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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ADIMARI
* 37. Der schöne riechende Mund.*

Ist dein Gesicht und Ohr vergnügt bey dieser Schönen/
Kanstu mit Lust den Kuß der Wangen wieder käun/
Durch weicher Glieder Schnee die kühne Hand erfreun/
Was wiltu ihren Mund und Athem viel verhönen?
Sol sie den geilen Koth der fremden Katz entlehnen/
Was nach dem Marder schmeckt/ in Haar und Kleider streun?
Wiltu Gewinn und Lust der Nase wegen scheun?
Geruch/ der schwächste Sinn/ darff Liebe nicht bekrönen.
Der Rosen Süßigkeit beleidigt den Molin,
Mit Aepffeln aus dem Stall erquickt sich Constantin.
Dein eckelnd Haubt verschmäht/ was andre nach sich zeucht.
Was Ambra schwächt/ wird offt durch Asa frisch gemacht/
Wird Wild und Königskron' um den Geruch veracht?
Am besten reucht die Frau/ die nach nichts fremden reucht.



Veniet qui te ex contubernio foedi olidique corporis educat
dies. Sen. Ep. 102.

Lucri bonus odor ex re qualibet. Symbol. Vespasiani.

In omnem vitam ungvento abstinemus, quia optimus odor
in corpore est nullus. Sen. Ep. 108.

Ferre novae nares taurorum terga recusant
Assiduo domitas tempore fallit odor. OSid.


38. Die
ADIMARI
* 37. Der ſchoͤne riechende Mund.*

Iſt dein Geſicht und Ohr vergnuͤgt bey dieſer Schoͤnen/
Kanſtu mit Luſt den Kuß der Wangen wieder kaͤun/
Durch weicher Glieder Schnee die kuͤhne Hand erfreun/
Was wiltu ihren Mund und Athem viel verhoͤnen?
Sol ſie den geilen Koth der fremden Katz entlehnen/
Was nach dem Marder ſchmeckt/ in Haar und Kleider ſtreun?
Wiltu Gewinn und Luſt der Naſe wegen ſcheun?
Geruch/ der ſchwaͤchſte Sinn/ darff Liebe nicht bekroͤnen.
Der Roſen Suͤßigkeit beleidigt den Molin,
Mit Aepffeln aus dem Stall erquickt ſich Conſtantin.
Dein eckelnd Haubt verſchmaͤht/ was andre nach ſich zeucht.
Was Ambra ſchwaͤcht/ wird offt durch Aſa friſch gemacht/
Wird Wild und Koͤnigskron’ um den Geruch veracht?
Am beſten reucht die Frau/ die nach nichts fremden reucht.



Veniet qui te ex contubernio fœdi olidique corporis educat
dies. Sen. Ep. 102.

Lucri bonus odor ex re qualibet. Symbol. Veſpaſiani.

In omnem vitam ungvento abſtinemus, quia optimus odor
in corpore eſt nullus. Sen. Ep. 108.

Ferre novæ nares taurorum terga recuſant
Aſſiduo domitas tempore fallit odor. OSid.


38. Die
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[228/0328] ADIMARI * 37. Der ſchoͤne riechende Mund.* Iſt dein Geſicht und Ohr vergnuͤgt bey dieſer Schoͤnen/ Kanſtu mit Luſt den Kuß der Wangen wieder kaͤun/ Durch weicher Glieder Schnee die kuͤhne Hand erfreun/ Was wiltu ihren Mund und Athem viel verhoͤnen? Sol ſie den geilen Koth der fremden Katz entlehnen/ Was nach dem Marder ſchmeckt/ in Haar und Kleider ſtreun? Wiltu Gewinn und Luſt der Naſe wegen ſcheun? Geruch/ der ſchwaͤchſte Sinn/ darff Liebe nicht bekroͤnen. Der Roſen Suͤßigkeit beleidigt den Molin, Mit Aepffeln aus dem Stall erquickt ſich Conſtantin. Dein eckelnd Haubt verſchmaͤht/ was andre nach ſich zeucht. Was Ambra ſchwaͤcht/ wird offt durch Aſa friſch gemacht/ Wird Wild und Koͤnigskron’ um den Geruch veracht? Am beſten reucht die Frau/ die nach nichts fremden reucht. Veniet qui te ex contubernio fœdi olidique corporis educat dies. Sen. Ep. 102. Lucri bonus odor ex re qualibet. Symbol. Veſpaſiani. In omnem vitam ungvento abſtinemus, quia optimus odor in corpore eſt nullus. Sen. Ep. 108. Ferre novæ nares taurorum terga recuſant Aſſiduo domitas tempore fallit odor. OSid. 38. Die

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/328>, abgerufen am 21.11.2024.