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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Vermischte Gedichte.


Ein Tag stösst den andern fort/ unter Sorgen und Beschwer-
den/
Und es hören nimmer auff neue Monden alt zu werden.


Niemands-Freund die schwartze Nacht
Ist voll Schrecken und Verdacht.


Nicht zu weit auff hohe See/ nicht zu nah auch am Ge-
stade!
Dort kömmt offt von freyem Sturm/ hier von blinder Klipp
ein Schade.


Wie ich heute bin gesinnt/ warum war ichs nicht vor-
hin?
Oder/ warum bin ich nicht/ was ich vor gewesen bin!


Die vier Alter.
Ein Knabe/ der nun Fuß und Zunge brauchen kan/
Hebt gerne Kinderspiel mit seines gleichen an/
Zürnt und versöhnt sich leicht/ ist wandelbarer Sinnen/
Wünscht alle Stunden ihm was neues zu beginnen.
Ein Jüngling ohne Barth in Freyheit nun gestellt/
Hat Hund und Pferde lieb/ streicht durch das freye Feld/
Zum Bösen weich/ als Wachs/ zum Straffen hart als Stahl/
Geneigt zum Geld-verthun/ thut langsam gutte Wahl;
Will leichtlich oben aus/ ist voll Begier und Lust/
Es wechseln Lieb und Haß gar bald in seiner Brust.
Bey nunmehr reiffem Mann ist alles umgewandt/
Er sucht durch Geld und Freund zu bessern seinen Stand/
Strebt Ruhm und Ehren nach/ vermeidet zu begehn/
Woraus ihm späte Reu und Schande kan entstehn.
Vie[l]
Vermiſchte Gedichte.


Ein Tag ſtoͤſſt den andern fort/ unter Sorgen und Beſchwer-
den/
Und es hoͤren nimmer auff neue Monden alt zu werden.


Niemands-Freund die ſchwartze Nacht
Iſt voll Schrecken und Verdacht.


Nicht zu weit auff hohe See/ nicht zu nah auch am Ge-
ſtade!
Dort koͤmmt offt von freyem Sturm/ hier von blinder Klipp
ein Schade.


Wie ich heute bin geſinnt/ warum war ichs nicht vor-
hin?
Oder/ warum bin ich nicht/ was ich vor geweſen bin!


Die vier Alter.
Ein Knabe/ der nun Fuß und Zunge brauchen kan/
Hebt gerne Kinderſpiel mit ſeines gleichen an/
Zuͤrnt und verſoͤhnt ſich leicht/ iſt wandelbarer Sinnen/
Wuͤnſcht alle Stunden ihm was neues zu beginnen.
Ein Juͤngling ohne Barth in Freyheit nun geſtellt/
Hat Hund und Pferde lieb/ ſtreicht durch das freye Feld/
Zum Boͤſen weich/ als Wachs/ zum Straffen hart als Stahl/
Geneigt zum Geld-verthun/ thut langſam gutte Wahl;
Will leichtlich oben aus/ iſt voll Begier und Luſt/
Es wechſeln Lieb und Haß gar bald in ſeiner Bruſt.
Bey nunmehr reiffem Mann iſt alles umgewandt/
Er ſucht durch Geld und Freund zu beſſern ſeinen Stand/
Strebt Ruhm und Ehren nach/ vermeidet zu begehn/
Woraus ihm ſpaͤte Reu und Schande kan entſtehn.
Vie[l]
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[176/0756] Vermiſchte Gedichte. Ein Tag ſtoͤſſt den andern fort/ unter Sorgen und Beſchwer- den/ Und es hoͤren nimmer auff neue Monden alt zu werden. Niemands-Freund die ſchwartze Nacht Iſt voll Schrecken und Verdacht. Nicht zu weit auff hohe See/ nicht zu nah auch am Ge- ſtade! Dort koͤmmt offt von freyem Sturm/ hier von blinder Klipp ein Schade. Wie ich heute bin geſinnt/ warum war ichs nicht vor- hin? Oder/ warum bin ich nicht/ was ich vor geweſen bin! Die vier Alter. Ein Knabe/ der nun Fuß und Zunge brauchen kan/ Hebt gerne Kinderſpiel mit ſeines gleichen an/ Zuͤrnt und verſoͤhnt ſich leicht/ iſt wandelbarer Sinnen/ Wuͤnſcht alle Stunden ihm was neues zu beginnen. Ein Juͤngling ohne Barth in Freyheit nun geſtellt/ Hat Hund und Pferde lieb/ ſtreicht durch das freye Feld/ Zum Boͤſen weich/ als Wachs/ zum Straffen hart als Stahl/ Geneigt zum Geld-verthun/ thut langſam gutte Wahl; Will leichtlich oben aus/ iſt voll Begier und Luſt/ Es wechſeln Lieb und Haß gar bald in ſeiner Bruſt. Bey nunmehr reiffem Mann iſt alles umgewandt/ Er ſucht durch Geld und Freund zu beſſern ſeinen Stand/ Strebt Ruhm und Ehren nach/ vermeidet zu begehn/ Woraus ihm ſpaͤte Reu und Schande kan entſtehn. Viel

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/756>, abgerufen am 23.11.2024.