fendrichen vom Newburgischen Regiment erschossen / ein Trummelschlager ins Läger geschickt / mit Schrifftlichem Begehren an den Graffen von Riedberg / daß er seinen Rath / Doctor Westphalen zum Accord hineyn schicken wolte. Weil aber von einem auß der Statt nach Holland geschickten Botten / welcher auffgefangen worden / obgedachter Mangel an Kraut vnd Loth entdecket worden / ist der Trummelschlager wider vnverrichter Sachen in die Statt abgefertiget / hingegen Anordnung vom Graffen gethan worden / die Statt mit gewehrter Hand vnnd Sturmb zu erobern: wie dann zu solchem End den folgenden Tag deß Morgends frühe in allen Posten Befehl ergangen / die Statt / jhre Lauffgräben vnd halbe Mond anzufallen / welches vmb 8. Vhren nach etlich Losungsschüssen auß groben Stücken also ergangen.

Erstlich sind etliche Fahnen vom Newburgischen Regiment / auff die Stacketen an der Lippseiten angefallen / vnd haben solche mit Stroh / Holtz / Bechkräntzen / Theer vnnd anderer brennender Materi anzuzünden sich vnderstanden / so aber wegen widerwertigen Winds nicht angangen / inmittelst andere Fahnen gewaltig mit Mußqueten auff die Wäll / Mawren vnd halbe Mond / daß sich von den Belägerten niemandt solte sehen lassen / geschossen / aber sie haben sich gleichwol dapffer gewehrt vnd den Sturmb abgeschlagen. Hernach sind die Fuggerische / Isenburgische vnd Embdische auch an einem halben Mond angefallen / vnd dreymal darauff kommen / aber durch der Soldaten / Bürger vnnd Weiber Gegenwehr zurück getrieben / viel verwundt / vnd erlegt worden. An einem andern Ort sind die Anspach Brandenburgische auch durch jhre Trencheen an der Belägerten Lauffgräben / so sie vor der Mawren von einem halben Mond zum andern gemacht / eingefallen / vnd den Feind darauß getrieben / daß er sich nach dem halben Mond begeben müssen; aber die Belägerte haben darauff auß etlichen Stücken / so sie verborgen vnd tieff in den halben Mond eingeschnitten gehabt / daß sie durch die Lauffgräben streichen können / mit Hagel vnd Schrot vnder die Anspachische dermassen geschossen / daß jhrer viel in den Lauffgräben sitzen blieben / auch ein zimliche Anzahl verwundet worden.

Anderswo haben die Wallonen vnnd Burgundier auch ein Sturmb angetretten vnnd sich wacker gehalten / auch zimblich Volck vnnd ein Capitän verlohren: diese haben die Italiäner secundirt / also daß sie vnder die Pfort kommen / aber sich gleichfalls mit zimblichem Verlust reteriren müssen. In diesen Stürmben sind von den Stürmenden fast in sechshundert Mann / darunder ein Rheingraff / dem auß einem Stück der halbe Kopff weggeschossen worden / vnnd ein Italiänischer Herr beneben etlichen Officirern geblieben / vnnd haben die Belägerten so wol Soldaten vnnd Bürger / als Weiber vnd Jungen sich sehr Ritterlich gewehrt / auß Forcht wann sie mit Gewalt vnd dem Sturmb solten vberwältiget werden / sie kein Quartier haben würden. Man hat viel Weiber gesehen / so Helleparten in den Händen gehabt. Weil aber die Belägerte den Ernst gesehen vnnd jhnen die Rechnung gemacht / daß sie endlich wegen Mangel an Kraut vnnd Loth / wann jhnen auff solche weiß ferr-

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[851/0966] biß an den Graben vnder das Geschütz kommen / vnnd nunmehr mit Mußquetenkugeln einander wol erreichen mögen. Weil aber die Belägerte mit falschen Draikugeln herauß geschossen / haben die Spanische durch einen Trompeter jhnen anzeigen lassen / daß solches nit Kriegsgebrauch / vnd da sie es nicht einstellen würden / müßten sie auff andere Mittel gedencken; darauff die Guarnison es den Bürgern Schuld gegeben / derowegen die Spanische den Bürgern ansagen lassen / wann dergleichen Draikugel Schüß noch eins würden vermercket werden / daß in Eroberung der Statt sie alle solten gehencket werden. Darauff die Belägerte dergleichen vnderlassen / aber sonsten mit redlichem Schiessen nicht gefeyret / also daß man biß anfang deß Octobris die Anzahl der gebliebenen im Läger auff achthundert geschätzet. Vnlang hernach haben ein Compagny Waghälß sich vnderstanden / die Schleuß / dardurch die Belägerten das Wasser auß der Lippe in Stattgraben liessen / abzunehmen / aber solches wegen starcken Schiessens nicht vollführen mögen. Vnderdessen sind die Spanische zu vnderschiedlichen mahlen auff den halben Mon / so jenseit der Statt vnd dem Wasser war / angefallen / aber allemal abgeschlagen worden / darbey vom Fuggerischen Regiment zween Capitän / vom Isenburgischen vnd Embdischen auch zween neben einer zimlichen Anzahl gemeiner Soldaten geblieben / auch auff einer Brücken / so zum Einfall von den Belägerten zugerichtet / viel in den Wassergraben gefallen vnd ersoffen. Inmittels ist Corduba ein halbe Meil von Wesel / in vnd vmb Schwartzenberg mit seiner Armada / vnd Graff Henrich vom Berg mit einer andern zwischen der Maaß vnd Rhein gelegen / die Statische auffzuhalten / daß sie die Lippstatt nicht entsetzen möchten / Marggraff Spinolae / deß Graffen von Anhalts vnd der Keyserischen Armaden zugeschweigen / so alle auff der Statischen / Manßfeldischen vnnd Halberstattischen Beginnen Achtung gaben. Die Colaltische sind vnter der weile in die Graffschafft Mörß / vngeachtet mit derselben ein Neutralität auff ein Jahr lang zu Brüssel veraccordirt war / eingefallen / darinn geplündert vnd viel Viehe weggetrieben / vnd hat jhnen der Stadische Gubernator in Mörß vor jhrem Abzug / den sie auch nach der Lippstatt genommen / etliche Tonnen Bier / Centner Brodt vnd Käß herauß geben müssen. Colaltische plündern die Graffschafft Mörß. Weil den Belägerten in der Lippstatt in dessen die Munition / Kraut vnd Loth abgienge / sie auch kein Entsatz zuhoffen hatten / haben sie den 19. Octobris / nach dem sie denselben Tag ein vornehmen Fendrichen vom Newburgischen Regiment erschossen / ein Trummelschlager ins Läger geschickt / mit Schrifftlichem Begehren an den Graffen von Riedberg / daß er seinen Rath / Doctor Westphalen zum Accord hineyn schicken wolte. Weil aber von einem auß der Statt nach Holland geschickten Botten / welcher auffgefangen worden / obgedachter Mangel an Kraut vnd Loth entdecket worden / ist der Trummelschlager wider vnverrichter Sachen in die Statt abgefertiget / hingegen Anordnung vom Graffen gethan worden / die Statt mit gewehrter Hand vnnd Sturmb zu erobern: wie dann zu solchem End den folgenden Tag deß Morgends frühe in allen Posten Befehl ergangen / die Statt / jhre Lauffgräben vnd halbe Mond anzufallen / welches vmb 8. Vhren nach etlich Losungsschüssen auß groben Stücken also ergangen. Lippstatt wird von den Spanischen vergeblich gestürmbt. Erstlich sind etliche Fahnen vom Newburgischen Regiment / auff die Stacketen an der Lippseiten angefallen / vnd haben solche mit Stroh / Holtz / Bechkräntzen / Theer vnnd anderer brennender Materi anzuzünden sich vnderstanden / so aber wegen widerwertigen Winds nicht angangen / inmittelst andere Fahnen gewaltig mit Mußqueten auff die Wäll / Mawren vnd halbe Mond / daß sich von den Belägerten niemandt solte sehen lassen / geschossen / aber sie haben sich gleichwol dapffer gewehrt vnd den Sturmb abgeschlagen. Hernach sind die Fuggerische / Isenburgische vnd Embdische auch an einem halben Mond angefallen / vnd dreymal darauff kommen / aber durch der Soldaten / Bürger vnnd Weiber Gegenwehr zurück getrieben / viel verwundt / vnd erlegt worden. An einem andern Ort sind die Anspach Brandenburgische auch durch jhre Trencheen an der Belägerten Lauffgräben / so sie vor der Mawren von einem halben Mond zum andern gemacht / eingefallen / vnd den Feind darauß getrieben / daß er sich nach dem halben Mond begeben müssen; aber die Belägerte haben darauff auß etlichen Stücken / so sie verborgen vnd tieff in den halben Mond eingeschnitten gehabt / daß sie durch die Lauffgräben streichen können / mit Hagel vnd Schrot vnder die Anspachische dermassen geschossen / daß jhrer viel in den Lauffgräben sitzen blieben / auch ein zimliche Anzahl verwundet worden. Anderswo haben die Wallonen vnnd Burgundier auch ein Sturmb angetretten vnnd sich wacker gehalten / auch zimblich Volck vnnd ein Capitän verlohren: diese haben die Italiäner secundirt / also daß sie vnder die Pfort kommen / aber sich gleichfalls mit zimblichem Verlust reteriren müssen. In diesen Stürmben sind von den Stürmenden fast in sechshundert Mann / darunder ein Rheingraff / dem auß einem Stück der halbe Kopff weggeschossen worden / vnnd ein Italiänischer Herr beneben etlichen Officirern geblieben / vnnd haben die Belägerten so wol Soldaten vnnd Bürger / als Weiber vnd Jungen sich sehr Ritterlich gewehrt / auß Forcht wann sie mit Gewalt vnd dem Sturmb solten vberwältiget werden / sie kein Quartier haben würden. Man hat viel Weiber gesehen / so Helleparten in den Händen gehabt. Weil aber die Belägerte den Ernst gesehen vnnd jhnen die Rechnung gemacht / daß sie endlich wegen Mangel an Kraut vnnd Loth / wann jhnen auff solche weiß ferr-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 851. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/966>, abgerufen am 23.11.2024.