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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ADIMARI
41. Die Schöne Unfruchtbare.

Kan man dich billig hart und eigennützig nennen/
Weil deines gleichen nicht von dir zu lieben seyn?
Die keusche Zynthia zeigt einsam ihren Schein/
Den Febus sehen wir allein am Himmel brennen.
Wer seine Sinnen will vom Wahn des Pöfels trennen/
Wird spüren/ daß/ was schön/ unfruchtbar/ ungemein.
Was zeuget aus sich selbst ein harter Edelstein?
Und dennoch pflegt man ihn für kostbar zu erkennen.
Vermehrte wohl dein Lob der Kinder ihr Geschrey?
Was darff dein Ebenbild um deine Brüste schertzen?
Es lebet allbereit geprägt in tausend Hertzen.
Da/ wo des Himmels Gunst die beste Specerey
Mit reichem Wucher zeugt/ ist in den Balsam-Gründen
Der Phönix auch allein bey höchster Pracht zu finden.



Segetem nimia sternit ubertas.

Ad maturitatem non pervenit nimia foecunditas.

Sterilitas obsequiosas facit mulieres atque humiles. Petrar.

Quae plurimos parit, jam non uxorem, sed dominam se esse
eredit.


42. Die
ADIMARI
41. Die Schoͤne Unfruchtbare.

Kan man dich billig hart und eigennuͤtzig nennen/
Weil deines gleichen nicht von dir zu lieben ſeyn?
Die keuſche Zynthia zeigt einſam ihren Schein/
Den Febus ſehen wir allein am Himmel brennen.
Wer ſeine Sinnen will vom Wahn des Poͤfels trennen/
Wird ſpuͤren/ daß/ was ſchoͤn/ unfruchtbar/ ungemein.
Was zeuget aus ſich ſelbſt ein harter Edelſtein?
Und dennoch pflegt man ihn fuͤr koſtbar zu erkennen.
Vermehrte wohl dein Lob der Kinder ihr Geſchrey?
Was darff dein Ebenbild um deine Bruͤſte ſchertzen?
Es lebet allbereit gepraͤgt in tauſend Hertzen.
Da/ wo des Himmels Gunſt die beſte Specerey
Mit reichem Wucher zeugt/ iſt in den Balſam-Gruͤnden
Der Phoͤnix auch allein bey hoͤchſter Pracht zu finden.



Segetem nimia ſternit ubertas.

Ad maturitatem non pervenit nimia fœcunditas.

Sterilitas obſequioſas facit mulieres atque humiles. Petrar.

Quæ plurimos parit, jam non uxorem, ſed dominam ſe eſſe
eredit.


42. Die
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[232/0332] ADIMARI 41. Die Schoͤne Unfruchtbare. Kan man dich billig hart und eigennuͤtzig nennen/ Weil deines gleichen nicht von dir zu lieben ſeyn? Die keuſche Zynthia zeigt einſam ihren Schein/ Den Febus ſehen wir allein am Himmel brennen. Wer ſeine Sinnen will vom Wahn des Poͤfels trennen/ Wird ſpuͤren/ daß/ was ſchoͤn/ unfruchtbar/ ungemein. Was zeuget aus ſich ſelbſt ein harter Edelſtein? Und dennoch pflegt man ihn fuͤr koſtbar zu erkennen. Vermehrte wohl dein Lob der Kinder ihr Geſchrey? Was darff dein Ebenbild um deine Bruͤſte ſchertzen? Es lebet allbereit gepraͤgt in tauſend Hertzen. Da/ wo des Himmels Gunſt die beſte Specerey Mit reichem Wucher zeugt/ iſt in den Balſam-Gruͤnden Der Phoͤnix auch allein bey hoͤchſter Pracht zu finden. Segetem nimia ſternit ubertas. Ad maturitatem non pervenit nimia fœcunditas. Sterilitas obſequioſas facit mulieres atque humiles. Petrar. Quæ plurimos parit, jam non uxorem, ſed dominam ſe eſſe eredit. 42. Die

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/332>, abgerufen am 21.11.2024.