Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.sampt einer daran hangenden Perle / gleiches werths: jhrer Tochter ein Ring von Diamanten für 3000. Ducaten: dem Hertzogen von Infantado einen Ring für 5000. Ducaten: noch etlichen Grandes jedem ein Ring von drey tausend Ducaten. Der Marggraff von Bucquingam hat vnder die Officirer deß Königs / so dem Printzen gedienet / wie auch vnder die Diener des Graffen von Olivares Kleinodien / Ketten vnd Ring auch außgetheilet / vnnd haben die Engelländer den Werth / so jhr Printz spendiert / auff fünff Tonnen Golds geschätzet. Päbstliches Schreiben an den Printzen von Wallis. Bald nach Ankunfft des Printzen von Wallis am Spanischen Hoff / hat der Bapst einen listigen Brieff an jhn geschrieben / jhn darmit zubewegen / daß er von der Reformierten Religion zum Bapsthumb abfallen solte. Derselbe Brieff ist hernach zu Antorff durch Abraham Verhoeven getruckt worden / welcher also gelantet: Edler Fürst vnnd Herr: Demnach das Königreich Britannien an fürtrefflichen vnnd tu gendsamen Männern sehr fruchtbar ist / vnd die gantze Welt mit seiner Glorj vnd Herrlichkeit erfüllet / als werden wir durch desselben Lob bewogen / vnsere Sinn vnnd Gedancken offtmahls dahin zu schlagen. Der König aller Königen hat bald im Anfang seiner wachsenden Kirch / dieses Königreich zu seinem Erbtheil erwöhlet / vnnd dasselbe mit solchem Fleiß zu der Erkantnuß Christi beruffen lassen / daß man darfürhelt / das Panier seines Creutzes seye daselbs eben so bald auffgerichtet worden / als der Adler der Römer. Nach dem nun die Könige daselbs in der Erkantnuß jhrer Seligkeit vnderrichtet worden / haben sie das Creutz Christi höher geachtet / dann jhr Scepter vnd die Christliche Disciplin der Begierde zu herrschen vnnd zu dominiren / vorgezogen / damit sie nicht allein jhrer Nachkömblingen / sondern auch frembden Völckern ein Vorbild der Gottseligkeit gewesen / vnnd wie sie die Himmlischen Fürstenthumb der ewigen Seeligkeit verdienet / also haben sie auff Erden ein stattliches Lob der Heyligkeit erlanget. Zu dieser Zeit in welcher der Zustandt der Kirchen in Engellandt geändert worden / sehen wir gleichwol / daß der Königliche Hoff daselbs mit Menschlichen Tugenden vnnd Freundlichkeit gezieret vnnd besetzet. Was würde es dann vnser Lieb für ein grosser Trost / vnnd dem Christlichen Nahmen ein herrlicher Schmuck seyn / wann dasselbe Königreich widerumb zu dem rechten Glauben köndte gebracht werden? Je mehr wir vns erfrewen vber die Herrlichkeit ewers Durchleuchtigen Vatters / vnnd der vortrefflichen Arth ewers Königlichen Verstandts / je hefftiger wünschen wir / daß euch die Pforten deß Himmels möchten eröffnet werden / vnnd jhr von der gantzen Kirch geliebet würdet. Wann dann der Pabst Gregorius Magnus hochseligster Gedächtnuß / die Englische Nation vnnd jhre Könige zur Annehmung der Evangelischen Satzungen / vnnd Ehrerbietung der Apostolischen Authorität gebracht hat: Als haben wir billich zuseyn erachtet / daß wir (die wir zwar an Heyligkeit vnnd Tugend mit jhm nicht zuvergleichen / jedoch eines Nahmens / Standts vnnd Hochheit mit jhm sind) seinen Gottseligen Fußstapffen nachfolgen / vnnd die Seligkeit mehrgemelten Königreichs vns angelegen seyn lassen solten: Vnnd solches vmb so viel desto mehr / dieweil ewer Vorhaben / Edler Printz / vns nicht geringe Hoffnung gibt / daß jhr zu einer vortrefflichen Glückseligkeit gelangen werdet / dieweil jhr jetzund in Spanien zum Catholischen König kommen / vnnd bedacht seyd / an dem Hauß Oesterreich zu heurathen. Haben demnach wir nicht vnderlassen / diß ewer Vorhaben zum höchsten zu preisen / vnnd bey dieser Gelegenheit euch zuerkennen zugeben / daß jhr auch vnder vnsere Sorg gehöret. Dieweil jhr begehret ein Catholische Jungfraw zum Eheweib zunehmen / daß der Saame der alten Christlichen Religion / welcher in den Hertzen der Britannischen Königen so tieff eingewurtzelt gewesen / in ewerm Gemüth durch die Gnadt GOttes / der das Gedeyen gibt / wider lebendig werden kan. Dann jhr nach einem solchen Heurath nicht würdet trachten / wann jhr die Catholische Religion hassen / vnnd an dem Vndergang deß Römischen Stuhls ein wolgefallen haben soltet. Derhalben wir die Anordnung gethan / daß man den Vatter deß Liechts vnauffhörlich vnnd auff das fleissigste bitten soll / daß er euch / als ein schöne Blum der Christenheit / vnnd Hoffnung der Völcker in Groß Britannien / wolle leythen zur Besitzung deß Königreichs / welches ewere vortreffliche Vor Eltern euch nach gelassen / damit jhr dasselbige regieret vnder der Authorität deß Pabsts zur Außrottung der aberwitzigen Ketzer. Gedencket der alten Zeit vnnd fraget ewere Väter: die werden euch sagen / welchen Weg jhr gehen sollet / damit jhr in den Himmel kommet / auff welchen Pfadt die sterbliche Könige müssen wandeln / damit sie die ewige Cron erlangen. Weil nun die Thür deß Himmelreichs offen stehet / so schawet an die allerheyligste König in Engellandt / die mit der Engeln Geleythgen Rom gezogen sind / vnnd den Herrn aller Herrn vnnd Fürsten der Aposteln in dem Apostolischen Stuhl geehret haben. Deren Thathen vnnd Exempel seyn die Stimm GOttes / die euch anspricht vnd vermahnet / daß wie jhr jhnen im Königreich nachfolgen werdet / also auch in die Fußstapffen jhrer Gottseligkeit treten sollet. Ist es müglich daß jhr sie / als Gottlose / von den Ketzern verdammen / vnnd in das Gefängnuß deß ewigen Schreckens sampt einer daran hangenden Perle / gleiches werths: jhrer Tochter ein Ring von Diamanten für 3000. Ducaten: dem Hertzogen von Infantado einen Ring für 5000. Ducaten: noch etlichen Grandes jedem ein Ring von drey tausend Ducaten. Der Marggraff von Bucquingam hat vnder die Officirer deß Königs / so dem Printzen gedienet / wie auch vnder die Diener des Graffen von Olivares Kleinodien / Ketten vnd Ring auch außgetheilet / vnnd haben die Engelländer den Werth / so jhr Printz spendiert / auff fünff Tonnen Golds geschätzet. Päbstliches Schreiben an den Printzen von Wallis. Bald nach Ankunfft des Printzen von Wallis am Spanischen Hoff / hat der Bapst einen listigen Brieff an jhn geschrieben / jhn darmit zubewegen / daß er von der Reformierten Religion zum Bapsthumb abfallen solte. Derselbe Brieff ist hernach zu Antorff durch Abraham Verhoeven getruckt worden / welcher also gelantet: Edler Fürst vnnd Herr: Demnach das Königreich Britannien an fürtrefflichen vnnd tu gendsamen Männern sehr fruchtbar ist / vnd die gantze Welt mit seiner Glorj vnd Herrlichkeit erfüllet / als werden wir durch desselben Lob bewogen / vnsere Sinn vnnd Gedancken offtmahls dahin zu schlagen. Der König aller Königen hat bald im Anfang seiner wachsenden Kirch / dieses Königreich zu seinem Erbtheil erwöhlet / vnnd dasselbe mit solchem Fleiß zu der Erkantnuß Christi beruffen lassen / daß man darfürhelt / das Panier seines Creutzes seye daselbs eben so bald auffgerichtet worden / als der Adler der Römer. Nach dem nun die Könige daselbs in der Erkantnuß jhrer Seligkeit vnderrichtet worden / haben sie das Creutz Christi höher geachtet / dann jhr Scepter vnd die Christliche Disciplin der Begierde zu herrschen vnnd zu dominiren / vorgezogen / damit sie nicht allein jhrer Nachkömblingen / sondern auch frembden Völckern ein Vorbild der Gottseligkeit gewesen / vnnd wie sie die Himmlischen Fürstenthumb der ewigen Seeligkeit verdienet / also haben sie auff Erden ein stattliches Lob der Heyligkeit erlanget. Zu dieser Zeit in welcher der Zustandt der Kirchen in Engellandt geändert worden / sehen wir gleichwol / daß der Königliche Hoff daselbs mit Menschlichen Tugenden vnnd Freundlichkeit gezieret vnnd besetzet. Was würde es dann vnser Lieb für ein grosser Trost / vnnd dem Christlichen Nahmen ein herrlicher Schmuck seyn / wann dasselbe Königreich widerumb zu dem rechten Glauben köndte gebracht werden? Je mehr wir vns erfrewen vber die Herrlichkeit ewers Durchleuchtigen Vatters / vnnd der vortrefflichen Arth ewers Königlichen Verstandts / je hefftiger wünschen wir / daß euch die Pforten deß Himmels möchten eröffnet werden / vnnd jhr von der gantzen Kirch geliebet würdet. Wann dann der Pabst Gregorius Magnus hochseligster Gedächtnuß / die Englische Nation vnnd jhre Könige zur Annehmung der Evangelischen Satzungen / vnnd Ehrerbietung der Apostolischen Authorität gebracht hat: Als haben wir billich zuseyn erachtet / daß wir (die wir zwar an Heyligkeit vnnd Tugend mit jhm nicht zuvergleichen / jedoch eines Nahmens / Standts vnnd Hochheit mit jhm sind) seinen Gottseligen Fußstapffen nachfolgen / vnnd die Seligkeit mehrgemelten Königreichs vns angelegen seyn lassen solten: Vnnd solches vmb so viel desto mehr / dieweil ewer Vorhaben / Edler Printz / vns nicht geringe Hoffnung gibt / daß jhr zu einer vortrefflichen Glückseligkeit gelangen werdet / dieweil jhr jetzund in Spanien zum Catholischen König kommen / vnnd bedacht seyd / an dem Hauß Oesterreich zu heurathen. Haben demnach wir nicht vnderlassen / diß ewer Vorhaben zum höchsten zu preisen / vnnd bey dieser Gelegenheit euch zuerkennen zugeben / daß jhr auch vnder vnsere Sorg gehöret. Dieweil jhr begehret ein Catholische Jungfraw zum Eheweib zunehmen / daß der Saame der alten Christlichen Religion / welcher in den Hertzen der Britannischen Königen so tieff eingewurtzelt gewesen / in ewerm Gemüth durch die Gnadt GOttes / der das Gedeyen gibt / wider lebendig werden kan. Dann jhr nach einem solchen Heurath nicht würdet trachten / wann jhr die Catholische Religion hassen / vnnd an dem Vndergang deß Römischen Stuhls ein wolgefallen haben soltet. Derhalben wir die Anordnung gethan / daß man den Vatter deß Liechts vnauffhörlich vnnd auff das fleissigste bitten soll / daß er euch / als ein schöne Blum der Christenheit / vnnd Hoffnung der Völcker in Groß Britannien / wolle leythen zur Besitzung deß Königreichs / welches ewere vortreffliche Vor Eltern euch nach gelassen / damit jhr dasselbige regieret vnder der Authorität deß Pabsts zur Außrottung der aberwitzigen Ketzer. Gedencket der alten Zeit vnnd fraget ewere Väter: die werden euch sagen / welchen Weg jhr gehen sollet / damit jhr in den Himmel kommet / auff welchen Pfadt die sterbliche Könige müssen wandeln / damit sie die ewige Cron erlangen. Weil nun die Thür deß Himmelreichs offen stehet / so schawet an die allerheyligste König in Engellandt / die mit der Engeln Geleythgen Rom gezogen sind / vnnd den Herrn aller Herrn vnnd Fürsten der Aposteln in dem Apostolischen Stuhl geehret haben. Deren Thathen vnnd Exempel seyn die Stimm GOttes / die euch anspricht vnd vermahnet / daß wie jhr jhnen im Königreich nachfolgen werdet / also auch in die Fußstapffen jhrer Gottseligkeit treten sollet. Ist es müglich daß jhr sie / als Gottlose / von den Ketzern verdammen / vnnd in das Gefängnuß deß ewigen Schreckens <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0990" n="875"/> sampt einer daran hangenden Perle / gleiches werths: jhrer Tochter ein Ring von Diamanten für 3000. Ducaten: dem Hertzogen von Infantado einen Ring für 5000. Ducaten: noch etlichen Grandes jedem ein Ring von drey tausend Ducaten. Der Marggraff von Bucquingam hat vnder die Officirer deß Königs / so dem Printzen gedienet / wie auch vnder die Diener des Graffen von Olivares Kleinodien / Ketten vnd Ring auch außgetheilet / vnnd haben die Engelländer den Werth / so jhr Printz spendiert / auff fünff Tonnen Golds geschätzet.</p> <p><note place="right">Päbstliches Schreiben an den Printzen von Wallis.</note> Bald nach Ankunfft des Printzen von Wallis am Spanischen Hoff / hat der Bapst einen listigen Brieff an jhn geschrieben / jhn darmit zubewegen / daß er von der Reformierten Religion zum Bapsthumb abfallen solte. Derselbe Brieff ist hernach zu Antorff durch Abraham Verhoeven getruckt worden / welcher also gelantet:</p> <p>Edler Fürst vnnd Herr: Demnach das Königreich Britannien an fürtrefflichen vnnd tu gendsamen Männern sehr fruchtbar ist / vnd die gantze Welt mit seiner Glorj vnd Herrlichkeit erfüllet / als werden wir durch desselben Lob bewogen / vnsere Sinn vnnd Gedancken offtmahls dahin zu schlagen. Der König aller Königen hat bald im Anfang seiner wachsenden Kirch / dieses Königreich zu seinem Erbtheil erwöhlet / vnnd dasselbe mit solchem Fleiß zu der Erkantnuß Christi beruffen lassen / daß man darfürhelt / das Panier seines Creutzes seye daselbs eben so bald auffgerichtet worden / als der Adler der Römer. Nach dem nun die Könige daselbs in der Erkantnuß jhrer Seligkeit vnderrichtet worden / haben sie das Creutz Christi höher geachtet / dann jhr Scepter vnd die Christliche Disciplin der Begierde zu herrschen vnnd zu dominiren / vorgezogen / damit sie nicht allein jhrer Nachkömblingen / sondern auch frembden Völckern ein Vorbild der Gottseligkeit gewesen / vnnd wie sie die Himmlischen Fürstenthumb der ewigen Seeligkeit verdienet / also haben sie auff Erden ein stattliches Lob der Heyligkeit erlanget. Zu dieser Zeit in welcher der Zustandt der Kirchen in Engellandt geändert worden / sehen wir gleichwol / daß der Königliche Hoff daselbs mit Menschlichen Tugenden vnnd Freundlichkeit gezieret vnnd besetzet. Was würde es dann vnser Lieb für ein grosser Trost / vnnd dem Christlichen Nahmen ein herrlicher Schmuck seyn / wann dasselbe Königreich widerumb zu dem rechten Glauben köndte gebracht werden? Je mehr wir vns erfrewen vber die Herrlichkeit ewers Durchleuchtigen Vatters / vnnd der vortrefflichen Arth ewers Königlichen Verstandts / je hefftiger wünschen wir / daß euch die Pforten deß Himmels möchten eröffnet werden / vnnd jhr von der gantzen Kirch geliebet würdet.</p> <p>Wann dann der Pabst Gregorius Magnus hochseligster Gedächtnuß / die Englische Nation vnnd jhre Könige zur Annehmung der Evangelischen Satzungen / vnnd Ehrerbietung der Apostolischen Authorität gebracht hat: Als haben wir billich zuseyn erachtet / daß wir (die wir zwar an Heyligkeit vnnd Tugend mit jhm nicht zuvergleichen / jedoch eines Nahmens / Standts vnnd Hochheit mit jhm sind) seinen Gottseligen Fußstapffen nachfolgen / vnnd die Seligkeit mehrgemelten Königreichs vns angelegen seyn lassen solten: Vnnd solches vmb so viel desto mehr / dieweil ewer Vorhaben / Edler Printz / vns nicht geringe Hoffnung gibt / daß jhr zu einer vortrefflichen Glückseligkeit gelangen werdet / dieweil jhr jetzund in Spanien zum Catholischen König kommen / vnnd bedacht seyd / an dem Hauß Oesterreich zu heurathen. Haben demnach wir nicht vnderlassen / diß ewer Vorhaben zum höchsten zu preisen / vnnd bey dieser Gelegenheit euch zuerkennen zugeben / daß jhr auch vnder vnsere Sorg gehöret. Dieweil jhr begehret ein Catholische Jungfraw zum Eheweib zunehmen / daß der Saame der alten Christlichen Religion / welcher in den Hertzen der Britannischen Königen so tieff eingewurtzelt gewesen / in ewerm Gemüth durch die Gnadt GOttes / der das Gedeyen gibt / wider lebendig werden kan. Dann jhr nach einem solchen Heurath nicht würdet trachten / wann jhr die Catholische Religion hassen / vnnd an dem Vndergang deß Römischen Stuhls ein wolgefallen haben soltet. Derhalben wir die Anordnung gethan / daß man den Vatter deß Liechts vnauffhörlich vnnd auff das fleissigste bitten soll / daß er euch / als ein schöne Blum der Christenheit / vnnd Hoffnung der Völcker in Groß Britannien / wolle leythen zur Besitzung deß Königreichs / welches ewere vortreffliche Vor Eltern euch nach gelassen / damit jhr dasselbige regieret vnder der Authorität deß Pabsts zur Außrottung der aberwitzigen Ketzer. Gedencket der alten Zeit vnnd fraget ewere Väter: die werden euch sagen / welchen Weg jhr gehen sollet / damit jhr in den Himmel kommet / auff welchen Pfadt die sterbliche Könige müssen wandeln / damit sie die ewige Cron erlangen.</p> <p>Weil nun die Thür deß Himmelreichs offen stehet / so schawet an die allerheyligste König in Engellandt / die mit der Engeln Geleythgen Rom gezogen sind / vnnd den Herrn aller Herrn vnnd Fürsten der Aposteln in dem Apostolischen Stuhl geehret haben. Deren Thathen vnnd Exempel seyn die Stimm GOttes / die euch anspricht vnd vermahnet / daß wie jhr jhnen im Königreich nachfolgen werdet / also auch in die Fußstapffen jhrer Gottseligkeit treten sollet. Ist es müglich daß jhr sie / als Gottlose / von den Ketzern verdammen / vnnd in das Gefängnuß deß ewigen Schreckens </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [875/0990]
sampt einer daran hangenden Perle / gleiches werths: jhrer Tochter ein Ring von Diamanten für 3000. Ducaten: dem Hertzogen von Infantado einen Ring für 5000. Ducaten: noch etlichen Grandes jedem ein Ring von drey tausend Ducaten. Der Marggraff von Bucquingam hat vnder die Officirer deß Königs / so dem Printzen gedienet / wie auch vnder die Diener des Graffen von Olivares Kleinodien / Ketten vnd Ring auch außgetheilet / vnnd haben die Engelländer den Werth / so jhr Printz spendiert / auff fünff Tonnen Golds geschätzet.
Bald nach Ankunfft des Printzen von Wallis am Spanischen Hoff / hat der Bapst einen listigen Brieff an jhn geschrieben / jhn darmit zubewegen / daß er von der Reformierten Religion zum Bapsthumb abfallen solte. Derselbe Brieff ist hernach zu Antorff durch Abraham Verhoeven getruckt worden / welcher also gelantet:
Päbstliches Schreiben an den Printzen von Wallis. Edler Fürst vnnd Herr: Demnach das Königreich Britannien an fürtrefflichen vnnd tu gendsamen Männern sehr fruchtbar ist / vnd die gantze Welt mit seiner Glorj vnd Herrlichkeit erfüllet / als werden wir durch desselben Lob bewogen / vnsere Sinn vnnd Gedancken offtmahls dahin zu schlagen. Der König aller Königen hat bald im Anfang seiner wachsenden Kirch / dieses Königreich zu seinem Erbtheil erwöhlet / vnnd dasselbe mit solchem Fleiß zu der Erkantnuß Christi beruffen lassen / daß man darfürhelt / das Panier seines Creutzes seye daselbs eben so bald auffgerichtet worden / als der Adler der Römer. Nach dem nun die Könige daselbs in der Erkantnuß jhrer Seligkeit vnderrichtet worden / haben sie das Creutz Christi höher geachtet / dann jhr Scepter vnd die Christliche Disciplin der Begierde zu herrschen vnnd zu dominiren / vorgezogen / damit sie nicht allein jhrer Nachkömblingen / sondern auch frembden Völckern ein Vorbild der Gottseligkeit gewesen / vnnd wie sie die Himmlischen Fürstenthumb der ewigen Seeligkeit verdienet / also haben sie auff Erden ein stattliches Lob der Heyligkeit erlanget. Zu dieser Zeit in welcher der Zustandt der Kirchen in Engellandt geändert worden / sehen wir gleichwol / daß der Königliche Hoff daselbs mit Menschlichen Tugenden vnnd Freundlichkeit gezieret vnnd besetzet. Was würde es dann vnser Lieb für ein grosser Trost / vnnd dem Christlichen Nahmen ein herrlicher Schmuck seyn / wann dasselbe Königreich widerumb zu dem rechten Glauben köndte gebracht werden? Je mehr wir vns erfrewen vber die Herrlichkeit ewers Durchleuchtigen Vatters / vnnd der vortrefflichen Arth ewers Königlichen Verstandts / je hefftiger wünschen wir / daß euch die Pforten deß Himmels möchten eröffnet werden / vnnd jhr von der gantzen Kirch geliebet würdet.
Wann dann der Pabst Gregorius Magnus hochseligster Gedächtnuß / die Englische Nation vnnd jhre Könige zur Annehmung der Evangelischen Satzungen / vnnd Ehrerbietung der Apostolischen Authorität gebracht hat: Als haben wir billich zuseyn erachtet / daß wir (die wir zwar an Heyligkeit vnnd Tugend mit jhm nicht zuvergleichen / jedoch eines Nahmens / Standts vnnd Hochheit mit jhm sind) seinen Gottseligen Fußstapffen nachfolgen / vnnd die Seligkeit mehrgemelten Königreichs vns angelegen seyn lassen solten: Vnnd solches vmb so viel desto mehr / dieweil ewer Vorhaben / Edler Printz / vns nicht geringe Hoffnung gibt / daß jhr zu einer vortrefflichen Glückseligkeit gelangen werdet / dieweil jhr jetzund in Spanien zum Catholischen König kommen / vnnd bedacht seyd / an dem Hauß Oesterreich zu heurathen. Haben demnach wir nicht vnderlassen / diß ewer Vorhaben zum höchsten zu preisen / vnnd bey dieser Gelegenheit euch zuerkennen zugeben / daß jhr auch vnder vnsere Sorg gehöret. Dieweil jhr begehret ein Catholische Jungfraw zum Eheweib zunehmen / daß der Saame der alten Christlichen Religion / welcher in den Hertzen der Britannischen Königen so tieff eingewurtzelt gewesen / in ewerm Gemüth durch die Gnadt GOttes / der das Gedeyen gibt / wider lebendig werden kan. Dann jhr nach einem solchen Heurath nicht würdet trachten / wann jhr die Catholische Religion hassen / vnnd an dem Vndergang deß Römischen Stuhls ein wolgefallen haben soltet. Derhalben wir die Anordnung gethan / daß man den Vatter deß Liechts vnauffhörlich vnnd auff das fleissigste bitten soll / daß er euch / als ein schöne Blum der Christenheit / vnnd Hoffnung der Völcker in Groß Britannien / wolle leythen zur Besitzung deß Königreichs / welches ewere vortreffliche Vor Eltern euch nach gelassen / damit jhr dasselbige regieret vnder der Authorität deß Pabsts zur Außrottung der aberwitzigen Ketzer. Gedencket der alten Zeit vnnd fraget ewere Väter: die werden euch sagen / welchen Weg jhr gehen sollet / damit jhr in den Himmel kommet / auff welchen Pfadt die sterbliche Könige müssen wandeln / damit sie die ewige Cron erlangen.
Weil nun die Thür deß Himmelreichs offen stehet / so schawet an die allerheyligste König in Engellandt / die mit der Engeln Geleythgen Rom gezogen sind / vnnd den Herrn aller Herrn vnnd Fürsten der Aposteln in dem Apostolischen Stuhl geehret haben. Deren Thathen vnnd Exempel seyn die Stimm GOttes / die euch anspricht vnd vermahnet / daß wie jhr jhnen im Königreich nachfolgen werdet / also auch in die Fußstapffen jhrer Gottseligkeit treten sollet. Ist es müglich daß jhr sie / als Gottlose / von den Ketzern verdammen / vnnd in das Gefängnuß deß ewigen Schreckens
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Zitationshilfe: | Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 875. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/990>, abgerufen am 28.07.2024. |