Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Himmel-Schlüssel. Reiß die Himmels-Fest' entzwey/ Heyden-Trost/ und komm herbey/ Laß in Saba deinen Stern/ Auff den Bethlehmiter Häynen Deiner Schaaren Glantz dem Kern Gott-ergebner Schäffer scheinen. Nun du kömmst/ Marien-Sohn/ GOtt von GOtt: Ich höre schon Wie der Weynacht-Engel singt: Alles Volck soll freudig werden/ Wie in hoher Lufft erklingt: GOtt die Ehre/ Fried auff Erden. Mache dich zum Wette-Lauff/ Seele/ mit den Hirten auff/ Wo das grosse Wunder-Kind Wird in harter Krippe funden/ Und bey solcher Wiege sind Ochs und Esel angebunden. Binde die Vernunfft hier an/ Welche nicht erreichen kan/ Wie der Erde Niedrigkeit Und die hohen Himmels-Höhen Ewig seyn/ und in der Zeit Mensch und GOtt beysammen stehen. Gläube/ was GOtt längst verhieß/ Und der Engel macht gewiß/ Gläube/ daß diß Freuden-Kind Dir auch sey zum Heyl gebohren/ Und bey ihm das Leben findt Was im Tode war verlohren. Lege Tasch und Hirten-Stab Deiner Eitelkeiten ab/ Hier ist deiner Seelen Hirt Und der rechte Fürst des Lebens; Wer auff andern Trifften irrt/ Sucht den Himmel nur vergebens. Knihe
Himmel-Schluͤſſel. Reiß die Himmels-Feſt’ entzwey/ Heyden-Troſt/ und komm herbey/ Laß in Saba deinen Stern/ Auff den Bethlehmiter Haͤynen Deiner Schaaren Glantz dem Kern Gott-ergebner Schaͤffer ſcheinen. Nun du koͤmmſt/ Marien-Sohn/ GOtt von GOtt: Ich hoͤre ſchon Wie der Weynacht-Engel ſingt: Alles Volck ſoll freudig werden/ Wie in hoher Lufft erklingt: GOtt die Ehre/ Fried auff Erden. Mache dich zum Wette-Lauff/ Seele/ mit den Hirten auff/ Wo das groſſe Wunder-Kind Wird in harter Krippe funden/ Und bey ſolcher Wiege ſind Ochs und Eſel angebunden. Binde die Vernunfft hier an/ Welche nicht erreichen kan/ Wie der Erde Niedrigkeit Und die hohen Himmels-Hoͤhen Ewig ſeyn/ und in der Zeit Menſch und GOtt beyſammen ſtehen. Glaͤube/ was GOtt laͤngſt verhieß/ Und der Engel macht gewiß/ Glaͤube/ daß diß Freuden-Kind Dir auch ſey zum Heyl gebohren/ Und bey ihm das Leben findt Was im Tode war verlohren. Lege Taſch und Hirten-Stab Deiner Eitelkeiten ab/ Hier iſt deiner Seelen Hirt Und der rechte Fuͤrſt des Lebens; Wer auff andern Trifften irrt/ Sucht den Himmel nur vergebens. Knihe
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Himmel-Schluͤſſel.
Reiß die Himmels-Feſt’ entzwey/
Heyden-Troſt/ und komm herbey/
Laß in Saba deinen Stern/
Auff den Bethlehmiter Haͤynen
Deiner Schaaren Glantz dem Kern
Gott-ergebner Schaͤffer ſcheinen.
Nun du koͤmmſt/ Marien-Sohn/
GOtt von GOtt: Ich hoͤre ſchon
Wie der Weynacht-Engel ſingt:
Alles Volck ſoll freudig werden/
Wie in hoher Lufft erklingt:
GOtt die Ehre/ Fried auff Erden.
Mache dich zum Wette-Lauff/
Seele/ mit den Hirten auff/
Wo das groſſe Wunder-Kind
Wird in harter Krippe funden/
Und bey ſolcher Wiege ſind
Ochs und Eſel angebunden.
Binde die Vernunfft hier an/
Welche nicht erreichen kan/
Wie der Erde Niedrigkeit
Und die hohen Himmels-Hoͤhen
Ewig ſeyn/ und in der Zeit
Menſch und GOtt beyſammen ſtehen.
Glaͤube/ was GOtt laͤngſt verhieß/
Und der Engel macht gewiß/
Glaͤube/ daß diß Freuden-Kind
Dir auch ſey zum Heyl gebohren/
Und bey ihm das Leben findt
Was im Tode war verlohren.
Lege Taſch und Hirten-Stab
Deiner Eitelkeiten ab/
Hier iſt deiner Seelen Hirt
Und der rechte Fuͤrſt des Lebens;
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Sucht den Himmel nur vergebens.
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