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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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GUARINI
Mit gutem Glimpffe loß.
A. Ja/ das ist wohl erdacht.
Was haben wir noch mehr/ das zu verrichten steht?
C. Was ich izt sagen will. Gib du nur eigen acht.
Du weist daß in den Berg dort eine Höle geht:
Sie ist nicht weit/ doch ziemlich lang/
Hierinnen auff der rechten Hand
Führt noch ein ander kleiner Gang/
Ich weiß nicht/ ob durch Fleiß/ ob von Natur gemacht/
Bewachsen um und um/ in holen Felß hinein/
Empfäht durch ein verstopfftes Loch von oben her des Tage
Schein/
Und ist verstohlner Lieb ein Haubt-bequemer Stand.
Dahin verstecke dich/ eh jene kommen an/
Lisette wird sich bald zu solcher Höl erheben/
Ich will auff Silvien von weitem achtung geben/
Ihn unvermerckt darinn erschleichen/
Und fest erwischen/ daß er nicht entreissen kan;
Drauff will ich und Lisette schreyn/
(Wie ich ihr schon gegeben ein.)
Und du durch solches Zeichen
Erinnert kommst herzu/ und sagest ihm den Kauff
Nach üblicher Gewonheit auff.
So gehen wir hernach zum Priester mit Lisetten:
Und also kanstu dich von dieser Ehe retten.
A. Zu seinem Vater.
C. Ja. Was hat diß zu bedeuten?
Gedenckstu/ daß Montan der Götter Willen breche/
Und um den Eigennutz gemeine Wohlfarth schwäche?
A. Mein treuer Leitstern nein. Ich schliesse nu
Vernunfft und Augen zu/
Und lasse mich nach deinem Willen leiten.
C. Allein/ verziehe nicht/ mein Kind: Geh bald hinein.
A. So bald der Tempel wird von mir besuchet seyn.
Denn ja uns Sterblichen kein Werck gelingen kan/
Das nicht des Himmels Gunst und Segen führet an.
C. Wo man die Andacht nur in reinem Hertzen hat/
Vertritt iedweder Ort der heilgen Kirche Statt.
Du hältst dich selber auff.
A. Nein; Kirchen-gehen säu-
met nicht.
Die
GUARINI
Mit gutem Glimpffe loß.
A. Ja/ das iſt wohl erdacht.
Was haben wir noch mehr/ das zu verrichten ſteht?
C. Was ich izt ſagen will. Gib du nur eigen acht.
Du weiſt daß in den Berg dort eine Hoͤle geht:
Sie iſt nicht weit/ doch ziemlich lang/
Hierinnen auff der rechten Hand
Fuͤhrt noch ein ander kleiner Gang/
Ich weiß nicht/ ob durch Fleiß/ ob von Natur gemacht/
Bewachſen um und um/ in holen Felß hinein/
Empfaͤht durch ein verſtopfftes Loch von oben her des Tage
Schein/
Und iſt verſtohlner Lieb ein Haubt-bequemer Stand.
Dahin verſtecke dich/ eh jene kommen an/
Liſette wird ſich bald zu ſolcher Hoͤl erheben/
Ich will auff Silvien von weitem achtung geben/
Ihn unvermerckt darinn erſchleichen/
Und feſt erwiſchen/ daß er nicht entreiſſen kan;
Drauff will ich und Liſette ſchreyn/
(Wie ich ihr ſchon gegeben ein.)
Und du durch ſolches Zeichen
Erinnert kommſt herzu/ und ſageſt ihm den Kauff
Nach uͤblicher Gewonheit auff.
So gehen wir hernach zum Prieſter mit Liſetten:
Und alſo kanſtu dich von dieſer Ehe retten.
A. Zu ſeinem Vater.
C. Ja. Was hat diß zu bedeuten?
Gedenckſtu/ daß Montan der Goͤtter Willen breche/
Und um den Eigennutz gemeine Wohlfarth ſchwaͤche?
A. Mein treuer Leitſtern nein. Ich ſchlieſſe nu
Vernunfft und Augen zu/
Und laſſe mich nach deinem Willen leiten.
C. Allein/ verziehe nicht/ mein Kind: Geh bald hinein.
A. So bald der Tempel wird von mir beſuchet ſeyn.
Denn ja uns Sterblichen kein Werck gelingen kan/
Das nicht des Himmels Gunſt und Segen fuͤhret an.
C. Wo man die Andacht nur in reinem Hertzen hat/
Vertritt iedweder Ort der heilgen Kirche Statt.
Du haͤltſt dich ſelber auff.
A. Nein; Kirchen-gehen ſaͤu-
met nicht.
Die
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[84/0184] GUARINI Mit gutem Glimpffe loß. A. Ja/ das iſt wohl erdacht. Was haben wir noch mehr/ das zu verrichten ſteht? C. Was ich izt ſagen will. Gib du nur eigen acht. Du weiſt daß in den Berg dort eine Hoͤle geht: Sie iſt nicht weit/ doch ziemlich lang/ Hierinnen auff der rechten Hand Fuͤhrt noch ein ander kleiner Gang/ Ich weiß nicht/ ob durch Fleiß/ ob von Natur gemacht/ Bewachſen um und um/ in holen Felß hinein/ Empfaͤht durch ein verſtopfftes Loch von oben her des Tage Schein/ Und iſt verſtohlner Lieb ein Haubt-bequemer Stand. Dahin verſtecke dich/ eh jene kommen an/ Liſette wird ſich bald zu ſolcher Hoͤl erheben/ Ich will auff Silvien von weitem achtung geben/ Ihn unvermerckt darinn erſchleichen/ Und feſt erwiſchen/ daß er nicht entreiſſen kan; Drauff will ich und Liſette ſchreyn/ (Wie ich ihr ſchon gegeben ein.) Und du durch ſolches Zeichen Erinnert kommſt herzu/ und ſageſt ihm den Kauff Nach uͤblicher Gewonheit auff. So gehen wir hernach zum Prieſter mit Liſetten: Und alſo kanſtu dich von dieſer Ehe retten. A. Zu ſeinem Vater. C. Ja. Was hat diß zu bedeuten? Gedenckſtu/ daß Montan der Goͤtter Willen breche/ Und um den Eigennutz gemeine Wohlfarth ſchwaͤche? A. Mein treuer Leitſtern nein. Ich ſchlieſſe nu Vernunfft und Augen zu/ Und laſſe mich nach deinem Willen leiten. C. Allein/ verziehe nicht/ mein Kind: Geh bald hinein. A. So bald der Tempel wird von mir beſuchet ſeyn. Denn ja uns Sterblichen kein Werck gelingen kan/ Das nicht des Himmels Gunſt und Segen fuͤhret an. C. Wo man die Andacht nur in reinem Hertzen hat/ Vertritt iedweder Ort der heilgen Kirche Statt. Du haͤltſt dich ſelber auff. A. Nein; Kirchen-gehen ſaͤu- met nicht. Die

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/184>, abgerufen am 21.11.2024.