Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.Frankreich. pion du Pleix LIMNAEUS, eb. das. p. 216. und 221.Exempel von beyden Fällen. §. 42. Die unumschränkte Regierung der neu- a) De J 4
Frankreich. pion du Pleix LIMNAEUS, eb. daſ. p. 216. und 221.Exempel von beyden Faͤllen. §. 42. Die unumſchraͤnkte Regierung der neu- a) De J 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0149" n="135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Frankreich.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">pion du Pleix <hi rendition="#i">LIMNAEUS,</hi></hi> eb. daſ. <hi rendition="#aq">p.</hi> 216. und 221.<lb/> Exempel von beyden Faͤllen.</item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 42.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">unumſchraͤnkte Regierung</hi> der neu-<lb/> ern Koͤnige iſt von Ludwig <hi rendition="#aq">XI.</hi> gegruͤndet, und<lb/> von dem Cardinal Richelieu befeſtiget worden.<lb/> Ehemals hatten die Franzoͤſiſche Staͤnde groſſen<lb/> Theil an der Regierung. Jhre Verſamlungen<lb/> nennte man ſchon unter dem erſten Stamme das<lb/><hi rendition="#fr">Parlament.</hi> Es beſtand ans der Geiſtlichkeit<lb/> und dem Adel. Philipp der Schoͤne fuͤgte den<lb/> Buͤrgerſtand (<hi rendition="#aq">Le Tiers Etât</hi>) 1300 hinzu, und<lb/> errichtete aus dem Ausſchuß der Staͤnde eine be-<lb/> ſtaͤndige Verſammlung zu Paris. Dieſes behielte<lb/> den Namen Parlament bey, und ſeit dem wur-<lb/> den die allgemeine Verſammlungen der Reichs-<lb/> ſtaͤnde (<hi rendition="#aq">Aſſemblées des Etâts Generaux</hi>) da-<lb/> von unterſchieden; aber ſie wurden auch zugleich<lb/> ſeltener, und ſeit 1614. haben ſie gar aufgehoͤ-<lb/> ret Das Parlament zu Paris ſtellte demnach<lb/> Anfangs den Reichstag vor, und ſeine Macht<lb/> und Vorrechte waren auſſerordentlich groß.<lb/> Nach und nach miſchten ſich die Koͤnige in die<lb/> Wahl der Parlamentsherren, bald darauf ei-<lb/> gneten ſie ſich die Ernennung ſchlechterdings zu.<lb/> Seit dem iſt dieſes Parlament, aller ſeiner viel-<lb/> faͤltigen Widerſpaͤnſtigkeit ungeachtet, in<lb/> Staatsſachen dem Willen des Koͤniges voͤllig un-<lb/> terworfen, und in ein Juſtitzcollegium verwan-<lb/> delt worden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 4</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">a) De</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0149]
Frankreich.
pion du Pleix LIMNAEUS, eb. daſ. p. 216. und 221.
Exempel von beyden Faͤllen.
§. 42.
Die unumſchraͤnkte Regierung der neu-
ern Koͤnige iſt von Ludwig XI. gegruͤndet, und
von dem Cardinal Richelieu befeſtiget worden.
Ehemals hatten die Franzoͤſiſche Staͤnde groſſen
Theil an der Regierung. Jhre Verſamlungen
nennte man ſchon unter dem erſten Stamme das
Parlament. Es beſtand ans der Geiſtlichkeit
und dem Adel. Philipp der Schoͤne fuͤgte den
Buͤrgerſtand (Le Tiers Etât) 1300 hinzu, und
errichtete aus dem Ausſchuß der Staͤnde eine be-
ſtaͤndige Verſammlung zu Paris. Dieſes behielte
den Namen Parlament bey, und ſeit dem wur-
den die allgemeine Verſammlungen der Reichs-
ſtaͤnde (Aſſemblées des Etâts Generaux) da-
von unterſchieden; aber ſie wurden auch zugleich
ſeltener, und ſeit 1614. haben ſie gar aufgehoͤ-
ret Das Parlament zu Paris ſtellte demnach
Anfangs den Reichstag vor, und ſeine Macht
und Vorrechte waren auſſerordentlich groß.
Nach und nach miſchten ſich die Koͤnige in die
Wahl der Parlamentsherren, bald darauf ei-
gneten ſie ſich die Ernennung ſchlechterdings zu.
Seit dem iſt dieſes Parlament, aller ſeiner viel-
faͤltigen Widerſpaͤnſtigkeit ungeachtet, in
Staatsſachen dem Willen des Koͤniges voͤllig un-
terworfen, und in ein Juſtitzcollegium verwan-
delt worden.
a) De
J 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |