Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.GUARINI Wort/ Gang und Blick/ Kunst/ Zier und ArtSind also wohl bey dir gepaart/ Daß sich mit dir der weite Kreiß Des Himmels nicht zu gleichen weiß. Das stoltze Thier/ der kühne Mann/ Dem sonsten alles unterthan/ Hat Ursach/ wenn er deine Zier Und deren Ursprung ehrt in dir. Er herrscht nicht/ daß er klüger sey/ Daß dir mehr Ehre wachse bey. Des Uberwinders Ruhm erhöht/ Der ihm zu seinen Füssen steht. Daß aber auch der Mann vergißt Durch dich/ was menschlich an ihm ist/ Weist iedem heute der Mirtill Ein Beyspiel/ ders nicht gläuben will. Diß fehlte noch zu deinem Preiß/ Daß der/ der nichts zu hoffen weiß/ Dich biß an seines Lebens Schluß Doch Treu-beständig lieben muß. GUARINI Wort/ Gang und Blick/ Kunſt/ Zier und ArtSind alſo wohl bey dir gepaart/ Daß ſich mit dir der weite Kreiß Des Himmels nicht zu gleichen weiß. Das ſtoltze Thier/ der kuͤhne Mann/ Dem ſonſten alles unterthan/ Hat Urſach/ wenn er deine Zier Und deren Urſprung ehrt in dir. Er herrſcht nicht/ daß er kluͤger ſey/ Daß dir mehr Ehre wachſe bey. Des Uberwinders Ruhm erhoͤht/ Der ihm zu ſeinen Fuͤſſen ſteht. Daß aber auch der Mann vergißt Durch dich/ was menſchlich an ihm iſt/ Weiſt iedem heute der Mirtill Ein Beyſpiel/ ders nicht glaͤuben will. Diß fehlte noch zu deinem Preiß/ Daß der/ der nichts zu hoffen weiß/ Dich biß an ſeines Lebens Schluß Doch Treu-beſtaͤndig lieben muß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp> <p><pb facs="#f0199" n="100"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">GUARINI</hi></hi></fw><lb/> Wort/ Gang und Blick/ Kunſt/ Zier und Art<lb/> Sind alſo wohl bey dir gepaart/<lb/> Daß ſich mit dir der weite Kreiß<lb/> Des Himmels nicht zu gleichen weiß.</p><lb/> <p>Das ſtoltze Thier/ der kuͤhne Mann/<lb/> Dem ſonſten alles unterthan/<lb/> Hat Urſach/ wenn er deine Zier<lb/> Und deren Urſprung ehrt in dir.<lb/> Er herrſcht nicht/ daß er kluͤger ſey/<lb/> Daß dir mehr Ehre wachſe bey.<lb/> Des Uberwinders Ruhm erhoͤht/<lb/> Der ihm zu ſeinen Fuͤſſen ſteht.</p><lb/> <p>Daß aber auch der Mann vergißt<lb/> Durch dich/ was menſchlich an ihm iſt/<lb/> Weiſt iedem heute der Mirtill<lb/> Ein Beyſpiel/ ders nicht glaͤuben will.<lb/> Diß fehlte noch zu deinem Preiß/<lb/> Daß der/ der nichts zu hoffen weiß/<lb/> Dich biß an ſeines Lebens Schluß<lb/> Doch Treu-beſtaͤndig lieben muß.</p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0199]
GUARINI
Wort/ Gang und Blick/ Kunſt/ Zier und Art
Sind alſo wohl bey dir gepaart/
Daß ſich mit dir der weite Kreiß
Des Himmels nicht zu gleichen weiß.
Das ſtoltze Thier/ der kuͤhne Mann/
Dem ſonſten alles unterthan/
Hat Urſach/ wenn er deine Zier
Und deren Urſprung ehrt in dir.
Er herrſcht nicht/ daß er kluͤger ſey/
Daß dir mehr Ehre wachſe bey.
Des Uberwinders Ruhm erhoͤht/
Der ihm zu ſeinen Fuͤſſen ſteht.
Daß aber auch der Mann vergißt
Durch dich/ was menſchlich an ihm iſt/
Weiſt iedem heute der Mirtill
Ein Beyſpiel/ ders nicht glaͤuben will.
Diß fehlte noch zu deinem Preiß/
Daß der/ der nichts zu hoffen weiß/
Dich biß an ſeines Lebens Schluß
Doch Treu-beſtaͤndig lieben muß.
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