Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Vermischte Gedichte. Besser Wolle weggeschoren/ Als das gantze Schaf verlohren. Besser ist es/ daß das Ey Als das Hun verlohren sey. Junger Thaten/ Alter Rathen Geht von staten. Grosses Hoffen/ groß Betrug: Wie so bald mißräth der Zug! Katze zieh die Handschuh aus/ Sonsten fängst du keine Maus. Man mißt den Mann nicht nach der Elen aus; Offt hat ein grosser Geist ein kleines Haus. Fremden Glücks und Unglücks Schein Kan des Weisen Spiegel seyn. Zucker und sich freundlich weisen/ Dient zur Würtz in alle Speisen. Soll die Mühle fertig gehn/ Muß sie nicht im Trocknen Thale stehn.Uber-
Vermiſchte Gedichte. Beſſer Wolle weggeſchoren/ Als das gantze Schaf verlohren. Beſſer iſt es/ daß das Ey Als das Hun verlohren ſey. Junger Thaten/ Alter Rathen Geht von ſtaten. Groſſes Hoffen/ groß Betrug: Wie ſo bald mißraͤth der Zug! Katze zieh die Handſchuh aus/ Sonſten faͤngſt du keine Maus. Man mißt den Mann nicht nach der Elen aus; Offt hat ein groſſer Geiſt ein kleines Haus. Fremden Gluͤcks und Ungluͤcks Schein Kan des Weiſen Spiegel ſeyn. Zucker und ſich freundlich weiſen/ Dient zur Wuͤrtz in alle Speiſen. Soll die Muͤhle fertig gehn/ Muß ſie nicht im Trocknen Thale ſtehn.Uber-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0771" n="191"/> <fw place="top" type="header">Vermiſchte Gedichte.</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">B</hi>eſſer Wolle weggeſchoren/</l><lb/> <l>Als das gantze Schaf verlohren.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">B</hi>eſſer iſt es/ daß das Ey</l><lb/> <l>Als das Hun verlohren ſey.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">J</hi>unger Thaten/</l><lb/> <l>Alter Rathen</l><lb/> <l>Geht von ſtaten.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">G</hi>roſſes Hoffen/ groß Betrug:</l><lb/> <l>Wie ſo bald mißraͤth der Zug!</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">K</hi>atze zieh die Handſchuh aus/</l><lb/> <l>Sonſten faͤngſt du keine Maus.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">M</hi>an mißt den Mann nicht nach der Elen aus;</l><lb/> <l>Offt hat ein groſſer Geiſt ein kleines Haus.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">F</hi>remden Gluͤcks und Ungluͤcks Schein</l><lb/> <l>Kan des Weiſen Spiegel ſeyn.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">Z</hi>ucker und ſich freundlich weiſen/</l><lb/> <l>Dient zur Wuͤrtz in alle Speiſen.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">S</hi>oll die Muͤhle fertig gehn/</l><lb/> <l>Muß ſie nicht im <list rendition="#leftBraced #rightBraced"><item>Trocknen</item><lb/><item>Thale</item></list> ſtehn.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Uber-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [191/0771]
Vermiſchte Gedichte.
Beſſer Wolle weggeſchoren/
Als das gantze Schaf verlohren.
Beſſer iſt es/ daß das Ey
Als das Hun verlohren ſey.
Junger Thaten/
Alter Rathen
Geht von ſtaten.
Groſſes Hoffen/ groß Betrug:
Wie ſo bald mißraͤth der Zug!
Katze zieh die Handſchuh aus/
Sonſten faͤngſt du keine Maus.
Man mißt den Mann nicht nach der Elen aus;
Offt hat ein groſſer Geiſt ein kleines Haus.
Fremden Gluͤcks und Ungluͤcks Schein
Kan des Weiſen Spiegel ſeyn.
Zucker und ſich freundlich weiſen/
Dient zur Wuͤrtz in alle Speiſen.
Soll die Muͤhle fertig gehn/
Muß ſie nicht im Trocknen
Thale
ſtehn.
Uber-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas Exemplar enthält mehrere Werke. Herausgegeben… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |