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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ADONIS Blumen.
Der lichten Augen Paar läst hinter sich die Sonne/
Der Sternen-Himmel prangt mit diesen Angel-Sternen/
Der Rosen-Wangen Zier beschämt die Morgenröthe/
Der süssen Stimme Schall die Nachtigall im Walde/
Wer schäzte nicht mit Ihr beseligt seine Tage!
Ach aber/ was verlangt der leichte Staub der Erde?
Mich decket in der Erd ein dünnes Brett vom Walde/
Eh mir so süssen Tag vergönnen Glück und Sternen/
Eh mir die Morgenröth erscheint von dieser Sonne.


Diesen tödtet Bley und Eisen/
Jenen müssen Schmertz und Weh
Zu dem kalten Grabe weisen;
Liebe macht daß ich vergeh!
Mancher muß sein Leben schlüssen
In dem Schos der grünen See/
Ich zu Galatheens Füssen:
Liebe macht daß ich vergeh!
Also klagte seine Schmertzen
Filidor im grünen Klee/
Sagend mit betrübtem Hertzen:
Liebe macht daß ich vergeh!
Es bewegten sich die Steine/
Doch nicht seine Galathe:
Echo ruffte durch die Häyne:
Liebe macht daß ich vergeh!


An ihre Perlen.
Du glatte Muschel-Frucht was bildest du dir ein?
Wilt du vor ihre Zier noch neuer Zierat seyn?
Du must vor aller Welt ein Zeuge seyn von Ihr/
Wie weit ihr weißer Hals geht deinem Glantze für.
Ade-
ADONIS Blumen.
Der lichten Augen Paar laͤſt hinter ſich die Sonne/
Der Sternen-Himmel prangt mit dieſen Angel-Sternen/
Der Roſen-Wangen Zier beſchaͤmt die Morgenroͤthe/
Der ſuͤſſen Stimme Schall die Nachtigall im Walde/
Wer ſchaͤzte nicht mit Ihr beſeligt ſeine Tage!
Ach aber/ was verlangt der leichte Staub der Erde?
Mich decket in der Erd ein duͤnnes Brett vom Walde/
Eh mir ſo ſuͤſſen Tag vergoͤnnen Gluͤck und Sternen/
Eh mir die Morgenroͤth erſcheint von dieſer Sonne.


Dieſen toͤdtet Bley und Eiſen/
Jenen muͤſſen Schmertz und Weh
Zu dem kalten Grabe weiſen;
Liebe macht daß ich vergeh!
Mancher muß ſein Leben ſchluͤſſen
In dem Schos der gruͤnen See/
Ich zu Galatheens Fuͤſſen:
Liebe macht daß ich vergeh!
Alſo klagte ſeine Schmertzen
Filidor im gruͤnen Klee/
Sagend mit betruͤbtem Hertzen:
Liebe macht daß ich vergeh!
Es bewegten ſich die Steine/
Doch nicht ſeine Galathe:
Echo ruffte durch die Haͤyne:
Liebe macht daß ich vergeh!


An ihre Perlen.
Du glatte Muſchel-Frucht was bildeſt du dir ein?
Wilt du vor ihre Zier noch neuer Zierat ſeyn?
Du muſt vor aller Welt ein Zeuge ſeyn von Ihr/
Wie weit ihr weißer Hals geht deinem Glantze fuͤr.
Ade-
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[271/0371] ADONIS Blumen. Der lichten Augen Paar laͤſt hinter ſich die Sonne/ Der Sternen-Himmel prangt mit dieſen Angel-Sternen/ Der Roſen-Wangen Zier beſchaͤmt die Morgenroͤthe/ Der ſuͤſſen Stimme Schall die Nachtigall im Walde/ Wer ſchaͤzte nicht mit Ihr beſeligt ſeine Tage! Ach aber/ was verlangt der leichte Staub der Erde? Mich decket in der Erd ein duͤnnes Brett vom Walde/ Eh mir ſo ſuͤſſen Tag vergoͤnnen Gluͤck und Sternen/ Eh mir die Morgenroͤth erſcheint von dieſer Sonne. Dieſen toͤdtet Bley und Eiſen/ Jenen muͤſſen Schmertz und Weh Zu dem kalten Grabe weiſen; Liebe macht daß ich vergeh! Mancher muß ſein Leben ſchluͤſſen In dem Schos der gruͤnen See/ Ich zu Galatheens Fuͤſſen: Liebe macht daß ich vergeh! Alſo klagte ſeine Schmertzen Filidor im gruͤnen Klee/ Sagend mit betruͤbtem Hertzen: Liebe macht daß ich vergeh! Es bewegten ſich die Steine/ Doch nicht ſeine Galathe: Echo ruffte durch die Haͤyne: Liebe macht daß ich vergeh! An ihre Perlen. Du glatte Muſchel-Frucht was bildeſt du dir ein? Wilt du vor ihre Zier noch neuer Zierat ſeyn? Du muſt vor aller Welt ein Zeuge ſeyn von Ihr/ Wie weit ihr weißer Hals geht deinem Glantze fuͤr. Ade-

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/371>, abgerufen am 22.11.2024.