Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

meine

[Abbildung]

Wahl Franciscus Contarenus verordnet.

Graff Johann von Nassaw stirbt. Den 27. Septemb. ist Herr Johann der Elter / Graff zu Nassaw / Catzenelenbogen / rc. als er 62. Jharvnd 6. Wochen alt war / auff dem Schloß zu Siegen Todes verfahren / vnd daselbsten den 5. Nouemb. in der Pfarr Kirchen zu S. Nicolaus begraben.

Adler tassen sich in Teutschland sehen. Den 15. Februarij ist zwischen 8. vnd 9. Vhren vor mittag in der Jungen Pfaltz ein Meil von Regenspurg ein Adler erschossen / in die Statt gebracht / vnd von hohen vnnd nidern Stands Personen beschawet worden.

Es hat auch der Zeit ein Hessen Casselischer Jäger / im Löwensteinischen Grund / einen Adler auff einem Rehbock so er gestossen gehabt / angetroffen: weilnun selbiger sich so dick gefressen / daß er in die Höhe sich nit schwingen können / sondern gar niderig auff der Erden her gefllogen / hat jhn der Jäger solang verfolgt / biß er jhm ein Schuß gehalten / vnd dardurch ein Flügel gelähmbt. Ob nun wol darauf der Jäger vermeint seiner mächtig zu werden / hatt er jhm doch mit den Klawen vnd Schnabel also zu gesetzet / das jhm ein Bawr zu hülff kommen / vnd jhm jhn vmbbringen helffen müssen.

Es ist auch nachmaln im Martio, bey Assenheimb in der Wetteraw / da der Graff von Tilly seine Hoffstat bißhero gehabt / ein fremder Vogel / in der grösse / als ein Reyger / mit einem kurtzen Schwantz / langenspitzigen Schnabel / am Wasser fischend / vonden Beyerischen ersehen worden: darauff er sich in einem Gesträuch wollen salviren / ist aber darin gleichsamb verwicklet / erschlagen worden. Das Mänlein hat man fliegend auch gesehen: dan dieses das Weiblein gewesen vnd Eyer in sich gehabt.

Schröckliche Vngewitter. Den Sommer vber sind hin vnd wider schröckliche Vngewitter vorgangen / so Strichweiß die Früchte im Feld erschlagen / vnder andern hat eines den 4. Julij zu Wien gegen Abent mit Donner / Blitzen vnd Hagel sich erhaben. Darauff in selbiger Refier seltzame vor diesem

meine

[Abbildung]

Wahl Franciscus Contarenus verordnet.

Graff Johann von Nassaw stirbt. Den 27. Septemb. ist Herr Johann der Elter / Graff zu Nassaw / Catzenelenbogen / rc. als er 62. Jharvnd 6. Wochen alt war / auff dem Schloß zu Siegen Todes verfahren / vnd daselbsten den 5. Nouemb. in der Pfarr Kirchen zu S. Nicolaus begraben.

Adler tassen sich in Teutschland sehen. Den 15. Februarij ist zwischen 8. vnd 9. Vhren vor mittag in der Jungen Pfaltz ein Meil von Regenspurg ein Adler erschossen / in die Statt gebracht / vnd von hohen vnnd nidern Stands Personen beschawet worden.

Es hat auch der Zeit ein Hessen Casselischer Jäger / im Löwensteinischen Grund / einen Adler auff einem Rehbock so er gestossen gehabt / angetroffen: weilnun selbiger sich so dick gefressen / daß er in die Höhe sich nit schwingen könnẽ / sondern gar niderig auff der Erden her gefllogen / hat jhn der Jäger solang verfolgt / biß er jhm ein Schuß gehalten / vnd dardurch ein Flügel gelähmbt. Ob nun wol darauf der Jäger vermeint seiner mächtig zu werden / hatt er jhm doch mit den Klawen vnd Schnabel also zu gesetzet / das jhm ein Bawr zu hülff kommen / vnd jhm jhn vmbbringen helffen müssen.

Es ist auch nachmaln im Martio, bey Assenheimb in der Wetteraw / da der Graff von Tilly seine Hoffstat bißhero gehabt / ein fremder Vogel / in der grösse / als ein Reyger / mit einem kurtzen Schwantz / langenspitzigen Schnabel / am Wasser fischend / vonden Beyerischen ersehen worden: darauff er sich in einem Gesträuch wollen salviren / ist aber darin gleichsamb verwicklet / erschlagen worden. Das Mänlein hat man fliegend auch gesehen: dan dieses das Weiblein gewesen vnd Eyer in sich gehabt.

Schröckliche Vngewitter. Den Sommer vber sind hin vnd wider schröckliche Vngewitter vorgangen / so Strichweiß die Früchte im Feld erschlagen / vnder andern hat eines den 4. Julij zu Wien gegen Abent mit Donner / Blitzen vnd Hagel sich erhaben. Darauff in selbiger Refier seltzame vor diesem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0997" n="888"/>
meine</p>
          <figure/><lb/>
          <p>Wahl Franciscus Contarenus verordnet.</p>
          <p><note place="left">Graff Johann von Nassaw stirbt.</note> Den 27. Septemb.                      ist Herr Johann der Elter / Graff zu Nassaw / Catzenelenbogen / rc. als er 62.                      Jharvnd 6. Wochen alt war / auff dem Schloß zu Siegen Todes verfahren / vnd                      daselbsten den 5. Nouemb. in der Pfarr Kirchen zu S. Nicolaus begraben.</p>
          <p><note place="left">Adler tassen sich in Teutschland sehen.</note> Den 15.                      Februarij ist zwischen 8. vnd 9. Vhren vor mittag in der Jungen Pfaltz ein Meil                      von Regenspurg ein Adler erschossen / in die Statt gebracht / vnd von hohen vnnd                      nidern Stands Personen beschawet worden.</p>
          <p>Es hat auch der Zeit ein Hessen Casselischer Jäger / im Löwensteinischen Grund /                      einen Adler auff einem Rehbock so er gestossen gehabt / angetroffen: weilnun                      selbiger sich so dick gefressen / daß er in die Höhe sich nit schwingen könne&#x0303; / sondern gar niderig auff der Erden her gefllogen / hat jhn der                      Jäger solang verfolgt / biß er jhm ein Schuß gehalten / vnd dardurch ein Flügel                      gelähmbt. Ob nun wol darauf der Jäger vermeint seiner mächtig zu werden / hatt                      er jhm doch mit den Klawen vnd Schnabel also zu gesetzet / das jhm ein Bawr zu                      hülff kommen / vnd jhm jhn vmbbringen helffen müssen.</p>
          <p>Es ist auch nachmaln im Martio, bey Assenheimb in der Wetteraw / da der Graff von                      Tilly seine Hoffstat bißhero gehabt / ein fremder Vogel / in der grösse / als                      ein Reyger / mit einem kurtzen Schwantz / langenspitzigen Schnabel / am Wasser                      fischend / vonden Beyerischen ersehen worden: darauff er sich in einem Gesträuch                      wollen salviren / ist aber darin gleichsamb verwicklet / erschlagen worden. Das                      Mänlein hat man fliegend auch gesehen: dan dieses das Weiblein gewesen vnd Eyer                      in sich gehabt.</p>
          <p><note place="right">Schröckliche Vngewitter.</note> Den Sommer vber sind                      hin vnd wider schröckliche Vngewitter vorgangen / so Strichweiß die Früchte im                      Feld erschlagen / vnder andern hat eines den 4. Julij zu Wien gegen Abent mit                      Donner / Blitzen vnd Hagel sich erhaben. Darauff in selbiger Refier seltzame vor                          diesem
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[888/0997] meine [Abbildung] Wahl Franciscus Contarenus verordnet. Den 27. Septemb. ist Herr Johann der Elter / Graff zu Nassaw / Catzenelenbogen / rc. als er 62. Jharvnd 6. Wochen alt war / auff dem Schloß zu Siegen Todes verfahren / vnd daselbsten den 5. Nouemb. in der Pfarr Kirchen zu S. Nicolaus begraben. Graff Johann von Nassaw stirbt. Den 15. Februarij ist zwischen 8. vnd 9. Vhren vor mittag in der Jungen Pfaltz ein Meil von Regenspurg ein Adler erschossen / in die Statt gebracht / vnd von hohen vnnd nidern Stands Personen beschawet worden. Adler tassen sich in Teutschland sehen. Es hat auch der Zeit ein Hessen Casselischer Jäger / im Löwensteinischen Grund / einen Adler auff einem Rehbock so er gestossen gehabt / angetroffen: weilnun selbiger sich so dick gefressen / daß er in die Höhe sich nit schwingen könnẽ / sondern gar niderig auff der Erden her gefllogen / hat jhn der Jäger solang verfolgt / biß er jhm ein Schuß gehalten / vnd dardurch ein Flügel gelähmbt. Ob nun wol darauf der Jäger vermeint seiner mächtig zu werden / hatt er jhm doch mit den Klawen vnd Schnabel also zu gesetzet / das jhm ein Bawr zu hülff kommen / vnd jhm jhn vmbbringen helffen müssen. Es ist auch nachmaln im Martio, bey Assenheimb in der Wetteraw / da der Graff von Tilly seine Hoffstat bißhero gehabt / ein fremder Vogel / in der grösse / als ein Reyger / mit einem kurtzen Schwantz / langenspitzigen Schnabel / am Wasser fischend / vonden Beyerischen ersehen worden: darauff er sich in einem Gesträuch wollen salviren / ist aber darin gleichsamb verwicklet / erschlagen worden. Das Mänlein hat man fliegend auch gesehen: dan dieses das Weiblein gewesen vnd Eyer in sich gehabt. Den Sommer vber sind hin vnd wider schröckliche Vngewitter vorgangen / so Strichweiß die Früchte im Feld erschlagen / vnder andern hat eines den 4. Julij zu Wien gegen Abent mit Donner / Blitzen vnd Hagel sich erhaben. Darauff in selbiger Refier seltzame vor diesem Schröckliche Vngewitter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/997
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 888. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/997>, abgerufen am 23.11.2024.